Gefangen ist gefangen

Im Moment stehen bei unseren Enkeln wilde Tiere ganz hoch im Kurs, und je wilder, desto besser. Da versteht es sich von selbst, dass bei entsprechenden Rollenspielen die Wahl nicht selten auf Leoparden und Geparden fällt, wobei Letztere die Nase knapp vorne haben. Das liegt an den Unterschieden zwischen den beiden Katzen, die selbst für Erwachsene manchmal schwer auszumachen sind. Am deutlichsten erkennt man den Geparden aber an seinem kleineren Kopf und an seinen Tränenstreifen, eben den zwei schwarzen Streifen, die von den Augen zu den Mundwinkeln laufen. Für die Kinder wichtiger ist indes die Schnelligkeit, die den Geparden auszeichnet. Bis zu knapp 100 Stundenkilometer schnell kann das Tier laufen, auch wenn er dieses Tempo nur zirka 400 Meter aufrecht erhalten kann. Was soll ich sagen? Dass Geschwindigkeit nicht alles ist, mussten die beiden Buben übrigens auch schon lernen. Wenn nämlich Opa den Tierfänger spielt, wartet der manchmal mit ganz fiesen Finten auf, bei denen Schnelligkeit dann auch nicht mehr hilft. Denn: Gefangen ist gefangen.

cheetah-246893_640   panther-20781_640 Vor allem am kleineren Kopf und an den beiden Tränenstreifen kann man den Geparden (links) vom Leoparden (rechts) unterscheiden.

Zur Darmkrebsvorsorge gehen

Eigentlich ist ja erst der Monat März der Darmkrebsmonat, in dem wieder viele Prominente für die Darmkrebsvorsorge werben. Opa ist aus gegebenem Anlass etwas früher dran und tut das schon heute, nachdem gestern bei ihm eine Koloskopie vorgenommen wurde. Und die ist, anders als einige Kritiker behaupten, auch sehr sicher. In einer im letzten Jahr veröffentlichten Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums kam es nach nur etwa fünf von 10.000 Untersuchungen zu einer Darmblutung, die eine Krankenhauseinweisung erforderte. Verletzungen der Darmwand waren ebenfalls sehr selten und traten mit einer Häufigkeit von weniger als einmal pro tausend Untersuchungen auf. Todesfälle und nicht-lokale Komplikationen wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte kamen in der Koloskopiegruppe nicht häufiger vor als in der Kontrollgruppe, die die Früherkennung nicht wahrgenommen hatte. Vor diesem Hintergrund ist es eigentlich unverständlich, dass nur gerade mal ein Fünftel der über 55-Jährigen, für die eine Darmspiegelung Bestandteil des deutschen gesetzlichen Programms zur Krebsfrüherkennung ist, dieses Angebot nutzen. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Angst vor einer erschreckenden Diagnose gehört nach Ansicht des Krebsforschungszentrums ebenso dazu wie Angst vor der möglicherweise unangenehmen Untersuchung, bei der es auch zu Komplikationen kommen kann. Was soll ich sagen? Angst war noch nie ein guter Berater, Fakten sind es aber schon: In Deutschland erkranken jährlich etwa 65.000 Menschen an Darmkrebs, im Jahr 2010 erlagen 26.000 Menschen der Erkrankung. Darmkrebs ist bei beiden Geschlechtern die zweithäufigste Krebsart und die zweithäufigste Krebstodesursache. Im Krebsforschungszentrum ist man sich sicher: „Würden mehr Menschen die Darmkrebsvorsorge wahrnehmen, ließ sich in Deutschland jedes Jahr die Hälfte dieser Neuerkrankungen und Sterbefälle vermeiden.“

Paul-und-Hildegard-Breitner-die-Hildegard und Paul Breitner sind die Werbegesichter 2014, mit denen die Felix Burda Stiftung im Aktionsmonat März für die Darmkrebsvorsorge wirbt. Foto: Felix Burda Stiftung

