Es ist nicht so, dass etwa ein Raunen durch die Sport- respektive Tenniswelt gegangen wäre, als publik wurde, dass ich nach über 40 Jahren wieder zum Tennisschläger gegriffen habe. Aber hier und da wurde dieser Umstand doch sehr aufmerksam zur Kenntnis genommen und – ausgesprochen wohlwollend kommentiert. Doch damit nicht genug. Von meinen beiden ohfamoosen Freundinnen in Köln und Lich erhielt ich heute (zwar keine hand-, dafür aber) fußfeste Unterstützung bei meinem Tennis-Comeback. Jedenfalls staunte ich nicht schlecht, als ich das Paket öffnete, das der Postbote gerade gebracht hatte. Da lachte mich doch tatsächlich ein paar Tennisschuhe auch noch von der Marke an, die ich während meiner aktiven Zeit damals immer getragen habe. Was soll ich sagen? Es bewahrheitet sich halt immer wieder: Freunde sind wie Sterne. Du kannst sie nicht immer sehen, aber du weißt, sie sind immer für dich da.
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Die Energiebündlerin
Der brutale Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat nicht nur in der Politik eine Zeitenwende eingeläutet. Auch im Leben vieler Deutscher – vom Leben der geschundenen Menschen in der Ukraine will ich gar nicht reden – wurde durch diesen Krieg ein neues Kapitel aufgeschlagen. Über den Mulinarius aus der Hauptstadtregion, der seit des ersten Kriegstages seine Bilder in Blau und Gelb färbt, habe ich hier schon geschrieben. Heute nun will ich über Elke Tonscheidt aus Köln berichten, mit der ich seit etlichen Jahren freundschaftlich verbunden bin. Dieses Energiebündel, das sich dabei vor allem als Energiebündlerin versteht, hat ihr großes Herz noch weiter geöffnet und vorübergehend in ihrem Haus Platz gemacht für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Das Tagebuch, das sie über ihr Leben mit Oksana und Vera angelegt hat, ist nicht nur ein herzzerreißender Erlebnisbericht, sondern auch ein beeindruckendes Zeitdokument, dessen Wert erst mit den Jahren sichtbar werden wird. Was soll ich sagen? Dass Elke den ersten Eintrag in ihrem Tagebuch ausgerechnet mit dem Foto von einem der Freundschaftsbändchen illustriert hat, die Oma in Blau und Gelb geknüpft hat und die wir als Solidaritätszeichen unters Volk gebracht haben, mag Zufall sein. Besser gefällt mir allerdings der Gedanke, dass dies vielleicht ein Zeichen ist, wie groß die Seelenverwandtschaft zwischen Elke und mir mittlerweile geworden ist.
Noch größer und noch röter
Es hatte schon fast etwas Murmeltierhaftes: In diesen Tagen, also kurz vor dem Winter, erreichte uns einmal mehr ein Care-Paket, das uns gut gewürzt durch die kalte Jahreszeit bringen soll. Dabei sahen die Peperoni, die uns Menzeline dieses Mal zukommen ließ, noch größer und noch röter aus als in den Vorjahren. Was soll ich sagen? Auf die Berlin-Hilfe aus Hessen ist halt immer Verlass. Dabei handelt Menzeline eher nach der von der Schauspielerin Nicole Kidmann formulierten Maxime: „Was spricht dagegen, etwas Gutes zu tun, wenn keiner zuschaut?“ Umso lieber berichte ich hier auf meinem Blog – verbunden mit einem herzlichen Dankeschön – von der Peperoni-Aktion, die damit nun endgültig einen festen Platz in unserem Jahresablauf hat.
Heute doch mal ein(e) Gastautor(in)
Eigentlich schreibt auf Opas Blog nur Opa. Gastautoren kommen nicht zum Zuge. Doch heute soll es eine Ausnahme geben, nachdem so herzliche Zeilen von Elke Tonscheidt eingetroffen sind, die ich gerne veröffentliche:
Opa hat Geburtstag. Sicher hat er viel zu tun, denn die Gratulantenschar dürfte groß sein. Dieser Typ (ich darf ihn sicher so nennen) ist einfach ein besonderer. Wir haben ihn auf ohfamoos, dem Blog für #volldasguteleben, ja schon beschrieben, aber es lohnt sich, es noch mal zu schreiben: Seine Art, auch mit uns zu arbeiten, ist echt gut. Zurückhaltend, wenn es sein muss, aber zupackend, wenn er gefragt ist. Eine coole Mischung. Und immer spüren wir, dass eine starke Frau hinter seinem Rücken steht: Oma. Deshalb gratulieren wir den beiden heute auch zu ihrer Partnerschaft und wünschen einen fröhlichen, sonnigen Tag.
Was soll ich sagen? Bei so viel Lorbeeren sind Oma und Opa ganz schön rot geworden.
