Frohe Ostern

Unser letztjähriges Mäuschen macht sich zwar rar, dafür dominieren in diesem Jahr aber eindeutig wieder die Osterhasen – jedenfalls die, die unsere beiden Enkel für ihre Mütter bemalt haben. Die Rohlinge stammen von einer Freundin von Oma, die ihr die Hasen für eine Koproduktion mit den Enkeln mitgebracht hatte. Während es der eine lieber etwas bunter angegangen ist, beließ es der andere naturgetreuer. Was soll ich sagen? Wie auch immer – Oma und Opa wünschen allen frohe Ostern und geruhsame Feiertage.

Uns geht es wirklich gut

Oma und Opa geht es wirklich gut. Nicht nur, dass wir gestern unseren 42. Hochzeitstag gesund und munter begehen konnten. Auch die Tatsache, dass unsere Kinder und Enkelkinder mehr oder weniger fußläufig zu erreichen sind oder man ihnen im Supermarkt spontan über den Weg läuft, ist schon eine Gnade, die ja leider nicht allen Großeltern zuteil wird. So hatten wir denn vorgestern das Vergnügen, einige Stunden mit unserer jüngsten Tochter und ihrem Sohn zu verbringen. Gestern dann, das war zwar für unsere Älteste nicht so schön, konnten wir sie krankheitsbedingt ein wenig pflegen und mit ihrem Sohn zusammensein. Abends hat Opa Oma bekocht, wobei gleich mehrere neue Rezepte zum Einsatz kamen und demnächst in Opas Kochbuch ihren Niederschlag finden werden: Als Vorspeise gab es ein Rote-Bete-Carpaccio mit schwarzem Knoblauch und Basilikum, gewürzt mit Meersalz und langem Pfeffer. Der Hauptgang bestand aus Lachssteaks vom Duroc-Schwein, verfeinert mit in Meersalz fermentiertem schwarzen Pfeffer, und mit Knoblauch und Scharlotten gebratener Blattspinat. Der absolute Hammer war dann das Dessert, das Opa gerade neu entwickelt hat: Crème il Borgo heißt der Nachtisch, der wie eine Crème brûlée gemacht wird, nur dass die Parfümierung nicht mit Vanille erfolgt, sondern mit einem Tee, den Opa bei einem Italiener in Holland bezieht. Was soll ich sagen? Es bleibt dabei: Es geht uns wirklich gut.

Der Regierende kam vorbei

Das Land Berlin hat am Sonntag den unermüdlichen Einsatz aller ehrenamtlich engagierten Berlinerinnen und Berliner gewürdigt und sich mit kostenlosem Eintritt in viele Berliner Kultur- und Freizeiteinrichtungen bedankt. Auch das Rote Rathaus öffnete wieder seine Türen. In den Räumen des Berliner Rathauses fand ein „Markt der Möglichkeiten“ statt, der von der Stiftung Gute-Tat organisiert wurde und an dem auch KINDER | KOCHEN teilnahm. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, kam bei seinem Rundgang am Stand von KINDER | KOCHEN vorbei und posierte mit Oma und Opa, die den Verein dort präsentierten, für ein Erinnerungsfoto. Nach dem offiziellen Teil interessierten sich auch zahlreiche Besucher für das Engagement von KINDER | KOCHEN, dessen Flyer viele Abnehmer fand. Was soll ich sagen? “Das wahre Glück besteht nicht in dem, was man empfängt, sondern in dem, was man gibt”, hat es der frühchristliche Prediger Johannes Chrysostomos einmal formuliert. Besser kann man es nicht ausdrücken.

Erinnerungsfoto mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller: Oma und Opa, die KINDER | KOCHEN auf dem “Markt der Möglichkeiten” präsentierten.

