Wir wollen die Spiele!

Viel Zeit bleibt Berlin nicht mehr. In der letzten Februarwoche wird das Meinungsforschungsinstitut Forsa die Olympia-Stimmung in der deutschen Hauptstadt und in der Hansestadt Hamburg ermitteln und damit die Entscheidungsgrundlage liefern, auf der der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) den Kandidaten auswählt, mit dem Deutschland gegebenenfalls in die Bewerbung um die Olympische Spiele im Jahr 2024 oder 2028 geht. Derzeit hat, glaubt man den Auguren, Hamburg die Nase vorn – noch. Denn Berlin scheint aufzuholen. Doch, so haben die Meinungsforscher bereits erklärt, sollten zwischen beiden Städten mindestens acht Prozentpunkte liegen, um zu einer verlässlichen Aussage zu kommen. Umfragen aus dem September letzten Jahres und dem Januar dieses Jahres sahen Hamburg bei 53 bzw. 63 Prozent, die Septemberbefragung ergab 48 Prozent für Berlin. Inzwischen geben die Verantwortlichen der Spreemetropole allerdings kräftig Gas. Die Kampagne Wir wollen die Spiele läuft auf vollen Touren und fördert fast täglich neue Prominente zu Tage, die sich für die Spreemetropole als Austragungsort der Spiele stark machen. Was soll ich sagen? Auch Opa ist natürlich für Berlin. All die, die aber noch unentschlossen sind, sollten sich das unten stehende Video anschauen. Darin erklären Londoner Bürger, warum sich Berlin für die Olympischen Spiele bewerben sollte. Danach hat man keine Zweifel mehr: Wir wollen die Spiele!

Haben nur gute Erfahrungen im Zusammenhang mit Olympia gemacht: Die Londoner.

Packt die Badehose ein!

Es ist unfassbar: Im Berliner Stadtbezirk Neukölln kann rund die Hälfte der Kinder nach der dritten Klasse nicht schwimmen. Und dabei handelt es sich nur um den Durchschnittswert. Nach Angaben der zuständigen Schulstadträtin liegt der Wert in Nord-Neukölln an einigen Schulen sogar bei 70 Prozent. Überhaupt ist der Anteil der Nichtschwimmer berlinweit mit 18,8 Prozent völlig indiskutabel. Verschiedene Zahlen lassen vermuten, dass die Schwimmfähigkeit vor allem von der Herkunft der Kinder abhängt. So hat eine parlamentarische Anfrage im letzten Jahr ergeben, dass die Zahl der Nichtschwimmer am Ende der dritten Klasse direkt mit der Zahl vor allem der türkisch- und arabischstämmigen Migranten im Bezirk korreliert. Ob da die Idee eines Bußgeldes für Eltern, die jetzt der Neuköllner Jugendstadtrat ins Gespräch gebracht hat, weiterhilft, darf bezweifelt werden. Ich habe zwar auch kein Patentrezept. Aber eine landesweite Kampagne, getragen und begleitet von Politik, Wirtschaft und Schule und unterstützt durch attraktive Angebote der Berliner Bäder-Betriebe, erscheint mir doch erfolgversprechender. Zumal sich sicher noch der eine oder andere Prominente der Aktion anschließen würde. Ziel dabei müsste es sein, vor allem bei den Eltern einen entsprechenden Bewusstseinswandel zu erreichen. Was soll ich sagen? Mit den Lesepaten klappt das in Berlin doch ganz gut. Warum sollte es mit Schwimmpaten nicht gleichermaßen funktionieren. Auch Opa würde bei so einer Kampagne mitmachen. Also los: Packt die Badehose ein!

Unsere Familie bringt’s

Jetzt ist der Beweis erbracht: Unsere Familie bringt’s und ist der Garant für den sportlichen Erfolg von Hertha BSC. Seitdem unsere beiden Töchter mit ihren Söhnen beim Heimspiel gegen den HSV das letzte Mal im Stadion waren und die alte Dame damals drei Punkte einfahren konnte, gab es nur noch Heimniederlagen: 0:2 gegen Hannover 96 und 0:1 gegen die Bayern. Jetzt, beim Heimspiel gegen Borussia Dortmund waren zwar “nur” Oma und Opa im Stadion, aber siehe da: Hertha siegte 1:0 und steht nun mit 17 Punkten auf Platz 13. Wenn man bedenkt, dass Hertha sechs Punkte mehr haben könnte, wenn nur ein Mitglied unserer Familie bei den beiden verlorenen Spielen im Stadion gewesen wäre, und damit irgendwo zwischen Platz 4 und 7 stehen  … Ach, was soll ich sagen? Jetzt wollen wir es mal nicht übertreiben. Dennoch würde ich als Hertha-Verantwortlicher einmal ernsthaft darüber nachdenken, für unsere Familie ein paar Dauerkarten locker zu machen. Rechnen würde sich das allemal.

