Großeltern unterstützen ihre Enkelkinder finanziell, übernehmen Aufsichtspflichten, begleiten deren Heranwachsen und sind gerne für sie da. In Zahlen ausgedrückt sieht dies so aus: Omas und Opas greifen ihren Enkelkindern jährlich mit 30 bis 35 Milliarden Euro unter die Arme. Die (Betreuungs-)Zeit, die sie mit ihren Enkeln verbringen, liegt bei geschätzten 2,7 Milliarden Stunden – vermutlich mit steigender Tendenz. Allerdings findet der Beitrag der Großeltern zur Generationensolidarität in öffentlichen Debatten bisher wenig Aufmerksamkeit und öffentliche Würdigung, sagt der Kreisseniorenrat Tübingen und will dies ändern. Um das Anliegen auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bemüht sich der Kreisseniorenrat darum, Verbündete aus dem Kreis der Familienarbeit und Familienpolitik zu gewinnen. “Letztlich gilt es ganz allgemein, den Beitrag von Großeltern zur Generationensolidarität ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und überhaupt Seniorenarbeit auch als Teil von Familienarbeit und umfassender Generationenarbeit zu verstehen”, heißt es in einer Erklärung. Was soll ich sagen? Recht hat der Kreisseniorenrat und Opas Blog ganz eng an seiner Seite.
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Lassen Sie was von sich hören!
Heute ist “Tag der Geschwister”. Claudia A. Evart feierte 1996 gerade ihren 40. Geburtstag, als ihr die Idee zu diesem eigentlich schönen Gedenktag kam. Allerdings ist der Hintergrund ausgesprochen traurig. 1972 verlor die gebürtige New Yorkerin ihre ältere Schwester Lesette im Alter von 19 Jahren bei einem fürchterlichen Autounfall in Estland, bei dem neben 13 weiteren Menschen auch noch ihr Vater ums Leben kam. Und das Unheil nahm kein Ende. 1987 starb ihr ebenfalls älterer Bruder Alan bei einem tragischen Haushaltsunfall im Alter von 36 Jahren. “Mein weiß gar nicht, was man hat, bis man es verliert”, bringt Evart ihre Gefühle auf den Punkt. Als Datum für den “Siblings Day”, der mittlerweile weltweit begangenen wird, hat sie den 10. April, den Geburtstag ihrer verstorbenen Schwester gewählt. Die Menschen sollten, so hofft sie, ihren Geschwistern eine Karte schreiben, mit ihnen essen gehen oder einfach nur Zeit miteinander verbringen, wie es an Mutter- oder Vatertag mit den Eltern auch getan wird. Was soll ich sagen? Besser noch, man tut es das ganze Jahr. Und, lassen Sie auch heute was von sich hören.
Wie sich die Bilder gleichen
Dieser Tage war ich mit meinem ältesten Enkel auf der Suche nach dem Frühling. Immerhin steht der Kalender bereits auf April. Aber allerorten liegt noch Schnee. Nicht viel, aber immerhin. Eine Bauernregel besagt, dass, wenn alter Schnee so lange liegen bleibt, er auf neuen wartet. Das wollen wir allerdings nicht hoffen. Es ist so schon frustrierend genug. Um nun aber zurück auf unsere Frühlingssuche zu kommen und es kurz zu machen: Wir haben ihn nicht gefunden. Da wir irgendwann in der Nähe des Kindergartens waren, in den der Kleine geht, wollte er ihn mir natürlich ganz stolz präsentieren. Doch leider war er geschlossen, so dass nur ein Rundgang durch den Garten und die Besichtigung eines neuen Spielgeräts übrig blieb. Die Trauer bei uns hielt sich jedoch in Grenzen, zumal der Oma ein Schnappschuss der ganz besonderen Art gelungen ist. Was soll ich sagen? Wie sich die Bilder gleichen. Wer sich an meinen Beitrag “… doch lieber ins Allgäu” erinnert, weiß, was ich meine. Wer nicht, muss auf der Seite vorbeischauen. Ist doch frappierend, oder?
