Helmut Newton. Berlin, Berlin

Es ist wirklich ein Genuss, das neue Buch über Helmut Newton und sein Werk aus dem Taschen Verlag in die Hand zu nehmen, durchzublättern und zu lesen. Denn Matthias Harder, der das Buch geschrieben und herausgegeben hat, ist es gelungen, gleich mehrere Themen miteinander zu verbinden und beeindruckend in Szene zu setzen. Denn die Bilder – überwiegend in Schwarzweiß – spiegeln nicht nur die unnachahmliche Ästhetik der Newton-Fotografie wider, sondern zeichnen auch ein grandioses Bild von dessen Geburtsstadt Berlin, die den Ausnahmefotografen so sehr geprägt hat. Und dann sind da noch die Frauen, die Newton wie kein Anderer in seinen Aktbildern abgebildet hat. Dabei konkurrieren die vielfältigen Motive in kleinster Weise miteinander, sondern fügen sich zu einem harmonischen Gesamtbild zusammen – ergänzt durch fundierte Informationen des Autors und das in Deutsch, Englisch und Französisch. Akt, Mode, Porträt, Landschaft, Berliner Mauer, Travestie-Kabarett – die Vielfalt ist beeindruckend. Wenn man überhaupt ein Bild herausgreifen möchte, dann wäre es sicher das von Jenny Capitain, die Newton wohl einmalig, nämlich nackt mit Gipsbein inszeniert hat. Was würde Oma wohl dazu sagen? Nomen est omen: Helmut Newton. Berlin, Berlin – Das Buch ist ein Muss für Berlin-Fans ebenso wie für Freunde ästhetischer Fotos. Insofern hätte am Ende des Buches auch kein besseres Zitat gepasst als das von Helmut Newton selbst: „Auf  Wiedersehen und best regards from Berlin.“

Matthias Harder, Helmut Newton. Berlin, Berlin
TASCHEN, Köln, 2024, 244 Seiten, 50,00 Euro, ISBN 978-3-7544-0068-5

Deutsche Krebshilfe dankt

6.500 Euro! So viel Geld ist aufgrund des Spendenaufrufes von Oma zusammengekommen, die sich anstelle von Blumen eine Spende an die Stiftung Deutsche Krebshilfe gewünscht hatte. 59 Spenderinnen und Spender haben diesem Wunsch entsprochen und zu diesem überdurchschnittlichen Ergebnis beigetragen. Dafür hat sich die Stiftung bereits bei mir bedankt. Und diesen Dank gebe ich hiermit gerne an alle Spender weiter. Was würde wohl Oma dazu sagen? Einfach nur Danke. Und sie würde mich sicher bitten, hier noch einmal die Bankverbindung der Stiftung zu nennen, was ich hiermit tue: Stiftung Deutsche Krebshilfe – IBAN: DE65 3705 0299 0000 9191 91. Oder einfach unten auf die Grafik klicken. Vielleicht möchte ja der eine oder andere der Stiftung noch etwas zukommen lassen.

Oma, ein Vorbild für alle

Die furchtbare Diagnose Krebs ereilte Oma im vergangenen Jahr ohne jede Vorwarnung. Dennoch hat sie tapfer das Unvermeidliche angenommen und sich immer ihre positive Einstellung und Ausstrahlung bewahrt. Damit war sie ein Vorbild für alle. Nunmehr ist sie erlöst und wird ganz sicherlich ihren Frieden gefunden haben. „Ich habe selten einen Menschen kennenlernen dürfen, der so gut vorbereiten war auf diesen letzten Weg“, sagte Prälat Karl Jüsten beim Requiem für Oma und wies in seiner bemerkenswerten und sehr tiefgründigen Würdigung auf einen Satz von ihr hin, der sie wohl am besten beschreibt: „Wenn du einen Schluck aus einem halbleeren Glas nimmst, ist immer noch etwas drin.“ Auch der Tagesspiegel hat jetzt einen Nachruf über Oma verfasst, der lesenswert ist und nunmehr dauerhaft auf der Nachrufe-Seite online steht. Was soll ich sagen? Es ist schade, dass Oma das alles selbst nicht mehr hören und lesen konnte. Aber so war sie und so wird sie in den Herzen unserer Enkel, unserer Töchter und von mir weiterleben. Gerade weil wir sie so sehr vermissen. Aber nicht nur in unseren Herzen hat Oma einen besonderen Platz. Auch auf diesem Blog erhält sie natürlich einen Ehrenplatz: Statt der bisherigen obligatorischen Frage „Was soll ich sagen?“ wird es künftig heißen „Was würde Oma wohl dazu sagen?“ Die Antwort heute, da bin ich mir ganz sicher, würde wie folgt ausfallen: „Zuviel des Lobes. Nicht soviel Aufhebens um meine Person.“