Die Funktionen des Sports

Altwerden ist nichts für Feiglinge. Das weiß man spätestens, seitdem diese Erkenntnis einmal von dem 2014 verstorbenen Joachim Fuchsberger schlagzeilenwirksam zum Besten gegeben wurde. Und in der Tat, das Leben ist hart. Das beklagen sogar schon Mitvierziger, wie der ZEIT-Journalist Tillmann Prüfer, der im jüngsten ZEITmagazin MANN davon ein Lied singt. Jedenfalls hatte sich Prüfer an einem Tag, wie er es selbst formuliert, „überschätzt und war einfach so 20 Kilometer gelaufen.“ Am nächsten Tag war sein Knie dick. Der Arzt sagte, er hätte eine Schleimbeutelentzündung, was den Journalisten fix und fertig gemacht hat. Denn seine „Sportverletzung“, die bei anderen so etwas ist, „wie es eine Kriegsverletzung einmal war“, „ein Handicap, das einen in der sozialen Achtung steigen lässt“, ja seine Sportverletzung hatte „einen so ekligen Namen, dass man niemandem davon erzählen mag.“ Das ist in der Tat tragisch, vor allem weil Prüfer den Verdacht hat, dass Sport für alternde Männer – neben der sozialen – noch eine andere Funktion hat: „Wir können den natürlichen Verfall unseres Körpers kaschieren, indem wir ihn als eine nicht endende Folge von Sportverletzungen tarnen.“ Das ist sicher ein interessanter Ansatz, der allerdings nicht ohne ein gewisses Risiko ist. Denn „Sport ist Mord“, hat es Winston Churchill auf zumindest seinen Punkt gebracht. Was soll ich sagen? Ich halte es da mehr mit Udo Jürgens, für den mit sechsundsechzig Jahren noch lange nicht Schluss war. Zwar spielte in dem gleichnamigen Song Sport auch keine Rolle, aber immerhin ging der Protagonist mit Oma in einer Diskothek rocken. Meine bessere Hälfte und ich haben es diesbezüglich besser, wir brauchen keine auswärtige Bespaßung. Wir haben unsere Enkelsöhne, die uns auf Trab halten, was ganz sicher die beste aller Alternativen ist.

BOB: Besser Ohne – Bundesweit

Auch andere haben gute Ideen. Als Oma und Opa letztens in Holland waren, hingen in den Straßen Plakate, die auf eine Kampagne aufmerksam machten, die bereits seit Jahren erfolgreich in unserem Nachbarland läuft – und nicht nur dort. 1995 in Belgien gestartet hat sich BOB auf den Weg gemacht und ist mittlerweile neben den Niederlanden auch in Großbritannien, Frankreich, Polen und Luxemburg unterwegs. BOB ist der Name derjenigen Person einer Gruppe, die abends oder bei einer Feier nach Absprache keinen Alkohol trinkt und sich und ihre Mitfahrer sicher nach Hause bringt. Auch in Deutschland hat BOB versucht Fuß zu fassen, ist jedoch über lokale bzw. regionale Akzeptanz nicht hinausgekommen. Was schade ist, da es nachweislich einen Zusammenhang zwischen BOB und dem Rückgang der Unfallzahlen gibt, insbesondere der Unfälle mit schweren Folgen. Evaluationen sollen zudem ergeben haben, dass in Belgien auch die folgenlosen Trunkenheitsfahrten stark rückläufig sind. Was soll ich sagen? Vielleicht findet sich ja jemand, der sich der Sache bundesweit annimmt. Denn jeder Unfall, jeder Verletzte und jeder Verkehrstote weniger ist es wert – ganz nach dem Motto: Besser Ohne – Bundesweit. Ein schönes Wochenende noch und bleiben Sie (nüchtern und) gesund …

BOB ist der Name derjenigen Person einer Gruppe, die abends oder bei einer Feier nach Absprache keinen Alkohol trinkt und sich und ihre Mitfahrer sicher nach Hause bringt.

