Bunt ist viel schöner als grau

Mit was sich Gerichte in Deutschland so alles beschäftigen müssen. Es ist zwar schon ein wenig her, aber 2007 hatte das Amtsgericht Wiesbaden doch tatsächlich zu entscheiden, ob Kinder vor dem Eingang eines Mietshauses mit Straßenkreide auf dem Pflaster malen dürfen. Um das Ergebnis gleich vorwegzunehmen: Ja, sie dürfen (Az.: 93 C 6086/05-17). Denn dies gehöre zum normalen Mietgebrauch und müsse vom Vermieter hingenommen werden. Was war passiert? Eine Vermieterin hatte einer Mieterin 44 Euro in Rechnung gestellt, weil deren Kinder vor dem Haus mit Kreide gemalt hatten. Die Kosten resultierten vom Einsatz eines Hochdruckreinigers. Das Amtsgericht hielt die Rechnung allerdings nicht für angemessen: Es sei “nämlich gerichtsbekannt”, dass normale Straßenkreide vom Regenwasser weggewaschen werde. Auch die Möglichkeit, dass Kreide eventuell mit den Schuhen ins Treppenhaus getragen werde, rechtfertige die aufwändige Reinigung nicht. Das Gericht ging davon aus, “dass es üblich ist, die Schuhe vor Betreten eines Hauses auf einer Fußmatte oder einem Rost abzutreten.” Überhaupt scheint die Frage, ob Kinder Bürgersteige mit Kreide bemalen dürfen, die Gemüter hierzulande ziemlich zu erhitzen. Jedenfalls findet sich im Internet eine rege Diskussion genau über diese Frage. Eine Antwort hat mir dabei besonders gefallen. Regenmacher schrieb: “Sich drüber aufregen, wenn Kinder mit Straßenkreide malen, die vom nächsten Regen abgewaschen wird. Sag mal, bist du als alter Mann zur Welt gekommen?” Was soll ich sagen? Vor unserem Haus haben jetzt Kinder im Rahmen eines Kindergeburtstages wahre Kunstwerke auf dem Gehweg hinterlassen. Und im übrigen ist bunt doch viel schöner als grau.

IMG_0870   IMG_0871IMG_0872   IMG_0873IMG_0874   IMG_0875Wahre Kunstwerke auf dem Gehweg vor unserem Haus: Bunt ist viel schöner als grau.

KGB-Museum als Hintergrund

Also, unser Prager Wochenend-Trip war wirklich eine gelungene Sache. Nicht nur, dass wir mit Freunden dort waren und weitere Freunde getroffen haben. Wir haben – wie gestern bereits angedeutet – auch viel Neues kennengelernt. Dazu gehörte unter anderem die Bibliothek des Klosters Strahov, die man unbedingt gesehen haben muss. Aber man kann an so einem kurzen Wochenende leider nicht alles besichtigen. Neben der Gemäldegalerie des Klosters gäbe es nämlich noch zahlreiche Museen, die nicht nur an Regentagen einen Besuch lohnten. Als kleine Auswahl wird gerne empfohlen: Das Nationalmuseum, das Museum des Kommunismus, das Nationale Technikmuseum, das Museum Kampa, das Jüdische Museum, das Smetana Museum, das Dvorak Museum, das Artbanka Museum of Young Art, das Museum der dekorativen Künste, das Museum der Stadt Prag und das Mucha Museum. Und Opas besonderer Tipp: Das KGB-Museum. Was soll ich sagen? Reingehen muss man ja nicht unbedingt. Aber als Fotohintergrund eignet sich die Fensterfront ideal, wenn man sich den Spaß erlauben und den Einen oder Anderen davor ablichten will.

IMG_0756Während man die Bibliothek des Klosters Strahov (oben) unbedingt gesehen haben sollte, muss man sicherlich nicht unbedingt in das KGB-Museum (unten) gehen. Aber als lustiger Fotohintergrund, vor dem man den Einen oder Anderen ablichten kann, ist es ideal.IMG_0751

Aus der Häschenschule

Jetzt ist Ostern schon fast wieder vorbei. Gestern war unser ältester Enkel da, um nach den Eiern zu suchen, die der Osterhase für ihn versteckt hatte. Heute kommt der jüngere und wird voraussichtlich ebenso fündig. Der Osterhase ist dann zumindest für 2015 fertig. Da fragt man sich allerdings, was Meister Lampe denn so das ganze Jahr über treibt. Opa weiß es: Die älteren Hasen unterrichten die jüngeren in der Häschenschule, damit das an Ostern auch klappt. Was soll ich sagen? Sie glauben das nicht!?! Bei uns jedenfalls drücken schon alle die Schulbank und lernen fleißig, denn:

“Kinder”, spricht die Mutter Hase,
“putzt euch noch einmal die Nase
mit dem Kohlblatt-Taschentuch!
Nehmt nun Tafel, Stift und Buch!
Tunkt auch eure Schwämmchen ein!
Sind denn eure Pfötchen rein?”
“Ja!” – “Nun marsch, zur Schule gehn!”
“Mütterchen auf Wiedersehn!”

