Auch heuer: Alle Jahre wieder

Die Fragen “Gibt es das Christkind? oder “Gibt es einen Weihnachtsmann?” sind vermutlich so alt wie das Christkind bzw. der Weihnachtsmann selber. Eine der wohl bewegendsten und anrührendsten Antworten hat im Jahre 1897 Francis P. Church in der New York Sun gegeben, der im Auftrag seines Chefredakteurs folgende Leserzuschrift beantwortete: “Lieber Redakteur: Ich bin 8 Jahre alt. Einige meiner kleinen Freunde sagen, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. Papa sagt: ‚Was in der Sun steht, stimmt.‘ Bitte sagen Sie mir die Wahrheit: Gibt es einen Weihnachtsmann? Virginia O’Hanlon. 115 West Ninety-fifth Street.”

“Virginia”, beginnt der Text von Church, der bis zur Einstellung der “Sun” 1950 alle Jahre zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung abgedruckt wurde und nunmehr jedes Jahr an Heilig Abend auf Opas Blog erscheint, “deine kleinen Freunde haben unrecht. Sie sind beeinflusst von der Skepsis eines skeptischen Alters. Sie glauben an nichts, das sie nicht sehen. Sie glauben, dass nichts sein kann, was ihr kleiner Verstand nicht fassen kann. Der Verstand, Virginia, sei er nun von Erwachsenen oder Kindern, ist immer klein. In unserem großen Universum ist der Mensch vom Intellekt her ein bloßes Insekt, eine Ameise, verglichen mit der grenzenlosen Welt über ihm, gemessen an der Intelligenz, die zum Begreifen der Gesamtheit von Wahrheit und Wissen fähig ist.

Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Er existiert so zweifellos wie Liebe und Großzügigkeit und Zuneigung bestehen, und du weißt, dass sie reichlich vorhanden sind und deinem Leben seine höchste Schönheit und Freude geben. O weh! Wie öde wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe. Sie wäre so öde, als wenn es dort keine Virginias gäbe. Es gäbe dann keinen kindlichen Glauben, keine Poesie, keine Romantik, die diese Existenz erträglich machen. Wir hätten keine Freude außer durch die Sinne und den Anblick. Das ewige Licht, mit dem die Kindheit die Welt erfüllt, wäre ausgelöscht. Nicht an den Weihnachtsmann glauben! Du könntest ebenso gut nicht an Elfen glauben! Du könntest deinen Papa veranlassen, Menschen anzustellen, die am Weihnachtsabend auf alle Kamine aufpassen, um den Weihnachtsmann zu fangen; aber selbst wenn sie den Weihnachtsmann nicht herunterkommen sähen, was würde das beweisen? Niemand sieht den Weihnachtsmann, aber das ist kein Zeichen dafür, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Die wirklichsten Dinge in der Welt sind jene, die weder Kinder noch Erwachsene sehen können. Sahst du jemals Elfen auf dem Rasen tanzen? Selbstverständlich nicht, aber das ist kein Beweis dafür, dass sie nicht dort sind. Niemand kann die ungesehenen und unsichtbaren Wunder der Welt begreifen oder sie sich vorstellen.

Du kannst die Babyrassel auseinander reißen und nachsehen, was darin die Geräusche erzeugt; aber die unsichtbare Welt ist von einem Schleier bedeckt, den nicht der stärkste Mann, noch nicht einmal die gemeinsame Stärke aller stärksten Männer aller Zeiten, auseinander reißen könnte. Nur Glaube, Phantasie, Poesie, Liebe, Romantik können diesen Vorhang beiseite schieben und die übernatürliche Schönheit und den Glanz dahinter betrachten und beschreiben. Ist das alles wahr? Ach, Virginia, in der ganzen Welt ist nichts sonst wahrer und beständiger.

Kein Weihnachtsmann! Gott sei Dank lebt er, und er lebt auf ewig. Noch in tausend Jahren, Virginia, nein, noch in zehn mal zehntausend Jahren wird er fortfahren, das Herz der Kindheit glücklich zu machen.”

Was soll ich sagen?

Recht hat Church, und schöner kann man es auch nicht sagen. In diesem Sinne wünschen Oma und Opa allen Lesern frohe und gesegnete Weihnachten.