Nur Hexen hexen

Der Hexenbesen ist, glaubt man den Überlieferungen, das wohl beliebteste Beförderungsmittel der Hexen (gewesen). Natürlich konnten sie auch auf Tieren, Ofengabeln, Stöcken oder anderen Gegenständen fliegen. Der Jesuitenpater Martin Anton Delrio beschrieb das 1599 in seiner Disquisitionum magicarum libri sex folgendermaßen: So also die Hexen, sobald sie sich mit ihren Salben eingerieben haben, auf Stöcken, Gabeln oder Holzscheiten zum Sabbath zu gehen, indem sie entweder einen Fuß darauf stützen und auch auf Besen oder Schilfrohren reiten, oder indem sie von entsprechenden Tieren, männlichen Ziegenböcken oder Hunden, getragen werden …” Glaubt man dem 1990 verstorbenen Schriftsteller Roald Dahl, dann gibt es sie noch heute. “Hexen hexen” heißt das Kinderbuch, aus dem auch unsere beiden Töchter nie genug vorgelesen bekommen konnten und das im Sterbejahr des Autors ausgesprochen eindrucksvoll verfilmt wurde. Eine kleine Kostprobe findet sich hier. Unseren beiden Enkeln imponiert das weniger. Nur der kleine hat es permanent mit Stöcken, auf denen er zu gerne fliegen würde. Doch irgendwie funktioniert das noch nicht richtig. Was soll ich sagen? Nur Hexen hexen eben. Und Gott sei Dank hat er die Hexensalbe noch nicht entdeckt. Man mag es sich ja gar nicht ausmalen, wie der kleine Mann dauernd mit seinen Stecken umeinanderfliegt.

HexenbesenNoch funktioniert es nicht, dass der Kleine mit seinen Stöcken abhebt und fliegt.

Opa zu Gast im Salon

Opa war gestern Abend zu Gast bei den Berliner Wirtschaftsgesprächen. Das Format nennt sich Salon-Gespräch, bei dem sich schon – wie bereits berichtet – eine ganze Reihe von Prominenten die Ehre gegeben haben. Dass ich nun diese Bühne nutzen durfte, um über meine Erfahrungen bei der Realisierung von Opas Blog zu sprechen, war toll. Und dass das Ganze sichtbar auf reges Interesse stieß, war noch toller. Während des Abend wurde mir einmal mehr bewusst, wie wichtig es für ältere Menschen ist, mit den neuen Medien vertraut zu sein. Sie sind ein Teil des realen Lebens (geworden). Und wer dem nicht folgen kann, hat künftig ein riesiges Problem. Denn ohne diese Technik ist Kommunikation heute und morgen nahezu unmöglich. Was soll ich sagen? Richtig ist sicher, dass nichts das persönliche Treffen und das persönliche Gespräch ersetzen kann. Ob das allerdings immer vis-à-vis stattfinden muss oder per Satellit, Internet oder wie auch Immer geschieht, ist nicht der Punkt. Nur wer die neuen Techniken nicht beherrscht, hat keine Wahl.

IMG_0422Opa im “Salon-Gespräch” mit Martina Haas  im Salon Berlin-Geflüster.              Foto: Oma

“Opa, du bist der Größte!”

Wenn der Anrufbeantworter signalisiert, er hat eine Nachricht, ist es eigentlich mehr die Neugier, die einen treibt, als die Erwartung, etwas Herzzerreißendes vorzufinden. Umso gerührter war Opa, als er letztens bei einem entsprechenden Kontrollgang das rote Blinkzeichen auf besagtem Gerät vorfand und dann die Nachricht unseres jüngsten Enkels abhörte: “Opa, du bist der Größte! Opa, ich hab dich lieb!. Opa, du bist der Größe! Opa, ich hab dich lieb! Opa, schlaf gut!” Was soll ich sagen? Da schmilzt man einfach nur noch so dahin, wie Schnee in der Märzsonne halt.

