Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr. Davon können Mamas und Papas auf der ganzen Welt ein Lied singen, währenddessen sie der Nachwuchs vor allem in ganz, ganz jungen Jahren sozusagen als Superhelden anhimmelt. Diese Erfahrungen machen gerade die Nichten und Neffen von Oma und Opa in Holland, die in diesen Wochen und Monaten mit Nachwuchs gesegnet sind. Die beiden kleinen Buben strahlen ihre Eltern mit großen, runden Kinderaugen an, sind begeistert, dass die immer ein liebevolles Wort für sie haben und all ihre – Gott sei Dank – noch kleinen Probleme wie mit Geisterhand beiseite schieben. Doch was für die Kleinen so spielerisch leicht aussieht, ist für die Großen zuweilen Schwerstarbeit. Mehr noch: In vielen Fällen ist es verzweifeltes „try and error“. Zwar gibt es viele Ratgeber für perfekte Eltern. Aber den Ausbildungsgang Mama oder Papa sucht man nach wie vor vergebens. Was soll ich sagen? Alle Eltern durchlaufen in ihrem Leben dieses Stadium, manche nur beim ersten Kinder, andere auch beim zweiten oder gar dritten. In jedem Fall aber wissen sie in dieser Zeit zu schätzen, was ihre Eltern für sie getan haben. Was würden unsere Enkel sagen: Erfahrung macht den Meister.
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Mädchen und Jungs sind anders
Als Vater von zwei Töchtern und Großvater von zwei Enkelsöhnen glaube ich, nein, bin ich mir sicher, dass ich qua (Aufgaben-)Stellung eine gewisse Kompetenz besitze und beurteilen kann, ob es einen Unterschied zwischen Mädchen und Jungen gibt und wenn ja, wie dieser aussieht. Dies nur mal so vorweg. Warum ich dieses Thema aufgreife, liegt an Hatice Akyün, einer neuen Kolumnistin des Tagesspiegel. Darin hat sie sich heute zu Wort gemeldet und an die Erwachsenen appelliert, “unseren Töchtern und Söhnen keine geschlechterspezifischen Rollen beizubringen”. Gleichzeitig gestand sie, als Mutter mit allen Mitteln zu versuchen, die tradierten Rollenbilder in der Erziehung aufzubrechen. Ich weiß ja nicht, wie die 12-jährige Tochter der Journalistin so drauf ist, aber ich habe noch gut in Erinnerung, wie meine Töchter sich – und übrigens auch deren Freundinnen – gegeben haben. Mit einem Augenaufschlag, den eben nur Mädchen drauf haben, wurde aber jeder in die Knie gezwungen, der sich ihren Wünschen in den Weg gestellt hat. Charme war da die alte und neue Stärke – von wegen “Stark ist das neue hübsch”. Unsere Enkelsöhne konnten zwar auch ziemlich überzeugend sein, allerdings mit einem Charme, der eben etwas robuster, um nicht zu sagen rustikaler, ausgestaltet war. Was soll ich sagen? Mädchen und Jungs sind anders, und das hat etwas mit ihrem Geschlecht zu tun. Das zu ignorieren, halte ich für den größten Fehler unserer Zeit – unabhängig von der Erkenntnis, dass das starke Geschlecht mitnichten die Männer, sondern schon immer die Frauen sind. Jedenfalls würde jeder, der Oma oder unsere beiden Töchter kennt, nichts anders behaupten. Und wenn Akyün zum Schluss schreibt, dass es auch in Ordnung sei, wenn Mädchen das rosa Kleid tragen wollen, dann kann ich nur fragen: Kennt jemand ein Mädchen, dass irgendetwas anderes tragen würde, als das, was sie unbedingt will? Sehen Sie, so ist die Welt, auch wenn manche Frauen das nicht wahrhaben wollen.