Fast wie ein Déjà-vu

Es ist fast wie ein Déjà-vu: Anfang Oktober 2018 war es alles andere als herbstlich. Vielmehr herrschten fast sommerliche Temperaturen und unser Quittenbaum übertraf alle Erwartungen. So ist es denn auch dieses Jahr.

Zwar sind die Temperaturen nicht ganz so hoch wie 2018, dafür aber hat sich die Zahl der Quitten mehr als verdoppelt und kommt heuer auf über sage und schreibe 40.

Was soll ich sagen? Da wartet noch ein hartes Stück Arbeit auf uns, bis Marmeladen, Gelees und Chutneys fertig sind. Aber wie wusste schon der griechische Dichter Hesiod (715 – 650 v. Chr.): Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Oder um es mit Winston Churchill zu sagen: Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.

Alle Jahre wieder

Die Fragen “Gibt es das Christkind? oder “Gibt es einen Weihnachtsmann?” sind vermutlich so alt wie das Christkind bzw. der Weihnachtsmann selber. Eine der wohl bewegendsten und anrührendsten Antworten hat im Jahre 1897 Francis P. Church in der New York Sun gegeben, der im Auftrag seines Chefredakteurs folgende Leserzuschrift beantwortete: “Lieber Redakteur: Ich bin 8 Jahre alt. Einige meiner kleinen Freunde sagen, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. Papa sagt: ‚Was in der Sun steht, stimmt.‘ Bitte sagen Sie mir die Wahrheit: Gibt es einen Weihnachtsmann? Virginia O’Hanlon. 115 West Ninety-fifth Street.”

“Virginia”, beginnt der Text von Church, der bis zur Einstellung der “Sun” 1950 alle Jahre zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung abgedruckt wurde und nunmehr jedes Jahr an Heilig Abend auf Opas Blog erscheint, “deine kleinen Freunde haben unrecht. Sie sind beeinflusst von der Skepsis eines skeptischen Alters. Sie glauben an nichts, das sie nicht sehen. Sie glauben, dass nichts sein kann, was ihr kleiner Verstand nicht fassen kann. Der Verstand, Virginia, sei er nun von Erwachsenen oder Kindern, ist immer klein. In unserem großen Universum ist der Mensch vom Intellekt her ein bloßes Insekt, eine Ameise, verglichen mit der grenzenlosen Welt über ihm, gemessen an der Intelligenz, die zum Begreifen der Gesamtheit von Wahrheit und Wissen fähig ist.

Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Er existiert so zweifellos wie Liebe und Großzügigkeit und Zuneigung bestehen, und du weißt, dass sie reichlich vorhanden sind und deinem Leben seine höchste Schönheit und Freude geben. O weh! Wie öde wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe. Sie wäre so öde, als wenn es dort keine Virginias gäbe. Es gäbe dann keinen kindlichen Glauben, keine Poesie, keine Romantik, die diese Existenz erträglich machen. Wir hätten keine Freude außer durch die Sinne und den Anblick. Das ewige Licht, mit dem die Kindheit die Welt erfüllt, wäre ausgelöscht. Nicht an den Weihnachtsmann glauben! Du könntest ebenso gut nicht an Elfen glauben! Du könntest deinen Papa veranlassen, Menschen anzustellen, die am Weihnachtsabend auf alle Kamine aufpassen, um den Weihnachtsmann zu fangen; aber selbst wenn sie den Weihnachtsmann nicht herunterkommen sähen, was würde das beweisen? Niemand sieht den Weihnachtsmann, aber das ist kein Zeichen dafür, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Die wirklichsten Dinge in der Welt sind jene, die weder Kinder noch Erwachsene sehen können. Sahst du jemals Elfen auf dem Rasen tanzen? Selbstverständlich nicht, aber das ist kein Beweis dafür, dass sie nicht dort sind. Niemand kann die ungesehenen und unsichtbaren Wunder der Welt begreifen oder sie sich vorstellen.