Die Mittelschicht leidet

„Linke wüten wegen Aussage von Jens Spahn zu Hartz IV“, lautet eine Überschrift auf Focus online. Dabei hatte Spahn lediglich festgestellt, dass jeder in Deutschland mit Hartz IV das habe, „was er zum Leben braucht.“ Nun will vermutlich kein vernünftiger Mensch mit einem Hartz IV-Empfänger tauschen, es sei denn, er ist beispielsweise Rentner. Denn der hat, obwohl er sein ganzes Leben lang gearbeitet und eingezahlt hat, wenn’s dumm läuft, weniger als der Hartz IV-Empfänger. So lag der durchschnittliche Zahlbetrag der Versichertenrenten am 1. Juli 2014 bei 1.061 Euro (Männer) bzw. 770 Euro (Frauen) in den alten Bundesländern und bei 993 Euro (Männer) bzw. 532 Euro (Frauen) in den neuen Bundesländern. Dagegen beträgt der aktuelle Regelsatz von Hartz IV 416 Euro, der von Partnern bei 374 Euro. Zudem sind Hartz-IV-Empfänger automatisch krankversichert und müssen diese Kosten nicht selbst tragen. Hinzu kommt, dass der Staat jedem Hartz-IV-Empfänger zusätzlich eine angemessene Wohnung bezahlt – inklusive der Kosten für Heizung und Warmwasser. Die Höhe setzt jede Kommune fest. Deutschlands teuerste Großstadt München beispielsweise hat festgelegt, dass die Wohnung für eine alleinstehende Person maximal 657 Euro kosten darf. Damit liegen in diesem Fall Regelsatz und Miete mit 1.073 Euro über allen durchschnittlichen Zahlbeträgen, von denen auch noch Beiträge für die Krankenversicherung abgehen. Die Rechnung zu Ungunsten der Rentner ließe sich fortsetzen. Nun will ich hier keinen Sozialneid schüren. Aber, was nicht sein kann, ist, dass der, der ein Leben lang gearbeitet und eingezahlt hat, am Ende weniger bekommt, als derjenige, der dies nicht getan hat, aus welchen Gründen auch immer. Was soll ich sagen? Über den Hinweis von Jens Spahn, dass das Geld für Hartz IV von den Steuerzahlern aufgebracht werden muss, sollte man vielleicht noch einmal etwas intensiver nachdenken. Denn denjenigen, die die Leistungen unseres Sozialstaates, an denen niemand rütteln will, finanzieren müssen, könnte alsbald selbst die Luft ausgehen. Deutsche Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen überdurchschnittlich hohe Steuern und Abgaben zahlen. Einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zufolge musste ein lediger Angestellter ohne Kind im vergangenen Jahr im Schnitt fast die Hälfte seines Einkommens an den Staat abgeben. Dieser Wert ist unter den anderen 34 OECD-Ländern nur in Belgien höher. Eine Studie des Rheinisch-Westfälisches Instituts zeigt zudem deutlich, dass in Deutschland insbesondere Haushalte aus dem mittleren Einkommensbereich mit einem Bruttoeinkommen zwischen 20.000 und 70.000 € einen hohen Finanzierungsanteil an den Kosten des Gemeinwesens aufweisen. Und den größten Beitrag leisten die Haushalte mit einem Bruttoeinkommen zwischen 30.000 und 40.000 Euro. Dabei ist es vor allem die Mittelschicht, die unter dem bisherigen Steuersystem leidet. Schon ab einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 54.950 Euro greift der Spitzensteuersatz – und trifft auch Normalverdiener. Denn das entspricht einem monatlichen Gehalt von rund 4.663 Euro Brutto. Damit sind auch ganz normale Ingenieure oder Lehrer betroffen. Die zwar immer wieder versprochene, aber nie eingelöste Abschaffung bzw. Abschwächung der kalten Progression könnte da helfen. Denn wenn die Grenze für den Spitzensteuersatz auf ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von 60.000 Euro angehoben würde, profitieren nach Berechnungen des Ifo-Instituts alle Steuerzahler mit einem zu versteuernden Einkommen ab 13.769 Euro im Jahr. Statt das Versprechen endlich einzulösen, belässt die Große Koalition alles beim Alten und riskiert damit, dass der Mittelstand sich irgendwann von der Finanzierung unseres Sozialstaates abmeldet. Damit ist dann aber niemandem mehr geholfen.

