Das herrliche, sonnige Winterwetter vom Wochenende haben Oma und Opa am Sonntag noch einmal zu einem langen und ausgiebigen Spaziergang am Schlachtensee genutzt. Der gehört, wie die Krumme Lanke, zur Grunewaldseenkette in Berlin. Da unsere älteste Tochter mit Mann und Sohn auch dabei war, sind wir natürlich nicht ganz um den See herum. Das wäre bei einer Länge von 5,5 Kilometern denn doch ein wenig viel gewesen. Aber spannend war es trotzdem. Kurz bevor wir wieder am Auto waren, fiel vor unseren Augen ein älterer Mann und hat sich vermutlich Hüfte, Becken oder Oberschenkelhals gebrochen. Jedenfalls konnte er nicht mehr laufen, so dass unsere Älteste, geistesgegenwärtig wie sie immer ist, den Schlitten ihres Sohnes kurzerhand zum Kranken- bzw. Rettungsschlitten umfunktioniert und den Mann mit vereinten Kräften zumindest bis zum Parkplatz verfrachtet hat. Dort konnte der gerufene Krankenwagen wenigsten hinfahren und den Verletzten aufnehmen. Was soll ich sagen? Für unseren Enkel war das eine gute Lektion in Sachen Hilfsbereitschaft. Und dass es ausgerechnet sein Schlitten war, der die Rettung in der Not darstellte, setzte dem Ganzen natürlich noch die Krone auf. Jetzt fehlt nur noch das Blaulicht für den Schlitten.
Andere Prioritäten
Der Traum einer jeden Frau: Schöne, gepflegte Hände, lange und farbenfroh lackierte Fingernägel. Nicht viel anders geht und ging es unserer ältesten Tochter, die ganz stolz darauf war, dass ihre Nägel so lange der unvermeidbaren Hausarbeit standgehalten hatten. Und als sie, vermutlich ihre roten Fingernägel betrachtend, im Kindergarten auf unseren jüngsten Enkel stieß, fielen auch ihm die Hände seiner Tante auf. Aber statt nun mit einem anerkennenden Kompliment zu punkten, ließ er gar nicht gentlemanlike vom Stapel: „Du musst unbedingt mal deine Nägel schneiden!“ Was soll ich sagen? In dem Alter haben Männer eben noch andere Prioritäten.
Gerüchteküche-Küchengerüchte
Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Garum und anderen Würzmitteln.
Die Menschen haben, seit sie kochen, gewürzt. Von den Römern weiß man, dass sie Garum verwendeten, das, wie der Tagesspiegel jüngst schrieb, „allgegenwärtige Ketchup von damals, hergestellt aus den Innereien von Fischen, die man unter Salz und Sonne reifen ließ und die schon dem großen Naturforscher Plinius zufolge ,nach nichts anderem schmeckte als nach Verwesung’.“ Eine traditionell weitergeführte und verfeinerte Variante des Garum wird an der Amalfiküste zwischen Neapel und Salerno hergestellt und ist in Süditalien als Colatura (di alici) erhältlich. Was der italienischen Küche ihr Garum ist, ist der asiatischen ihre Fischsoße, die sich mittlerweile auch hierzulande großer Beliebtheit erfreut und in jedem Asiamarkt erhältlich ist. Eine dem Garum ähnliche Soße ist die Basis der englischen Worcestershiresauce, die Opa vor allem mit „gefüllten Pastetchen“ seiner Mutter in Verbindung bringt. Normalerweise aber benutze sie, wie sollte es anders sein, die in deutschen Küchen vermutlich unvermeidbare Maggi-Würze, die in Aussehen und Geschmack an Sojasauce erinnert und seit 1887 auf dem Markt ist. Was soll ich sagen? Am besten schmeckt es doch, wenn man auf derartige Hilfsmittel verzichtet, zumindest aber sehr zurückhaltend damit umgeht und vor allem frische Kräuter sowie Salz und Pfeffer, vielleicht noch etwas Chili, verwendet. Dann kommen die einzelnen Zutaten wenigsten richtig zur Geltung.
