Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Essblumen bzw. -blüten.

Plötzlich wollen alle mit Essblumen bzw. -blüten einen neuen Trend beim Kochen ausgemacht haben. Dabei gibt es das schon länger. Selbst Opa hat schon vor Jahren Essblumen verwendet. Auch kann ich mich noch gut daran erinnern, wie ich in ganz jungen Jahren im Frühjahr auf Terrassen Stiefmütterchen verputzt habe, als sei das das Normalste von der Welt, natürlich zur Verblüffung der anderen Gäste. Das Problematischste bei Essblumen ist, dass man auch die richtigen erwischt. Denn nicht alles, was gut aussieht, kann auch bedenkenlos verzehrt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft einfach Essblumenmischungen im Geschäft oder Internet. Da kann nicht viel schiefgehen. Ansonsten sollte man schon genau hinschauen. Genießbar sind in jedem Fall Stiefmütterchen (schön bunt), Gänseblümchen (nussige Geschmacksnote), Rosen (besonders lecker als Marmelade oder Sirup), Ringelblumen (Safran der armen Leute), Platterbse (geschmacklich wie Erbsenschoten), Kapuzinerkresse (für herzhafte Speisen) und Veilchen (kandiert für Süßspeisen). Was soll ich sagen? Am besten nur die Blüten verwenden und auf die Stengel verzichten. Also los: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht, sie liebt mich …

IMG_1254   IMG_1263Stiefmütterchen (links) und Gänseblümchen (rechts) eignen sich grundsätzlich zum Verzehr. Allerdings sollte man bei diesem Stiefmütterchen angesichts der Fundstelle an einer Straßenecke eher vorsichtig sein, während die Gänseblümchen auf der freien Wiese nicht so belastet sein dürften. Wie gesagt: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht …

Mein Ururgroßvater Gisbert

Dass Opa die Familie am Herzen liegt, dürfte sich mittlerweile ja herumgesprochen haben. Dabei sind es aber nicht nur die Lebenden, denen meine ganze Aufmerksamkeit gilt. Auch die Beschäftigung mit unseren Vorfahren lässt mich nicht mehr los. Zusammen mit anderen Nachfahren und deren Angehörigen haben wir, Oma und ich, jetzt ein Projekt zumindest soweit vorangetrieben, dass wir die (ersten) Ergebnisse unserer Arbeit öffentlich machen konnten, und zwar mit einer Webseite. Dabei geht es um meinen Ururgroßvater Gisbert Flüggen, der zu seinen Lebzeiten (1811 – 1859) einer der bekanntesten deutschen Genremaler war und der “deutsche Wilkie” genannt wurde. Wen sein Leben und seine Malerei interessieren, der kann ja mal bei www.gisbertflueggen.de vorbeischauen. Was soll ich sagen? Nichts ist so gut, als dass es nicht verbessert werden könnte. Wer also sachdienliche Hinweise hat, ist jederzeit willkommen. Wenn alle noch bestehenden Lücken geschlossen werden können, freuen sich nicht nur die Nachfahren von Gisbert Flüggen, sondern auch alle anderen Liebhaber der Genremalerei.

PS: David Wilkie war ein schottischer Maler, der ebenfalls schon zu Lebzeiten (1785 – 1841) als großer Meister der Genremalerei galt.

_wsb_563x388_IMG_0242 Flüggens letztes, unvollendetes Bild Das Vorzimmer in der Neuen Pinakothek in München.

_wsb_218x285_IMG_8222  _wsb_182x182_IMG_8237                                    Mein Ururgroßvater Gisbert Flüggen und das Flüggen-Wappen.

Gerettet: Danke, Oma!

Da wäre es um Opa beinahe geschehen gewesen und er den sogenannten Bockwurstbudentod gestorben. Aber Gott sei Dank war Oma da und hat mit einem Heimlich-Manöver Schlimmeres verhindert. So spaßig sich der Begriff Bockwurstbudentod auch anhören mag, wirklich lustig ist die ganze Sache nicht. Alleine für 2012 hat das statistische Bundesamt 1166 Todesfälle registriert, die durch Fremdkörper in den Atemwege verursacht wurden. Der Bolustod (im Volksmund neben Bockwurstbudentod auch Schlucktod oder Minutentod genannt) tritt laut Wikipedia „nach einem plötzlichen reflektorischen Herz-Kreislauf-Stillstand (Kreislaufversagen) durch vagale Reizung der empfindlichen Kehlkopf-Nervengeflechte des Rachens oder des Kehlkopfes durch einen Fremdkörper ein, wenn sich beim Schlucken ein großer Bissen Nahrung im Kehlkopf so verklemmt, dass er auch durch starkes Husten nicht mehr herausbefördert werden kann (Verschlucken), die sogenannte Bolusobstruktion.“ Dem kann man mit dem eingangs erwähnten Heimlich-Manöver, das nach seinem Erfinder, dem US-amerikanischen Arzt Henry J. Heimlich, benannt ist, begegnen und versuchen, den Fremdkörper durch den durch eine Kompression des Bauchraums entstandenen Überdruck aus den Atemwegen zu befördern. Was soll ich sagen? Wie gut, dass Oma dieses Manöver so gut drauf hat. Jedenfalls war es jetzt schon das zweite Mal, dass sie mich auf diese Art und Weise gerettet hat. Danke, Oma!