Jugend musiziert: Macht weiter

Jugend musiziert – diesen Wettbewerb gibt es nun schon seit 1964 in Deutschland. Das sind über 50 Jahre, in denen dieses Format an Attraktivität aber auch gar nichts eingebüßt hat. Ganz im Gegenteil: Jedes Jahr sind Oma und Opa immer wieder restlos begeistert darüber, mit welcher Leidenschaft die Jungen und Mädchen ihre Talente auf ihren Musikinstrumenten präsentieren. Um so mehr freuen wir uns auch, dass wir nun schon seit Jahren den Wettbewerb in Berlin mit einem Sonderpreis unterstützen dürfen. War es in den ersten Jahren “nur” ein reiner Klavierpreis, wurde es in den letzten Jahren der butterfly communications | Preis der Jugend-Jury, der in diesem Jahr in der Kategorie “Klavier vierhändig” verliehen wurde. Eine Preisträgerin, Tabea Streicher, die mit ihrem Bruder Daniel angetreten war, hat mittlerweile fast ein Abonnement auf unseren Preis. Denn schon im vergangenen Jahr war sie in der Kategorie “Klavier” unter den Gewinnern. Was soll ich sagen? Ich würde gerne zwei Zitate miteinander verbinden, die von Richard Wagner und Victor Hugo stammen: Musik ist die Sprache der Leidenschaft, die ausdrückt, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist. Also Kinder, macht weiter, für Euch und für uns!

Auch 2018 hat es einen butterfly communications | Preis der Jugend-Jury gegeben. Preisübergabe am Sonntagabend im Konzertsaal der Universität der Künste durch Detlef Untermann hier an Tabea und Daniel Streicher.

Glas immer halb voll

Eine Freundin von Oma hatte im Herbst letzten Jahres ihren Schlüsselbund verloren, als sie mit ihr unterwegs gewesen war. Oma hat denn auch in unserem Auto sofort nachgeschaut, ob er sich vielleicht dort irgendwo versteckt hat, war aber nicht fündig geworden. Gestern nun plötzlich hörte sie – im übertragenen Sinne – eine Stimme, die rief: „Hier bin ich.“ Und siehe da: Völlig unversehrt und erwartungsvoll lag der Schlüsselbund da und strahlte Oma unschuldig an – war er doch unter den Sitz gefallen und dort immer wieder unbemerkt hin- und hergeschoben worden. Ihren Fund berichtete sie denn auch sofort ihrer Freundin, die seinerzeit alle Schlüssel hatte nachmachen lassen. Unser jüngster Enkel, der bei dem Fund anwesend war, gab ihr für diese Korrespondenz auch gleich eine gute Argumentationslinie mit, um der Freundin das Positive dieses Fundes schmackhaft zu machen: „Jetzt hat sie wenigsten für jeden Schlüssel ein Ersatzschlüssel.“ Was soll ich sagen? Um den kleinen Mann muss man sich keine Sorgen machen. Denn mit so einer Einstellung kommt der locker und leicht durchs Leben. Jedenfalls ist sein Glas nie halb leer, sondern immer halb voll.

Delikatesse unter den Büchern

Es gibt Bücher, die kann man als Hausmannskost bezeichnen. Das muss nicht schlecht sein. Ist solide und schmeckt trotzdem. Und dann gibt es echte Delikatessen unter den Büchern, die im wahrsten Sinne des Wortes trunken machen. Dazu zählen ganz sicher Dalís Weine von Gala. Was soll ich sagen? Wer sich berauschen will, kann kein geeigneteres Buch finden. Aber ein Glas Wein sollte man schon dazu trinken.

Bildgewaltig: Die Weine von Gala, Dalís neu aufgelegte exzentrische Weinbibel.

