Haben Sie schon nach Ostereiern gesucht? Wobei, viel wichtiger ist eigentlich die Frage: Haben Sie schon welche gefunden? Denn wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, fallen mir vor allem immer wieder die Osterfeste ein, an denen meine Mutter die Ostereier so gut versteckt hat, dass sie zum Teil erst nach Weihnachten wieder aufgetaucht sind. Einmal sollte ich via Osterhase eine neue Badehose bekommen, die allerdings erst nach der Badesaison im Herbst zum Vorschein kam. So kann’s eben gehen, wenn der Osterhase zu gründlich ist und zu gut versteckt. Was soll ich also sagen? Nochmals: Frohe Ostern und immer schön fleißig suchen.
Archiv für den Monat: April 2014
Gerüchteküche-Küchengerüchte
Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Osteressen.
Damit kein Missverständnis entsteht: Es geht nicht um die Ortschaft in der Gemeinde Essen (Oldenburg) mit 302 Einwohnern, sondern um das, was zu Ostern in aller Regel auf den Tisch kommt. Zunächst einmal sind das die Ostereier, die spätestens am heutigen Karsamstag gefärbt werden sollten. An dieser Stelle ein kleiner Tipp: Die Hühnereier nicht zu lange kochen, denn nach zehn Minuten wird im Dotter Eisen freigesetzt, das sich mit dem Schwefelwasserstoff im Eiklar zu Eisensulfid verbindet, was wiederum zu einer blaugrünen Verfärbung führt. Schädlich ist das bei normalen Mengen zwar nicht, sieht aber auch nicht sonderlich appetitlich aus. Bleibt noch das Osterlamm. Das kann man zum Frühstück in gebackener Form auf den Tisch bringen oder für das Mittag- bzw. Abendessen als Fleischvariante auf den Speiseplan setzen. Rezepte dafür gibt es genug. Und für alle diejenige, die sich fragen, warum es zu Ostern ausgerechnet Lamm sein muss: Als Osterlamm, gekennzeichnet mit der Siegesfahne, ist es ein Symbol für die Auferstehung Jesu Christi. Was soll ich sagen? Frohe Ostern.
Mit dieser “Eiermalmühle” aus dem Land von Oma haben schon unsere Kinder zu Ostern Eier gefärbt. Dieses Exemplar haben wir unserem jüngsten Enkel heuer ausgeliehen.
Opas ganzes Mitgefühl
Evolution ist nach der Definition von Wikipedia die Veränderung der vererbbaren Merkmale einer Population von Lebewesen von Generation zu Generation. Zuweilen wird auch eine Generation übersprungen. So einen Fall haben wir gerade bei uns in der Familie entdeckt. Dazu muss ich ein wenig ausholen. Wie treue Leser ja wissen, habe ich es, als ich noch ein Kind war, gehasst, zum Friseur zu gehen. Unsere Kinder hatten derartige Probleme nicht. Und auch unsere Enkel lassen sich, vom Grundsatz her, bekanntlich gerne die Haare schneiden. Allerdings haben sich bei unserem jüngsten Enkel jetzt ein paar Gene von Opa durchgesetzt. Jedenfalls findet er die kleinen, feinen Haarschnipsel überhaupt nicht mehr lustig und wird nach jedem Friseurbesuch ganz unwirsch. So schnell wie möglich fängt er an, sich – ganz im Stil von Opa – der juckenden und piksenden Haarspitzen zu entledigen. Auch Versuche seiner Mutter, an der einen oder anderen Stelle gegebenenfalls noch etwas nachzuschneiden, lehnt er kategorisch ab. Was soll ich sagen? Der kleine Mann hat mein ganzes Mitgefühl.