Immer noch besser als [kuseng]

Unser ältester Enkel wollte jetzt von seiner Mutter wissen, in welchem Verwandtschaftsverhältnis er zu unserem jüngsten Enkel steht und wie das heißt. „Cousin [kuˈzɛ̃ː]“, antwortete sie, woraufhin er sie etwas ungläubig anschaute und noch einmal nachfragte: „Croissant [kro̯aˈsãː]?!? Das ist doch so was wie ein Brötchen.“ Was soll ich sagen? Stimmt. Klingt aber zumindest immer noch besser als [kusẹng], wie viele hier in Berlin zu Cousin sagen.

PS: Über „drinne“ lasse ich mich bei nächster Gelegenheit einmal aus.

 

Der härteste Job der Welt

Wenn Sie eine neue Arbeit suchen, hätte ich da einen Tipp für Sie. Denn die Stelle ist vermutlich noch nicht besetzt. Jedenfalls sind die Arbeitsbedingungen ziemlich hart. Die Position ist als „Director of Operations“ ausgeschrieben. Die Arbeitszeit beläuft sich auf 24 Stunden, am Tag. Pausen sind keine vorgesehen. Die Arbeit erfolgt grundsätzlich im Stehen. Gefragt ist zudem Verhandlungsgeschick. Von Vorteil wären Abschlüsse in Medizin, Finanzen und Kunst. An Schlaf ist nur zu denken, wenn der oder die zugeordneten Mitarbeiter auch schlafen. An Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien steigen die Anforderungen. Dafür ist die Bezahlung einzigartig: Es gibt nämlich keine. Sie glauben, so einen Job würde keiner machen. Weit gefehlt. Aktuell sind es weltweit mehrere Milliarden Menschen. Was soll ich sagen? Schauen Sie sich das Video an, in dem einige Bewerbungsgespräche dokumentiert sind, und urteilen selbst, ob es sich da vielleicht um den härtesten Job der Welt handelt …

PS: … und ob Sie sich nicht bei jemandem bedanken wollen. Demnächst böte sich dazu eine ausgezeichnete Gelegenheit.

Eine gruselige Vorstellung

Das war ein Ostersonntag wie aus dem Bilderbuch. Unsere jüngste Tochter und ihr Mann hatten die Familie und ein paar Freunde zum Osterbrunch eingeladen, der bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen den ganzen lieben Tag lang auch noch im Garten stattfinden konnte. Und als wir den Kindern beim Ostereier suchen zuschauten, musste ich unwillkürlich daran denken, wie schade es doch wäre, wenn es den Osterhasen nicht geben würde. Gleiches gilt natürlich auch für den Nikolaus, Weihnachtsmann und das Christkind. Ostern ohne Osterhase, Nikolaus ohne Nikolaus und Weihnachten ohne Weihnachtsmann bzw. Christkind – was soll ich sagen? Eine gruselige Vorstellung: Die strahlenden Kinderaugen würden fehlen und die Welt wäre um ein Vielfaches ärmer.

OstereierWie gut, dass es den Osterhasen gibt, denn ansonsten gäbe es auch keine Ostereier.

Immer schön fleißig suchen …

Haben Sie schon nach Ostereiern gesucht? Wobei, viel wichtiger ist eigentlich die Frage: Haben Sie schon welche gefunden? Denn wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, fallen mir vor allem immer wieder die Osterfeste ein, an denen meine Mutter die Ostereier so gut versteckt hat, dass sie zum Teil erst nach Weihnachten wieder aufgetaucht sind. Einmal sollte ich via Osterhase eine neue Badehose bekommen, die allerdings erst nach der Badesaison im Herbst zum Vorschein kam. So kann’s eben gehen, wenn der Osterhase zu gründlich ist und zu gut versteckt. Was soll ich also sagen? Nochmals: Frohe Ostern und immer schön fleißig suchen.

IMG_3416 KopieFrohe Ostern wünschen Oma und Opa.

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Osteressen.