Seht, wie ihre Augen strahlen,
wenn sie lernen Eier malen!
Jedes Häslein nimmt gewandt,
einen Pinsel in die Hand,
färbt die Eier, weiss und rund,
mit den schönsten Farben bunt.
Wer’s nicht kann, der darf auf Erden
nie ein Osterhase werden.

(Verse von Albert Sixtus aus Die Häschenschule)

Hasenschule In der Häschenschule bei Oma und Opa lernen schon alle fleißig …

Wo ist das Täubchen?

Ich muss jetzt noch einmal auf La Boqueria zurückkommen, den Markt in Barcelona. Wenn man sich dort satt gesehen und gegessen und den Markt wieder verlassen hat, wirft einen gleich die nächste Attraktion um und man stößt auf – man mag es kaum glauben – Marilyn Monroe. Gleich gegenüber auf einem Balkon wird permanent ihr weißer Rock aufgewirbelt, wie auf dem unten stehenden Bild deutlich zu sehen ist. Was soll ich sagen? Das ist die perfekte Ablenkung, habe ich mir gedacht. Denn bei dem Bild geht es gar nicht um das Blondinen-Double, sondern um die Taube, die das ganze Spektakel interessiert verfolgt. Also, wo ist das Täubchen? Wer es gefunden hat, kann das Tier ja mit flüssigen Tipp-Ex einkreisen. Nun, viel Spaß beim Suchen …

IMG_0560Aber, aber, nicht untern Rock schauen, sondern das Täubchen suchen! Wo ist es denn?

Geduldige Oma

In der abgelaufenen Woche hat Oma unsere beiden Enkel wieder einmal zusammen vom Kindergarten abgeholt. In der Früh hatte der ältere schon zu seiner Mutter gesagt: “Wenn wir nicht lieb sind, sperrt Oma uns in den Keller.” Wie er darauf gekommen ist, weiß ich nicht. Denn so etwas würde Oma nie im Leben tun. Aber, sicher ist sicher, haben sich die beiden wohl gedacht und Oma kurzerhand gefangen und mit Tesafilm gefesselt, so dass sie ziemlich hilf- und bewegungslos dastand. Und dann ging’s auf sie, mit Gebrüll. Was soll ich sagen? Wohl dem, der so eine geduldige Oma hat …

GefesseltGefangen und gefesselt: Wohl dem, der so eine geduldige Oma hat …

Viel freie Fläche

Heute werden Oma und Opa definitiv die Terrassensaison eröffnen. 15 bis 16 Grad haben die Wetterfrösche für Berlin versprochen. 14 Grad waren es gestern, so dass es uns – wie einige andere auch – nach draußen ins Freie gezogen hat. Statt eines Waldspazierganges, bei dem die Bäume nur die Sonne verdeckt hätten, haben wir uns zum Tempelhofer Feld aufgemacht, das sich mittlerweile einreiht in die lange Liste von Pleiten, Pech und Pannen Berliner Senatspolitik: BER, Staatsoper, ICC – man schafft es kaum noch, alle Themen zusammen zu bekommen. Letztes Jahr erlebten dort der damalige Regierende Bürgermeister, Klaus Wowereit, und Michael Müller, seinerzeit Stadtentwicklungssenator und mittlerweile als Wowereit-Nachfolger amtierender Senats-Chef, ihr politisches Waterloo. Eine Bürgerinitiative schaffte es, dass per Volksentscheid die Nachnutzungspläne von Wowereit und Co. mit sehr deutlicher Mehrheit gekippt wurden: 100 % Tempelhofer Feld, so auch der Name der Bürgerinitiative, ist jetzt für die 380 Hektar amtlich – keine Landesbibliothek, keine Wohn- und Gewerbeimmobilien, keine Internationale Gartenausstellung. Dafür bleibt es jetzt bei viel freier Fläche, für die derzeit händeringend Ideen gesucht werden. Was soll ich sagen? Unserem ältesten Enkel würde es sicherlich reichen, wenn man weiter Drachen steigen lassen darf. Jedenfalls fand er das bei seinen Besuchen im letzten Jahr noch ziemlich spannend.

