Bei unseren Kindern und Enkelkindern hat sich eine Gastroenteritis, zu Deutsch Magen-Darm-Grippe, breit gemacht. Erst fing der ganz Kleine an, der sich damit in die Krankenliste seines Kindergartens einreihte. Dass seine Mutter folgte, war eigentlich zwangsläufig. Die beiden waren noch nicht ganz genesen und sahen noch ziemlich blass um die Nase herum aus, da begann es auch schon bei unserer Ältesten und ihrem Kleinen zu rumoren. Die Einzigen, die bislang verschont blieben, sind die Männer sowie Oma und Opa. Was soll ich sagen? Bis Weihnachten ist diese leidige Sache hoffentlich ausgestanden. Für die armen Betroffenen gilt derweil: Hygiene, Ruhe und viel trinken.
O Tannenbaum …
Letzte Woche schon meinte Oma, dass wir so langsam einen Weihnachtsbaum kaufen müssten. Über das Wochenende waren wir dann ja bei Omas Mama in den Niederlanden. Dabei machte Opa Bekanntschaft mit einem Weihnachtsbaum, der einmal ganz anders aussah und nur aus Holz bestand, und war auch nicht abgeneigt, in diesem Jahr neue Wege zu gehen. Aber irgendwie hat sich Oma doch durchgesetzt. Und so haben wir jetzt wieder einen klassischen Christbaum gekauft, den wir ganz pragmatisch mit offenem Cabrio transportiert haben. Opa ist vorne gefahren, Oma musste hinten das Teil festhalten. Dabei hat sie geschimpft wie ein Rohrspatz, weil sie trotz dicker Jacke, Mütze und Handschuhen gefroren hat wie ein Schneider. Was soll ich sagen? O Tannenbaum …
Bei Oma und Opa: Statt Holz- doch wieder ein klassischer Tannenbaum.
Andere Länder, andere Sitten
Oma hat ihre Mama besucht. Opa durfte mit und hat sich wieder darüber gefreut zu sehen, wie unterschiedlich die Advents- und Weihnachtszeit in anderen Ländern doch begangen wird. Wie aufmerksame Leser von Opas Blog ja wissen, kommt Oma aus den Niederlanden, in denen Santa Klaas so etwas ist wie hierzulande das Christkind bzw. der Weihnachtsmann. Während in deutschen Wohnzimmern in diesen Tagen eher noch der Adventskranz dominiert, ist es in unserem Nachbarland spätestens seit dem 6. Dezember, an dem nämlich Santa Klaas kommt, der Weihnachtsbaum. Der schmückt bereits die Stuben und sorgt für vorweihnachtliche Stimmung. Auch hat in Deutschland der Heiligabend einen ganz anderen Stellenwert als in den Niederlanden, in denen Weihnachten frühestens um Mitternacht mit der Christmesse oder erst am ersten Weihnachtsfeiertag beginnt. Was soll ich sagen? Andere Länder, andere Sitten – wie schön, dass es eine solche Kulturvielfalt gibt.
Bei der Familie von Oma in den Niederlanden stehen schon überall die Weihnachtsbäume.
… nicht weit vom Stamm
Unser jüngster Enkel – noch nicht einmal drei Jahre alt – entpuppt sich langsam aber sicher als Semantiker vor dem Herren. Nicht nur, dass er Worte benutzt, bei denen sich mancher Erwachsene noch schwertut. Zum Beispiel das Wort “trotz” wird, wie es sich gehört, immer schön mit dem Genitiv verwendet und nicht, wie vor allem in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz üblich, mit dem Dativ – frei nach dem Motto: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Wie gesagt, nicht nur das, sondern er berichtigt sich auch noch selbst. “Ich bin abgebiegt”, sagte er neulich und korrigierte sich sofort lachend: “Nein, das heißt doch abgebogen!” Was soll ich sagen? Es ist unglaublich. Andere spielen nur mit Spielsachen, der kleine Mann auch schon mit der Sprache. Irgendwie fällt der Apfel doch nicht weit vom Stamm.
Gerüchteküche-Küchengerüchte
Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Weihnachtsessen – Teil 1 (Heiligabend).
Die Deutschen sind ziemlich konservativ, was die Menüauswahl an Weihnachten betrifft. Vor allem an Heiligabend lautet die Devise offensichtlich: Bloß keine Experimente. Jedenfalls steht ganz oben auf der Liste: Würstchen mit Kartoffelsalat. 32 Prozent gaben dieses Jahr bei einer Umfrage an, dieser ur-deutschen Tradition zu folgen. Im vergangenen Jahr lagen Würstchen und Kartoffelsalat ebenfalls auf Platz eins, aber nur mit 26 Prozent. Auch Raclette konnte seine Position auf dem zweiten Platz behaupten und dabei sogar die Prozentzahl von neun auf 15 steigern. Während Schwein (14 Prozent), Gans und Ente (beide jeweils 12 Prozent) aktuell die nachfolgenden Plätze belegen, teilten sich 2012 Fondue und Ente (beide jeweils sieben Prozent) die Positionen. Oma und Opa schlagen insofern ganz aus der Art. Bei uns gibt es selbst gebeizten Lachs und anschließend Fleischfondue (Brühe). Was soll ich sagen? Wie gut, dass nicht alle denselben Geschmack haben. Ansonsten wäre das ja richtig langweilig.
