“Wollt Ihr auch Brötchen haben?”

Unverhofft kommt oft: Oma und Opa lagen noch in den Federn, da klingelte es heute an der Tür. Natürlich haben wir uns zunächst Sorgen gemacht, was denn passiert sein könnte. Aber es war nichts. Vielmehr hatten unsere Jüngste und ihr Sohnemann bei uns einen kurzen Zwischenstopp eingelegt und fragten nun: “Wollt Ihr auch Brötchen haben?” “Na klar”, lautete die Antwort. Also zogen die beiden von dannen und erschienen nach knapp zehn Minuten wieder auf der Bildfläche – mit zwei noch warmen Croissants und vier ofenfrischen Semmeln im Gepäck. Was soll ich sagen? Wenn das nichts ist am Sonntagmorgen. Man muss eben Glück und so liebe Kinder und Enkelkinder haben. Vielen, vielen Dank.

Foto BrötchenZwischenstopp bei Oma und Opa – mit Sonntagsbrötchen im Gepäck.

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Spargel.

Üblicherweise beginnt die Spargelsaison in Deutschland so um den 20. April herum. In diesem Jahr allerdings ist alles anders. Denn der erste Spargel wird bereits an der Straße verkauft – vor allem hier in Berlin und Umgebung. Der Grund dafür sind die für die Jahreszeit ausgewöhnlich hohen Temperaturen, die den Spargel unter den Folien haben in die Höhe schießen lassen. Die Preise liegen zwar derzeit noch bei über 10 Euro pro Kilo. Aber spätestens in zehn bis 14 Tagen, wenn es mit dem Beelitzer Spargel offiziell und so richtig losgeht, sollten sie sich bei 7 bis 8 Euro eingependelt haben. Auf den Brandenburger Spargelhöfen ist währenddessen schon vom „frühesten Erntebeginn in der 20-jährigen Brandenburger Spargelgeschichte“ die Rede – nach der witterungsbedingten (Spargel-)Katastrophe im letzten Jahr sicherlich ein gerechter Ausgleich. In Beelitz selber fiebern alle schon dem großen Spargelfest entgegen. Vom 30. Mai (Freitag) bis 1. Juni (Sonntag) wird dort im Zentrum der Kleinstadt – mit tatkräftiger Unterstützung von Künstlern, Chören und Orchestern – an allen Ecken erntefrischer Spargel angeboten. Was soll ich sagen? Bis dahin gibt’s in Opas Kochbuch noch ein paar leckere Spargelrezepte – wie immer nach dem Motto: fertig und lecker.

SpargelNicht von Oma gekochter, sondern bereits 1995 gemalter Spargel – in Tempera (50×70).

Opa im Garten abgemeldet

Opa ist im Garten mittlerweile abgemeldet. Waren im letzten Jahr die Hauptstadt-Peperoni noch mein ganzer Stolz, hat unser jüngster Enkel mit seinem grünen Daumen unserem Kräutergarten jetzt seinen Stempel aufgedrückt. Es vergeht kein Besuch mehr, bei dem er Oma nicht in den Ohren liegt: “Können wir nicht wieder arbeiten?” Und dann geht es ab auf die Terrasse: Da wird dann gesät, gepflanzt, gegraben, gesprengt und gemacht und getan. Und siehe da: Alles wächst langsam, aber sicher heran: Basilikum, Dill, Estragon, Kresse, Liebstöckel, Oregano, Peperoni, Petersilie, Pfefferminze, Thymian, Vergissmeinnicht, weiße Bohnen und Zitronenmelisse. Was soll ich sagen? Es macht richtig Spaß zuzuschauen, wie der kleine Mann spielend die Natur erkundet.

IMG_1128Die bunte Kräutermischung unseres jüngsten Enkels und seine Lieblingswerkzeuge.

Mit sehr viel Liebe geschenkt

Wie lange halten Rosen? Wenn man dieser Frage nachgeht und ein wenig recherchiert, erhält man Antworten, die von “drei Tage” bis “über eine Woche” reichen. Sogar von einem Monat ist die Rede, allerdings nur bei langstieligen. Wie dem auch sei: Opas Rosen, die er Oma zum Hochzeitstag geschenkt hat, stehen immer noch und sehen aus wie neu:IMG_1125

Wer das nicht glaubt, der kann sich auf dem nächsten Bild, das den Strauß vor einer Woche zeigt, davon überzeugen:IMG_1116

Was soll ich sagen? Die müssen offensichtlich mit sehr viel Liebe geschenkt worden sein.

