Opa wieder in Men’s Health DAD

“Wie alt muss mein Kind sein, damit ich es zu Hause auch mal alleine lassen kann?” Diese Frage stellte Men’s Health DAD für die aktuelle Ausgabe, also 01/16. Drei Väter-Blogger, Kai Bösel von daddylicious, Sven Trautwein von Zwillingswelten und Thomas Alboth von The Familiy Without Borders, lassen die Leser wissen, wie sie es mit dem eigenen Nachwuchs halten. Der Vierte im Bunde, sozusagen der d’Artagnan der drei Musketiere in alt, ist – wie sollte es anders sein – Opa, der schon in der ersten Ausgabe von Men’s Health DAD dabei war und von der Zeitschrift als “bloggender Großvater” avisiert wird. Die fasst übrigens das Ergebnis der Ausführungen so zusammen: “Eine Frage, viele Meinungen.” Insofern verzichte ich hier darauf, die verschiedenen Aussagen zu beschreiben, zumal jede einzelne in der Tat sehr individuell ist. Wer also wissen möchte, was die vier Väter denken, wird nicht umhinkommen, die Zeitschrift zu kaufen. Was soll ich sagen? Ich zitiere mich mal selber und gebe wieder, was ich am Schluss meines Beitrages geschrieben habe: “Nur nicht verrückt machen (lassen), ist alles nur ein Übergang.”

IMG_27493 Väter-Blogger und ein bloggender Großvater: Auch in der zweiten Ausgabe von Men’s Health DAD war Opa (r.) wieder mit von der Partie und hat seinen Senf dazugegeben.

The Next Rembrandt

Oma liebt – neben Opa – Rembrandt. Als passionierte Malerin ist sie von ihrem Landsmann, dem niederländischen Meister, begeistert. Und da ist sie nicht die Einzige. Weltweit hat Rembrandt Harmenszoon van Rijn, wie er mit vollständigem Namen heißt, mehr Fans als so mancher Popstar. Und für die scheint gerade ein (Alb)traum wahr geworden zu sein. Denn ein Rembrandt muss nicht mehr unbedingt ein Rembrandt sein. Jedenfalls hat es ein Team aus Mitarbeitern des Museums Het Rembrandthuis in Amsterdam, des Mauritiushuis in Den Haag, der Delfter University of Technology und von Microsoft nach anderthalb Jahren geschafft, den Künstler sozusagen zu reaktivieren – und das 347 Jahre nach seinem Tod. Dafür wurden 346 Bilder von Rembrandt mit einem 3 D-Scanner eingescannt und analysiert. Das Ergebnis wiederum wurde über einen 3 D-Drucker ausgedruckt – et voilà: The Next Rembrandt was born oder besser gesagt printed und kommt einem echten Rembrandt schon sehr nahe, aber eben nur nahe. Was soll ich sagen? Das Original ist immer besser als die Kopie. Faszinierend ist das Ganze dennoch. Aber sehen Sie selbst:

Icke, dette, kieke mal …

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, schreibt Zwiebelfisch-Autor Bastian Sick. Doch man gewöhnt sich ja an allem, auch am Dativ – heißt es. Dennoch tun sich Oma und Opa da ein wenig schwer, zumal unsere Enkel erste Anzeichen der Berlinischen Grammatik erkennen lassen. Den Unterschied von „mir“ und „mich“ kennen sie (noch). Auch „wegen die Hitze“ gehört nicht gerade zu ihrem Grundwortschatz. Aber die neuerdings gebräuchlichen „drinne“ und „ebent“ tun Oma und Opa regelrecht in den Ohren weh. Da sind wir auch ziemlich konsequent und korrigieren sie jedes Mal. Fehlt nur noch, dass sie „jetzte“ auch noch mit „icke“ und „ditte“ anfangen. Defintiv Schluss mit lustig wäre aber, wenn einer der beiden der „Oma seine Haare“ raushaut. Was soll ich sagen? Lang lebe Zille: Icke, dette, kieke mal, Oogen, Fleesch und Beene – nein, mein Kind so heißt das nicht, Augen, Fleisch und Beine.