Nachtrag: Mit diesem Beitrag nehme ich an der Eltern-Kind-Blogparade: April 2013 teil.
Hamburger mal anders
Als letztens die Familie zum Kaffeetrinken zu Besuch war, gab’s nicht nur Kaffee und Kuchen. Ich hatte mir noch etwas Besonderes ausgedacht und tief in meine Kochtrickkiste gegriffen. “Will jemand einen Hamburger?”, habe ich vor allem unsere Kleinen gefragt. Vollkommen überraschend schrien die Beiden sofort: “Jaaaaaaaaaa!!!!!!!” Also begab ich mich in die Küche und machte Hamburger. Das vollständige Rezept gibt’s in Opas Kochbuch, hier aber schon mal vorab die Zutaten: Blätterteig, Eis, Schokoladensoße, Sahne, Puderzucker und Minzeblätter. Aus dem Blätterteig wird das Hamburger-Brötchen gemacht, das Eis ist sozusagen die Fleischbeilage, Schokoladensoße und Sahne sind Ketchup und Mayonnaise, die Minzeblätter die Salatdekoration. Und der Puderzucker rundet die Sache ab. Als unser Ältester dann seinen Nachtisch-Hamburger vor sich hatte, wollte er gleich loslegen und das Teil eben wie einen Hamburger in die Hände nehmen. Wir konnten ihn gerade noch davon abhalten, eine Riesenschweinerei zu veranstalten. Was soll ich sagen? Hamburger ist eben nicht gleich Hamburger.
… doch lieber ins Allgäu
Familien-Wellness mit Kindern liegt im Trend, melden verschiedene Medien und berichten darüber, dass es mittlerweile sogar spezielle Wellness-Anwendungen für Kinder gibt. Gesichtsmasken und Schoko-Massagen für Fünfjährige sollen der letzte Schrei auf dem (Hotel-)Markt sein. Gott sei Dank gibt es noch vernünftige Menschen, die halten davon “gar nichts” und bezeichnen solche Angebote als “furchtbar”, “fragwürdig” und nicht “kindgerecht”. Darüber hinaus warnen Experten davor, Kinder vor dem dritten Lebensjahr überhaupt mit in die Sauna zu nehmen. Die grundsätzliche Frage, die sich Eltern stellen sollten, sei, ob sie besser in einem Wellnesshotel mit Familienbereich oder einem Familienhotel mit Wellnessbereich aufgehoben sind. Was soll ich sagen? Ich glaube, ich nehme meine Enkel, wenn Sie denn einigermaßen gut zu Fuß sind, doch lieber zum Wandern mit ins Allgäu, in dem schon mein Großvater mit mir durch die wunderschöne Landschaft gezogen ist.
Nachtrag: Mit diesem Beitrag nehme ich an der Eltern-Kind-Blogparade: April 2013 teil.
Sandwich-Generation
Was will man mehr? Die eigenen Kinder am Ort. Die Enkel in Ruf- und Reichweite. Da sind zu Recht etliche neidisch, die dieses Glück nicht haben. Doch, wie so vieles im Leben hat auch diese Situation zwei Seiten. Wenn nämlich die Eltern oder ein Elternteil von Oma und Opa noch leben, dann kann es – neben dem vielleicht auch noch vorhandenen Beruf – zuweilen ganz schön eng werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn einer von beiden oder gar beide ein Pflegefall sind. Da fühlt man sich hin und her gerissen. Jeder in der Familie – von den Enkeln bis zu Uroma und Uropa – soll zu seinem Recht kommen. Was natürlich – jedenfalls dauerhaft – nicht funktioniert. Irgendetwas bzw. irgendeiner kommt immer zu kurz. Im Zweifel ist man das dann selbst. Die Wissenschaft hat dafür sogar einen Begriff kreiert, der sich nicht ganz so schlimm anhört: Sandwich-Generation. Das klingt nach leckerem Snack, ist aber manchmal ganz schön schwer verdaulich. Was soll ich sagen? In jedem Fall handelt es sich um kein Rosinenbrötchen, denn sonst könnte man ja Rosinen picken.
