Nur Hexen hexen

Der Hexenbesen ist, glaubt man den Überlieferungen, das wohl beliebteste Beförderungsmittel der Hexen (gewesen). Natürlich konnten sie auch auf Tieren, Ofengabeln, Stöcken oder anderen Gegenständen fliegen. Der Jesuitenpater Martin Anton Delrio beschrieb das 1599 in seiner Disquisitionum magicarum libri sex folgendermaßen: So also die Hexen, sobald sie sich mit ihren Salben eingerieben haben, auf Stöcken, Gabeln oder Holzscheiten zum Sabbath zu gehen, indem sie entweder einen Fuß darauf stützen und auch auf Besen oder Schilfrohren reiten, oder indem sie von entsprechenden Tieren, männlichen Ziegenböcken oder Hunden, getragen werden …” Glaubt man dem 1990 verstorbenen Schriftsteller Roald Dahl, dann gibt es sie noch heute. “Hexen hexen” heißt das Kinderbuch, aus dem auch unsere beiden Töchter nie genug vorgelesen bekommen konnten und das im Sterbejahr des Autors ausgesprochen eindrucksvoll verfilmt wurde. Eine kleine Kostprobe findet sich hier. Unseren beiden Enkeln imponiert das weniger. Nur der kleine hat es permanent mit Stöcken, auf denen er zu gerne fliegen würde. Doch irgendwie funktioniert das noch nicht richtig. Was soll ich sagen? Nur Hexen hexen eben. Und Gott sei Dank hat er die Hexensalbe noch nicht entdeckt. Man mag es sich ja gar nicht ausmalen, wie der kleine Mann dauernd mit seinen Stecken umeinanderfliegt.

HexenbesenNoch funktioniert es nicht, dass der Kleine mit seinen Stöcken abhebt und fliegt.

Schwer beschäftigt

Opas MacBook hat offenbar eine magische Anziehungskraft auf unsere beiden Enkel. Sie sind manchmal noch gar nicht richtig bei uns angekommen, da sitzen sie auch schon am Schreibtisch, legen am Computer los und sind dann schwer beschäftigt. Gott sei Dank ist das Gerät passwortgeschützt, ansonsten müsste ich mir wohl um die Konfiguration und Daten ernsthafte Sorgen machen. So kann aber nichts passieren. Und die beiden Buben haben ihren Spaß. Als unser ältester letztens bei uns war, war er jedenfalls höchst zufrieden, dass sich das MacBook auch tatsächlich ordnungsgemäß an Ort und Stelle befand und nicht wie bei einem der letzten Male mit Opa unterwegs war. Was soll ich sagen? Die bange Frage, die ich mir stelle, lautet: Wie lange geht das mit dem Passwort noch gut? Denn wissen, wie er weiter und über den Startbildschirm hinaus kommt, wollte er schon …

MacBookImmer schwer beschäftigt.

Omas Veilchen

Oma werden ist nicht schwer, Oma sein dagegen sehr. Diese Erfahrung musste sie dieser Tage beim Spielen mit unserem jüngsten Enkel machen – und das auch noch ausgesprochen schmerzhaft. Die beiden waren in unserem Bad zugange, und Oma schlich sich – wie von dem kleinen Mann gefordert – als Löwin an. Und wie Löwinnen das so tun, spielte sich das ziemlich weit unten auf dem Boden ab. In dem Moment jedoch, als Oma sozusagen um die Ecke auf den Kleinen zukam, der in der zum Käfig umfunktionierten Dusche stand, öffnete dieser mit Karacho die Tür und traf, wie sollte es anders sein, Omas Kopf. Ein Gott sei Dank nur schwach leuchtendes Veilchen zeugt nun von der harten Begegnung mit der Duschtür. Nachdem ihm bewusst geworden war, was er da angerichtet hatte, versuchte es unser Bub erst einmal mit der Ausflucht: „Warum krabbelst du auch auf dem Boden herum …“, um sich dann aber doch ganz formvollendet zu entschuldigen. Was soll ich sagen? Au Backe, das Oma-Leben kann ganz schön hart sein.