Frage sozialer Verantwortung

Kind, Karriere und kein Krankenschein: Obwohl viele Männer und Frauen in der „Rushhour des Lebens” wegen Mehrfachbelastung unter Druck stehen, wirkt sich das nicht bei den Krankschreibungen aus. Laut aktuellem DAK-Gesundheitsreport sind 25- bis 39-jährige Berufstätige auf den ersten Blick sogar besonders gesund. Der DAK-Report fragte auch nach Belastungsfaktoren wie Überforderung, zu große Verantwortung oder mangelnde Anerkennung. Dabei zeigten sich nahezu keine Unterschiede zwischen Berufstätigen mit und ohne Kinder. Selbst in Vollzeit arbeitende Mütter hatten keine höheren Stresswerte als Mütter in Teilzeit oder nicht erwerbstätige Mütter. Aus Sicht der Beschäftigten bieten  Arbeitgeber in der Rushhour allerdings nur begrenzte Entlastungsmöglichkeiten an. Der DAK-Gesundheitsreport gibt Hinweise, wie Arbeitgeber die betroffene Altersgruppe entlasten können. 62 Prozent der erwerbstätigen Eltern können bereits Teilzeit nutzen, 36 Prozent Gleitzeit. Die ganze Breite familienfreundlicher Angebote kommt aber nur wenigen Beschäftigten zugute. Obwohl den Eltern Betriebskindergarten oder Krippen besonders wichtig sind, profitieren davon bisher erst sechs beziehungsweise drei Prozent aller Eltern. Auffällig ist zudem, dass die bestehenden Angebote nicht allen Beschäftigten in gleicher Weise zugute kommen. Nicht-Akademiker profitieren sehr viel weniger als Akademiker. Das mag daran liegen, dass sich ihre Aufgaben problemloser beispielsweise in ein Home-Office verlagern lassen. Die Herausforderung der Arbeitgeber besteht darin, auch für Mitarbeiter in der Produktion oder im schichtgebundenen Dienstleistungsbetrieb Lösungen zu erarbeiten. Was soll ich sagen? Früher galt es ja vielleicht noch als „nice to have“, aber heute ist es ein absolutes Muss, dass sich Arbeitgeber um die Gesundheit ihre Mitarbeiter sorgen und das Ihre dazu beitragen, dass erwerbstätige Eltern Beruf und Familie unter einen Hut bringen können. Das ist eine Frage der sozialen Verantwortung und am Ende des Tages auch der Wettbewerbsfähigkeit.

Diagramm_Spagat_zwischen_Job_und_Familie-1-1374944Diagramm_Hilfe_vom_Arbeitgeber_2014-1-1376950

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Knoblauch, Zwiebeln und Bärlauch.

Er ist der am häufigsten gebauchte Satz im deutschen Fernsehen: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. So muss er in allen Packungsbeilagen von Medikamenten stehen und ist als Nachsatz von Arzneimittelwerbung in den Medien zu hören oder zu sehen. Bei natürlichen Antibiotika wie Knoblauch, Zwiebeln oder Bärlauch, die als schwefelhaltige Sulfide dem Menschen zur Abwehr von Krankheitserregern und Parasiten dienen können, ist das natürlich nicht der Fall. Dabei sollen sie die gleiche Wirkung entfalten wie die künstlich hergestellten Wirkstoffe: Senkung von Blutdruck und Bluttfettwerten sowie Vorbeugung von Thrombosen durch Behindern des Zusammenklumpens der Blutplättchen. Eine indische Forscherin soll außerdem entdeckt haben, dass Knoblauch auch das Magengeschwür-Bakterium Helicobacter pylori am Wachsen hindert. Aber natürlich haben sie auch ihre Nebenwirkungen: Unangenehmer Mundgeruch, der andere Menschen verjagt und insofern einsam macht. Dem kann man beispielsweise dadurch vorbeugen, dass man das Knoblauch in Öl zerkleinert oder nach dem Verzehr frische Petersilie isst. Was soll ich sagen? Sollte das nicht helfen, gilt halt der schon zitierte, aber leicht abgewandelte Satz: Zu riesigen Nebenwirkungen fressen Sie das Rezept und schlagen Sie Ihren Koch oder Kellner.

IMG_1034   IMG_1035   bears-garlic-54303_600       Sollen Krankheitserreger abwehren: Knoblauch, Zwiebeln und Bärlauch.

