Etwas Größe ist gut, aber …

Der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm. Als unser jüngster Enkel sich einen niemals endenden Hamburger wünschte, musste Opa an dessen Vater denken. Der hatte uns vor Jahren einmal zu einem Hamburger-Essen eingeladen, bei dem es Hamburger gab, die vermutlich ziemlich genau in das Beuteschema unseres kleinen Vielfraßes gepasst hätten. Was soll ich sagen? Da fällt mir der Satz des amerikanischen Schauspielers und Diplomaten Eric Allen Johnston (1896 – 1963) ein, der einmal gesagt hat: “Die beredsame Lektion der Dinosaurier ist, daß etwas Größe gut, aber Übergröße nicht notwendigerweise besser ist.

Hamburger Wohl wahr: Etwas Größe ist gut, aber Übergröße nicht notwendigerweise besser.

Es ist eure Entscheidung …

Ihr habt noch keinen Urlaub gemacht und habt auch noch keine Idee, wo ihr ihn machen wollt!?! Da kann Opa helfen: Denn wenn ihr Lust auf einsame Bauernhöfe, singende Bauern, rufende Berge, tanzende Hexen und Zauberer, schmusende Schafe, auf Schultern sitzende Fische, Sandburgen zertretende Eisverkäufer und in den Straßen tanzende und singende Menschen mögt, dann hätte ich was für euch. Aber ihr müsst die Katze nicht im Sack kaufen. Ich habe da ein Werbefilmchen gefunden, das unter dem Titel “Urlaub in Niedersachsen. Anders als du denkst!” für das nördliche Bundesland wirbt. Und danach entscheidet ihr ganz allein, soll es Niedersachsen sein:

Ihr seid euch noch nicht sicher, ob ihr wirklich auf Telefon und Internet verzichten wollt? Kann ich irgendwie verstehen. Ich hätte da übrigens noch eine Alternative:

Was soll ich sagen? Niedersachsen oder Berlin: Das ist hier die Frage. Ich weiß, dass einem die Entscheidung da schwer fällt. Aber vielleicht kann ich ja mit zwei kleinen Hinweisen für Berlin punkten: Also, den Kinderspielplatz bei 0:39 Minuten und die Curry-Wurst bei 0:47 Minuten fand ich ziemlich überzeugend. Aber es ist eure Entscheidung …

Baum-Kobolde: Der Harald war’s

Das Geheimnis der Baum-Kobolde in Berlin ist endgültig gelüftet: Harald K. ist Harald Kortmann. Nachdem er in einem Kommentar zu dem Artikel, in dem Opas Blog exklusiv über das Bekennerschreiben von Harald K. berichtet, einen Anruf bei Opa avisiert hatte,  klingelte um 20.24 Uhr das Telefon. “Ich bin’s, der Harald”, wie er sich selber nennt. Angefangen habe alles in seiner Straße in Steglitz, in der zwar 30 Bäume gefällt, aber nur 16 wieder gepflanzt worden seien. Den ersten so geborenen 14 Baum-Gesichtern sollten viele folgen. Mittlerweile seien es weit über 400 Baumstümpfe, denen er mit Holzscheiben und einem kleinen Ast Augen und Nase verpasst habe – “neuerdings gibt’s auch einige Münder”, fügt er hinzu. Die meisten von ihm gestalteten Gesichter stehen in Steglitz-Zehlendorf, in dem Bezirk, in dem nach seiner Einschätzung die meisten Stümpfe stehen. Und in der Tat: Nach eigenen Angaben hat das Grünflächenamt allein 2015 bis jetzt bereits 480 Bäume gefällt, was nur 47 weniger sind als im gesamten letzten Jahr. Da kann es auch nicht verwundern, dass “der Harald” mit der grünen und für die Bäume zuständigen Umwelt-Bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto alles andere als zufrieden ist. “Es sind noch nie so viele Straßenbäume gefällt worden wie zur Zeit”, fasst er sein Gefühl zusammen und vermutet auch einen Grund: “Da muss in der Vergangenheit mit Pflege und Wartung etwas ziemlich schief gelaufen sein.” Besonders betroffen seien Akazien und Linden. Insofern will er – nachts mit dem Fahrrad – weitermachen und hofft, dass er ein paar Nachahmer findet. Denn “alle Gesichter sollen wieder verschwinden. Für jedes soll es einen neuen Baum geben.” Was soll ich sagen? Noch nie ist eine Werbung so sinnvoll umgesetzt worden, wie die eines bekannten Baumarktes: Mach was gegen hässlich! Wobei in Berlin vermutlich noch besser passt: Unser Dorf soll schöner werden! Und das Ganze durch nur einen Mann: Den Harald!