… schneller, als man denkt
Es klingelt an der Haustüre. Eine unserer Töchter kommt mit ihrem Sprössling vorbei. Die Freude ist natürlich groß. Vor allem, wenn der kleine Enkel mit ausgestreckten Armen auf seine Großeltern zuläuft. Bussi hier und Bussi da. Und Oma und Opa werden gleich zum Spielen – im wahrsten Sinne des Wortes – abgeschleppt. Das “Ich freue mich auch, euch zu sehen” unserer Tochter verhallt dann fast ungehört im Flur. Ach ja, da ist doch noch jemand. Tag denn auch. Alles in Ordnung? Das ist natürlich alles Fiktion – meistens wenigstens. Aber hin und wieder müssen Großeltern daran erinnert werden, dass die eigenen Kinder auch noch da sind. Bei uns klappt das eigentlich ganz gut. Im Dezember kommt in diesem Zusammenhang eine Sache besonders gut an. Der Adventskalender, den meine Frau jedes Jahr für unsere Kinder erstellt. Die Inhalte besorgt sie im Laufe des Jahres. Am Kalender gibt es dann für jeden Tag ein Päckchen, das es zu öffnen gilt. Unsere Beiden freuen sich immer wieder einen Kullerkeks. Was soll ich sagen? Am besten man fängt mit dem Besorgen der Geschenke gleich an – Weihnachten kommt schneller, als man denkt. Übrigens: Für den Adventskalender der Enkel sind deren Eltern zuständig.
Ururgroßväter gibt es nicht mehr
Es gibt tatsächlich heute noch Kinder, die haben nicht nur Großeltern, sondern auch noch Urgroßeltern. In absehbarer Zeit wird es das vermutlich nicht mehr geben, wenn man das ständig steigende Alter derjenigen nimmt, die Kinder kriegen. Insofern werden auch die Wörter Urgroßmutter und Urgroßvater irgendwann aus dem Wortschatz der deutschsprachigen Menschen verschwunden sein. Das ist schade, aber wohl (nicht mehr) zu ändern. Noch schlimmer finde ich allerdings, dass es dann auch die für alle so wertvollen Begegnungen der verschiedenen Generationen nicht mehr gibt. Dabei fällt mir ein Besuch mit unserem jüngsten Enkel bei seiner Urgroßmutter ein, der ihn ziemlich durcheinander gebracht hat. Meine Mutter hat nämlich ein Ölbild von ihrem Vater, als der so ungefähr zehn Jahre alt war, an der Wand hängen. Als unser kleiner Mann das Bild sah, frohlockte er sogleich: Opa. Ururgroßväter gibt es nun wirklich nicht mehr. Aber was soll ich sagen? Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
… aber ungemein kommunikativ
Als ich noch nicht das Vergnügen von Enkelkindern hatte, fand ich es – ehrlich gesagt – ziemlich ätzend, wenn ich dauernd von frisch gebackenen Omas und Opas Bilder von Babys unter die Nase gehalten bekam, deren Eltern ich nicht einmal kannte. Das “Ach, wie hübsch” kam denn auch meist ziemlich gequält über meine Lippen. Meine Einstellung zu diesem Phänomen änderte sich allerdings radikal, als “wir” das erste Mal schwanger waren. Noch schlimmer wurde es kurz vor der Entbindung. Da traktierte ich meine Bekannten bereits mit den aktuellsten Ultraschallbildern des noch ungeborenen Nachwuchses. Als ich dann den kleinen Wurm das erste Mal auf dem Arm hatte, begriff ich endgültig, was es heißt, Opa zu sein. In der Kirche habe ich bereits etliche Kerzen angezündet, um den vielen von mir völlig missverstandenen Großeltern Abbitte zu leisten. Was mich betrifft, so ist es heute unvorstellbar, dass mir jemand, selbst ein mir bis dahin völlig unbekannter Mensch, entkommt und ich ihm nicht ein aktuelles Bild meiner Enkel zeige. Was soll ich sagen? Großeltern sind eine ganz besondere Spezies, etwas merkwürdig zuweilen, aber ungemein kommunikativ.