3,6 verus 10 Quadratmeter

Jedes Kind in Deutschland hat aktuell, wie sich aus Erhebungen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg ergibt, im Schnitt 5,5 Quadratmeter zur Verfügung. In Berlin waren es vor zehn Jahren immerhin 5,2 Quadratmeter, die mittlerweile auf nur noch 3,6 Quadratmeter zusammengeschrumpft sind. Und dieses Ergebnis wurde noch nicht einmal durch kinderlose Haushalte verzerrt, da nur solche mit Kindern berücksichtigt wurden. – Ein Hund darf nach der Tierschutz-Hundeverordnung in einem Zwinger nur gehalten werden, wenn ihm “entsprechend seiner Widerristhöhe” 6 (bis 50 Zentimeter), 8 (über 50 bis 65 Zentimeter) oder 10 Quadratmeter (über 65 Zentimeter) “uneingeschränkt benutzbare Bodenfläche zur Verfügung stehen, wobei die Länge jeder Seite mindestens der doppelten Körperlänge des Hundes entsprechen muss und keine Seite kürzer als zwei Meter sein darf.” Was soll ich sagen? Ohne Worte, da erübrigt sich jedweder Kommentar.

HundDass in Deutschland Hunden gesetzlich mehr Platz zugesprochen wird, als Kindern im Schnitt zur Verfügung steht, spricht für sich. Unser Hund, der leider schon tot ist, hat, wenn man es nüchtern betrachtet, eigentlich immer die ganze Wohnung okkupiert.

Maus-Aufkleber – Mäuse-Land

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich mich fasziniert von der kindlichen Logik gezeigt habe. Jetzt hat unser ältester Enkel wieder ein famoses Beispiel geliefert. Auf einem Parkplatz entdeckte er ein Auto, bei dem dort, wo sonst üblicherweise ein D-Schild klebt, eines mit einer Maus prangte. Daraufhin entwickelte sich folgender Dialog mit seiner Mutter: “Warum hat der denn einen Maus-Aufkleber?”, wollte er wissen. “Weiß ich nicht”, antwortete seine Mutter, “vielleicht findet er das schön.” “Ach, ich weiß nicht”, konterte er, “vielleicht wohnt er ja in einem Land, in dem es viele Mäuse gibt.” “Wie kommst du denn darauf?”, wollte sie nunmehr wissen. Und dann kam’s: “Wir haben doch mal das Auto mit dem Aufkleber mit den Kängurus gesehen, das kam doch auch aus Australien!” Was soll ich sagen? Wenn das nicht logisch ist …

MausEine Maus aus dem Mäuse-Land? Nein, in diesem Fall aus dem Kinderzimmer …

Lehrreicher Nachmittag

Es wurde jetzt auch langsam Zeit, immerhin ist der Monat schon bald wieder vorbei. Denn im Februar sollten Chili, Peperoni oder Cayenne so langsam ausgesät werden. Und da unsere beiden Enkel gerade einmal wieder gleichzeitig bei uns waren, kam Oma auf die glorreiche Idee, mit den zwei Buben die Aussaat gemeinsam vorzunehmen. Gesagt, getan. Die Kleinen waren begeistert und gingen munter ans Werk. Jeder bekam Kokos-Quelltabletten, in denen die Saat platziert wurde und nun aufgehen soll. Das wird schon klappen. Immerhin stammen die Samen ja von unseren Hauptstadt-Peperoni, die hier auf dem Blog schon mehrfach zur Sprache gekommen sind. Für die zwei Jungs war das auf jeden Fall ein lehrreicher Nachmittag, der künftig noch dadurch ergänzt wird, dass sie auch noch verfolgen können, wie die Peperoni heranwachsen. Und für den Kleinen gab’s noch was oben drauf. Nach dem Aussäen nahm er einen seiner Finger in den Mund und stellte ganz erstaunt fest: “Das ist ja scharf.” Was soll ich sagen? Das sollte auch so sein …

IMG_3276  IMG_3278  IMG_3270           Jetzt heißt es warten, bis die Hauptstadt-Peperoni reif sind.