Du kannst die Babyrassel auseinander reißen und nachsehen, was darin die Geräusche erzeugt; aber die unsichtbare Welt ist von einem Schleier bedeckt, den nicht der stärkste Mann, noch nicht einmal die gemeinsame Stärke aller stärksten Männer aller Zeiten, auseinander reißen könnte. Nur Glaube, Phantasie, Poesie, Liebe, Romantik können diesen Vorhang beiseite schieben und die übernatürliche Schönheit und den Glanz dahinter betrachten und beschreiben. Ist das alles wahr? Ach, Virginia, in der ganzen Welt ist nichts sonst wahrer und beständiger.

Kein Weihnachtsmann! Gott sei Dank lebt er, und er lebt auf ewig. Noch in tausend Jahren, Virginia, nein, noch in zehn mal zehntausend Jahren wird er fortfahren, das Herz der Kindheit glücklich zu machen.”

Was soll ich sagen?

Recht hat Church, und schöner kann man es auch nicht sagen. In diesem Sinne wünschen Oma und Opa allen Lesern frohe und gesegnete Weihnachten.

… aber ohne Gesundheit

Seit meinem letzten Post ist einige Zeit vergangen. Man kann auch sagen: Es hat mir die Sprache verschlagen. Denn meine Wade wird mich aller Voraussicht nach länger beschäftigen, als ich zunächst gedachte habe und mir lieb ist. Denn bei der jüngsten Nachuntersuchung stimmten mich die Ärzte darauf ein, dass es durchaus ein Jahr dauern könne, bis sich der Bluterguss aufgelöst habe, und erst dann entschieden werden könne, ob eine Operation doch noch nötig sei. Das war dann schon eine Ansage, die ich erst einmal verdauen musste. Doch jetzt habe ich mich einmal geschüttelt und werde das Beste daraus machen. Es ist ja nicht so, dass ich ein Jahr lang liegen muss und nicht laufen kann. Aber ich soll das Bein eben nicht überstrapazieren. Das werde ich schon hinbekommen, nicht zuletzt auch dank der guten häuslichen Versorgung, die mir hier zuteil wird. Was soll ich sagen? Ich halte es mit dem vor über 160 Jahren gestorbenen Philosophen und Hochschullehrer Arthur Schopenhauer, der es besser nicht hätte auf den Punkt bringen können: „Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“ Denn, so wusste er: „Neun Zehntel unseres Glücks beruhen allein auf der Gesundheit.“

Jesus weinte

Jesus weinte. Das ist der kürzeste Vers in der gesamten Bibel und der sicher treffendste für diese Tage. Jedenfalls ist es lange her, dass die Menschen in Deutschland, Europa und der Welt vor so einer Herausforderung gestanden haben. Es dürfte zumindest in unseren Breitengraden kaum Menschen geben, die zu Lebzeiten Vergleichbares erlebt haben. Und dabei stehen wir erst am Anfang. Wie lange es dauern wird, kann ebensowenig jemand voraussagen wie, wieviele Tote dem Corona-Virus bzw. den Begleitumständen zum Opfer fallen werden. Ein Blick nach Italien lässt Schlimmes befürchten, wobei das zögerliche Reagieren der politischen Entscheidungsträger insbesondere hier im Lande Berlin fassungslos macht. Denn jeder Tag, der ohne entschlossene Maßnahmen zur Reduzierung der Infektionsgeschwindigkeit vergeht, ist ein verlorener Tag und wird viele Menschen das Leben kosten. Wir in Deutschland werden es noch erleben, dass Ärzte nach dem Triage-System entscheiden, wem sie helfen und wen sie sterben lassen.