PS: Borussia Dortmund kann einem ja schon leidtun. So eine tolle Mannschaft und dann Abstiegskampf pur. Nach der gestrigen Niederlage gegen Hertha aber konnte man sehen, was echter Sportsgeist ist. Die mitgereisten Dortmund-Fans haben ihre Mannschaft minutenlang frenetisch gefeiert. Das war vorbildlich. Da könnten sich Fans anderer Clubs ruhig eine Scheibe von abschneiden.

Dortmund2Echter Sportsgeist: Dortmund-Fans feiern ihre Mannschaft minutenlang – trotz Niederlage.

Nicht einmal der Kicker

Die Pressestelle von Hertha BSC ist ausgesprochen zugeknöpft. Jedenfalls wurde meine – mit offiziellem Presseausweis unterlegte – Anfrage, mir doch bitte die Zugangsdaten für das Medien-Net zukommen zu lassen, abschlägig beschieden. „…, das Hertha BSC Medien-Net ist nur für Journalisten geeignet die tagtäglich über den Verein berichten“, hieß es ziemlich humorlos. Dabei ist das jetzt schon der dritte Beitrag über Hertha BSC innerhalb von nur fünf Tagen, der erste findet sich hier und der zweite hier. So eine Frequenz schaffen nicht einmal so renommierte Blätter wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung oder Die Welt. Vom Kicker ganz zu schweigen, der in der Printversion ja nur zwei Mal wöchentlich erscheint und eine tägliche Berichterstattung nicht einmal online schafft. Die dort arbeitenden Kollegen werden also vermutlich auch keinen Zugang zu dem Medien-Net erhalten haben. Was soll ich sagen? Der freie Zugang zu Informationen wird total überbewertet. Geht doch auch so, wie dieser Beitrag beweist.

PS: Vielleicht hat sich die Pressestelle von Hertha BSC ja Anregungen beim Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf geholt: Das tut sich mit Journalisten und Bloggern auch ziemlich schwer.

Schwankende Berufswünsche

Die Berufswünsche unserer Enkel unterliegen mittlerweile doch erheblichen Schwankungen. Jedenfalls ist von Bob der Baumeister bei unserem jüngsten gegenwärtig ebenso wenig übrig geblieben wie vom Polizisten bei unserem ältesten. Vielmehr hat sich der Kleine nunmehr entschieden, Notarzt beim Fußball zu werden, also sozusagen der künftige Müller-Wohlfahrt, auf den ja (fast) alle schwören. Das wiederum könnte nun unserem Großen zugutekommen, der jetzt doch tatsächlich Fußball-Spieler werden will. Was soll ich sagen? Für den heutigen Fußball-Abend kommen die beiden Berufswünsche sicherlich zu spät. Aber in ein paar Jahren? Man weiß es ja nie!

Großeinsatz in Lichterfelde

Helle Aufregung hat gestern in unserem beschaulichen Lichterfelde-West geherrscht, nachdem fünf Mannschaftswagen der Bundespolizei am Bahnhof Position bezogen hatten. Der Großeinsatz – zumindest für Lichterfelde – löste die wildesten Spekulationen aus, die vom Raubüberfall auf einen Bio-Supermarkt bis hin zum Anschlag auf einen türkischen Frisör-Laden reichten. Von Spurensicherung war die Rede, der abendliche Sonntags-Tatort fand sozusagen schon am Mittag statt. Opa wäre nicht Opa gewesen, wenn er der Sache nicht auf den Grund gegangen wäre. Und des Rätsels Lösung war recht einfach: Auf dem Spielplan des 9. Spieltages der Regionalliga Nordost stand die Begegnung FC Viktoria 1889 Berlin gegen den SV Babelsberg 03, die im Stadion Lichterfelde am Ostpreußendamm ausgetragen wurde. Da die Anhänger der Babelsberger Kicker mit der S-Bahn angereist und in Lichterfelde-West ausgestiegen waren, hatte es die Bundespolizei offensichtlich für opportun gehalten, dort Präsenz zu zeigen und so die Sicherheit zu gewährleisten. Was soll ich sagen? Es ist eigentlich nicht einzusehen, warum die Randale einiger weniger wieder einmal auf Kosten des Steuerzahlers gehen muss. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) legt bei der Ermittlung der durchschnittlichen Polizeikosten eines (Bundesliga-)Fußballspiels einen Wert von 50 Euro pro Stunde und Polizist zugrunde. Ich weiß jetzt nicht, wie viele Polizisten in Lichterfelde insgesamt im Einsatz waren. Aber wenn man alleine für die fünf Mannschaftswagen mal 6 Polizisten pro Fahrzeug annimmt, dann kommen wir schon auf 30 Beamte. Setzen wir nun noch eine Einsatzdauer von fünf Stunden an, dann schlägt nur die Präsenz am Bahnhof mit sage und schreibe 7.500 Euro zu Buche – und das in der Regionalliga Nordost. Warum dies die Steuerzahler und nicht die Vereine tragen müssen, wissen wohl nur die Fußball-Götter. Mir fiele ganz gewiss eine sinnvollere Verwendung für das Geld ein, als es für randalierende Fußballfans auszugeben.

