Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Muscheln.

Also, Muscheln sind ja nicht unbedingt jedermanns Sache. Dabei nutzt der Mensch diese Weichtiere schon seit ewigen Zeiten als Nahrungsmittel. Die ältesten diesbezüglichen Funde sind rund 165.000 Jahre alt und stammen von den so genannten Pinnacle-Point-Menschen aus Südafrika. Aber auch heute noch dienen viele Muschelarten den Menschen als Nahrungsmittel – in unseren Breitengraden vor allem Miesmuscheln, Austern, Venusmuscheln, Messermuscheln und Kammmuscheln. Die gängigste und wohl auch preiswerteste Muschel ist die Miesmuschel, von denen jährlich etwa 550.000 Tonnen in Europa in den Handel kommen. Was die Zubereitung betrifft, sind der Fantasie eigentlich keine Grenzen gesetzt. Das klassischste Rezept dürfte indes die niederrheinische Variante sein, die Oma allein schon aus geographischen Gründen am sympathischsten findet – schließlich liegt der Niederrhein sozusagen vor der Haustüre von Omas Heimatland. Das Rezept dazu gibt’s – wie sollte es anders sein – in Opas Kochbuch. Was soll ich sagen? Die Miesmuscheln passen auch gut zu Opas Serie „Kochen für kleines Geld“. Für zwei Personen kosten zwei Kilogramm Miesmuscheln – sogar mit einem Glas Wein dazu – keine sieben Euro. Es müssen also nicht immer Austern sein – Johannes Mario Simmel lässt grüßen.

IMG_0374Miesmuscheln mit einem Glas Weißwein und selbst gebackenem Brot: Einfach nur lecker.

PS: Die Gabel fehlt, weil man die Muschelschale selbst als “Besteck” benutzt und damit die Muschel aus der Schale löst. Auch auf den Löffel könnte man verzichten und den Sud mit einer Muschelschale “auslöffeln”.

Wer sich alles gebückt hat

Irgendwie habe ich ein ganz schlechtes Gewissen. Da werfe ich am 4. Januar mit einem Blogstöckchen um mich und dann kommt von mir weiter – nichts. Das geht natürlich nicht. Und so will ich denn heute endlich darüber berichten, wer sich alles gebückt hat und welche Vorsätze dabei gefasst wurden. Die Erste, die das Stöckchen aufgehoben hat, war Beautiful Venditti, die mir ihre Nicht-Vorsätze hat zukommen lassen. Es folgten das Kaffeehaus mit Herz, wo es Draußen nur Kännchen gibt, mit Vorsätzen unvorsätzlicher Art sowie Herr und Frau Müller, wobei Letztere für 2015 als großes Ziel formulierte: Nicht Bügeln! Fehlen noch die vier Damen von ohfamoos, denen es verständlicherweise ob der grausamen Anschläge von Paris die Sprache verschlagen hat. Die BerlinFreckles hatten keine Lust, das Stöckchen aufzuheben, das Nuf Advanced offensichtlich auch nicht. Gleichermaßen lustlos zeigten sich die Pharmama sowie die Stadt-Land-Mamas. Frau Mutter hat das Stöckchen zwar aufgehoben, konnte aber wohl nicht mehr genau zuordnen, woher es geflogen kam. Ähnlich erging es Lucia Marshall, die sich auch an niemanden erinnern konnte, der ein Stöckchen geworfen hat. Was soll ich sagen? Die Ausbeute war zwar nicht riesig. Ich bleibe aber trotzdem bei meinem Vorsatz, in diesem Jahr noch ganz viele Blogstöckchen durch die Gegend zu werfen.