Wie ein Alien …

Unsere jüngste Tochter war nicht nur Zeugin, sondern hat gleich auch noch das Beweisfoto geschossen. 22.27 Uhr in der Nacht zum Montag und wieder war er da: Der Fuchs, der um diese Uhrzeit allerdings eher wie ein Alien wirkte – zumindest auf dem Foto. Was soll ich sagen? Das mit dem Schlafen auf der Terrasse kann ich mir wohl endgültig abschminken.

AlienDas mit dem Schlafen auf der Terrasse ist wohl endgültig vorbei …

Der Tweet zum Sonn- äh Montag

Opa war am Sonntag irgendwie durch den Wind. Oder sagen wir besser so: Vor lauter Begeisterung ob der schönen Fotos ist der Gaul bzw. der Fuchs mit mir durchgegangen und ich habe total vergessen, dass der Sonntag neuerdings ja im Zeichen des Tweets steht. Dann also heute der Tweet zum Sonntag, auch wenn es schon Montag ist:

SøppelbøtteMasterJamDer_PapaProf.Dr.LasseHelenaO!RascheRenate BergmannWas soll ich sagen? Nächsten Sonntag reiß’ ich mich zusammen, versprochen.

Kein Hirngespinst

Jetzt haben wir unseren Fuchs, der ja ein ständiger Gast in unserem Garten ist und sogar schon in unserem Wohnzimmer war, fototechnisch gesehen erwischt. Am Freitagabend so gegen 21.30 Uhr, Oma und ich saßen gerade ganz entspannt auf unserer Terrasse, da spazierte Meister Reineke seelenruhig und weniger als drei Meter entfernt an uns vorbei, steuerte zielsicher unseren Brunnen an und nahm einen kräftigen Schluck. Was soll ich sagen? Zum Glück lag mein iPhone griffbereit auf dem Tisch. So konnte ich unseren abendlichen Gast endlich einmal fotografieren und so dokumentieren, dass unser Fuchs nicht nur ein Hirngespinst von Opa ist.

Fuchs1   Fuchs2Ständiger Gast in unserem Garten und an unserem Brunnen: Meister Reineke.

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um Küchengerüchte zum Thema Grillen.

Sommer, Sonne, Grillen – sozusagen die Dreifaltigkeit von Lebensfreude und guter Laune. Damit der kulinarische Ausflug zum wahren Ich des Mannes, der über Millionen von Jahren als Jäger für das Fleisch und dessen Zubereitung zuständig war, nicht in einem flammenden Inferno endet, erscheint an dieser Stelle eben dieses Menetekel, das eindringlich vor allem vor der Verwendung von Brandbeschleunigern wie Bioalkohol, Spiritus, Benzin, Terpentin, Petroleum oder Ähnlichem warnt. Denn solche brennbaren Flüssigkeiten können beim Verdunsten ein hoch explosives Dampf-Luft-Gemisch bilden, das bei einer Verpuffung oder plötzlichen Stichflammen zu schweren Verletzungen führen kann. Im schlimmsten Fall gar kann es zu einer sogenannten Rückzündung kommen, bei der sich die Flüssigkeit in der Flasche explosionsartig entzündet. Was soll ich sagen? Am besten sind sicherheitsgeprüfte feste Grillanzünder, die es im Fachhandel gibt und nicht verpuffen oder explodieren können. Das tut dem archaischen Grillerlebnis keinen Abbruch, verhindert die Inanspruchnahme neuzeitlicher Medizin und ist darüber hinaus unter kulinarischen Gesichtspunkten für Fisch, Fleisch und Gemüse wesentlich zuträglicher.