Mobbing ist feige
Die Zahl ist erschrecken: 30 Prozent aller Schüler weltweit werden jährlich gemobbt. Das sind auf jeden Fall 30 Prozent zu viel. Denn mobben steht für ärgern, intrigieren, quälen, schikanieren, triezen, tyrannisieren, verheizen, zwiebeln und und und. Dabei trifft es meist und vor allem diejenigen, die sich ohnehin nicht wehren können. Und noch ein Phänomen ist leider zu beobachten: Nicht nur die Täter sind ausgesprochen feige, sondern auch diejenigen, die bloß tatenlos zusehen. Ein Experiment von Burger King hat das jetzt eindrucksvoll bewiesen. Die Fastfood-Kette hat ihren Kunden gemobbte, sprich zermatschte Hamburger aufgetischt. 95 Prozent der Kunden beschwerten sich. Aber nur 12 Prozent schritten ein, als am Nachbartisch – von Schauspielern dargestellt – ein Schüler gemobbt wurde. Was soll ich sagen? Auch wenn das von Burger King inszenierte Experiment sicherlich eine gelungene Marketing-Aktion darstellt, zeigt es doch eindringlich ein gesellschaftliches Problem auf, dem Einhalt zu gebieten ist. In Deutschland sind die Zahlen mit 16 Prozent gemobbten Schülern noch nicht so dramatisch wie in anderen Ländern. Es handelt sich aber immerhin auch noch um 1,5 Millionen Kinder, denen dringend geholfen werden muss. Insofern muss man Burger King dankbar sein, dass es dieses Video gedreht hat.
Elterntaxis und noch mehr …
Die Schule hat zwar noch nicht in allen Bundesländern wieder begonnen, da sorgt aber bereits erneut ein Problem für Schlagzeilen, das schon seit einigen Jahren zu beobachten ist: Die Elterntaxis bzw. Hausfrauenpanzer, die allmorgendlich vor den Schulen für das nahezu perfekte Chaos sorgen. Trotz aller Bemühungen von Schulen, Polizei, Landesverkehrswacht oder ADAC scheinen Eltern unbelehrbar zu sein und wollen ihre Kleinen mit dem Auto möglichst direkt vor dem Klassenraum absetzen – und das vermutlich auch nur, weil der SUV nicht noch durch den Türrahmen der Klasse passt. Aber Spaß beiseite: Das Phänomen besteht nicht nur auf dem Schulweg. Überhaupt kreisen (zu) viele Eltern rund um die Uhr über ihren Sprösslingen und wollen ihnen helfen und sie schützen – was Mama und Papa den Spitznamen Helikopter-Eltern eingebracht hat und den Kindern sehr viel Lebenserfahrung vorenthält. Was soll ich sagen? Wenn ich mich zurückerinnere an die Zeit, in der ich groß geworden bin, stellt sich mir – wie auch anderen – die Frage: Wie haben wir das nur überlebt? Den immerzu besorgten Eltern kann ich die Lektüre nur empfehlen. Ob’s was hilft? Schön wär’s …
Kinder können auch alleine mehr, als man denkt …
Wenn die Eltern komisch werden
Oma und Opa haben das längst hinter sich. Ihren Kindern aber steht es noch bevor: Die Zeit, wenn der eigene Nachwuchs in die Pubertät kommt. Es ist zwar noch ein bisschen hin, denn die beiden Buben sind ja erst sechs bzw. sieben Jahre alt. Aber diese Phase kommt gemeinhin schneller, als man denkt. „Pubertät ist, wenn die Eltern komisch werden“, heißt einer der vielen Ratgeber, die den geplagten Eltern Hilfe suggerieren. Doch außer dem, was man ohnehin schon mal gehört hat und insofern zu wissen glaubt, gibt es in den meisten Fällen nicht wirklich Hilfreiches. Vielmehr ist man selbst gefordert, die eigenen Emotionen etwas herunterzufahren und den gesunden Menschenverstand walten zu lassen. Denn wenn ein freundliches „Guten Morgen“ von den eigenen Kindern schon als Beleidigung empfunden wird, ist Ruhe erste Elternpflicht. Was soll ich sagen? Das wirkliche Leben ist ja bekannterweise der beste Ratgeber. So las ich jetzt gerade ein Interview mit der deutschen Schauspielerin Maria Simon, deren Sohn, als er in der Pubertät war, einmal zu ihr sagte: „Mama, das geht so nicht. Du musst dich mit mir verändern.“ Wohl wahr. Besser hätte ich das jetzt auch nicht ausdrücken können.