Von Kindern lernen

Das Thema Inklusion ist heute in aller Munde. Und das ist auch gut so, um es mit den Worten des ehemaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, zu sagen. Denn Inklusion heißt wörtlich übersetzt Zugehörigkeit, also das Gegenteil von Ausgrenzung. Während wir Erwachsene uns immer wieder erkennbar schwer tun, offen, tolerant und ohne Vorurteile auf unsere Mitmenschen zuzugehen, haben Kinder einen ganz anderen Blick auf die Dinge und Menschen. Pablo Picasso drückte das einmal so aus: „Ich konnte schon früh zeichnen wie Raffael, aber ich habe ein Leben lang dazu gebraucht, wieder zeichnen zu lernen wie ein Kind.“ Und sein Maler-Kollege Henri Matisse meinte: „Man sollte nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.“ Recht hatten die beiden, wie auch der unten stehende Film eindrucksvoll bestätigt. Was soll ich sagen? Es ist doch immer wieder erstaunlich, was wir Erwachsene von Kindern lernen können.

    Mit den Augen von Kindern …

Wem das Glück hold ist

Opa ist ein richtiger Glückspilz. Abgesehen einmal davon, dass ich mit Oma als Frau das große Los gezogen habe und mit meinen beiden Töchtern sowie den Schwieger- und Enkelsöhnen mehr als zu beneiden bin, war mir das (Los-)Glück in meinem Leben überaus hold. Als Vierjähriger habe ich – mit nur zwei Losen – ein Auto gewonnen. Es folgten bei Tombolas diverse Bohrmaschinen und Elektroschrauber sowie jede Menge Porzellanteller und -figuren, ein elektronisches Klavier war ebenso dabei wie ein Wellnesswochenende und so weiter und so fort. Auch Oma konnte sich nicht beschweren und wurde bei einem Presseball von der Glücksfee mit einer zehntägigen Reise nach Hongkong verwöhnt, Erste-Klasse-Hin- und Rückflug inklusive. Und jetzt scheint unser jüngster Enkel in unsere Fußstapfen zu treten. Als seine Mutter für ihn bei einem Gewinnspiel mitmachte, konnte er ziemlich schnell eine der zu gewinnenden Almhütten sein Eigen nennen. Dass er jetzt noch eine der ebenfalls zur Verlosung bereitstehenden Seilbahnen mit Bergstation gewinnen will, kann man ihm nicht verübeln. Als seine Mutter ihn etwas verzweifelt fragte, wie sie das denn bitte schön anstellen soll, gab er ihr den wohlmeinenden Rat: „Mach’ es doch einfach so wie bei der Almhütte!“ Was soll ich sagen? Einfacher geht es doch nun wirklich nicht …

LosgewinnSchon damals haben die meinen Namen immer verkehrt geschrieben …

Unsere Pflicht und Schuldigkeit

Üblicherweise erzählt man seinen Kindern und Enkelkindern Geschichten, auf die man irgendwie stolz ist. Heute indes ist ein Tag, an dem wir alles andere als stolz sein können. Denn heute vor 70 Jahren wurde offenbar, welchen Zivilisationsbruch Deutschland begangen hatte. Als sowjetische Soldaten am 27. Januar 1945 das Konzentrationslager Auschwitz im damals besetzten Polen befreiten, fanden sie noch 7.000 Überlebende vor, 1,1 Millionen Menschen, die meisten von ihnen Juden, waren dort zwischen 1940 und 1945 ermordet worden. Dabei können die Zahlen nicht im Geringsten das Ausmaß der Gräueltaten der Nationalsozialisten beschreiben, denen insgesamt Millionen von Menschen zum Opfer fielen. Und so bleibt uns nichts anderes übrig, als an diesem Tag – und nicht nur an diesem – die Erinnerung wach zu halten und dafür zu sorgen, dass sich Ähnliches nicht wiederholt – weder in Deutschland, noch sonst wo in der Welt. Insofern ist es eine Schande, dass Juden in Deutschland wieder angepöbelt, bedroht oder angegriffen werden. Und es ist eine Schande, dass sich Ausländer in Teilen unseres Landes nicht mehr sicher fühlen und auswandern wollen. Der Holocaust-Überlebende und polnische Journalist Marian Turski hat es mit seinem Satz auf den Punkt gebracht: Wenn heute jemand einen Juden, Bosnier, Türken, Israeli, Moslem oder Christen demütigt, ist es so, als beginne Auschwitz von Neuem. Was soll ich sagen? Es ist unsere Aufgabe, diesem Spuk ein Ende zu machen und Bewegungen bzw. Parteien wie Pegida, AfD und Co. den Nährboden zu entziehen. Das ist sicher die Pflicht der Politik. Aber es ist auch unser aller Schuldigkeit. Denn wie anders wollen wir die Geschichte unseren Kindern und Enkeln erzählen …

Unrat, Sprengstoff, Leichen?