Nicht alles ein Aprilscherz

Opa konnte einfach nicht widerstehen. Aber die Idee mit der Zwangsverpflichtung von Großeltern, um in Berliner Kitas und Schulen die zum Teil drastischen Personalausfälle zu kompensieren, war einfach zu schön, um sie nicht am 1. April niederzuschreiben und unters Volk zu bringen. Aber auch andere hatten gute Einfälle. Der Tagesspiegel beispielsweise berichtete, dass der Berliner Zoo künftig kleinere Tiere zum Mitnehmen verlosen und der Tierpark in Friedrichsfelde Nachtgolf zwischen den Tieren anbieten will – ganz zu schweigen von dem Outlet-Store am Elefantentor, “der Spezialitäten wie ,Rib-Eye vom jungen Königstiger’ anbietet, Raritäten wie den fast ausgestorbenen Hertha-Frosch oder normale Schollenfilets aus dem Aquarium.” Tierisches hatte auch die B.Z. im Angebot. Danach war es Wissenschaftler der Universität Sendai in Japan erstmals gelungen, einen Hund und eine Katze zu kreuzen. “Es vereinigt die besten Eigenschaften beider Haustiere”, wird Forschungsleiter Dr. Wau Miau zitiert. Die sogenannte Hutze sei stubenrein und könne auch zur Wach-Hutze ausgebildet werden. Lustig fand ich auch, was die Berliner Zeitung zum Besten gab: Die BVG bietet künftig über ihre App Sitzplatzreservierungen in Bussen an. Was soll ich sagen? Es dürfte nicht alles ein Aprilscherz gewesen sein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die neue Kostenschätzung, über die die “Bild”-Zeitung berichtete und wonach der Flughafen BER am Ende mindestens acht Milliarden Euro kosten soll, traurig, aber wahr ist.

Berlin verpflichtet Großeltern

Es ist kein Aprilscherz: Das Internet bei Oma und Opa funktioniert wieder. Sozusagen drei Tage ohne Kontakt zur Außenwelt ist schon ein hartes Los. Das Leiden war allerdings noch nicht ganz vorbei, da traf uns schon die nächste Hiobsbotschaft. Ein alter Bekannter aus Journalistenzeit rief mich an und berichtete, dass das Land Berlin, bekanntermaßen bei Pisa und sonstigen Bildungsstudien nicht gerade Spitze, jetzt ganz neue Wege bei der Rekrutierung von Erziehern und Lehrern gehen will. So sollen schon mit Beginn des nächsten Schuljahres, so sehe es ein Gesetzesentwurf vor, verrentete und arbeitslose Großeltern zwangsverpflichtet werden und in Kitas und Schulen die zum Teil drastischen Personalausfälle kompensieren. Die schnelle Umsetzung sei vor allem deshalb möglich, weil aufgrund der reichlichen Erfahrung von Großeltern im Kinderbetreuungs-, Erziehungs- und Bildungsbereich weitestgehend auf eine Erzieher- und Lehrer-Qualifizierung verzichtet werden könne. Zudem werde der Bildungshaushalt geschont, so dass dort entsprechend eingeplante Haushaltsmittel umgeschichtet und zur Deckung der Mehrkosten am Flughafen BER eingesetzt werden könnten. Der Gesetzesentwurf soll bereits bei der nächsten Sitzung des Abgeordnetenhauses am 10. April von der Großen Koalition eingebracht werden. Eventuelle Widerstände der Opposition könnten mit den 85 Koalitionsstimmen einfach überstimmt werden. Vorgesehen sind zudem drastische Strafen für den Fall, dass sich Großeltern ihrer Verpflichtung entziehen. So könnten im Extremfall bis zu 33,33 Prozent der Rentenansprüche gekürzt und einbehalten und für den BER verwendet werden. Inwieweit Betreuungszeiten bei den eigenen Enkel angerechnet werden können, wusste unser Bekannter nicht. Was soll ich sagen? So hatten sich Oma und Opa ihren Ruhestand nicht vorgestellt.