Ziemlich gutes Gespür
„Immer häufiger tanzen uns unsere Kinder auf der Nase rum. Häufig deshalb, weil sie zu verwöhnt sind.“ Mit diesen beiden Sätzen wird auf einer Webseite für einen Test geworben, mit dem man herausfinden können soll, ob das auch für das eigene Kind zutrifft. Da Opas Kinder schon erwachsen sind und mir und Oma auch nicht auf der Nase herumtanzen – ganz im Gegenteil, habe ich nicht auf „weiter“ geklickt. Und auch unsere beiden Enkel, die ja bekanntlich nur süß und lieb sind, kommen nicht so wirklich für diesen Test in Frage. Unser jüngster Enkel hat letztens sogar noch einen draufgesetzt. Nachdem er ein Geschenk bekommen hatte, erklärte er seiner Mutter: „Ich brauch jetzt keine Geschenke mehr, auch nicht zum Geburtstag. Ich hab schon genug.“ Die staunte nicht schlecht und bot dem kleinen Mann an: „Wenn du wieder was brauchst, sagst du mir einfach Bescheid.“ Was soll ich sagen? Soviel ich weiß, hat er sich diesbezüglich noch nicht gemeldet. Kinder haben manchmal eben ein ziemlich gutes Gespür. Das Ganze erinnert mich an ein Weihnachten mit unseren Kindern, als diese noch ganz klein waren. Da hatten sich wieder einmal viel zu viele Geschenke unter dem Weihnachtsbaum angesammelt, obwohl wir Familie und Freunde um etwas Zurückhaltung gebeten hatten. Doch die Kinder beruhigten uns allein schon dadurch, dass sie an diesem Heiligen Abend vor allem und am meisten mit alten, ausgewaschenen Joghurtbechern gespielt haben, die eigentlich als Staffage für einen Kaufladen gedacht waren.
Manchmal ganz schön schwierig
Kinder haben ihre eigene Kommunikation, und, wie die Erwachsenen zuweilen auch, so ihre Schwierigkeiten damit. Unser ältester Enkel erzählte jüngst seiner Mutter, dass er sich mit seinem Cousin, als die beiden Buben alleine waren, unterhalten und ihm gesagt habe: „Auch wenn wir uns streiten, hab ich dich lieb.“ Seine Mutter wollte nun wissen, was der Kleine denn darauf gesagt habe. „Was?“, lautete die Antwort, mit der der Große offensichtlich auch nichts hatte anfangen können. Und was soll ich jetzt sagen? Das menschliche Miteinander ist manchmal eben ganz schön schwierig.
Wenn du denkst, du bist allein …
Nicht jeder mag es, in der Großstadt zu leben. Die Gründe dafür sind vielfältig: Krach, Hektik, Anonymität, Aggressivität – nur eine kleine Auswahl von dem, was die meisten Menschen stört. Hinzu kommt sicherlich auch, dass es vor allem die Ballungszentren sind, in denen auch die absonderlichsten Zeitgenossen aufeinandertreffen. Und Berlin ist ein besonders gutes Beispiel für Exotentum. Man braucht nur ein wenig mit S- oder U-Bahn zu fahren und erlebt die tollsten Sachen. Von einem solchen Erlebnis berichtete mir einer meiner Tischnachbarn, als ich gestern Abend mit Oma unterwegs war: Er befand sich gerade in der S-Bahn auf dem Heimweg, als die Frau, die ihm gegenüber saß, plötzlich ihren Kosmetikspiegel aus der Handtasche holte. Zunächst dachte er: “Die wird sich jetzt doch wohl nicht schminken.” Nein, tat sie nicht. Es kam noch viel besser. Denn jetzt kramte sie Zahnseide aus ihrer Handtasche heraus und begann mir der Mundhygiene und Reinigung ihrer Zahnzwischenräume. Was soll ich sagen? In diesem Fall hat Oma den Nagel auf den Kopf getroffen: “Wenn du denkst, du bist allein, mach dir deine Zähne rein …”
Kinderwagen-Überraschung
Wenn zwei relativ junge Frauen mit Kinderwagen ihre Köpfe zusammenstecken und miteinander reden, ist man sich ziemlich sicher, dass es sich dabei um ein Gespräch zwischen Müttern handelt. Jedenfalls war ich dieser Meinung, als ich letztens auf eine S-Bahn wartete. Und nicht nur ich. Auch das Kind, das in einem der Kinderwagen zu sehen war, dachte offensichtlich ebenso. Nachdem es mich angeschaut und angelächelt hatte, blickte es nun in den anderen Kinderwagen und, ja man kann bzw. muss es so sagen, es erstarrte fast zur Salzsäule. Seine Gesichtszüge drückten nicht nur Erstaunen, sondern irgendwie auch Entsetzen aus. Dadurch alarmiert versuchte ich nun meinerseits einen Blick in den anderen Kinderwagen zu erhaschen. Als es mir endlich gelang, muss ich wohl genauso ge- bzw. verstört aus der Wäsche geschaut haben, wie das von mir beschriebene Kind. Jedenfalls kreuzten sich unsere Blicke und im Geiste zuckten wir mit unseren Schultern. Aus dem anderen Kinderwagen lugte nämlich nur eine kleine, spitze und haarige Schnauze heraus, die zweifelsohne das Vorderteil eines Hundes darstellte. Was soll ich sagen? Kinderwagen-Überraschung: Na ja, es geht auch noch verrückter, wie das nachstehende Foto zeigt.
