Eigentlich ist die Welt ja ziemlich klar strukturiert. Kinder sind Kinder. Erwachsene sind Erwachsene. Als unsere älteste Tochter jetzt Geburtstag hatte, fragte ihr Sohn sie bei der morgendlichen Beglückwünschung: “Soll ich dich jetzt Geburtstagskind oder Gebutrstagserwachsener nennen?” Was soll ich sagen? So klar ist das alles offensichtlich doch nicht. Die Frage aber ist zumindest berechtigt. Auf jeden Fall für Kinder. Und auf jeden Fall süß.
Archiv für den Monat: Mai 2014
Gerüchteküche-Küchengerüchte
Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Essens- und Ernährungstrends 2014.
Das Jahr 2014 ist zwar nicht mehr ganz jung. Aber es ist auch noch nicht zu spät, sich mit den Essens- und Ernährungstrends 2014 zu beschäftigen. Dabei steht an erster Stelle völlig unangefochten die Gesundheit. So scheint die Zitrone in diesem Jahr der Vitaminlieferant Nummer 1 zu werden. Es gibt kaum etwas, das nicht mit Zitronensaft oder -schale verfeinert werden könnte, wobei alternativ natürlich auch Limetten verwendet werden können, die allerdings weniger Vitamin C haben. Daneben stehen frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte weiterhin hoch im Kurs und werden nach Aussage von Fachleuten in diesem Jahr wohl ihren vorläufigen Höhepunkt erreichen. Gleichermaßen schwimmt der Tee weiterhin auf einer Erfolgswoge, wobei neben der guten Tasse Tee Tee-Cocktails im Kommen sind, und das in allen Variationen. Vermutlich ein Ausläufer der asiatischen Küche des Jahres 2013, die in diesem Jahr von der orientalischen abgelöst werden soll, ist die Verwendung von Algen, die neben Jod und Zink auch viel Eiweiß enthalten. Was nun die orientalische Küche betrifft, gibt es da viel Lamm mit Bohnen, Linsen oder Kichererbsen sowie Couscous oder Bulgur, wobei viel Kreuzkümmel, Sternanis, Chili oder Kardamom zum Einsatz kommen. Wem es zu würzig wird, kann sich am Joghurt schadlos halten. Und auch die Nachtische dieses Jahres passen dazu: Süß, süß, süß. Kekse und sonstiges Gebäck lassen die Hüften schon mal grüßen.
PS: Was die orientalische Küche und die Nachtische angeht, kann ich jetzt schon ein paar ausgesprochen leckere Rezepte versprechen – demnächst auf Opas Kochbuch.
Leider nicht schmerzfrei
Sorry Leute: Mir geht es bescheiden. Ich sage nur: Rücken. Der Besuch bei meinem Orthopäden gestern hat mir jetzt zwar noch keine Schmerzlinderung gebracht, aber immerhin einen MRT-Termin. Das ist die Veranstaltung, worum so viele – aus welchen unerfindlichen Gründen auch immer – betteln, frei nach dem Motto: “Warum komme ich nicht in die Röhre?” Ich könnte darauf gut verzichten. Aber nachdem niemand wirklich sagen kann, warum ich derartige Schmerzen habe, ist das wohl das Beste. Was soll ich sagen? Sie können mir glauben: Ganz sicher hätte ich lieber, dass Oma ein paar Schnappschüsse von mir und meinen Enkeln machen würde. Das wäre für mich angenehmer und für Sie amüsanter. Und für alle absolut schmerzfrei.
Geteiltes Leid ist halbes Leid
Auch wenn ich gestern mit Rücksicht auf meinen Rücken auf einen weiteren Besuch der re:publica 14 verzichtet und mir eine eintägige Bettruhe verschrieben habe, hat es mir zuweilen die Tränen in die Augen getrieben. Insofern freue ich mich heute richtig, wieder einmal meinen Orthopäden aufzusuchen, den ich zwar als Freund sehr gerne mag, als Arzt aber eigentlich lieber nicht sehe. Einen Lichtblick hatte mein heimischer Ruhetag dann allerdings doch noch. Unser jüngster Enkel wollte unbedingt zu uns, obwohl (oder gerade weil) auch er nicht ganz auf dem Damm ist. “Aua Bauch”, lautet seine Beschreibung, die Diagnose des Kinderarztes steht noch aus. Jedenfalls gesellte er sich zu mir ins Bett, und wir nutzten die Gelegenheit, um das eine oder andere Buch zu lesen bzw. das eine oder andere Spiel auf dem iPad zu spielen. Was soll ich sagen? Es bewahrheitet sich doch immer wieder: Geteiltes Leid ist halbes Leid.