Vor unserer Haustüre steht seit mittlerweile mindestens vier Monaten – gefühlt ist es länger als ein halbes Jahr – ein Fahrzeug mit italienischem Kennzeichen. Allerdings ist es kein normaler Personenkraftwagen, sondern ein Wohnmobil, das seine besten Tage schon lange hinter sich hat. Mehr noch: Das Teil gammelt dort vor sich hin und blockiert  Parkplätze. Stören tut das – bis auf die Anwohner – offensichtlich niemanden, vor allem nicht das Ordnungsamt von Steglitz-Zehlendorf, das ja eigentlich für den ruhenden Verkehr in unserem Kiez in Lichterfelde-West zuständig ist. Als ich dort vor ein paar Wochen anrief, meinte eine nicht gerade zuvorkommende Mitarbeiterin: “Der kann da so lange stehen, wie er will.” Das fand ich insofern interessant, als die freundlichen Damen und Herren vom Ordnungsamt sofort in unserer Baseler Straße auftauchen, wenn jemand auch nur drei Minuten nicht 100prozentig korrekt sein Fahrzeug abgestellt hat – und das in einer reinen Wohngegend, weit ab von Geschäften, Praxen und sonstigem Publikumsverkehr. Aber unser italienischer Freund und Halter kann hier die Gegend verschandeln mit einem Fahrzeug, bei dem, sofern ich das richtig lese und verstehe, die Versicherung inzwischen längst abgelaufen ist. Wie das in Italien mit dem TÜV geregelt ist, weiß ich nicht, vielleicht ist der auch abgelaufen. Was ich ebenfalls nicht weiß, ist, was in dem verhangenen und vor neugierigen Blicken gut geschützten Fahrzeug so alles deponiert ist: Unrat, Sprengstoff, Leichen? Nach jeder Nachrichtensendung mache ich mir so meine Gedanken. Noch ist es ja kalt. Wenn es aber wärmer wird, werden wir es vielleicht riechen. Schlimmstenfalls explodiert irgendeine Gasflasche und das Problem hat sich in – na ja, vermutlich nicht ganz – Luft aufgelöst. Was soll ich sagen? Wahrscheinlich bin ich mal wieder viel zu kleinlich. Oder auch nicht und wir lesen irgendwann einmal eine ganz spannende Kriminalgeschichte über … Das ist jetzt der Fantasie jedes Einzelnen überlassen.

IMG_0360   IMG_0358Nicht vertrauenerweckend: Ein Camper aus Italien, der seit Monaten vor sich hin gammelt.IMG_0359   Camper

Wenn Großeltern nichts an haben

Als wir jetzt bei Freunden, die selbst auch Oma und Opa sind, eingeladen waren, erzählte sie einen herrlichen Großelternwitz, den ich meinen Lesern nicht vorenthalten will. Also, zwei Enkel kommen vom Wochenende bei ihren Großeltern zurück und erklären ihren Eltern, dass sie künftig nicht mehr zu Oma und Opa wollen. „Warum das denn?“, fragen die Eltern ganz erstaunt. „Die haben die ganze Zeit nichts an“, lautet die überraschende Antwort, „die sitzen da auf dem Sofa und haben gar nichts an!“ „Wie, nichts an?“, zeigen sich die Eltern total entsetzt. „Ja“, konkretisiert eines der Kinder, „die haben nichts an, kein Internet, kein Fernsehen, kein Radio, nichts!“ Was soll ich sagen? So niederschmetternd können nackte Tatsachen sein.

PS: Auch auf diesem Wege noch einmal ein herzliches Dankeschön an unsere Gastgeber für einen ausgesprochen netten und unterhaltsamen Abend.