Kochen mit den Enkeln

Auch wenn das Internet bei uns immer noch nicht richtig funktioniert und wir insofern nur beschränkt arbeitsfähig sind, will ich jetzt dennoch von der Kochveranstaltung berichten, die ich mit unserem ältesten Enkel besucht habe. „Generationsübergreifendes Kochen – Küchen in aller Welt“ lautete das Motto des Kurses, zu dem der Evangelische Kirchenkreis Steglitz in Berlin eingeladen hatte. Trotz des schönen Wetters kamen auch alle, die sich angemeldet hatten, so dass 14 Kinder sowie Großmütter und Großväter die Küche bevölkerten. Die Kursleiterin hatte Rezepte aus aller Herren Länder mitgebracht, die einvernehmlich unter den Teilnehmern aufgeteilt wurden. Opa und unser Enkel hatten sich für „Mücver: Zucchini-Küchlein“ und die „Chinesische Pfanne“ entschieden. Da gab es dann auch eine ganze Menge Gemüse zu schnippeln. Und der kleine Mann hat sich richtig ins Zeug gelegt. 300 Gramm Champignons, zwei Möhren, eine Paprika, drei Zwiebeln, drei Frühlingszwiebeln und Petersilie wurden von ihm fachmännisch zerkleinert und die Fleischbällchen perfekt geformt, so dass das Vermischen und Kochen nur noch ein Klacks war. Geschmeckt hat es – auch den anderen – offensichtlich ganz gut. Denn sowohl unsere beiden Gerichte, als auch die der anderen Kochpaare wurde ratzeputz verspeist. Was soll ich sagen? Eine tolle Veranstaltung, die hoffentlich noch ein paar Mal angeboten wird. Unser Enkel und ich würden sozusagen als Dreamteam wieder mitmachen. Und dann ist da ja auch noch unser jüngster Enkel …

Kochen mit EnkelPerfekt geschnippelt und einen sauberen Arbeitsplatz hinterlassen: Unser ältester Enkel.

PS: Opa behilft sich z.Z. mit Handy und persönlichem Hotspot. Also bitte noch ein wenig Nachsicht und Geduld, bis die Geschichten wieder pünktlich und regelmäßig kommen.

Telekom erst Montag wieder da

Das hätte so ein richtig schönes Wochenende werden können. Der Freitag(abend) und Samstag ganz im Zeichen von Küche und gutem Essen, der Sonntag – neben ein bisschen Arbeit – unter dem Motto Faulenzen. Doch wie die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt haben, hat die Deutsche Telekom vor das Vergnügen den Frust gesetzt. Jedenfalls sind Opa und seine Firma nun schon seit Freitagnachmittag ohne Internet. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie viele Stunden ich mittlerweile mit den Damen und Herren in den verschiedenen Callcentern auf dieser Welt verbracht habe. Aber es ist auch schon egal. Und selbst die anderthalb Stunden, die ich in der Nacht zum Samstag – irgendwann zwischen zwei und vier Uhr – vergeblich auf den avisierten Rückruf gewartet habe, ändern nichts an der mir gerade noch einmal bestätigten Tatsache: Es ist eindeutig die Leitung, die defekt ist. Und die Netzabteilung, die das anfassen muss, ist erst am Montag wieder da. Was soll ich sagen? Für alle, die sich vielleicht verwundert die Augen reiben: Hier ist nicht die Rede von Timbuktu oder einer Einöde im tibetischen Hochland, sondern von Berlin, der Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, einer der größten Industrienationen der Welt. Und die leistet sich ein Telekommunikationsunternehmen, das seinen Technik-Betrieb mal eben über 24 Stunden brach liegen lässt. Oder hängt das alles nur mit der Größe von Opa und seiner Firma zusammen, und bei Amazon, Groupon oder Zalando würde sich die Telekom ein Bein ausreißen und halb Berlin aufnuddeln?

PS: Über mein Handy und den persönlichen Hotspot – ebenfalls bei der Telekom – kann ich leider auch kaum ins Internet, da der Empfang bei uns mehr als unterirdisch ist.

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Kochevent.