Eine alter Mann ist … Ja was?
Ein alter Mann ist doch kein D-Zug. Diesen Spruch kennen sicher die meisten Menschen. Allerdings werden die sich jetzt umstellen und an einen anderen Text gewöhnen müssen. Denn Wissenschaftler der Universität Tübingen haben herausgefunden, dass das Denkvermögen älterer Menschen nicht etwa nachlässt, sondern mit zunehmendem Alter sogar besser wird – aber auch langsamer. Mit Ausnahme von Demenzpatienten würde das Gehirn von Senioren, ähnlich wie bei einer sehr vollen Festplatte, einfach nur länger brauchen, um alle Daten zu verarbeiten – und nicht etwa schlechtere Leistungen erbringen, heißt es in der Studie, die als Grund dafür anführt: Das Gehirn muss mehr Informationen auswerten, um zu einer Antwort oder Lösung zu gelangen. Was soll ich sagen? Ein alter Mann ist eben keine Highspeed-Festplatte.
“Nein Oma, du bist nicht alt”
Unser jüngster Enkel wollte neulich unbedingt mit Oma Vater-Mutter-Kind spielen. Die Rollenverteilung war klar: Er der Vater, Oma die Mutter. Und das Kind? Dazu erkor Oma ihre alte Lieblingspuppe „Petertje“, mit der sie schon in frühester Kindheit gespielt hatte und die sicherlich nicht mehr ganz zeitgemäß daherkommt. Anfangs ging „Petertje“ ja noch kommentarlos durch. Als sich der Kleine die Puppe aber genauer angesehen hatte, meinte er: „Die sieht ja hässlich aus und ist viel zu alt.“ Als Oma versuchte, ihm zu erklären, dass die Puppe halt schon so alt wie sie selbst sei und sie ja mittlerweile auch schon etliche Jahre auf dem Buckel hätte, widersprach er energisch: „Nein Oma, du bist nicht alt.“ Was soll ich sagen? Der verklärte und glückselige Blick von Oma war unbezahlbar.
Omas Lieblingspuppe „Petertje“, in einem Stuhl, den Opas Großvater gezimmert hat.
So schön kann der Winter sein
Erst das Eis, jetzt der Schnee: Wer von dem Kurzbesuch des Winters in Berlin überrascht wurde, liest keine Zeitung, hört kein Radio oder schaut kein Fernsehen. Denn der Warnungen gab es genug, und das auf allen Kanälen. Während die Generation von Oma und Opa besser zu Hause bleiben und auch die anderen Erwachsenen ihren Geschäften und Wegen äußerst vorsichtig nachgehen sollten, beginnt für unsere beiden Enkel und natürlich auch alle anderen Kinder endlich der Winterspaß mit Schneeballschlachten und Schneemann, Schneefrau, Schneekatze, Schneeraupe, Schneebär, Schneeigel oder Schneemaus bauen. Ein paar nette Anregungen finden sich hier. Was soll ich sagen? So schön kann der Winter sein …
Genau vor 40 Jahren …
Es ist jetzt kurz nach 22.00 Uhr. Genau vor 40 Jahren um diese Zeit haben sich Oma und Opa in Eindhoven in “Noord Brabant” kennengelernt. Was soll ich sagen? Danke Oma, dass Du es so lange mit mir ausgehalten hast. Ich liebe Dich noch immer.
