Omas und Opas Briefkasten

Dass Fußballer zuweilen Sätze von sich geben, die für die Ewigkeit gemacht sind, wissen wir spätestens, seit Lothar Matthäus gesagt hat: „Wir dürfen jetzt nicht den Sand in den Kopf stecken“, oder Andy Möller kurz vor seinem Wechsel zu Juventus Turin zum Besten gab: „Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien.“ Aber auch die Sprache der Fußball-Reporter hat was. Die Sendung mit der Maus nahm jetzt die Fußballfloskeln wörtlich und demonstrierte, wie es beispielsweise aussieht, wenn sich Mannschaften am Anfang des Spiels erst einmal abtasten oder Klose den Ball unter die Latte nagelt. Was soll ich sagen? Wirklich sehenswert. Allerdings müssen Oma und Opa betonen, dass dieser Blockbuster wohl nicht zustande gekommen wäre, wenn wir nicht gerade unseren Briefkasten über Ebay verkauft und damit eines der wichtigsten Utensilien für den Film zur Verfügung gestellt hätten. Die Produktionsfirma brauchte nämlich dringend einen Briefkasten, in dem Neymar den Pass annehmen konnte, den Dante weit nach vorne geschickt hatte. Leider gibt es noch keinen Oscar für die beste Requisite. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

IMG_0003Was hätte die Produktionsfirma bloß ohne Omas und Opas Briefkasten gemacht?

Kosenamen ohne Ende

Als uns dieser Tage Freunde besucht haben, konnte ich es kaum fassen: Er nannte seine Frau Mausepause. Ich traute meinen Ohren nicht. Aber es bzw. er blieb dabei: Mausepause. Also, ich käme ja bei Oma auf eine ganze Reihe von Kosenamen. Aber Mausepause – ich weiß ja nicht. Als ich mich dann aber mal hingesetzt und recherchiert habe, was es so alles für Kosenamen gibt, bin ich schier vom Glauben abgefallen und habe unserem Freund nachträglich Abbitte geleistet. Es gibt da nichts, was es nicht gibt. Hier eine kleine Auswahl, streng alphabetisch: Amazönchen, Bumsebärchen, Chaosengel, Dropsi, Erdnuckelchen, Feelein, Gummihäschen, Honigschnecke, Irmelchen, Juwelchen, Knuddelpups, Löckchen, Muggelchen, Nussikussi, Öhrchen, Püpschen, Quarktörtchen, Rosinchen, Sahneschnitte, Täubchen, Utzibutzi, Veilchen, Würmchen, Xanti, Yo-Yo, Zuckerschnäutzchen. Was soll ich sagen? Ach, ich bleib einfach dabei: „Unser“ Oma!

4:3!

Niederlande gegen Costa Rica 4:3 im Elfmeterschießen! Was soll ich sagen? Oma ist fix und fertig. Ich konnte sie kaum beruhigen. Aber jetzt dürfen wir weiter träumen von einem Endspiel Deutschland gegen Niederlande …

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Kräuter.

Frische Kräuter sind nach wie vor “in”. Ob im Supermarkt, Blumenladen oder Baumarkt, mittlerweile können Kräuter in Töpfen überall gekauft werden. Und es gibt kaum noch eine Küche, in der nicht frische Kräuter zu finden sind. Kein Wunder also, dass das Grünzeug auch als Mitbringsel ziemlich in Mode ist. Dabei fehlt es den Firmen, die damit handeln, nicht an Fantasie, passende Verpackungen zu kreieren. Als Oma und Opa jüngst frische Kräuter von einem Besuch als Geschenk bekommen haben, war der Basilikum-Topf mit einer Banderole umgeben, der mit Zitaten rund ums Essen bedruckt war. Und es waren nicht die dümmsten Sprüche. Was soll ich sagen? Lesen Sie selbst: Der Weise aber entscheidet sich bei der Wahl der Speisen nicht für die große Masse, sondern für den Wohlgeschmack. Epikur – Nach einer guten Mahlzeit kann man allen verzeihen, selbst seinen eigenen Verwandten. Oscar Wilde – Der Mensch ist, was er isst. Ludwig Feuerbach – Deine Nahrungsmittel seien deine Heilmittel. Hippokrates – Aber kein Genuss ist vorübergehend, denn der Eindruck, den er hinterlässt, ist bleibend. Johann Wolfgang von Goethe – Jede Frau ist für gutes Essen anfällig. Casanova.

IMG_1574Veredeltes Basilikum Baristo Compatto – umgeben mit passenden Essens-Zitaten.

Wilsberg – ein toller Typ

Für Oma und Opa gibt es sozusagen zwei Pflicht-Fernsehtermine: Wilsberg und den Tatort aus Münster. Da kann kommen, was will – die beiden Serien müssen wir sehen. Grund für unsere Leidenschaft ist, dass wir selbst einige Jahre in Münster verbracht haben. Und da die Geschichten beider Serien in Münster stattfinden … alles klar: Ein nostalgisches Gefühl also. Diese Woche nun gab es für Oma und Opa eine Begegnung der ganz besonderen Art. Die Freunde des Münsterlandes in Berlin hatten zu einer Lesung geladen, die bestritten wurde von … na , wem wohl: Genau, Georg Wilsberg alias Leonard Lansink. Was soll ich sagen? Jetzt werden wir Wilsberg noch intensiver als bisher anschauen. Denn so sympathisch der Buchantiquar und Privatdetektiv Wilsberg in der Serie ist, so sympathisch ist auch der Schauspieler Lansink im realen Leben. Die Gespräche mit ihm nach der Lesung waren unterhaltsam und haben richtig Spaß gemacht. Und neben den beiden Wilsberg-Fans Oma und Opa wird es jetzt vermutlich noch zwei weitere geben, auch wenn die die Sendung noch nicht sehen können. Denn für unsere beiden Enkel haben wir von ihm Autogrammkarten mit bekommen – mit persönlicher Widmung, versteht sich. Wirklich ein toller Typ, dem wir einen ausgesprochen kurzweiligen Abend zu verdanken haben.