Damit kein Missverständnis entsteht: Es geht nicht um die Ortschaft in der Gemeinde Essen (Oldenburg) mit 302 Einwohnern, sondern um das, was zu Ostern in aller Regel auf den Tisch kommt. Zunächst einmal sind das die Ostereier, die spätestens am heutigen Karsamstag gefärbt werden sollten. An dieser Stelle ein kleiner Tipp: Die Hühnereier nicht zu lange kochen, denn nach zehn Minuten wird im Dotter Eisen freigesetzt, das sich mit dem Schwefelwasserstoff im Eiklar zu Eisensulfid verbindet, was wiederum zu einer blaugrünen Verfärbung führt. Schädlich ist das bei normalen Mengen zwar nicht, sieht aber auch nicht sonderlich appetitlich aus. Bleibt noch das Osterlamm. Das kann man zum Frühstück in gebackener Form auf den Tisch bringen oder für das Mittag- bzw. Abendessen als Fleischvariante auf den Speiseplan setzen. Rezepte dafür gibt es genug. Und für alle diejenige, die sich fragen, warum es zu Ostern ausgerechnet Lamm sein muss: Als Osterlamm, gekennzeichnet mit der Siegesfahne, ist es ein Symbol für die Auferstehung Jesu Christi. Was soll ich sagen? Frohe Ostern.

IMG_3399 KopieMit dieser “Eiermalmühle” aus dem Land von Oma haben schon unsere Kinder zu Ostern Eier gefärbt. Dieses Exemplar haben wir unserem jüngsten Enkel heuer ausgeliehen.

Opas ganzes Mitgefühl

Evolution ist nach der Definition von Wikipedia die Veränderung der vererbbaren Merkmale einer Population von Lebewesen von Generation zu Generation. Zuweilen wird auch eine Generation übersprungen. So einen Fall haben wir gerade bei uns in der Familie entdeckt. Dazu muss ich ein wenig ausholen. Wie treue Leser ja wissen, habe ich es, als ich noch ein Kind war, gehasst, zum Friseur zu gehen. Unsere Kinder hatten derartige Probleme nicht. Und auch unsere Enkel lassen sich, vom Grundsatz her, bekanntlich gerne die Haare schneiden. Allerdings haben sich bei unserem jüngsten Enkel jetzt ein paar Gene von Opa durchgesetzt. Jedenfalls findet er die kleinen, feinen Haarschnipsel überhaupt nicht mehr lustig und wird nach jedem Friseurbesuch ganz unwirsch. So schnell wie möglich fängt er an, sich – ganz im Stil von Opa – der juckenden und piksenden Haarspitzen zu entledigen. Auch Versuche seiner Mutter, an der einen oder anderen Stelle gegebenenfalls noch etwas nachzuschneiden, lehnt er kategorisch ab. Was soll ich sagen? Der kleine Mann hat mein ganzes Mitgefühl.

Ziemlich gutes Gespür

„Immer häufiger tanzen uns unsere Kinder auf der Nase rum. Häufig deshalb, weil sie zu verwöhnt sind.“ Mit diesen beiden Sätzen wird auf einer Webseite für einen Test geworben, mit dem man herausfinden können soll, ob das auch für das eigene Kind zutrifft. Da Opas Kinder schon erwachsen sind und mir und Oma auch nicht auf der Nase herumtanzen – ganz im Gegenteil, habe ich nicht auf „weiter“ geklickt. Und auch unsere beiden Enkel, die ja bekanntlich nur süß und lieb sind, kommen nicht so wirklich für diesen Test in Frage. Unser jüngster Enkel hat letztens sogar noch einen draufgesetzt. Nachdem er ein Geschenk bekommen hatte, erklärte er seiner Mutter: „Ich brauch jetzt keine Geschenke mehr, auch nicht zum Geburtstag. Ich hab schon genug.“ Die staunte nicht schlecht und bot dem kleinen Mann an: „Wenn du wieder was brauchst, sagst du mir einfach Bescheid.“ Was soll ich sagen? Soviel ich weiß, hat er sich diesbezüglich noch nicht gemeldet. Kinder haben manchmal eben ein ziemlich gutes Gespür. Das Ganze erinnert mich an ein Weihnachten mit unseren Kindern, als diese noch ganz klein waren. Da hatten sich wieder einmal viel zu viele Geschenke unter dem Weihnachtsbaum angesammelt, obwohl wir Familie und Freunde um etwas Zurückhaltung gebeten hatten. Doch die Kinder beruhigten uns allein schon dadurch, dass sie an diesem Heiligen Abend vor allem und am meisten mit alten, ausgewaschenen Joghurtbechern gespielt haben, die eigentlich als Staffage für einen Kaufladen gedacht waren.