Kochen ist derzeit in Mode, vor allem als Event. Während Promi-Köche im Fernsehen und anderen Medien ihre Weisheiten zum Besten geben, hat sich Kochen auch als Veranstaltung etabliert. Oma und Opa waren gestern bei solch einem Koch-Abend, bei dem ein guter Freund in seinen Geburtstag hinein gefeiert hat. Das war eine richtig gelungene Veranstaltung, alle hatten ihren Spaß und geschmeckt hat es auch noch ausgesprochen gut. Vielleicht findet der eine oder andere ja künftig gefallen daran, sich intensiver an Herd und Topf zu engagieren als in der Vergangenheit. Aber nicht nur für Erwachsene ist Kochen ein Thema, auch Generationen übergreifend werden Kochlustige angesprochen. So gehen Opa und sein ältester Enkel heute zu einer Kochveranstaltung einer Kirchengemeinde, die Großeltern mit ihren Enkeln eingeladen hat. Was daraus geworden ist, berichtet Opa später – wenn möglich sogar mit Foto. Also am späten Nachmittag noch einmal auf Opas Blog vorbei schauen. Was soll ich sagen? Das ist die erste Fortsetzungsgeschichte auf Opas Blog. Sozusagen eine Aufführung in zwei Akten.

Update: Leider ist aus der Fortsetzungsgeschichte in zwei Akten ein Drama als Schrecken ohne Ende geworden. Da Opa nur begrenzt Zugang zum Internet hat und die Telekom ziemlich erfolglos mit den Tücken der Technik kämpft, muss der Bericht vom Kochen mit meinem Enkel noch ein wenig warten. Er kommt, so die Telekom will, dann irgendwann in den nächsten Tagen.

Feuerhochzeit

Wie schnell ein Jahr vergeht: Oma und Opa haben gestern wieder Hochzeitstag gehabt, den 38., um genau zu sein. War es im letzten Jahr die Aluminiumhochzeit, die im Hochzeitskalender stand, nennt sie sich dieses Mal Feuerhochzeit. Feuerrot waren auf jeden Fall schon einmal die Rosen, die ich Oma mitgebracht habe. Ansonsten ging es nicht so feurig zu, schließlich mussten wir ja auch noch arbeiten. Am Abend haben wir uns dann aber mit einem Essen belohnt, das wir in einem empfehlenswerten Restaurant bei uns gleich um die Ecke genossen haben. Was uns aber ein wenig ernüchtert hat, war ein Text, den wir gefunden haben, als wir den Begriff „Feuerhochzeit“ gegoogelt haben. Um die Sache gleich richtig auf den Punkt zu bringen, hat Opa sich daran gemacht und den Artikel ein wenig gekürzt und entsprechend redigiert. Das Ergebnis liest sich jetzt so: Ein Ehepaar, das bereits 38 Jahre zusammen lebt, … bleibt meist zusammen, bis einer von beiden verstirbt. … Die Rente steht kurz bevor und es ist ruhig geworden. Den 38. Hochzeitstag, den man auch die Feuerhochzeit nennt, feiert das Paar wahrscheinlich in trauter Zweisamkeit … Schön ist es, wenn das Paar sich den Erinnerungen hingibt, oder aber auch vorwärts Pläne für die Zukunft schmiedet, denn auch in diesem Alter hat man ja noch ein Leben vor sich. Als Geschenke … eignen sich … ein Bild der Familie, das nach einem Foto in Öl oder Kreide gemalt wurde. … Da das Berufsleben in diesen Jahren endet, sollte sich das Paar Gedanken machen, wie es die Freizeit künftig verbringen will. … Die Sexualität ist weiter in den Hintergrund gerückt, … darum sollte das Paar immer daran arbeiten, um sich auch im 39. Ehejahr noch etwas zu sagen zu haben. Was soll ich sagen? Wer den Originaltext lesen möchte, findet ihn hier. Er ist aber auch nicht viel besser, aber um einiges länger.

PS: Das Beste am gestrigen Hochzeitstag war, dass Oma gesagt hat, sie würde mich nochmal bzw. wieder heiraten. Mehr kann ich nun wirklich nicht verlangen und nur von ganzem Herzen erwidern: Ich auch. Also, auf ins nächste Jahr …

IMG_1116Mit viel Liebe zum 38. Hochzeitstag geschenkt. Wie viele Rosen das wohl sein werden?