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Butterbrot.

„Das Butterbrot ist zurück“, berichteten im letzten Jahr etliche Medien. Dabei ist es nicht einmal nur Mutters bzw. Großmutters Küche, die wieder zu Altbewährtem greift. Selbst Sterneköche scheuen sich nicht mehr, das Butterbrot auf die Karte zu setzen. Bei einer Hochzeit, die kulinarisch von Tim Raue betreut wurde, gab es als eigenen Gang, man mag es kaum glauben, ein Butterbrot. „stulle Tatar | Saiblingskaviar“ las sich das und … schmeckte toll. Während der eine oder andere Gast das offensichtlich noch etwas gewöhnungsbedürftig fand, waren Oma und Opa ganz begeistert. Dabei muss es – frei nach Johannes Mario Simmel – natürlich nicht immer Kaviar sein, mit dem das Butterbrot veredelt wird. Es gibt kaum etwas, das nicht dazu passt. Und genau so vielfältig wie Aufstrich oder Belag sein können, ist auch die Namensvielfalt. In alphabetischer Reihenfolge liest sich das so: Ankelbock, Bemme, Botteramm, Brotzeit, Bütterken, Butterscheer, Butterschmier, Dubbel, Dong, Donge, Fieze, Jause, Kniffte, Kottenbutter, Ränftel, Schnitte, Stulle, Vesper. Was soll ich sagen? Es gibt sicherlich noch viel mehr Begriffe. Wer noch weitere kennt, kann sie hier gerne anfügen.

Brot1   Brot2Immer wieder lecker: Ein Butterbrot, egal ob mit oder ohne Aufstrich oder Belag.Brot3

Parkhaus selber bauen

Als unser jüngster Enkel letztens bei uns war, wollte er unbedingt ein Parkhaus basteln. Als Oma ihm entgegnete, dass sie aber nicht wisse, wie das gehe, antwortete er: “Das kann man doch im Internet nachschauen. Das habe ich mit Mama auch gemacht.” Gesagt, getan. Als Suchergebnis gab es gleich ein paar Bilder, von denen er eins sofort wiedererkannte: “Da ist es ja!” Und in der Tat: Ein supertolles und einfaches Parkhaus zum Selberbauen war da abgebildet, zudem mit einer Aufzählung, was man alles braucht, und einer Beschreibung, wie es geht. Was soll ich sagen? Das Parkhaus, dass Oma und unser Enkel gebaut haben, kann sich sehen lassen. Und es ist ein Beleg dafür, dass es nicht immer teure Teile von irgendeinem großen Spielzeughersteller sein müssen.

IMG_0287Kann sich sehen lassen: Das Parkhaus, dass Oma und unser Enkel selber gebaut haben.

Per Anhalter durch Deutschland

Oma und Opa sind bei ihren Freunden für ihre Gastfreundschaft bekannt. Heute nun wollen wir jemanden einladen, den wir noch gar nicht kennen: HitchBOT! Sie kennen HitchBOT auch nicht? HitchBOT ist ein trampender Roboter aus Kanada, der ab 13. Februar für zehn Tage durch Deutschland reist. Los geht es in München. Und er hat sich viel vorgenommen: “Ich möchte unter anderem die Zugspitze erklimmen und beim Rosenmontagsumzug in Köln auf einem Karnevalswagen mitfahren. Seit einiger Zeit büffele ich fleißig Deutsch, damit man sich mit mir auch auf Deutsch unterhalten kann. Ich hoffe, dass ich unterwegs viele Leute treffe und viel Spass haben werde”, heißt es auf seiner Webseite. Also, sollte ihn sein Weg nach Berlin führen, ist er herzlich eingeladen, bei uns zu übernachten. Gemeinsam mit unseren Enkeln werden wir ihm einen begeisterten Empfang bereiten. Was soll ich sagen? Wenn er die Erde durchhat, geht’s vielleicht weiter per Anhalter durch die Galaxis. Und dann kann er mit Fug und Recht behaupten: “Ich kenne da ein tolles Restaurant am Ende des Universums.”