Dohoi isch dohoi
Das Allgäu, genauer gesagt das Oberallgäu, ist Opas Heimat. Geboren bin ich in Kempten, Fischen ist sozusagen mein zweites Zuhause. Dort verbindet meine Familie eine tief verwurzelte Freundschaft mit einer einheimischen Familie – und das aus Sicht unserer Enkel mittlerweile in der fünften Generation. Allein diese Tatsache wäre schon ein Wert an sich, und doch ist es viel, viel mehr. Denn das gibt es sicherlich nicht oft, dass selbst nach einem längeren Zeitraum, in dem man einander nicht gesehen hat, eine Vertrautheit vorhanden ist, die seinesgleichen sucht. Vermutlich ist es die Umgebung, sind es die Berge, die die Sinne füreinander frei machen – ganz im Sinne des ehemaligen UNO-Generalsekretärs Kofi Annan: „Demut gebietend und erhebend zugleich, kaum etwas in der Natur flößt uns soviel Ehrfurcht ein wie der Anblick von Bergen.“ Und die haben Oma und ich in unserem einwöchigen Urlaub wahrlich genossen, getreu dem Motto des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss: „Der Sinn des Reisens ist es, an ein Ziel zu kommen,
der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.“ Unterwegs waren wir oft und lange, was zusätzlich durch ein Wetter belohnt wurde, mit dem wir so nicht gerechnet hatten. Jedenfalls präsentierte sich der bayerische Himmel malerisch in seinen typischen Landesfarben weiß und blau. Besser ging’s nicht. Deshalb jetzt auch auf (Ober-)Allgäuerisch: Was soll i saga? Dohoi isch dohoi. Des war allat scho so. (Was soll ich sagen? Daheim ist es am schönsten. Das war schon immer so.)
Und jetzt ein paar Sehnsuchtsbilder:
Westfälische Aufmerksamkeit
Die erste Weihnachtspost ist eingetroffen. Unser früherer Babysitter hat uns geschrieben und ein kleines Geschenk beigelegt: Ein Päckchen Pumpernickel, in Anspielung auf unser jüngstes Debakel im KaDeWe. Denn, das muss man wissen, ihr Mann arbeitet in führender Funktion in einem Delikatessengeschäft, das weit über die Grenzen Münsters hinaus bekannt ist und den Vergleich selbst mit der Feinschmeckeretage besagten Nobelkaufhauses in Berlin nicht scheuen braucht. Wir sagen auf diesem Wege schon mal danke und werden das Brot alsbald testen. Wenn es schmeckt, wovon Oma und Opa ausgehen, könnte es einen Dauerauftrag für die Butterhandlung Holstein, wie sie sich nennt, geben. Was soll ich sagen? Von der westfälischen Aufmerksamkeit in Münster können die hier in Berlin noch was lernen.
Zurück zu den Wurzeln
Oma und Opa sind am Wochenende sozusagen zurück zu ihren Wurzeln gereist und haben ihre besten Freunde in Münster besucht. In den 38 Jahren, auf die wir mittlerweile gemeinsam zurückblicken können, haben uns viele Erlebnisse zusammengeschweißt. Und so ist es jedes Mal, wenn wir uns treffen, ein Freudenfest, bei dem wir in Erinnerungen schwelgen und vor allem ganz, ganz viel lachen. Dabei hat sich über die Jahre eine Vertrautheit eingestellt, bei der es keine Rolle spielt, wann wir uns das letzte Mal gesehen haben. Es fühlt sich immer an, als sei es erst gestern gewesen. Insofern können wir auch immer gleich loslegen und die uns zur Verfügung stehende Zeit gemeinsam genießen. Dass haben wir auch die letzten beiden Tage wieder getan. Gestern kam zudem noch ein sensationelles Wetter dazu, mit dem wir nicht unbedingt rechnen konnten. Bei strahlendem Sonnenschein, blauem Himmel und einem herrlich kühlenden Wind haben wir eine Stadtrundfahrt mit dem Sightseeing-Bus unternommen, sind am Aasee spaziert, waren beim Turnier der Sieger und haben selbstverständlich dem Antiquariat Wilsberg bzw. Solder einen Besuch abgestattet, wobei wir Wilsberg leider nicht angetroffen haben. Dafür war aber das Unwetter vom Juli noch gut sichtbar, das beachtliche Spuren hinterlassen hat. Jedenfalls türmte sich an den Straßenrändern der Hochwasser-Sperrmüll zum Teil noch in beachtliche Höhen. Ein gemütliches wie hervorragendes Abendessen im Landhaus Eggert in Handorf schloss den Tag ab, der, wie sollte es anders sein, eigentlich wieder viel zu kurz war. Was soll ich sagen? So Freunde sind nicht mit Gold aufzuwiegen.
Bilder aus Münster: Antiquariat Wilsberg bzw. Solder (oben) und Hochwasser-Sperrmüll.
Wirklich gute Freunde
„Wirklich gute Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen, und trotzdem zu uns halten.“ An der Aussage von Marie von Ebner-Eschenbach ist was dran. Und vermutlich ist das auch der Grund dafür, warum sich die Zahl wahrer Freunde in aller Regel in überschaubaren Grenzen hält. Umso glücklicher schätzen sich Oma und Opa, dass sie ein paar wirklich gute Freunde haben. Zwei von ihnen – unsere ältesten sogar – waren jetzt zu einer Kurzvisite da, weil deren Sohn heute seinen 40. Geburtstag feiert. Dazu an dieser Stelle unseren allerherzlichsten Glückwunsch. Der Anlass hat uns natürlich dazu bewogen, (wieder einmal) zurückzuschauen bis zu der Zeit, zu der wir uns kennengelernt haben. Wenn wir dabei an all die schönen gemeinsamen Stunden denken, sind wir einfach nur dankbar. Was soll ich sagen? Gleichzeitig versuchen Oma und Opa, es mit Ralph Waldo Emerson zu halten, der mit dem Satz zitiert wird: „Der beste Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein.“ Wir hoffen, das uns das gelingt.