Anerkennung auf Antrag

Das Veteranenabzeichen der Bundeswehr ist ein Abzeichen, das für den früheren oder immer noch aktiven militärischen Dienst verliehen wird. Nachdem ich über zwei Jahre als Soldat auf Zeit gedient, jede Menge Wehrübungen absolviert habe und als Oberstleutnant der Reserve ehrenhaft aus der Bundeswehr ausgeschieden bin, hat das Abzeichen nun auch den Weg zu mir gefunden. Allerdings hat es das nicht von selbst getan. Man muss einen Antrag dafür stellen. Auf den ersten Blick mag das unverständlich erscheinen, soll doch mit der Verleihung die Wertschätzung der Gesellschaft für den geleisteten Dienst zum Ausdruck gebracht werden – Anerkennung auf Antrag!? Wenn man bedenkt, dass es über zehn Millionen Veteranen gibt, kann man diese Praxis schon eher nachvollziehen. Unabhängig von den Kosten will vielleicht nicht jeder davon dieses Abzeichen überhaupt haben, geschweige denn tragen. Die Zahlen sprechen dafür. Das Veteranenabzeichen wurde 2019 eingeführt und bis Ende 2023 rund 90.000 Mal ausgehändigt. Bleiben noch 9,9 Millionen ehemalige bzw. aktive Bundeswehrsoldaten, die von dem Abzeichen entweder noch nichts gehört haben oder denen es ziemlich egal zu sein scheint. Was soll ich sagen? Verwundern kann mich das nicht. Im November vergangenen Jahres ergab eine Forsa-Umfrage, dass nur ein Bruchteil der Deutschen zur Landesverteidigung mit der Waffe bereit ist. Nur 17 Prozent wären „auf jeden Fall“ bereit, 19 Prozent „wahrscheinlich“, im Falle eines militärischen Angriffs Deutschland selbst mit der Waffe zu verteidigen. Eine große Mehrheit von 61 Prozent wäre der Umfrage zufolge wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall bereit, wobei der Anteil derer, die auf keinen Fall zur Verteidigung mit einer Waffe bereit wären, mit 40 Prozent fast doppelt so hoch lag wie bei derselben Umfrage im Mai 2022. Angesichts der aktuellen Bedrohungen, denen sich auch Deutschland ausgesetzt sieht, ist das mehr als erschreckend. Die geringe Akzeptanz des Veteranenabzeichens ist da das kleinste Problem.

Frohe Ostern

Der Frühling ist nicht mehr aufzuhalten. Was soll ich sagen? Frohe Ostern allen Verwandten, Freunden und Bekannten. In Gedanken sind wir aber auch bei allen anderen Menschen, vor allem bei denen, denen es nicht vergönnt ist, in Frieden und Freiheit zu leben.

Diademhochzeit

Heute ist der 48. Hochzeitstag von Oma und mir. Das wird hierzulande Diademhochzeit genannt, weil besagtes Diadem sehr teuer und wertvoll ist. Und wertvoll ist es in der Tat, dass wir eine so lange Zeit gemeinsam und vor allem gesund verbringen durften – wie wertvoll, haben wir jetzt leidvoll erfahren (müssen). Dennoch schauen wir voller Zuversicht in die Zukunft und genießen jeden Tag. Was soll ich sagen? Die positive Lebenseinstellung von Oma wirkt – jedenfalls bei mir – mittlerweile ansteckend – ganz nach dem Motto: Selbst wenn man aus einem halb leeren Glas einen Schluck nimmt, hat man immer noch etwas zu trinken. 