PS: Das Spiel endete übrigens 1:1.

Badehose wäre besser gewesen

Opa wollte ja eigentlich in der Badehose zur offiziellen Eröffnung des Hallenbades in der Finckensteinallee in Berlin gehen. Doch Oma hatte da was dagegen. Also habe ich mich adrett angezogen, Blazer inklusive. Das hätte ich besser nicht getan. Denn in der Halle, die – wie bereits berichtet – acht Jahre lang geschlossen war und in den letzten vier Jahren für rund zwölf Millionen Euro saniert worden ist, herrschten sage und schreibe 30 Grad. Kein Wunder also, dass ich nach kürzester Zeit klatschnass war – und das nicht vom Schwimmen, sondern vom Schwitzen. Ähnlich ging es auch den anderen Gästen, die als Kulisse für die obligatorischen Reden der Prominenz fungierten. Aber immerhin, der Innensenator war da, der Bezirksbürgermeister, der Vorstandsvorsitzende der Berliner Bäder-Betriebe, der Architekt und und und. Wenigsten haben Sie sich alle an das kleine Einmaleins des Redners gehalten: Du kannst über alles reden, nur nicht über fünf Minuten. Am meisten beneidet habe ich ja die neun Damen und Herren, die sozusagen stellvertretend für die Öffentlichkeit auf Kommando des Innensenators ins 25 Grad kalte bzw. warme Wasser springen durften, das demnächst, wenn die endgültige Betriebstemperatur erreicht ist, 28 Grad misst. Was soll ich sagen? Am Sonntag, wenn das Bad für alle zwischen 10.00 und 18.00 Uhr zum vergünstigten Basistarif von 3,50 Euro geöffnet ist, gehe ich ganz sicher mit meiner Badehose dorthin. Und dann noch sicherer ins Wasser.

PS: Ab 1. September lauten die Öffnungszeiten für die Allgemeinheit Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils von 6.00 bis 22.00 Uhr, Mittwoch von 13.00 bis 22.00 Uhr, Samstag von 9.00 bis 18.30 Uhr und Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr. Wenn das nichts ist.

IMG_9622 Angesichts einer Hallentemperatur von 30 Grad war man mit Badeanzug besser dran.IMG_9635Auf die Plätze, fertig, los: Damit war das Hallenbad in der Finckensteinallee offiziell eröffnet.

Opa gehört zum erlauchten Kreis

Opa ist stolz wie Oskar. Ich gehöre nämlich zu dem erlauchten Kreis, der derzeit der feierlichen Eröffnung des Hallenbades in der Finckensteinallee in Berlin beiwohnen darf. Das Bad war – wie bereits hier berichtet – acht Jahre lang geschlossen und ist die letzten vier Jahre für zwölf Millionen Euro saniert worden. Angesichts dessen, dass im Becken, soviel ich weiß, jetzt wieder Wasser ist, wird es in jedem Fall eine feuchte Angelegenheit. Ob es auch eine fröhliche geworden ist, werde ich dann im Anschluss berichten. Der Weg von dort zu meinem Schreibtisch ist ja nicht weit, nur kurz über die Straße. Was soll ich sagen? Ich habe überhaupt keine Idee, was mich dort erwartet. Wird da ein Band durchschnitten oder jemand ins Wasser geworfen? Fragen über Fragen, die heute noch beantwortet werden.