Jesus weinte. Und doch gibt es Hoffnung. „Nachdem ihr eine Weile gelitten habt, wird er euch aufbauen, stärken und kräftigen; und er wird euch auf festen Grund stellen,“ verspricht Petrus (im 1. Buch Kapitel 5 Vers 10). Unabhängig davon, ob man daran glaubt oder nicht: Es wird ein Leben nach der Krise geben. Wie dieses aussieht, hängt nicht zuletzt von uns, von jedem Einzelnen ab. Trotz oder gerade wegen der apokalyptischen Szenarien, die uns vermutlich noch bevorstehen, sind wir gefordert, uns – neben medizinisch notwendigen Maßnahmen – nicht zu verlieren und ein Mindestmaß an Zivilisation aufrecht zu erhalten. Erinnert sei an den im vergangenen Jahr verstorbenen Modeschöpfer Karl Lagerfeld, der mahnte: “Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.” Man muss das jetzt nicht wörtlich nehmen. Aber auch und vor allem in diesen Tagen ist es wichtig, auf sich und andere zu achten und nicht gleichgültig zu sein. Wer sich gehen lässt, hat und ist verloren. Mehr denn je trägt heute jeder für sich und für alle anderen eine große Verantwortung. Als Richtschnur seines Handelns sollte jeder für sich den Anspruch erheben, am Ende allen anderen noch in die Augen schauen zu können. Das kann in bestimmten Situationen viel verlangt sein, ist es aber eigentlich nicht. Ich will hier gar nicht den Kantschen bzw. Kategorischen Imperativ bemühen. Aber die Goldene Regel sollte es schon sein: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“ Was soll ich sagen? Geben Sie auf sich acht und bleiben Sie gesund. Und vergessen Sie Ihre Nächsten nicht.

Revolution frisst ihre Kinder

Die digitale Revolution ist in vollem Gange, auch in Deutschland, das in Sachen Digitalisierung ja nicht gerade zu den Spitzenreitern im weltweiten Vergleich zählt. Aber immerhin: Stand 2018 nutzten 57 Millionen Menschen in Deutschland ein Smartphone. In der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen sind die iPhones von Apple und die vergleichbaren Geräte von Samsung, Huawei oder welchem Hersteller auch immer mit einem Nutzeranteil von über 95 Prozent nicht mehr wegzudenken. Aber wie das bei Revolutionen so ist, irgendwann fressen sie ihre eigenen Kinder. Jedenfalls gibt es erste Anzeichen dafür in Berlin-Neukölln zu sehen. Im Schaufenster eines Cafés steht zu lesen: SORRY NO WIFI TALK TO EACH OTHER AND GET DRUNK! Was soll ich sagen? Miteinander zu reden, ist sicher nicht die schlechteste Idee. Und überhaupt: Ab einem gewissen Alkoholspiegel ist die Nutzung eines Smartphones ohnehin problematisch, weil man die Buchstaben in der Tastatur nicht mehr so sicher treffen kann. Und die Autokorrektur … aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte.

Keine schlechte Idee: Miteinander reden!

… und er lebt auf ewig

Die Fragen “Gibt es das Christkind? oder “Gibt es einen Weihnachtsmann?” sind vermutlich so alt wie das Christkind bzw. der Weihnachtsmann selber. Eine der wohl bewegendsten und anrührendsten Antworten hat im Jahre 1897 Francis P. Church in der New York Sun gegeben, der im Auftrag seines Chefredakteurs folgende Leserzuschrift beantwortete: “Lieber Redakteur: Ich bin 8 Jahre alt. Einige meiner kleinen Freunde sagen, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. Papa sagt: ‚Was in der Sun steht, stimmt.‘ Bitte sagen Sie mir die Wahrheit: Gibt es einen Weihnachtsmann? Virginia O’Hanlon. 115 West Ninety-fifth Street.”

“Virginia”, beginnt der Text von Church, der bis zur Einstellung der “Sun” 1950 alle Jahre zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung abgedruckt wurde und nunmehr jedes Jahr an Heilig Abend auf Opas Blog erscheint, “deine kleinen Freunde haben unrecht. Sie sind beeinflusst von der Skepsis eines skeptischen Alters. Sie glauben an nichts, das sie nicht sehen. Sie glauben, dass nichts sein kann, was ihr kleiner Verstand nicht fassen kann. Der Verstand, Virginia, sei er nun von Erwachsenen oder Kindern, ist immer klein. In unserem großen Universum ist der Mensch vom Intellekt her ein bloßes Insekt, eine Ameise, verglichen mit der grenzenlosen Welt über ihm, gemessen an der Intelligenz, die zum Begreifen der Gesamtheit von Wahrheit und Wissen fähig ist.

Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Er existiert so zweifellos wie Liebe und Großzügigkeit und Zuneigung bestehen, und du weißt, dass sie reichlich vorhanden sind und deinem Leben seine höchste Schönheit und Freude geben. O weh! Wie öde wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe. Sie wäre so öde, als wenn es dort keine Virginias gäbe. Es gäbe dann keinen kindlichen Glauben, keine Poesie, keine Romantik, die diese Existenz erträglich machen. Wir hätten keine Freude außer durch die Sinne und den Anblick. Das ewige Licht, mit dem die Kindheit die Welt erfüllt, wäre ausgelöscht. Nicht an den Weihnachtsmann glauben! Du könntest ebenso gut nicht an Elfen glauben! Du könntest deinen Papa veranlassen, Menschen anzustellen, die am Weihnachtsabend auf alle Kamine aufpassen, um den Weihnachtsmann zu fangen; aber selbst wenn sie den Weihnachtsmann nicht herunterkommen sähen, was würde das beweisen? Niemand sieht den Weihnachtsmann, aber das ist kein Zeichen dafür, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Die wirklichsten Dinge in der Welt sind jene, die weder Kinder noch Erwachsene sehen können. Sahst du jemals Elfen auf dem Rasen tanzen? Selbstverständlich nicht, aber das ist kein Beweis dafür, dass sie nicht dort sind. Niemand kann die ungesehenen und unsichtbaren Wunder der Welt begreifen oder sie sich vorstellen.

Du kannst die Babyrassel auseinander reißen und nachsehen, was darin die Geräusche erzeugt; aber die unsichtbare Welt ist von einem Schleier bedeckt, den nicht der stärkste Mann, noch nicht einmal die gemeinsame Stärke aller stärksten Männer aller Zeiten, auseinander reißen könnte. Nur Glaube, Phantasie, Poesie, Liebe, Romantik können diesen Vorhang beiseite schieben und die übernatürliche Schönheit und den Glanz dahinter betrachten und beschreiben. Ist das alles wahr? Ach, Virginia, in der ganzen Welt ist nichts sonst wahrer und beständiger.

Kein Weihnachtsmann! Gott sei Dank lebt er, und er lebt auf ewig. Noch in tausend Jahren, Virginia, nein, noch in zehn mal zehntausend Jahren wird er fortfahren, das Herz der Kindheit glücklich zu machen.”

Was soll ich sagen?

Recht hat Church, und schöner kann man es auch nicht sagen. In diesem Sinne wünschen Oma und Opa allen Lesern frohe und gesegnete Weihnachten.

Küchenmaschine in der Apotheke

Man lernt ja bekanntlich nie aus. Einmal mehr habe ich das erfahren, als ich heute mit Oma in unserer Apotheke war. Als wir da so auf unsere Medikamente und sonstigen Mittelchen warteten, ließ ich gemächlich meinen Blick durch den Raum schweifen und traute meinen Augen nicht. Habe ich da etwa gerade eine Küchenmaschine gesehen, und zwar so eine, die wir uns vor ein paar Jahren selbst angeschafft hatten? Schließlich erwartet man das ja nicht unbedingt in einer Apotheke, in der zwar auch angerührt, aber ja nicht gebacken bzw. gekocht wird – es sei denn, man ist der Meinung, dass das irgendwie noch eine Ableitung der alten Hexenküche ist. Dennoch: Da stand sie, die KitchenAid, zwar nicht so schön rot wie unsere. Aber sie rührte vor sich hin, ganz nach dem Motto: Gut Ding will Weile haben. Was soll ich sagen? Wenn man Google mit den Begriffen Apotheke und Küchenmaschine bemüht, ist das Ergebnis eher dürftig. Also, entweder wir haben die Nadel im Heuhaufen gefunden oder die anderen Apotheken lassen sich nicht so in die Küche gucken.

Ein seltener Anblick: Eine KitchenAid in der Apotheken-Küche.