Ein guter Gastgeber
Unser ältester Enkel ist schon ein ganz großer und selbständiger Zeitgenosse, der zudem auch noch gute Ideen hat. Jedenfalls klingelte am Freitagabend bei Oma und Opa das Telefon. Am anderen Ende der Leitung war eben unser Enkel und fragte: “Habt ihr Lust, morgen zum Frühstück zu uns zu kommen?” Oma, die abgenommen hatte, bedankte sich, wie es sich gehört, und nahm die Einladung gerne an. “Wann sollen wir denn kommen?”, wollte sie noch wissen. “Um 7.00 Uhr?”, lautete das erste zögerliche Angebot, das Oma noch bis 10.00 Uhr hoch handeln konnte. Ganz nebenbei erfuhren wir im Laufe des Abends zudem, dass der Kleine auch noch seinen Cousin mit dessen Mutter eingeladen hatte. Also machten wir uns am Samstagmorgen auf den Weg, kauften, wie versprochen, für alle Brötchen und Croissants und fanden uns bei unserem Enkel ein. Der hatte da schon mit seiner Mutter eingekauft, den Tisch gedeckt und erwartete uns nun freudig und gut gelaunt. Nachdem die ganze Familie versammelt war, ging’s los. Was soll ich sagen? Gefrühstückt haben wir wie die Kaiser. Schön, wenn der Enkel schon ein so guter Gastgeber ist.
Der perfekt von unserem ältesten Enkel gedeckte Frühstückstisch.
Gerüchteküche-Küchengerüchte
Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Essen und Trinken in der Bibel.
Paulus schreibt in seinem Brief an die Römergemeinde: „Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, es ist Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist.“ Dafür geht es in der Bibel aber ziemlich häufig ums Essen und Trinken. Sei es, als Jesus den Gastgebern der Hochzeit zu Kana zur Hilfe kommt und kurzerhand Wasser in Wein verwandelt, damit die Gäste auch genug zu trinken haben, oder als er mit fünf Broten und zwei Fischen die Speisung der 5.000 bewerkstelligt. Auch wird Jesus in der Bibel (Johannes 6,35) mit den Worten zitiert: „Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ Sicherlich ist das nicht wörtlich zu nehmen. Dennoch: Essen spielt im christlichen Glauben eine große Rolle, ebenso wie nichts zu essen wie beispielsweise in der Fastenzeit. Höhepunkt ist dabei die Karwoche, die morgen mit dem Palmsonntag beginnt. An einen christlichen Brauch sei in diesem Zusammenhang erinnert, nämlich den, an Karfreitag Fisch zu essen, weil der Fisch eines der ältesten Symbole ist, mit dem sich Christen zu erkennen geben. Was soll ich sagen? Was es sonst noch mit der Karwoche und Ostern auf sich hat, kann man bei Opas Blog nachlesen – hier nur so viel: Ostern ist nicht der Geburtstag des Osterhasen.
Der Fisch: Das Erkennungszeichen der Christen, interpretiert von Oma.
“Der Zeh ist verrostet.”
Der große Zeh unseres ältesten Enkels hatte ja, wie treue Leser wissen, Bekanntschaft mit einem nicht ganz kleinen Stein gemacht. Mittlerweile ist alles ganz gut verheilt. Nur eine Stelle ist nach einem Schwimmbadbesuch etwas dunkler, ja fast bräunlich geworden. Das stört ihn aber offensichtlich nicht besonders. Jedenfalls beantwortete er jüngst die Frage nach dem Genesungsprozess mit der völlig selbstverständlichen Feststellung: “Der Zeh ist verrostet.” Was soll ich sagen? Eigentlich dachte ich immer, dass nur rostet, wer rastet.