Mit 66 Jahren …
Seniorenblogs gibt es wie Sand am Meer. Und ebenso viele Namen gibt es auch: Best Ager Blog, Silversurfer Blog, Super Senioren Blog und Seniorenland sind nur ein paar Beispiele für die Kreativität, mit der die Alten gelockt werden sollen. Besonders einfallsreich fand ich ja: Tempus-et-Gaudium.ch: Der Senioren-Blog – Spaß im Alter. Wer aber nicht so recht weiß, ob er überhaupt zur Zielgruppe gehört, dem wird mit der Zugabe von Zahlen geholfen: Blog 50 plus, forum-55Plus oder Für alle Senioren über 60. Dann allerdings hört es auch schon auf. In der Zeitung “Die Welt” habe ich zumindest noch eine Überschrift gefunden, die da lautet: Generation 65 plus fühlt sich reich, jung und fit. Immerhin. Lediglich in Bad Hersfeld, der nach eigenen Angaben seniorenfreundlichen Stadt, gibt es ein Senioren-Programm „70 plus“. Was danach kommt, ist mehr als ernüchternd: 75 plus gibt es nur noch als Fensterreiniger WV 75 plus und 80 plus ist laut Wikipedia eine nordamerikanische Initiative zur Förderung von PC-Netzteilen, die einen Wirkungsgrad von 80 % oder höher aufweisen. Was soll ich sagen? Wie gut, dass es Udo Jürgens gibt: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an! Mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran. Mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss! Mit 66 ist noch lange nicht Schluss!“
Was wird Weihnachten gefeiert?
Alle Jahre wieder werden Jugendliche danach gefragt, was denn Weihnachten gefeiert wird. Und jedes Mal denke ich angesichts der Antworten: So dumm können die doch gar nicht sein. Aber offenbar sind sie es doch. Aktuell hat Stefan Raab in TV total den großen Weihnachtscheck gestartet. Wer sich das antun möchte, kann das über diesen Link tun. Wer die dort aufgezeichneten Antworten nicht komisch findet, sollte unbedingt einmal zum Buch der Bücher greifen und bei Lukas nachlesen, was sich zu dieser Zeit zugetragen hat. Was soll ich sagen? Wen dann noch interessiert, wie in anderen Ländern Weihnachten gefeiert wird, kann sich auf KinderWeb.eu schlau machen. Nur soviel sei verraten: Auf den Weihnachtsinseln gibt es kein Weihnachten.
Oma entwickelt sich zur Backfee
Oma läuft derzeit zu Hochform auf, zu (vor-)weihnachtlicher sozusagen. Gehörte Backen in der Vergangenheit nicht gerade zu ihren Lieblingsbeschäftigungen, entwickelt sie sich gerade zu einer wahren Backfee. Da werden Kuchen gebacken, was die Koch- und Backbücher so alles hergeben, Plätzchen, die meine Mutter – Gott hab sie selig – auch nicht besser hätte aus dem Ofen zaubern können. Unsere Kinder und Enkel sind ebenso begeistert wie Opa, der als „Süßer“ sein Glück kaum fassen kann. Allerdings werden die Versuchungen seiner ohnehin nicht gerade asketischen Figur vermutlich den Rest geben, so dass er jetzt schon vorsorglich die ersten guten Vorsätze fürs neue Jahr formuliert. Was soll ich sagen? Und ewig lockt das Plätzchen …
Nie mit Fremden mitgehen
Es ist offensichtlich gar nicht so einfach, Kindern zu erklären, dass sie nicht mit Fremden mitgehen sollen. Wie wir, Oma und ich, das mit unseren gemacht haben, weiß ich gar nicht mehr. Aber wir erleben gerade die ersten Versuche unserer jüngsten Tochter und ihres Mannes. Der warnte vor nicht allzu langer Zeit seinen Sohn, dass er niemals mit fremden Leuten mitgehen dürfe. „Denn ansonsten stehlen die dich und sperren dich vielleicht in den Keller, und du darfst nie wieder Mama und Papa sehen“, fügte er vorsorglich hinzu: „Also niemals mit Fremden mitgehen, und ansonsten so laut schreien wie du kannst.“ Wenig später kam der Kleine zu seiner Mutter und sagte ganz stolz. „Mama, guck mal, hab ich ganz alleine gebaut.“ Sie: „Ach, eine Polizeistation, und das ist sicher das Gefängnis.“ Er: „Nein, da liegen alle im Keller, weil sie mit Fremden mitgegangen sind …“ Was soll ich sagen? So werden Geschichten verarbeitet. Was der Arme wohl in der Nacht geträumt hat?
Kein Gefängnis, sondern ein Keller mit denen, die mit Fremden mitgegangen sind.
Berlin leuchtet
In der deutschen Hauptstadt leuchten derzeit nicht nur die Augen von Berlinern und Touristen ob des vorweihnachtlichen Glanzes, sondern auch rund 650 Bäume entlang des Kurfürstendamms und des Tauentzien. Pro Baum sorgen dafür zwischen 200 und 300 Meter Lichterketten, insgesamt 162.500 Meter. Darüber hinaus wurden 35 Kilometer Kabel verlegt. Doch diese Zahlen können nicht annähernd ausdrücken, welche Stimmung sich auf den vier Kilometern im Westen der Stadt mit Einbrechen der Dunkelheit entfaltet. Es ist einfach toll. Und jeder, der die Möglichkeit hat, sollte sich in der Adventszeit mit seiner Familie zumindest einmal eine Lichterfahrt durch die Stadt gönnen. Vor allem die Kinder werden begeistert sein. Was soll ich sagen? I love Berlin.