Stars in der Manege
Das war ein aufregendes Wochenende – für Oma und Opa, vor allem aber für unseren ältesten Enkel! Denn der hatte am Samstag gemeinsam mit weiteren Schülern seiner Grundschule einen wahrhaft großen Auftritt in einer Berliner Zirkus-Manege. Circus Mondeo heißt der Zirkus, der gemeinsam mit dem ErlebnisCircus e.V. ein Projekt ins Leben gerufen hat, das einfach genial ist und bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Seinen Anfang nahm der “MitMachZirkus”, wie der Projektname lautet, in Neukölln und bietet heute Schulen in der ganzen Stadt Projektwochen an, in denen die Schüler zu Stars in der Manege werden. Tausende von Kindern sind bereits dort aufgetreten und haben eine Erfahrung gemacht, die für ihr weiteres Leben besonders wichtig ist, nämlich dass jedes Kind Fähigkeiten hat, die in dem Projekt zum Tragen kommen, sprich, dass jeder gebraucht wird. Spiritus Rector ist sicher Gerhard Richter, der mit seiner Familie das Prinzip “MitMachZirkus” über 20 Jahre lang aufgebaut und weiterentwickelt hat. Was soll ich sagen? Wenn es den “MitMachZirkus” noch nicht gäbe, müsste er schnellstens erfunden werden. Unser Enkel jedenfalls war begeistert. Und nach den anderen Kinderaugen zu urteilen, die ebenfalls. Von den vielen stolzen Geschwistern, Eltern und Großeltern will ich erst gar nicht reden.
Gerhard Richter, der Spiritus Rector des MitMachZirkus. Leuchtende Tuch-Jonglage – und mit dabei: Unser ältester Enkel. Fotos: Stephan Mock Jonglieren mit Keulen: Beeindruckende Leistung.
PS: Dass sich die frühere niederländische Königin Beatrix, also die Monarchin von Oma, unseren Kindern und Enkelkindern, mit ihrem Sohn Willem Alexander und seiner Frau Maxima, dem heutigen Königspaar, in dem Zirkus auch schon die Ehre gegeben hat, sei nur am Rande erwähnt.
Schön wär’s schon (gewesen)
Wenn Kinder immer täten, was die Erwachsenen erwarten, dann wäre Kindererziehung sozusagen ein Dorado. Der Duden definiert das auch als Wunschland oder Paradies. Da dem aber nicht (immer) so ist, behelfen sich Eltern zuweilen mit bizarren Hilfsmitteln. Als unsere jüngste Tochter mit ihrem Sohn am zweiten Weihnachtsfeiertag bei uns war, sollte der Kleine irgendwann mal (ein)schlafen, um seine verdiente Ruhe zu kriegen. Doch der wollte davon überhaupt nichts wissen und geisterte immer noch ziemlich frisch durch die Gegend. Irgendwann war es dann auch seiner Mutter zu viel, so dass sie ihn mehr oder weniger eindringlich ermahnte: “Jetzt sei doch bitte mal ein bisschen müde!” Und man mag es kaum glauben: Irgendwie funktionierte das auch irgendwann einmal. Was soll ich sagen? Wenn ich gewusst hätte, dass das so einfach ist, hätte ich meine Kinder auch das eine oder andere Mal ganz höflich gebeten. Ob das aber tatsächlich so funktioniert hätte …? Na ja, ich weiß ja nicht. Aber schön wär’s schon (gewesen).