Zitat der Woche

“Glauben Sie mir, kein Politiker, kein Flughafendirektor und kein Mensch, der nicht medikamentenabhängig ist, gibt Ihnen feste Garantie für diesen Flughafen.”

Daniel Abbau, der in dieser Woche wegen eines Interviews mit dem PR-Magazin, in dem dieser Satz gefallen ist, seinen Job als PR-Chef der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg verloren hat, zum wackelnden Eröffnungstermin 2017.

Was soll ich sagen? Schönen Sonntag noch …

Küchengerüchte-Gerüchteküche

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Küchenordnung.

Also, Frida Mercury vom Blog 2kindchaos hat mich gebeten, bei ihrer Blogparade mitzumachen, die sie unter #myrealkitchen und #zeigteuch gestartet hat, und küchentechnisch gesehen “keine heile Welt, sondern echten Dreck” zu zeigen. Nun ist das bei mir ein wenig schwierig, obwohl ich eigentlich kein ordentlicher Mensch und Sauberkeitsfanatiker bin. Beim Kochen allerdings werde ich schon öfters von Oma gebremst, wenn ich bereits die ersten Utensilien abwasche, noch bevor das Essen überhaupt auf den Tisch kommt. Warum das so ist, weiß ich nicht. Aber beim Kochen brauche ich eine gewisse Ordnung und Übersichtlichkeit. Vom kreativen Chaos jedenfalls halte ich da nicht viel. Insofern war ich froh, dass dieser Tage unsere beiden Enkel da waren und von Oma unbedingt Pfannkuchen haben wollten. Da sie aus nahe liegenden Gründen darauf verzichtet hat, in der Küche sofort klar Schiff zu machen, hatte ich die Chance für ein Dirty-Kitchen-Foto. Was soll ich sagen? Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen.

IMG_2739Normalerweise sieht Omas und Opas Küche so nicht aus.

Traurige Realsatire

Mit ihrer heutigen Entscheidung, dem Strafverlangen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan nachzukommen und mit einer Ermächtigung grünes Licht dafür zu geben, dass die Staatsanwälte gegen den Satiriker Jan Böhmermann wegen dessen Schmähgedicht vorgehen können, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel sicherlich die letzten Sympathien verspielt, die ihr noch geblieben waren. Denn sich dem Ansinnen dieses Despoten zu beugen, der in seinem Land demokratische Grundrechte mit Füßen tritt, ist an Opportunismus nicht zu überbieten. Nur weil Merkel glaubt, in der Flüchtlingsthematik von Erdogan abhängig zu sein, hat sie de facto die Presse-, Meinungs- und Kunstfreiheit in Deutschland zur Disposition gestellt. Zu argumentieren, nicht die Regierung, sondern die Justiz solle “das letzte Wort” haben, verfängt im konkreten Fall schon deshalb nicht, weil wegen der Anzeige Erdogans gegen Böhmermann wegen Beleidigung (§ 185 Strafgesetzbuch) das Ganze ohnehin schon in der rechtlichen sprich gerichtlichen Klärung ist. Dass es jetzt auch noch um eine Strafvorschrift, nämlich den § 103 Strafgesetzbuch geht, der noch aus tiefster Vergangenheit herrührt und das Delikt Majestätsbeleidigung unter Strafe stellt, ist insofern schon aberwitzig, weil Merkel im selben Atemzug angekündigt hat, eben dieses Paragrafen abschaffen zu wollen. Was soll ich sagen? Wenn das alles nicht so traurig wäre, könnte man sich über diese Realsatire kaputt lachen. Wie auch immer; Das wird ewig mit dieser Kanzlerin verbunden bleiben.

PS: Was passiert jetzt eigentlich mit Mathias Döpfner, der sich Böhmermanns Schmähgedicht voll umfänglich zu eigen gemacht hat?