Organe spenden

Rund 8.400 Menschen hoffen in Deutschland aktuell auf ein Spenderorgan – allerdings mit wenig Aussicht auf Erfolg. Denn die Spendenbereitschaft hierzulande ist wenig ausgeprägt. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) haben im letzten Jahr lediglich 965 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet. Zumindest einen kleinen Funken Hoffnung gibt es mit dem neuen Organspende-Register. Das ist seit gestern freigeschaltet (www.organspende-register.de) und soll den Organspendeausweis in Papierform ergänzen. Die Einführung erfolgt schrittweise: Zunächst ist es möglich, eine Erklärung für oder gegen die Organspende mithilfe eines Personalausweises mit Online-Funktion und PIN (eID) zu hinterlegen. Zwischen Juli und September soll die Registrierung auch mittels einer Gesundheits-ID ermöglicht werden. Die können Versicherte von ihrer Krankenkasse bekommen. Vom 1. Juli an sollen die Krankenhäuser in der Lage sein, die Erklärungen abzurufen – und dann im medizinischen Ernstfall ein Organ zu transplantieren. Der Eintrag ist freiwillig und kostenlos. Er kann jederzeit geändert oder widerrufen werden. Was soll ich sagen? Ich habe mich heute eingetragen und meine Organspendebereitschaft erklärt. Ich kann andere nur ermuntern, diesen Schritt auch zu gehen. Man selber wäre schließlich froh, im Bedarfsfall eine Organspende zu bekommen – auch in meinem Alter. Insofern ist es gut, dass es für Spender keine Altersgrenze gibt.

Viel Luft

„IKEA steht weltweit für Nachhaltigkeit, und das schon sehr lange. Aber jetzt legen wir richtig los! Hier haben wir einmal für dich einige unserer Ziele zusammengefasst, die wir bis 2030 erreichen wollen“, heißt es auf der Webseite des multinationalen Einrichtungskonzerns. Einer der dann aufgelisteten fünf Punkte lautet: „Bis 2025 sorgen wir für eine emissionsfreie Lieferung nach Hause.“ Insofern habe ich nicht schlecht gestaunt, als jetzt ein Paket bei uns ankam, mit dem IKEA die vier von uns bestellten Stuhlkissen lieferte. Der Satz, ein Bild sagt mehr als tausend Worte, war wohl selten zutreffender als in diesem Fall. Denn in den Karton hätten sicherlich fünf Mal so viele Kissen gepasst, als tatsächlich darin waren. Allerdings scheinen wir nicht die Einzigen zu sein, denen dieses Missverhältnis unangenehm aufstößt. Auf die Frage bei einer von OnePoll im Auftrag von DS Smith durchgeführten Umfrage unter 2.000 Verbrauchern, was sie beim Online-Einkauf an der Verpackung stört, ist laut der Erhebung eine übermäßige Größe das am häufigsten genannte Problem (57 %). Für 76 % der Befragten sei eine zu große Verpackung grundsätzlich ein Problem. Dies falle negativ auf den Verkäufer zurück. Immerhin 56 % der Umfrageteilnehmenden stimmten der Aussage zu, dass sie zu große Verpackungen am Einsatz des Unternehmens für Nachhaltigkeit zweifeln lassen. Dies wird durch die Aussage von Fachleuten untermauert. So heißt es auf dem RAJA Blog – Verpackungsnews vom Experten, „Kartons zu wählen, die im Verhältnis zum enthaltenen Produkt zu groß sind, kann zu höheren Kosten beim Verpacken und Versand führen. Zum einen wird es beim Transport teurer, da das Paket mehr Platz einnimmt. Was nebenbei auch für mehr Co2 Ausstoß und eine schlechtere Umweltbilanz sorgt.“ Und RAJA sollte es wissen, immerhin bezeichnet sich die Gruppe als „Europäischen Marktführer im B2B-Versandhandel von Unternehmensbedarf und -ausstattung“, der „spezialisiert auf Verpackungen, Büromaterial und Lagerausstattung“ ist. Was soll ich sagen? Ich will jetzt nicht die Metapher bemühen, bei IKEA sei, was den Versand betrifft, noch Luft nach oben. Dafür war wahrlich zu viel Luft im Karton. Aber etwas mehr Augenmaß bei der Verpackungsauswahl könnte sicherlich nicht schaden.

