Es ist unfassbar: Im Berliner Stadtbezirk Neukölln kann rund die Hälfte der Kinder nach der dritten Klasse nicht schwimmen. Und dabei handelt es sich nur um den Durchschnittswert. Nach Angaben der zuständigen Schulstadträtin liegt der Wert in Nord-Neukölln an einigen Schulen sogar bei 70 Prozent. Überhaupt ist der Anteil der Nichtschwimmer berlinweit mit 18,8 Prozent völlig indiskutabel. Verschiedene Zahlen lassen vermuten, dass die Schwimmfähigkeit vor allem von der Herkunft der Kinder abhängt. So hat eine parlamentarische Anfrage im letzten Jahr ergeben, dass die Zahl der Nichtschwimmer am Ende der dritten Klasse direkt mit der Zahl vor allem der türkisch- und arabischstämmigen Migranten im Bezirk korreliert. Ob da die Idee eines Bußgeldes für Eltern, die jetzt der Neuköllner Jugendstadtrat ins Gespräch gebracht hat, weiterhilft, darf bezweifelt werden. Ich habe zwar auch kein Patentrezept. Aber eine landesweite Kampagne, getragen und begleitet von Politik, Wirtschaft und Schule und unterstützt durch attraktive Angebote der Berliner Bäder-Betriebe, erscheint mir doch erfolgversprechender. Zumal sich sicher noch der eine oder andere Prominente der Aktion anschließen würde. Ziel dabei müsste es sein, vor allem bei den Eltern einen entsprechenden Bewusstseinswandel zu erreichen. Was soll ich sagen? Mit den Lesepaten klappt das in Berlin doch ganz gut. Warum sollte es mit Schwimmpaten nicht gleichermaßen funktionieren. Auch Opa würde bei so einer Kampagne mitmachen. Also los: Packt die Badehose ein!