“Ich bin sein Croissant!”

Wenn man mit seinen Enkelkindern auf Achse ist, verschlägt es einem manchmal die Sprache. So war Oma jetzt mit unseren beiden Buben unterwegs, als unser Jüngster mit Blick auf unseren Ältesten gefragt wurde: „Das ist sicher Dein Bruder!“ – „Nein“, antwortete der Kleine, „ich bin sein Croissant!“ – „Sein was?“, wollte der Fragesteller wissen, „Du meinst sicher Cousin!“ – „Genau“, entgegnete unser Jüngster mit geballter Selbstironie, „aber ich kann Cousin nicht so gut aussprechen wie Croissant!“ Was soll ich sagen? Also, wenn das mit Jan Böhmermann schief geht und der länger aus dem Verkehr gezogen werden sollte, wüsste ich schon einen Ersatz. Bei dem bleibt in der Regel nämlich auch kein Auge trocken.

Mensch größter Risikofaktor

Nachdem unser ältester Enkel in diesem Jahr in die Schule kommt, haben für mich die Tempo 30-Schilder an den daran vorbei führenden Straßen noch einen ganz anderen Stellenwert. Wie groß der Unterschied zwischen Tempo 30 und 50 ist, habe ich vor Jahren bei einem Fahrsicherheitstraining im wahrsten Doppelsinn des Wortes selbst erfahren können. Aufgefrischt wurde die Erinnerung an mein damaliges Aha-Erlebnis, die im Laufe der Jahre ja immer mal wieder verfliegt, jetzt zuletzt bei der Vorstellung des diesjährigen DEKRA Verkehrssicherheitsreports mit dem Thema Personenverkehr. Dabei wurde einmal mehr deutlich, dass der Mensch am Steuer der größte Risikofaktor und Aufmerksamkeit die beste Sicherheitsstrategie ist – zumal ein seit Jahren stark zunehmendes Problem mit hohem Unfallrisiko die Ablenkung am Steuer darstellt. So fand die DEKRA heraus: Jeder zweite Autofahrer (52 Prozent) nutzt während der Fahrt das Telefon, knapp fünf Prozent ohne die vorgeschriebene Freisprecheinrichtung. Mehr als jeder fünfte Fahrer (22 Prozent) programmiert das Navigationsgerät während der Fahrt, und acht Prozent beschäftigen sich unterwegs mit ihrem Smartphone. Wenn das Handy eine neue SMS oder Chat-Nachricht meldet, schreiben zwei Prozent der Fahrer noch beim Fahren eine Antwort, sieben Prozent bei Stop-and-go oder an der nächsten Ampel. Jeder Zweite (52 Prozent) isst und trinkt am Steuer, zudem stellen 79 Prozent Radiosender ein oder schieben eine CD in den Player. Drei Prozent der Frauen schminken und kämmen sich am Steuer. Nur fünf Prozent der Autofahrer verzichten ganz auf solche Nebenaktivitäten. Und wie gefährlich die beschriebenen Aktivitäten sind, macht eine einfache Rechnung deutlich: Bereits eine Sekunde Unaufmerksamkeit bedeutet bei Tempo 30 einen Blindflug von sage und schreibe 8,3 Metern bzw. bei 50 Kilometern in der Stunde von 13,9 Metern. Letztere Strecke entspricht im übrigen dem Reaktionsweg, wenn man bei Tempo 50 eine Vollbremsung machen muss. Das heißt, dass man an der Stelle, an der man bei Tempo 30 zum Stehen gekommen wäre, immer noch mit 50 Kilometern pro Stunde unterwegs ist. Was soll ich sagen? Mein eindringlicher Appell: Fahren Sie bitte vor- und umsichtig. Und denken Sie, wenn Sie an einer Schule vorbeifahren, daran, es könnte mein Enkel oder der eines anderen Großvaters sein, der da vielleicht plötzlich auf die Straße rennt.