Koordinatensystem verschoben

Das SPD-Mitgliedervotum hat ein Schlaglicht auf die politische Kultur in unserem Lande geworfen. Dabei darf der Umstand, dass mit dem mehrheitlichen Ja der SPD-Mitglieder zur Großen Koalition nun endlich eine Regierung ihre Arbeit gebildet kann, allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich das demokratische Koordinatensystem in unserem Lande gewaltig verschoben hat. Nach dem Grundgesetz geht alle Staatsgewalt vom Volke aus, das diese in Wahlen und durch Organe von Legislative, Exekutive und Judikative ausübt. Dabei wirken in Deutschland die Parteien an der politischen Willensbildung des Volkes mit – und zwar auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, „indem sie insbesondere auf die Gestaltung der öffentlichen Meinung Einfluss nehmen, die politische Bildung anregen und vertiefen, die aktive Teilnahme der Bürger am politischen Leben fördern, zur Übernahme öffentlicher Verantwortung befähigte Bürger heranbilden, sich durch Aufstellung von Bewerbern an den Wahlen in Bund, Ländern und Gemeinden beteiligen, auf die politische Entwicklung in Parlament und Regierung Einfluss nehmen, die von ihnen erarbeiteten politischen Ziele in den Prozess der staatlichen Willensbildung einführen und für eine ständige lebendige Verbindung zwischen dem Volk und den Staatsorganen sorgen“, wie es in § 1 Absatz 2 des Parteiengesetzes heißt. Das Volk, von dem die Staatsgewalt hierzulande ausgeht, besteht derzeit 82,8 Millionen Menschen, von denen 61,5 Millionen Menschen bei der letzten Bundestagswahl wahlberechtigt waren. Diese 61,5 Millionen Wahlberechtigte haben der Politik nicht besonders viel Freude bereitet. Denn das Wahlergebnis war nicht gerade das, was sich die Verantwortlichen in den Parteien erhofft hatten. Jedenfalls gestaltete sich die Regierungsbildung nach der Wahl am 24. September 2017 so schwierig, dass wir nach wie vor nur eine geschäftsführende Regierung im Amt haben. Erst scheiterten die Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition aus CDU, CSU, Grünen und FDP. Dann verhandelten Union und SPD mit einem Ergebnis, das jetzt mit 66,02 Prozent von der Mehrheit der SPD-Mitglieder abgesegnet wurde, die damit den Weg frei für eine Regierungsbildung gemacht haben. Wenn man jetzt allerdings genauerer hinschaut, ergibt sich ein – sagen wir einmal – komisches Bild. Denn von den über 460.000 SPD-Mitgliedern haben sich 378.437 an dem Mitgliedervotum beteiligt. Das sind immerhin 78,39 Prozent. Vergleicht man diese Zahl jedoch mit der Zahl der Wahlberechtigten in Deutschland, sieht das Ergebnis nicht mehr so positiv aus. Denn es sind nur 0,6 Prozent der Wahlberechtigten, wobei einige von ihnen bei einer Bundestagswahl überhaupt nicht wahlberechtigt wären wie Ausländer oder unter 18-Jährige. Das heißt also nichts anderes, als dass über das Wohl und Wehe unseres Landes gerade einmal eine Handvoll Menschen entschieden hat, die in keinster Weise repräsentativ für das (Wahl-)Volk ist. Was soll ich sagen? Vor diesem Hintergrund ist es doch einigermaßen befremdlich, wenn sich eine SPD, die mit ihren aktuell 16 Prozent Zustimmung bei Umfragen alles andere als noch eine Volkspartei ist, als basisdemokratische Mutter aller Demokraten feiert. Darüber hinaus wird es spannend sein zu beobachtet, inwieweit die SPD den Zweidrittel-Eindrittel-Riss, der nach dem Mitgliedervotum in der GroKo-Frage durch die Partei geht, gekittet werden kann. Denn viel Spielraum bleibt den Sozialdemokraten für Grabenkämpfe nicht. Ein Schicksal wie das der niederländischen Kollegen, die mit nicht einmal mehr 50.000 Mitgliedern bei der Wahl im letzten Jahr von 24,8 Prozent auf gerade noch 5,7 Prozent der Stimmen abgesackt sind, erscheint längst nicht mehr ausgeschlossen.