Elf Jahre Opas Blog

Irgendwie ist mir der Tag komplett durchgegangen. Dabei ist es nicht einmal so, dass der Karneval schuld gewesen wäre. Jedenfalls hat der Rosenmontag bei mir keinerlei Spuren hinterlassen. Ganz im Gegenteil. Ich war bei unserer Osteopathin. Aber an diesen Geburtstag habe ich nun wirklich nicht gedacht. Und das, obwohl es mittlerweile schon elf Jahre sind, in denen ich auf Opas Blog die Gedanken eines Großvaters kundtue. Was soll ich sagen? Dies soll und wird auch in Zukunft so geschehen. Und vielleicht denke ich ja am 12. Februar 2025 daran, dass Opas Blog dann zwölf Jahre alt ist.

Eine echte Liebesgeschichte

Heute genau vor 50 Jahren haben Oma und ich uns kennengelernt – und sofort, wie es in politischen Kreisen mittlerweile wohl heißt, entschieden, eine Verbindung einzugehen. Allerdings war das bei uns erst der Anfang der Liebe auf den ersten Blick. Und damit auch keine Unklarheiten aufkommen konnten, habe ich Oma gleich beim übernächsten Treffen, also beim dritten Mal, bei dem wir uns gesehen haben, gefragt, ob sie meine Frau werden möchte. Das hat sie damals so vom Barhocker gehauen, dass sie erst einmal aufs Örtchen verschwunden und mir insofern seinerzeit irgendwie die Antwort schuldig geblieben ist. Dennoch nahm das Ganze seinen Lauf, und vor allem Fahrt auf – sozusagen im Jahresrhythmus: Verlobung, Hochzeit, Kinder. Nachdem die Familie gegründet und Nachwuchs gekommen war, folgten in Summe sieben Umzüge, die uns von Münster, unserer ersten gemeinsamen Station, über den Großraum München und Bad Heilbrunn im Loisachtal bis nach Berlin verfrachtet haben. Hier an der Spree sind wir dann am längsten geblieben, mittlerweile sind es schon über 30 Jahre. Passiert ist in den fünf Jahrzehnten eine Menge und natürlich hat es, wie in jeder Ehe, neben den vielen Höhen auch die eine oder andere Tiefe gegeben. Ungeachtet dessen blicken wir, und hier darf ich auch in Omas Namen sprechen, auf 50 glückliche Jahre zurück, in denen wir zudem mit zwei super Töchtern und zwei einzigartigen Enkelsöhnen einschließlich ihrer tollen Väter beschenkt wurden. Was soll ich sagen? Oma und ich sind unendlich dankbar dafür, dass wir unseren bisherigen Weg gemeinsam gehen durften und dabei vom Schicksal in den allermeisten Fällen ziemlich gnädig behandelt wurden. Und die Herausforderungen, die jetzt noch vor uns liegen, werden wir – nicht zuletzt mit Hilfe unserer Familie – auch noch meistern. Ob wir unseren 50. Verlobungstag oder unsere Goldene Hochzeit werden zusammen begehen können, weiß nur Gott allein und ist an sich auch nicht wichtig. Wichtiger ist die Zeit, die uns noch gemeinsam bleibt. Vor diesem Hintergrund stammt das wohl schönste Zitat von Marie von Ebern-Eschenbach: „Wahre Liebesgeschichten gehen nie zu Ende.“