PS: Birgit Grigoriou und meinen neuen re:publica-Bekanntschaften (Liebling nicht jetzt …, Silvernerd und Mohrenpost) ein ganz herzlicher Dank für die lieben Genesungswünsche.
The One and Only
Die Nachrichten sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Ausdrücklich ausgenommen ist die Nachrichtensendung des ZDF am gestrigen Tage um 15.00 Uhr, in der das eigentlich Einmalige der re:publica 14 zumindest kurz zu sehen war. Ansonsten aber Fehlanzeige, auf allen Kanälen und in allen Medien. Gewiss, David Hasselhoff war da und hat sein „Looking for Freedom“ angestimmt. Auch Sascha Lobo gab sich die Ehre und hat seine Rede zur „Lage der Nation“ gehalten. Sicher, alles wichtig genug, um erwähnt zu werden. Aber was ist mit dem einzigen bloggenden Opa dieser re:publica 14, „The One and Only“ sozusagen: Nichts, niente, nada. Dabei hatte doch schon Birgit Grigoriou am Nachmittag gewittert: „Stolz!!! Ich traf den einzigen bloggenden Opa auf der #rp14“, und das dazu gehörende Bild veröffentlicht. Doch das haben die Berichterstatter auch ignoriert. Lediglich der Deutschlandfunk hat ein Interview mit Opa geführt, zum Bloggen im Allgemeinen und im Besonderen und überhaupt, und will das demnächst auch senden. Was soll ich sagen? Eigentlich war ich ja ganz froh, einmal mehr oder weniger inkognito und unbehelligt unterwegs zu sein. So konnte ich mich wenigstens ganz meinen neuen, netten Bekanntschaften widmen, wie der ausgesprochen sympathischen Bloggerin aus Berlin, die sehr erfolgreich „Liebling nicht jetzt … die Kinder könnten kommen“ betreibt, oder dem rüstigen und lebenslustigen Silvernerd, die sich offen dazu bekennt, und ihrer ebenfalls bloggenden Tochter. Insofern war der erste Tag der re:publica 14 für Opa ein voller Erfolg. Heute allerdings muss ich leider passen. Opas Rücken hat ihm heute Nacht signalisiert: Da geht’s du nicht mehr hin, sonst schieß’ ich dir ein paar Tränen in die Augen. Wirklich schade.
Die Lichtgestalt der deutschen Netzgemeinde bei seinem Auftritt auf der re:publica 14 in Berlin: Sein erstes Wort war ein vielsagendes und durchaus interpretationsfähiges “Hallo”.
INTO THE WILD
Opa hat seit frühester Jugend von einem Leben in einer Holzhütte in der Wildnis der kanadischen Rocky Mountains geträumt. Aber wie das mit Träumen so ist: Bislang ist daraus nichts geworden – und wird es vermutlich auch nicht mehr. Daran musste ich jetzt wieder denken, als ich mich für die re:publica 14 angemeldet habe, die heute in Berlin beginnt. INTO THE WILD lautet nämlich das Motto, unter dem das weltweit wohl wichtigste Festival der digitalen Gesellschaft stattfindet. Und es wird in der Tat ganz schön wild werden: Denn Opa und die anderen mehr als 5.000 erwarteten Besucher müssen sich irgendwie einen Weg durch das Dickicht von 250 Stunden Programm mit rund 500 Rednern bahnen und versuchen, den Blick für verschiedene Ansätze zu öffnen, “um das Internet und die Gesellschaft der nahen Zukunft zu verstehen und zu verbessern”, wie die Veranstalter es formulieren. Was soll ich sagen? Also, auf in die Höhle des Löwen. Mal sehen, wie sich Opa als Digital Immigrant unter all den Digital Natives so macht. Bange machen gilt jedenfalls nicht. Und wer sich mit mir treffen möchte, kann sich per E-Mail unter opa@opas-blog.de oder über Twitter @OpasBlog mit mir verabreden. Ich bin immer online.
PS: Den ersten Punktsieg hat Opa schon einmal davon getragen und gestern die Möglichkeit der Vorabendregistrierung genutzt: Keine Schlange, keine Warterei. Von der Natur kann man eben viel lernen: Der frühe Vogel fängt den Wurm – INTO THE WILD.
