Sommer in Berlin

Irgendwie kann man es den Menschen nie recht machen. Entweder es ist zu nass, zu trocken, zu kalt oder – wie gerade – zu warm. Da wird gestöhnt, was das Zeug hält, statt sich einfach nur zu freuen, dass wir so ein Wetter wie aus dem Bilderbuch haben. Denn wenn man sich an ein paar Grundregeln für solche Wetterlagen hält, sind die tropischen Tage ganz erträglich. Zunächst sollte man unbedingt genug trinken, damit der Körper nicht zu viel Wasser verliert. Am besten nimmt man zimmerwarmes Mineralwasser oder Kräutertee. Vorsicht ist bei Alkohol geboten, da der wiederum wassertreibend wirkt, was bei Hitze eher kontraproduktiv ist. Empfehlenswert ist zudem leichte Kost, die den Körper nicht so sehr belastet. Auch bei der Kleidung sollte man es locker und leicht nehmen. Und der Schatten ist auch allemal besser als die pralle Sonne. Was soll ich sagen? Oma und Opa haben sich in den Schatten verzogen, Siesta gehalten und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Dabei haben wir dann vom Meer bzw. einem Schwimmbad mit kaltem Wasser geträumt und wurden schließlich von einer Amsel wieder in die warme Wirklichkeit zurück geholt, als diese in unserem Brunnen ziemlich lautstark ein ausgiebiges wie kühles Bad genoss. Das ist Sommer in Berlin …

Strand   DSC01536.JPGWährend Oma vom Meer und Opa von einem Schwimmbad geträumt haben, hat eine Amsel ein ausgiebiges wie kühles Bad in unserem Brunnen genommen.IMG_0405

PS: Und nicht vergessen: Opa fünf Sterne für das sommerliche Genuss-Konzert geben.

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um Küchengerüchte zum Thema Kapuzinerkresse.

Die Kapuzinerkresse ist auf diesem Blog schon einmal vorgekommen, als seinerzeit von Essblumen bzw. -blüten die Rede war. Heute nun soll es um die Kapuzinerkresse als Heilpflanze gehen. Immerhin ist sie 2013 von Wissenschaftlern der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahre gewählt worden. Die Große Kapuzinerkresse, wie die aus dem südamerikanischen Andengebiet Perus und Boliviens stammende Pflanze offiziell heißt, ist nämlich nicht nur in der Küche zu gebrauchen, sondern kann gegebenenfalls genauso wirksam sein wie Antibiotika. Sie enthält viel Vitamin C und vor allem Glucosinolate, die von den Enzymen des Menschen in Senföle umgewandelt werden, die wiederum die Vermehrung verschiedener Erreger hemmen können. Die Wissenschaftler sind der Überzeugung, dass das Kraut der Pflanze zusammen mit Meerrettichwurzel sogar bei Nasennebenhöhlenentzündungen, Bronchitis und Blasenentzündung genauso wirksam wie Antibiotika eingesetzt werden kann. Was soll ich sagen? Da Opa derzeit kein Antibiotika braucht, wird die Kapuzinerkresse vorerst in der Küche eingesetzt und angesichts der Mengen in unserem Kräuterturm zu einem Pesto verarbeitet.

IMG_1381Wächst und gedeiht in großen Mengen: Die Große Kapuzinerkresse in Opas Kräuterturm.

PS: Das Abstimmen für Opas sommerliches Genuss-Konzert bei der METRO Kochherausforderung nicht vergessen! Einfach auf den fünften Stern ganz rechts klicken.