“pimp your shirt”

Unser jüngster Enkel hat jetzt Tesafilm und seine Einsatzmöglichkeiten entdeckt. Jedenfalls verbraucht er derzeit bei seinen Besuchen bei uns Unmengen des durchsichtigen Klebebandes und beklebt so ziemlich alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Dabei wurde zuletzt auch der Einsatz im Zusammenhang mit „pimp your shirt“ getestet. Und siehe da: Es funktionierte. Oma musste Schneemann und Schlange ausschneiden, gemeinsam wurden dann die beiden Objekte auf die Brustseite aufgeklebt. Dass dabei recht großzügig mit dem tesa umgegangen wurde, versteht sich von selbst. Was soll ich sagen? Ob das aufgemotzte  Shirt in der Form allerdings die nächste Wäsche übersteht, darf bezweifelt werden.

IMG_3199Was man mit tesa alles machen kann.

PS: Um 17.33 Uhr erreichte Opas Blog folgende Mail: “Lieber Detlef, da wir Ihren heutigen Artikel “pimp your shirt” einfach nur unglaublich goldig finden, haben wir Sie bzw. natürlich auch in gewisser Weise Ihren Enkel zum “Paperblogger des Tages” gewählt … Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie alles Gute und hoffen, dass Sie auch weiterhin so viel Freude am Bloggen haben werden 🙂 Beste Grüße, Johanna vom Paperblog_DE Team”

Opa und Enkel freuen sich ganz toll und sagen: Danke!!!!

Lesen im Dunkeln

Unser jüngster Enkel kann schon lesen, obwohl er noch keine drei Jahre alt ist. Jedenfalls tut er so, und das auch noch ziemlich überzeugend. So wartete er in unserem seinem Spielzimmer jüngst mit einem Blatt Papier in der Hand und einer bemerkenswerten Brille auf der Nase auf und las seiner Mutter und Großmutter vor. Dass er extra das Licht ausgeschaltet hat, weil er dann mit seiner Brille besser lesen konnte, sei nur am Rande erwähnt. Und so las er denn: „Hier steht, man muss immer dieses Spiel spielen.“ (Anmerkung von Opa: Es geht um das Spiel „Vogelnest“, mit dem schon unsere Kinder so gerne gespielt haben.) Oder: „Hier steht, man muss immer hier baden.“ (Anm. von Opa: Er badet für sein Leben gerne bei uns.) Oder: „Hier steht, man muss immer hier schlafen.“ (Anm. von Opa: Er schläft halt ausgesprochen gerne bei uns.) Was soll ich sagen? Praktisch, so eine Lesebrille im Dunkeln. Wäre sicher auch was für Oma und Opa …

IMG_0957Wohl dem, der eine so tolle Lesebrille hat.

Ein ziemlich scharfes Bild

Besonders in der Vorweihnachtszeit können Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Da gibt es über die üblichen Spielsachen hinaus jede Menge zusätzlicher Möglichkeiten, in die eine oder andere Rolle zu schlüpfen. So hat beispielsweise unser jüngster Enkel bei uns erst kürzlich die beiden Nussknacker entdeckt und bewusst wahrgenommen, die vor dem Kamin Wache stehen. Und die haben ihn so fasziniert, dass er Opa gleich zum Spielen animiert hat. Ganz aus dem Häuschen war er dann, als er mit dem großen Nussknacker in die Opa-Rolle schlüpfen durfte und ich mit der kleinen Figur zwangsläufig die Enkel-Rolle übernehmen musste. Was soll ich sagen? Wie gut, dass ich immer liebevoll mit unseren Enkel umgehe. Denn der Spiegel, den man bei diesen Rollenspielen vorgehalten bekommt, zeichnet ein ziemlich scharfes und genaues (Selbst-)Bild.

IMG_0901                                                                       Bestens geeignet für Rollenspiele.

“Ich kann ja gar nicht arbeiten”

Oma und Opa freuen sich immer riesig, wenn die Enkel kommen. Gleiches gilt auch umgekehrt, jedenfalls strahlen unsere beiden Kleinen immer übers ganze Gesicht, wenn es zu uns geht. Neulich jedoch, als unser Ältester zu Gast war, wurde seine Freude nachhaltig getrübt. Wie ich ja schon einmal berichtet habe, zieht es ihn zuweilen ins Wohnzimmer zum meinem MacBook. So auch dieses Mal. Als er jedoch feststellen musste, dass das Gerät nicht auf seinem Platz stand – Opa brauchte es auf dem WP Camp für seinen Vortrag -, war die Empörung groß: “Ich kann ja gar nicht arbeiten.” Was soll ich sagen? Spielen, wusste Oma später zu berichten, war dann aber auch ganz schön.

“Ich hab dich so lieb wie …”

Ein beliebtes Spiel unserer Töchter mit ihren Kindern ist “Ich hab dich so lieb wie …” Diesen Satzteil muss man dann ergänzen, wie zum Beispiel: “Ich hab dich so lieb, wie es Sterne am Himmel gibt” oder “Ich hab dich so lieb, wie es Sand am Meer gibt.” Dem Einfallsreichtum sind jedenfalls keine Grenzen gesetzt. Als unsere jüngste Tochter das Spiel mit ihrem Sohn spielte und an der Reihe war, brachte sie den Satz: “Ich hab dich so lieb, wie ich Schuhe im Schrank habe.” Daraufhin stutze der Kleine, überlegte einen Moment und meinte schließlich: “Das ist aber auch ganz schön viel.” Was soll ich sagen? Ganz so schlimm wie bei Imelda Marcos ist es dann aber doch nicht. Denn die hatte wirklich viele Schuhe.

Berufswunsch Baumeister

Unser jüngster Enkel hat jetzt auch einen Berufswunsch. Während sich das bei unserem ältesten ständig ändert – mal Polizist, mal Handwerker – bleibt das bei ihm derzeit noch ziemlich konstant. Bob, der Baumeister, ist sein großes Vorbild, dem er zielstrebig nacheifert. Neulich hatte er seine Werkzeuge – vom Hammer über Schraubenzieher und Spachtel bis hin zur Feile – alles so in seiner Hose untergebracht, dass er kaum noch laufen konnte. Aber was soll’s. Denn Bob hat so viele Gehilfen, dass es darauf gar nicht ankommt. Die reichen von Amphilius bis Sprinti. Was soll ich sagen? Wer in einem Kommentar bis einschließlich 31.10. die anderen Gehilfen nennen kann, der darf sich auf eine Hauptstadt-Peperoni freuen. Und eine solche ist angesichts unserer Ernte etwas ziemlich Exklusives. Bei mehreren richtigen Kommentaren verlosen wir sogar drei.

PS: Der Rechtsweg ist übrigens ausgeschlossen.

Jungs und Mädchen sind anders

Unserem ältesten Enkel dämmert es offensichtlich langsam, dass Jungs und Mädchen bzw. Männer und Frauen nicht gleich, um nicht zu sagen anders sind. Mehr noch: Er versteht überhaupt nicht, dass Mädchen meistens etwas anderes wollen als Jungs. Die Frage, die ihn derzeit wohl am meisten beschäftigt, ist die: “Warum wollen Mädchen immer nur Prinzessin und nicht mit mir Ritter spielen und kämpfen?” Was soll ich sagen? Schade, dass er noch nicht lesen kann. Dann nämlich hätte man ihm bei nächster Gelegenheit das Buch schenken können Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken. Das hat sich immerhin weltweit Millionen Mal verkauft und ist sogar verfilmt worden. Ob es allerdings dazu beitragen würde, dass er Mädchen bzw. Frauen künftig besser versteht, sei einmal dahingestellt.