TempelhoferFeld1   TempelhoferFeld2Als unser ältester Enkel im letzten Jahr im Sommer auf dem Tempelhofer Feld war (l.), war deutlich mehr los als gestern(r./u.). Aber bei 15 bis 16 Grad dürfte heute mehr los sein. TempelhoferFeld3

Jetzt auch ein Skifahrer

Unser jüngster Enkel hat sich jetzt eingereiht in die lange familiäre Riege der Skifahrer. Dabei hatte der kleine Mann zuvor noch nicht einmal einen leibhaftigen Berg gesehen. Dafür machte er seine Sache allerdings so gut, dass er seine Mutter hart an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit brachte. Jedenfalls leistete sie erst einmal Opa Abbitte, nachdem sie sich nunmehr vorstellen konnte, was dieser – wie Oma natürlich auch – in den Jahren leisten musste, als sie und ihre Schwester noch klein waren. Allerdings gab es von dem Kurzen noch einen kleinen Nackenschlag. Als nämlich unsere Tochter ein wenig stöhnte ob ihrer diversen Bemühungen in Lift und auf der Piste, meinte der nur lapidar: „Und ich dachte, ihr seid sportlich.“ Was soll ich sagen? Nicht nur das Leben, auch ein Urlaub kann ziemlich hart sein.

Im Anfang schuf Gott …

„Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde …“ Wer kennt sie nicht, die Schöpfungsgeschichte, an der sich so viele Geister scheiden. Aber ganz egal, ob man nun daran glaubt oder nicht, es gibt noch eine andere Version: „Im Anfang schuf Gott … erst mal … gar nichts. Dafür ist morgen noch Zeit, sprach er und …“, beginnt die Geschichte, die unten zu sehen ist und Opa umwerfend komisch findet. Dass es sich dabei um eine Werbung handelt, tut der ganzen Sache keinen Abbruch. Denn der Plot ist wirklich gut zu Ende gedacht. Vielleicht nicht so, um die Geschichte in dieser Form jetzt schon meinen Enkeln zu erzählen. Aber wenn sie mal älter sind, werden sie auch ihre helle Freude daran haben. Was soll ich sagen? Ich erzähle das hier deshalb, weil es in Zeiten wie diesen ein gutes Beispiel dafür ist, was die Meinungsfreiheit ausmacht. Und Opa kann, obwohl oder gerade weil er an Gott glaubt, sehr gut mit solchen Karikaturen leben. Vielleicht sollten sich andere ein Beispiel daran nehmen.

Immer schön den Daumen hoch

Schade. Jetzt war hitchBOT in Berlin und Opa hat ihn – krankheitsbedingt – verpasst. Meinen Enkeln, die ihn sicher auch gerne getroffen hätten, ist er damit natürlich auch entgangen. Nicht haben wollte ihn dagegen der Deutsche Bundestag mit der Begründung, er sei zu undurchsichtig – was im Klartext heißt: Er konnte nicht durchleuchtet werden. Wenigstens ist er am Brandenburger Tor standesgemäß von Mitarbeitern der kanadischen Botschaft begrüßt worden. Mittlerweile ist er bereits weiter nach Hamburg. Wo er aktuell gerade steckt, kann man auf einer interaktiven Karte sehen. Sollte ihn jemand von meinen Lesern irgendwo treffen: Richtet ihm bitte ein herzlichen Gruß von Opa aus, der untröstlich ist. Aber vielleicht ergibt sich ja noch einmal eine andere Gelegenheit, hitchBOT persönlich bzw. compüterlich kennenzulernen. Was soll ich sagen? Weiterhin gute Reise durch Deutschland und immer schön den Daumen hoch halten …

Berichtet regelmäßig auf Facebook von seinen Reiseerlebnissen: hitchBOT.

Wenn Großeltern nichts an haben

Als wir jetzt bei Freunden, die selbst auch Oma und Opa sind, eingeladen waren, erzählte sie einen herrlichen Großelternwitz, den ich meinen Lesern nicht vorenthalten will. Also, zwei Enkel kommen vom Wochenende bei ihren Großeltern zurück und erklären ihren Eltern, dass sie künftig nicht mehr zu Oma und Opa wollen. „Warum das denn?“, fragen die Eltern ganz erstaunt. „Die haben die ganze Zeit nichts an“, lautet die überraschende Antwort, „die sitzen da auf dem Sofa und haben gar nichts an!“ „Wie, nichts an?“, zeigen sich die Eltern total entsetzt. „Ja“, konkretisiert eines der Kinder, „die haben nichts an, kein Internet, kein Fernsehen, kein Radio, nichts!“ Was soll ich sagen? So niederschmetternd können nackte Tatsachen sein.

PS: Auch auf diesem Wege noch einmal ein herzliches Dankeschön an unsere Gastgeber für einen ausgesprochen netten und unterhaltsamen Abend.