“De contente mens en de contente vrouw” (frei übersetzt: der zufriedene Mann und die zufriedene Frau), zwei Symbolfiguren aus Brabant, die für Fleiß, Genügsamkeit und Unverwüstlichkeit stehen, haben Oma und Opa ihr Leben lang begleitet und als Vorbild gedient. Es hat geholfen …
Kunst und Kinder
Es hat schon Vorteile, wenn man in einer Großstadt wie zum Beispiel in Berlin wohnt. Ein Vorteil ist, dass es ein gewaltiges Kunst- und Kulturangebot gibt. Ob Opern oder Museen, die Listen scheinen endlos. Über einen Besuch der Komischen Oper mit einer sensationellen Zauberflöte habe ich ja schon einmal berichtet. Heute soll nun ein Museumsbesuch folgen, den man als echtes Schmankerl bezeichnen muss: WIEN BERLIN KUNST ZWEIER METROPOLEN in der Berlinischen Galerie. Wer diese mit viel Gefühl und Gespür zusammengestellte Ausstellung noch sehen will, muss sich – zumindest in Berlin – sputen. Denn am 27. Januar ist definitiv Schluss, dann gehen die Kunstwerke nach Wien und sind dort in der Galerie Belvedere in der Zeit vom 14. Februar bis 15. Juni 2014 zu sehen. Was es in Wien aber allem Anschein nach – jedenfalls konnte ich nichts Entsprechendes auf der Webseite der Galerie finden – nicht gibt, ist der Museumskoffer für Familien. Der kann kostenlos gegen Pfand an der Museumskasse ausgeliehen werden und lädt Kinder und ihre Familien ein, diese Ausstellung gemeinsam zu entdecken und im Spiel kreativ zu werden. Was soll ich sagen? Das ist wirklich eine tolle Idee, die, wie bei unserem gestrigen Besuch zu sehen war, auch sehr gut angenommen wird. So macht Kunst auch Kindern Spaß.
Tolle Idee: Museumskoffer für Familien in der Berlinischen Galerie. Foto: Carolin Wagner
Schwer beschäftigt
Opas MacBook hat offenbar eine magische Anziehungskraft auf unsere beiden Enkel. Sie sind manchmal noch gar nicht richtig bei uns angekommen, da sitzen sie auch schon am Schreibtisch, legen am Computer los und sind dann schwer beschäftigt. Gott sei Dank ist das Gerät passwortgeschützt, ansonsten müsste ich mir wohl um die Konfiguration und Daten ernsthafte Sorgen machen. So kann aber nichts passieren. Und die beiden Buben haben ihren Spaß. Als unser ältester letztens bei uns war, war er jedenfalls höchst zufrieden, dass sich das MacBook auch tatsächlich ordnungsgemäß an Ort und Stelle befand und nicht wie bei einem der letzten Male mit Opa unterwegs war. Was soll ich sagen? Die bange Frage, die ich mir stelle, lautet: Wie lange geht das mit dem Passwort noch gut? Denn wissen, wie er weiter und über den Startbildschirm hinaus kommt, wollte er schon …
Gerüchteküche-Küchengerüchte
Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Kurkuma.
Wer die asiatische Küche mag, kennt ganz sicher die Kurkuma oder Kurkume, auch Gelber Ingwer, Safranwurz(el), Gelbwurz(el) oder Gilbwurz(el) genannt. Abgesehen von dem exotischen Geschmack gibt das Pulver des Ingwergewächses auch eine schöne gelbe Farbe. Doch heute soll es weniger um Kurkuma als Gewürz gehen, sondern vielmehr um ihre heilende Wirkung. In der indischen Medizin wird Kurkuma schon seit Tausenden von Jahren verwendet und wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkung bei der Behandlung von Wunden und Ausschlägen eingesetzt. Und das ist noch nicht alles. So weiß man mittlerweile auch, dass das Gewürzpulver das Wachstum von Krebszellen hemmen kann. An der Universität von Guangdong in China wiesen Forscher dies in Zellversuchen bei Tumorzellen aus der Prostata, dem Darm, der Bauspeicheldrüse und der Lunge nach. Was soll ich sagen? Besser geht’s doch nicht: Lecker essen und dabei noch etwas für die Gesundheit tun.