IMG_1567Opa im Gespräch mit Georg Wilsberg alias Leonhard Lansink.

Wirklich gute Freunde

„Wirklich gute Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen, und trotzdem zu uns halten.“ An der Aussage von Marie von Ebner-Eschenbach ist was dran. Und vermutlich ist das auch der Grund dafür, warum sich die Zahl wahrer Freunde in aller Regel in überschaubaren Grenzen hält. Umso glücklicher schätzen sich Oma und Opa, dass sie ein paar wirklich gute Freunde haben. Zwei von ihnen – unsere ältesten sogar – waren jetzt zu einer Kurzvisite da, weil deren Sohn heute seinen 40. Geburtstag feiert. Dazu an dieser Stelle unseren allerherzlichsten Glückwunsch. Der Anlass hat uns natürlich dazu bewogen, (wieder einmal) zurückzuschauen bis zu der Zeit, zu der wir uns kennengelernt haben. Wenn wir dabei an all die schönen gemeinsamen Stunden denken, sind wir einfach nur dankbar. Was soll ich sagen? Gleichzeitig versuchen Oma und Opa, es mit Ralph Waldo Emerson zu halten, der mit dem Satz zitiert wird: „Der beste Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein.“ Wir hoffen, das uns das gelingt.

Was dem einen sein Fuchs …

„Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall“, wusste schon Kurt Tucholsky. Bei uns in der Familie kann man den Satz jetzt abwandeln in: Was dem einen sein Fuchs, ist dem anderen sein Kaninchen. Denn während sich Opa in Berlin mit Meister Reineke herumschlagen muss, kämpft Omas Elternhaus in den Niederlanden mit den Schlappohren. Dabei haben meine Schwiegermutter und mein Schwager jetzt zu Mitteln gegriffen, die aufhorchen lassen. Zwei Paar Schuhe stehen da unvermittelt im Garten herum und markieren an der Hecke: Bis hierhin und nicht weiter. Angeblich soll es sogar helfen, wenngleich ich dort doch noch das eine oder andere Kaninchen zwischen den Schuhen gesehen habe. Was soll ich sagen? Na ja, ich werd’ das mit den Schuhen auf unserer Terrasse auch mal versuchen. Ich kann nur hoffen, dass unsere Gäste beim nächsten Grillabend nicht ohnmächtig vom Stuhl fallen …

IMG_1535Sollen angeblich gegen Kaninchen helfen: Alte Schuhe. Versuchen kann man’s ja …

„Unser“ Oma ist echt

Jetzt ist es also raus: Deutschlands bekannteste Twitter-Oma ist nur eine Erfindung. Renate Bergmann, die immerhin fast 22.000 Follower hinter sich geschart hat, heißt in Wirklichkeit Torsten Rohde, ist 39 Jahre alt und arbeitet als Controller. Das Licht der Welt erblickt hatte die Twitter-Oma am 16. Januar 2013, als auf Twitter folgender Tweet erschien: „Guten Tag. Ich heiße Renate Bergmann und bin neu hier. Ich suche nette Damen oder Herren für gemeinsame Unternehmungen. Bitte schreiben Sie.“ Und das taten viele. Innerhalb kürzester Zeit war Renate Bergmann landauf landab der Inbegriff von liebenswerter Schrulligkeit. Dass sie auch noch „Fäßbuck“ eroberte, war mehr oder weniger zwangsläufig, obwohl sie es mit „Händis“ nun überhaupt nicht hat. Wie dem auch sei: Renate Bergmann ist nur eine, wenn auch nette Geschichte. Was soll ich sagen? Wie gut das ich „unser“ Oma habe. Die ist wenigstens echt und bleibt es auch. Von Opa ganz zu schweigen …

Da wird doch der Hund …

Seit einigen Jahren kommt es in Berlin mit seinem umfangreichen Waldbestand vermehrt zum Auftreten von Wildtieren in unserer unmittelbaren häuslichen Umgebung”, heißt es auf der Webseite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Auch Oma und Opa können ein Lied davon singen. Dass unser Garten mittlerweile zu einem beliebten Ausflugsziel der Berliner Tierwelt geworden ist, wissen die Leser von Opas Blog spätestens seit letztem Sommer. Und dass da ein junger Fuchs besonders anhänglich ist, habe ich ebenfalls schon berichtet. Gestern Abend allerdings, als ich in der Halbzeitpause des Spiels Griechenland gegen Costa Rica in der Küche zugange war, traute ich meinen Augen nicht. Da spazierte doch dieser Bursche ganz gemächlich durch unser Wohnzimmer, keine zwei Meter von mir entfernt. Selbst meine Versuche, ihn zu verscheuchen, quittierte er nur mit einem müden Blick (vermutlich war es sogar ein Lächeln) und machte sich in aller Ruhe von dannen. Was soll ich sagen? Da wird doch der Hund (bzw. der Fuchs) in der Pfanne verrückt …

PS: Woher dieser Spruch kommt, kann man hier nachlesen.