Alpha und Omega des Lebens
Kinder sind viel klüger, als die Erwachsenen das zuweilen glauben. So wollte unser ältester Enkel ganz genau wissen, wer von der Familie wo geboren wurde. Oma nahm sich geduldig Zeit und ging mit ihm einen nach dem anderen durch. Nachdem sie alle Lebenden zugeordnet hatte und in der Generationenfolge schon bei den Toten angelangt war, fiel es dem kleinen Mann offensichtlich wie Schuppen von den Augen und er unterbrach sie plötzlich: “Aber irgendwann muss es doch mal erste Menschen gegeben haben?” Geistesgegenwärtig antworte Oma: “Ja, Adam und Eva.” “Das hat Mama auch gesagt”, zeigte er sich ob der Übereinstimmung der Erklärungen zufrieden. Und was soll ich jetzt sagen? Ich finde es immer wieder faszinierend, mit welch fundamentalen Fragen sich diese kleinen Minimenschen schon beschäftigen. Ob ich mich in diesem Alter bereits mit dem Alpha und Omega des Lebens auseinandergesetzt habe, weiß ich nicht (mehr). Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern.
Überwältigende Herzlichkeit
Ja, ja, ich weiß. Opa ist heute spät dran. Aber ich musste Oma und mich erst einmal vom Familientreffen in Bayern wieder gesund und heile nach Hause bringen. Und von Maria-Eck nahe des Chiemsees bis nach Berlin sind es immerhin 679 Kilometer. Das hat auch gut geklappt, obwohl ich befürchtet hatte, dass der Rückreiseverkehr ziemlich heftig wird. So aber haben Oma und ich fünfeinhalb Stunden gebraucht. Jetzt sitzen wir hier dahoam und denken wehmütig an die vergangenen Tage zurück, in denen wir Leib und Seele kräftig aufladen konnten: Erst haben wir auf der Hinreise eine Freundin von Oma besucht und uns so richtig schön verwöhnen lassen. Von da sind wir dann zum Familientreffen gefahren, das nun schon zum vierten Male stattgefunden hat. Vier Generationen haben sich eingefunden. Und es war wieder großartig. Die Herzlichkeit, mit der sich alle jedes Mal aufs Neue begegnen, ist immer wieder überwältigend. Auch dass wir einmal mehr zu einer überaus üppig geratenen Brotzeit genau in dem Haus eingeladen waren und zu Gast sein durften, in dem schon unsere Vorfahren ein- und ausgegangen sind und sich getroffen haben, war erneut einer der großen Höhepunkte. Daneben konnten Oma und Opa zudem noch die Webseite über unseren Ururgroßvater vorstellen, über die ich hier ja auch schon berichtet habe. Und auf Herrenchiemsee waren wir auch noch. Was soll ich sagen? Es ist wirklich schade, dass die gemeinsamen Tage immer so schnell vorübergehen. Dieser Umstand bringt es aber mehr oder weniger auch mit sich, dass das Jahr bis zum nächsten Treffen ebenfalls wieder wie im Fluge vergeht. Und dann können wir schon das erste kleine Jubiläum feiern.
Reiseimpressionen in chronologischer Reihenfolge: Einfach nur schön.
Gerüchteküche-Küchengerüchte
Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Erdbeeren.
Die Zeit der Erdbeeren hat noch gar nicht richtig angefangen, da sind die Verkaufsstände an den Berliner Straßen und die Lebensmittelgeschäfte schon voll von ihnen. Während sie dieser Tage allerdings eher noch aus südlicheren Gefilden Europas kommen dürften, beginnt die heimische Ernte dann Ende Mai Anfang Juni. Bis dahin kann man sich ja schon mal Gedanken machen, nach welchem Rezept man die Erdbeeren auf den Tisch bringen will. Es muss ja nicht immer mit Eis und Sahne sein. Lecker ist auch mit Balsamico-Essig, Basilikum und schwarzem Pfeffer. Als Klassiker gilt ja schon die Zubereitung mit grünem Pfeffer. Leider wird das alles bei uns nicht auf den Tisch kommen, denn Oma hat ein Nuss-Allergie. „Was?“, werden Sie jetzt denken. Aber Sie haben richtig gelesen: Die Erdbeere ist nämlich keine Beere, sondern eine Nuss. Was soll ich sagen? Es ist nicht immer drin, was draufsteht. Auch bei der Hagebutte nicht, die viele kleine Nüsse enthält.
Erdbeeren – nicht aus Omas Garten, sondern aus Omas Feder bzw. Pinsel …
Schweigen und denken
Also, Männer haben dieses Problem normalerweise nicht. Umso erstaunter war unser ältester Enkel, als er jetzt mit Oma in einem Laden stand, in dem eine junge Frau mit – vorsichtig gesagt – ziemlich langen Fingernägeln vor einem Computer saß. Jedenfalls zeigte er sich ganz beeindruckt von den wie Perlmutt glitzernden und mit Blümchen verzierten Plastikkreationen und den etwas ungelenk anmutenden Versuchen, unbeschadet die Tastatur zu bedienen. Oma wartet eigentlich die ganze Zeit darauf, dass der kleine Mann irgendeinen Kommentar abgeben würde. Hat er aber nicht. Was soll ich sagen? Schweigen und denken mag niemand kränken!