GrillanzünderDamit der Grillspaß nicht als flammendes Inferno endet, sollte man keine flüssigen Brandbeschleuniger verwenden, sondern ausschließlich geprüfte feste Grillanzünder.

Kinderlogik par excellence

Unsere Enkel sind nicht auf den Mund gefallen. Vor allem der Kleine haut manchmal Sprüche raus, dass man sich nur wegpacken kann. Als Oma jüngst mit ihm an dem Gymnasium vorbeifuhr, auf das unsere jüngste Tochter gegangen ist, und ihn auf diesen Umstand hinwies, meinte er nur: „Oh, wie besonders!“, frei nach dem Motto: Erzähl’ mir doch mal was Neues. Als Oma ihm dann noch erklären wollte, dass die Grundschule, auf die seine Mutter gegangen war, aber woanders stehe, fragte er erstaunt: „Grundschule? Was ist das denn? Liegt die vielleicht im Boden oder im Keller?“ Damit hatte Oma wohl nicht gerechnet, fragte ihrerseits: „Wie kommst du denn darauf?“ und bekam als Antwort: „Na, es gibt doch auch Grundwasser!“ Was soll ich sagen? Kinderlogik par excellence. Konsequent sind sie ja, unsere Enkel, der kleine wie der große.

Andere Länder, andere Sitten

Waren Sie schon einmal in einem Männerclubhaus? Nein?!? Ach, Sie wissen gar nicht, was das ist?!? Ja dann: Ein Männerclubhaus ist das Clubhaus eines Männerclubs. Unser ältester Enkel ist zwar (noch) kein Mitglied eines solchen Männerclubs, war aber dennoch dieser Tage Besucher eines solchen Hauses, wie das unten stehende Foto beweist. Das Haus, das im Ethnologischen Museum in Berlin zu finden ist, ist zwar nicht mehr in Betrieb, war aber früher von großer sozialer und politischer Bedeutung – auf den Palau-Inseln im Pazifischen Ozean. Während es für alle Mitglieder des Clubs selbstverständlich war, in ihrem Clubhaus zu wohnen und zu schlafen, durften es Frauen der eigenen Siedlung nicht betreten. „Fremde Mädchen waren indessen“, wie es auf der Museumsbeschriftung heißt“, „willkommen und umsorgten die Männer als institutionalisierte ‚armongol’.“ Das ist jetzt nicht, was Sie wieder denken. Wenn Sie es aber genau wissen wollen, können Sie ja hier nachlesen. Da werden Sie sich sicher wundern. Was soll ich sagen? Andere Länder, andere Sitten! Wenn Sie sich dafür interessieren, sind Sie am Standort „Museen Dahlem“, in dem sich neben dem Ethnologischen Museum noch das Museum für Asiatische Kunst und das Museum Europäischer Kulturen befindet, genau richtig.

IMG_1794Unser ältester Enkel im Männerclubhaus von den Palau-Inseln im Ethnologischen Museum in Berlin: Andere Länder, andere Sitten!

Rechnen in Europa

Im Netz macht seit geraumer Zeit eine Geschichte die Runde, die, wie es zumeist heißt, “die EU super erklärt”. Also:

Zehn Männer – ein Grieche, ein Italiener, ein Franzose, ein Portugiese, ein Spanier, ein Zypriot, ein Finne, ein Österreicher, ein Holländer und ein Deutscher – treffen sich regelmäßig zum Essen.

Die Rechnung für alle zusammen betrug immer genau 500,00 €, denn man speiste schon sehr gern auf hohem Niveau.

Die Gäste bezahlten ihre Rechnung, so wie wir unsere Steuern, und das sah ungefähr so aus:

* Vier Gäste (der Grieche, der Portugiese, der Spanier und der Italiener) zahlten nichts.
* Der Zypriot zahlte 1,00 €.
* Der Franzose 5,00 €.
* Der Österreicher 50,00 €.
* Der Finne 80,00 €.
* Der Holländer 100,00 €.
* Der Zehnte (der Deutsche) zahlte 264,00 €.