VSR16 Der DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2016.

Opa leidet: Sozialer Jetlag

Heute ist mir einiges klar geworden. Da berichtet der Tagesspiegel in Berlin darüber, dass an einer Schule in Alsdorf bei Aachen die Oberstufenschüler wählen können, „ob sie direkt zur ersten Stunde um 8 Uhr kommen – oder doch erst zur zweiten gegen 9 Uhr.“ Die Zeitung zitiert dabei einen Chronobiologen aus München, der die Schule lobt, weil sie mit ihrer Maßnahme auf die innere Uhr von Jugendlichen eingeht. Und die tickt nach Aussage von Till Roenneberg eben anders als bei Erwachsenen. Auf den Punkt gebracht: Die innere Uhr der meisten Jugendlichen geht etwa bis zum 20. Lebensjahr nach. Da sie hormonbedingt  erst später einschlafen, entsteht, wenn sie entgegen ihrer biologischen Uhr schon um acht in der Schule sein müssen, ein „sozialer Jetlag“. Drei Viertel der Jugendlichen haben laut Roenneberg damit zu kämpfen. Die Folge: Die Schüler sitzen dann halb schlafend im Unterricht. Was soll ich sagen? Abgesehen einmal davon, dass ich die Aktion der Alsdorfer Schule super finde, scheine ich irgendwie in der Pupertät stecken geblieben zu sein. Denn diesen „sozialen Jetlag“ hatte und habe ich eigentlich jeden Morgen. Deshalb mache ich auch, wenn’s denn eben geht, keine Termine vor zehn Uhr. Wäre ja auch ziemlich unhöflich, wenn ich meinem Gesprächspartner halb schlafend gegenübersitzen würde.

Und es kam schlimmer …!

Opa wäre ja am Freitagnachmittag wirklich gerne ins Umspannwerk am Alexanderplatz gefahren, um als Beobachter der Inthronisation von Frank Henkel zum Spitzenkandidaten der Berliner CDU für die Abgeordnetenhauswahlen im September beizuwohnen. Doch eine Anmeldung war am selben Tag leider nicht mehr möglich. Mittwoch, so die Dame in der Parteizentrale am Telefon, sei die Anmeldefrist für die Presse abgelaufen. Ich könne ja meine Daten mailen. Ob ich aber noch reingelassen würde, könne sie mir nicht zusagen. Das entscheide das Bundeskriminalamt und die Bundespartei. Daraufhin wollte ich wissen, ob der Nominierungsparteitag denn als Livestream übertragen werde, was ja sogar die FDP bei ihrem Parteitag als Service angeboten hatte. Das sei technisch nicht so einfach zu machen, versuchte mir die freundliche Dame zu erklären, warum die Verfolgung dieses Events auch nicht aus der Ferne möglich sein sollte. So musste ich mich denn mit Livetickern der Berliner Medien begnügen, die noch vor 17 Uhr vermeldeten: „Frank Henkel wird einstimmig zum Spitzenkandidaten der CDU für die AGH-Wahl gewählt.“ Einstimmig? 100 Prozent? Gott sei Dank hat sich über das Wochenende doch noch eine Gegenstimme gefunden, die dem Ergebnis – nunmehr 99,6 Prozent – wenigsten einen kleinen demokratischen Anstrich verleiht. Bleibt noch der Wahlkampf-Slogan der Christdemokraten: Starkes Berlin. Doch der ist mittlerweile auch schon als „schwache Kopie“ (Tagesspiegel Checkpoint) entlarvt worden, nämlich als der Name einer Gruppe kleiner und mittelständischer Unternehmer, die bei der IHK-Wahl 2012 kandidiert hatte. Was soll ich sagen? In Anlehnung an Heinrich Heine könnte man es aus Sicht der Partei so formulieren: Denk ich an Henkel in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht. Oder etwas volksnäher: Aus der Berliner CDU sprach eine Stimme zu mir: “Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!”, und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer …!