Es ist wirklich ein Genuss, das neue Buch über Helmut Newton und sein Werk aus dem Taschen Verlag in die Hand zu nehmen, durchzublättern und zu lesen. Denn Matthias Harder, der das Buch geschrieben und herausgegeben hat, ist es gelungen, gleich mehrere Themen miteinander zu verbinden und beeindruckend in Szene zu setzen. Denn die Bilder – überwiegend in Schwarzweiß – spiegeln nicht nur die unnachahmliche Ästhetik der Newton-Fotografie wider, sondern zeichnen auch ein grandioses Bild von dessen Geburtsstadt Berlin, die den Ausnahmefotografen so sehr geprägt hat. Und dann sind da noch die Frauen, die Newton wie kein Anderer in seinen Aktbildern abgebildet hat. Dabei konkurrieren die vielfältigen Motive in kleinster Weise miteinander, sondern fügen sich zu einem harmonischen Gesamtbild zusammen – ergänzt durch fundierte Informationen des Autors und das in Deutsch, Englisch und Französisch. Akt, Mode, Porträt, Landschaft, Berliner Mauer, Travestie-Kabarett – die Vielfalt ist beeindruckend. Wenn man überhaupt ein Bild herausgreifen möchte, dann wäre es sicher das von Jenny Capitain, die Newton wohl einmalig, nämlich nackt mit Gipsbein inszeniert hat. Was würde Oma wohl dazu sagen? Nomen est omen: Helmut Newton. Berlin, Berlin – Das Buch ist ein Muss für Berlin-Fans ebenso wie für Freunde ästhetischer Fotos. Insofern hätte am Ende des Buches auch kein besseres Zitat gepasst als das von Helmut Newton selbst: „Auf Wiedersehen und best regards from Berlin.“
Matthias Harder, Helmut Newton. Berlin, Berlin
TASCHEN, Köln, 2024, 244 Seiten, 50,00 Euro, ISBN 978-3-7544-0068-5