Das ging eine ganze Weile so. Immer wieder trafen sie sich zum Essen.

Alle waren zufrieden, bis der Wirt Unruhe in das Arrangement brachte, als er vorschlug, den Preis für das Essen um 50,00 € zu reduzieren.
“Weil Sie alle so gute Gäste sind!” Wie nett von ihm! Jetzt kostete das Essen für die zehn nur noch 450,00 €.

Die Gruppe wollte unbedingt weiter so bezahlen, wie das bisher üblich war. Dabei änderte sich für die ersten vier nichts, sie aßen weiterhin kostenlos. Wie sah es aber mit den restlichen sechs aus? Wie konnten sie die 50,00 € Ersparnis so aufteilen, dass jeder etwas davon hatte?

Die sechs stellten schnell fest, dass 50,00 € geteilt durch sechs Zahler 8,33 € ergibt.

Aber wenn sie das von den einzelnen Teilen abziehen würden, bekämen der fünfte und der sechste Gast noch Geld dafür, dass sie überhaupt zum Essen gehen.

Also schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder ungefähr prozentual so viel weniger zahlen sollte, wie er insgesamt beisteuere.

Er setzte sich also hin und begann das für seine Gäste auszurechnen.

Heraus kam folgendes:

* der Zypriot, ebenso wie die ersten vier, zahlten ab sofort nichts mehr (100% Ersparnis).
* Der Franzose zahlte 3,00 € statt 5,00 € (40% Ersparnis).
* Der Österreicher zahlte 45,00 € statt 50,00 € (10% Ersparnis)..
* Der Finne zahlte 72,00 € statt 80,00 € (10% Ersparnis).
* Der Holländer zahlte 90,00 € statt 100,00 € (10% Ersparnis).
* Der Deutsche zahlte 239,00 € statt 264,00 € (11% Ersparnis).

Jeder der sechs kam bei dieser Lösung günstiger weg als vorher und die ersten vier aßen immer noch kostenlos.

Aber als sie vor der Wirtschaft noch mal nachrechneten, war das alles doch nicht so ideal, wie sie dachten.

“Ich hab’ nur 2,00 € von den 50,00 € bekommen!”, sagte der Franzose und zeigte auf den Deutschen, “Aber er kriegt 25,00 €!”.

“Stimmt!”, rief der Zypriot, “ich hab’ nur 1,00 € gespart und er spart mehr als zwanzigmal so viel wie ich”.

“Wie wahr!”, rief der Österreicher, “warum kriegt er 25,00 € zurück und ich nur 5,00 €? Alles kriegen mal wieder die reichen Deutschen!”.

“Moment mal”, riefen da der Grieche, der Portugiese, der Spanier und der Italiener aus einem Munde, “wir haben überhaupt nichts bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!”

Wie aus heiterem Himmel gingen die neun gemeinsam auf den Deutschen los und verprügelten ihn.

Am nächsten Abend tauchte der Deutsche nicht mehr zum Essen auf. Also setzten sich die übrigen Neun zusammen und aßen ohne ihn. Aber als es an der Zeit war, die Rechnung zu bezahlen, stellten sie etwas Außerordentliches fest:

Alle zusammen hatten nicht genügend Geld, um auch nur die Hälfte der Rechnung bezahlen zu können!

Und wenn sie nicht verhungert sind, wundern sie sich noch heute.

Was soll ich sagen? Es ist nur eine Geschichte. Aber manchmal kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass einige Zeitgenossen in Europa tatsächlich so rechnen …

PS: Von Alexis Tsipras, der völlig überraschend die Tagesordnung für die Parlamentsdebatte am heutigen Mittwoch geändert und die den Gläubigern Griechenlands zugesagten Reformen im Steuer- und Rentensystem – darunter die Beschränkung von Frühverrentungen – kurzerhand gestrichen hat, will ich gar nicht reden.