Mehr Infos als die Hotline

In der Vorfreude, dass das Hallenbad in der Finckensteinallee ab Sonntag geöffnet und für die Öffentlichkeit zugänglich ist, haben Oma und Opa bei der Service-Hotline der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) unter 030 22 19 00 11 zum Ortstarif, wie es so schön heißt, angerufen. Dabei hat sich zunächst ein semantisches Problem ergeben. „Bitte bleiben Sie in der Leitung, wir sind gleich für Sie da“, meldete sich erst einmal eine freundliche Frauenstimme, die ein wenig später hinzufügte: „Bitte legen Sie nicht auf, Sie werden sofort verbunden.“ „Gleich“ definiert der Duden mit „in relativ kurzer Zeit, sofort, [sehr] bald“ und „sofort“ mit „ohne zeitliche Verzögerung, unverzüglich.“ Wie auch immer: Nach geschlagenen sechs Minuten und dreißig Sekunden war dann ein ebenfalls freundlicher Mitarbeiter für uns da, der uns Auskunft über das Tarifsystem der Bäder-Betriebe, sprich die Eintrittsgelder geben konnte. Oma hatte das alles verstanden, fragte dann aber zur Sicherheit noch einmal nach, ob das denn auch für das Hallenbad in der Finckensteinallee gelte. „Das ist aber nur ein Schul- und Vereinsbad und nicht für die Öffentlichkeit“, sagte der Mann, der nach eigener Aussage nur Zugriff auf die Webseite der Bäder-Betriebe hatte. Und dort ist das Bad in der Tat unter Schul- und Vereinsbad aufgelistet, mit dem Hinweis: „Die Schwimmhalle Finckensteinallee ist zur denkmalgerechten Sanierung bis voraussichtlich 4. Quartal 2014 für den öffentlichen Badebetrieb geschlossen. Ende des 2. Quartals 2014 öffnet die Halle bereits für den Schul-und Vereinsbetrieb.“ Mehr wisse er auch nicht. Als Oma ihn darauf hinwies, dass sie aber auf Opas Blog gelesen habe, dass das Bad am Sonntag für die Öffentlichkeit geöffnet sei, staunte der gute Mann nicht schlecht: „Da haben Sie mehr Informationen als die Service-Hotline!“ Was soll ich sagen? Da kann man ja nur hoffen, dass wenigstens die Mitarbeiter in der Schwimmhalle wissen, dass am Sonntag die Öffentlichkeit hereindarf.

HotlineWarten auf die Service-Hotline: “Gleich” und “sofort” sind interpretationsfähige Begriffe.

Bäder-BetriebeVeralteter Informationsstand der Service-Hotline, da wusste Opas Blog aber schon mehr.

Das Warten hat ein Ende

Opa hat für seine Nachbarn eine gute Nachricht: Nach acht Jahren Schließung öffnet das Hallenbad in der Finckensteinallee in Berlin-Lichterfelde am Sonntag erstmals für die Öffentlichkeit. Wie der Sprecher der Berliner Bäder-Betriebe (BBB), Matthias Oloew, auf Nachfrage von Opas Blog erklärte, wird das Bad von 10.00 bis 18.00 Uhr für den allgemeinen Schwimmbetrieb zugänglich sein. Die offizielle Eröffnungsfeier nach der vierjährigen Sanierung finde am Freitag statt. Zu welchen Zeiten die Öffentlichkeit die unter Denkmalschutz stehende Halle darüber hinaus nützen könne, stehe noch nicht fest, so Oloew weiter. Von Seiten der Vereine gebe es „eine Menge Begehrlichkeiten“. Er hoffe, bis zur Eröffnung am Freitag könne man alle Wünsche unter einen Hut bringen. Das 1937 gebaute Schwimmbad war bei seiner Eröffnung das größte seiner Art in Europa und wurde vor acht Jahren geschlossen. In den letzten vier Jahren wurde es für insgesamt zwölf Millionen Euro saniert und ist im Betrieb künftig die teuerste Anlage der Bäder-Betriebe. Ein Teil der Finanzierung der Sanierungskosten erfolgte über ein Umweltentlastungsprogramm der Europäischen Union. Die hohen Betriebskosten wurden von den Bäderbetrieben damit begründet, dass es sich um ein rein sportorientiertes Bad handele. So gibt es dort keine zusätzlichen Angebote wie Whirlpool, Sauna oder Wellness. Auch ein Nichtschwimmerbecken fehle, da die Sanierung denkmalgerecht hätte erfolgen müssen und der historische Bau so originalgetreu wie möglich wiederhergestellt werden sollte. Was soll ich sagen? Oma und Opa sind am Sonntag ganz sicher dabei. Lange genug haben wir ja gewartet.

IMG_3586-1So sah die Schwimmhalle in der Finckensteinallee in Berlin während der Sanierungsarbeiten aus. Am Wochenende ist sicherlich Wasser im Becken.