Nicht einfach, die Welt zu retten

Man stelle sich einmal folgendes Szenario vor: 90.000 Menschen aus ganz Deutschland machen sich auf den Weg, um sich an einem Tag, der einzig allein dafür da ist, die Welt zu einem zukunftsfähigeren Ort zu gestalten, im Olympiastadion in Berlin zu versammeln. „Wow!“, denkt der Laie und der Fachmann wundert sich. Denn dass das nicht zum Nulltarif zu haben ist, sondern kostet, versteht sich ja von selbst. Deshalb denken die Initiatoren groß und haben, um diesen 12. Juni 2020 zu finanzieren, ein Crowdfunding-Projekt gestartet, das 4,5 Millionen Euro einsammeln will. Schließlich geht es ja um nicht mehr und nicht weniger, als die Welt zu retten. Über 400.000 Euro sind schon zusammen gekommen. Wer noch mitmachen will, kann das noch tun. Ab 29,95 Euro ist man dabei, wobei nach oben keine Grenzen gesetzt sind. Eine Grenze gibt es aber doch: 1,8 Millionen, die man für das Obergönner*in-Ticket hinblättern muss, das es allerdings nur einmal gibt. Wer also Interesse hat, sollte sich beeilen. Denn gutes Karma ist einem gewiss. Wie allerdings die Welt nun gerettet wird, erschließt sich mir noch nicht. Denn allein die Anwesenheit bewirkt noch gar nichts. Und auch die geplanten Online-Petitionen verursachen zunächst einmal nur Elektrosmog. Wenn man dann noch bedenkt, wie viel Müll 90.000 Menschen überhaupt produzieren können, werden die Bedenken immer stärker. Denn irgendwie müssen diese Menschenmassen ja auch nach Berlin kommen. Und das alle mit dem Fahrrad fahren, glaubt selbst Greta Thunberg vermutlich nicht. Was soll ich also sagen? Es ist wahrlich nicht einfach, die Welt zu retten. Vielleicht ist es ja hilfreich, einmal klein zu denken, so ganz nach dem Motto: Wer die Welt verändern will, muss bei sich selbst anfangen. Das ist zwar nicht besonders spektakulär, aber vermutlich wirksamer, als 90.000 Menschen im Berliner Olympiastadion. Oma und ich jedenfalls haben schon damit angefangen.

Als ich noch Kind war

Dieser Tage habe ich ein Erlebnis gehabt, dass mich einmal mehr zu einer der interessantesten Fragen des Menschseins gebracht hat. Ich ging hinter einer Gruppe von drei Mädchen, die etwa im Alter von zwölf Jahren waren und sich lebhaft unterhielten. Ich weiß nicht worum es ging, konnte aber ein Paar Wortfetzen aufschnappen, bei denen mir unwillkürlich ein Lächeln über das Gesicht huschte und die da lauteten: “… als ich noch Kind war …” Gewiss, der Gedanke an sich ist nicht neu. Der 2016 verstorbene Schauspieler Hilmar Thate beispielsweise verfasste 2006 ein Buch mit gleichnamigem Titel, lediglich ergänzt durch das vorangestellte Wort “neulich”. Auch ein Kinderbuch mit diesem Titel gibt es, das 2018 erschien und in dem eine Oma einen Blick zurück wirft. Sogar der vielfach ausgezeichnete österreichische Schriftsteller Peter Handke hat sich mit dem Thema beschäftigt, als das Kind Kind war. Nun handelt es sich bei den Autoren allesamt um etwas betagtere Menschen und nicht um zwölfjährige Mädels, deren Erfahrungshorizont naturgemäß begrenzt ist. Dennoch stellt sich die Frage, warum Menschen lieber nach hinten blicken als nach vorne. Vielleicht liegt es ja daran, dass, wie schon Karl Valentin wusste, heute die gute alte Zeit von morgen ist. Hinzu kommt, dass Prognosen eben schwierig sind, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen – wer auch immer dies nun wieder gesagt hat. Da hilft selbst der Blick zurück nicht, denn die Urheberschaft wechselt von dem gerade zitierten Valentin über Mark Twain, Winston Churchill und Kurt Tucholsky. Was soll ich sagen? „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten”, hat der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl einmal gesagt und damit sicher nicht unrecht. Aber erstens kommt es, zweitens anders und drittens als man denkt, lautet eine Volksweisheit, die nur noch übertroffen wird von der Erkenntnis: Morgen ist heute schon gestern. Insofern wird es dabei bleiben, dass der schönste Gedanke eben der ist, als ich noch Kind war. Belassen wir es einfach dabei.