Opa schon zum dritten Mal dabei
Wer hätte das gedacht. Jetzt gibt es Men’s Health DAD bereits zum dritten Mal und in jeder Ausgabe war Opa mit einem Statement vertreten. Da sage einer, Großväter seien nicht gefragt. Aktuell lautet die Gewissensfrage: Darf ich vor meinem Kind rauchen oder trinken? Die Antworten: Völlig unterschiedlich, so wie eben die Personen, die sich dahinter verbergen. Neben Opa sowie Sven Trautwein von Zwillingswelten und Thomas Alboth von The Familiy Without Borders, die schon beim letzten Mal gefragt wurden, ist der Vierte im Bunde Mario Foerster, der Netpapa herausgibt. Was soll ich sagen? Also, ich kann nur empfehlen: Nichts wie zum Kiosk und Men’s Health DAD gekauft. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben …
Seit heute am Kiosk: Men’s Health DAD Nummer 3 – und Opa ist auch wieder dabei.
Opa wieder in Men’s Health DAD
“Wie alt muss mein Kind sein, damit ich es zu Hause auch mal alleine lassen kann?” Diese Frage stellte Men’s Health DAD für die aktuelle Ausgabe, also 01/16. Drei Väter-Blogger, Kai Bösel von daddylicious, Sven Trautwein von Zwillingswelten und Thomas Alboth von The Familiy Without Borders, lassen die Leser wissen, wie sie es mit dem eigenen Nachwuchs halten. Der Vierte im Bunde, sozusagen der d’Artagnan der drei Musketiere in alt, ist – wie sollte es anders sein – Opa, der schon in der ersten Ausgabe von Men’s Health DAD dabei war und von der Zeitschrift als “bloggender Großvater” avisiert wird. Die fasst übrigens das Ergebnis der Ausführungen so zusammen: “Eine Frage, viele Meinungen.” Insofern verzichte ich hier darauf, die verschiedenen Aussagen zu beschreiben, zumal jede einzelne in der Tat sehr individuell ist. Wer also wissen möchte, was die vier Väter denken, wird nicht umhinkommen, die Zeitschrift zu kaufen. Was soll ich sagen? Ich zitiere mich mal selber und gebe wieder, was ich am Schluss meines Beitrages geschrieben habe: “Nur nicht verrückt machen (lassen), ist alles nur ein Übergang.”
3 Väter-Blogger und ein bloggender Großvater: Auch in der zweiten Ausgabe von Men’s Health DAD war Opa (r.) wieder mit von der Partie und hat seinen Senf dazugegeben.
Ostern kommt der Ostermann?
Weihnachten kommt der Weihnachtsmann und Ostern? Na klar: Der Ostermann. So jedenfalls antwortete, ohne lange nachzudenken, spontan in kleiner Runde einmal einer unserer Enkelsöhne, um dann doch innezuhalten: “Das stimmt doch nicht! Das ist der Osterhase”, belehrte er sich und die anderen unter schallendem Gelächter, in das er freudig mit einstimmte. Gar nicht zum Lachen ist einem allerdings, wenn man sich die sogenannten Straßenumfragen der privaten Fernsehsender antut, bei denen sich die Befragten beispielsweise mit der Aussage blamieren, dass an Ostern der Osterhase Geburtstag hat. Hat er aber nicht. Insofern wiederhole ich gerne das, was ich schon einmal auf diesem Blog geschrieben habe: Die “Kar”-Woche leitet sich ab von dem Wort “Kara”, das im Althochdeutschen Klage, Kummer oder Trauer bedeutet. Die Woche beginnt mit dem “Palmsonntag”, dem Tag, an dem Jesus begeistert und mit Palmen in Jerusalem empfangen wurde. Am Donnerstag, dem “Gründonnerstag”, gedenken die Christen des letzten Abendmahls, das Jesus und seine Jünger hielten. Am “Karfreitag” wird der Kreuzigung gedacht, der “Karsamstag” ist der eigentliche Trauertag, bevor Ostern, am “Ostersonntag” und “Ostermontag”, die Auferstehung Christi im Mittelpunkt der Feierlichkeiten steht. Das ist in aller gebotenen Kürze das, worum es in der Karwoche und an Ostern geht. Was soll ich sagen? Wenn jetzt doch jemand in diesen Tagen einen Hasen durch seinen Garten hoppeln sieht, kann das trotzdem eine österliche Bewandtnis haben.