Leidenschaft, die Leiden schafft

Oma liebt die Venus von Botticelli. Als Oma und ich 2001 – unmittelbar nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center in New York – in Florenz waren, mussten wir nicht einmal anstehen, um in die Uffizien zu kommen, sondern konnten vom Eingang aus sozusagen bis zur Venus durchstarten. Jetzt kommt die Venus sogar nach Berlin. Vom 24. September 2015 bis 24. Januar 2016 zeigt die Gemäldegalerie die Ausstellung „The Botticelli-Renaissance“. Erstmals wird das Werk Sandro Botticellis – mit mehr als 40 Originalen – in einer Ausstellung in Bezug gesetzt zu seinen Aneignungen und Interpretationen. Insgesamt sind über 130 Exponate zu sehen, darunter zahlreiche Meisterwerke aus den bedeutenden Sammlungen der Welt, beispielsweise von Edgar Degas, Edward Burne-Jones, Dante Gabriel Rossetti, René Magritte, Andy Warhol, Cindy Sherman und Bill Viola. Neben Gemälden präsentiert die Ausstellung Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien, Videos sowie Objekte aus Mode und Design. Und zu sehen ist auch eine Interpretation der in Mailand lebenden japanischen Künsterin Tomoko Nagao, die in einem Digitaldruck Botticellis Geburt der Venus mit einer durch die Werbeindustrie allgegenwärtigen Warenwelt verschränkt und zugleich mit der Anmutung der Computerspiel-Industrie verfremdet. Venus entsteigt nicht, wie in Botticellis Original, einer Leben spendenden Muschel, sondern einer portablen Spielkonsole, die inmitten von Konsummarken wie EasyJet oder Barila liegt. Was soll ich sagen? Ich als Kulturbanause halte mich da mal raus und lasse lieber Oma zu Wort kommen, die als Malerin und leidenschaftliche Kunstliebhaberin mit dieser Interpreation so ihre Probleme hat. Als die Nagao-Venus letztens auf der Rückseite von „Museum“, worin die Staatlichen Museen zu Berlin ihre Ausstellungen und Veranstaltungen für Juli, August und September ankündigen, sozusagen als Playmate für die Botticelli-Ausstellung warb, war Oma ziemlich am Boden zerstört: „Wie gut, dass Botticelli das nicht mehr erleben muss.“ Das ist wohl echte Leidenschaft, die Leiden schafft …

01_Sandro_Botticelli_Venus                                                             Sandro Botticelli: Venus, 1490 | Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders11_Tomoko_Nagao_Botticelli_The_Birth_of_Venus Tomoko Nagao: Botticelli – The Birth of Venus with Baci, Esselunga, Barilla, PSP and EasyJet, 2012 | Tomoko Nagao

PS: Opa schon bei der METRO Kochherausforderung bewertet?

Geister und Gespenster

Mit seniler Bettflucht hatte das nächtliche Fotoshooting überhaupt nichts zu tun. Abgesehen davon, dass Opa ohnehin eher eine Nachteule ist und im Gegensatz zu Oma in aller Regel auch um Mitternacht noch ansprechbar ist, war das Schauspiel, das sich da in der Nacht zu Mittwoch am Himmel bot, zu verlockend, um ins Bett zu gehen. Vielmehr habe ich meine Kamera aufgebaut und die Geisterstunde sozusagen festgehalten. Und wenn man sich das Bild so anschaut, kann man verstehen, warum sich so viele gruselige Geschichten um diese Stunde ranken und Gespenstern mehr oder weniger Tür und Tor geöffnet wird. Was soll ich sagen? Wie für Kinder gilt auch für uns Erwachsene: Es gibt doch nichts Schöneres, als sich so richtig zu gruseln.

IMG_1191Hier heißt es ganz sicherlich nicht: Der Morgen graut. Eher schon: Dem Morgen graut, wobei es aber noch ein paar Stunden hin sind …

PS: Heute schon Sterne für Opas sommerliches Genuss-Konzert vergeben?

Feuer frei …

So, wie das Leben die schönsten Geschichten schreibt, bietet die Natur die bizarrsten Motive in den vielfältigsten Farben und Formen. Und die Auswahl scheint unerschöpflich. Dabei muss man sich noch nicht einmal zu langen Ausflügen durch Wald, Feld und Wiese aufmachen. Schon vor der eigenen Haustüre warten die spannendsten Bilder, für die man noch nicht einmal eine professionelle Fotoausrüstung benötigt. Wenn man den richtigen Blick hat, reicht schon ein Smartphone, um ganz brauchbare Fotos zu schießen. Opa hat schon mal draufgehalten und hofft nun, dass viele bei dieser Blog-Parade mitmachen. Dazu müssen Sie nur ein entsprechendes Foto (aus der Natur) auf Ihrem Blog veröffentlichen, den Beitrag mit meinem Beitrag hier verlinken und mir dies kurz in einem Kommentar mitteilen. Zeit dafür gibt es genug. Die Blog-Parade läuft bis zum 31. Juli 2015. Danach werde ich das Ergebnis hier auf meinem Blog mit einer Fotogalerie zusammenfassen und auf jeden teilnehmenden Blog (der weder kommerzielle noch pornografische oder fremdenfeindliche Inhalte hat) verlinken. Was soll ich sagen? Also, Feuer frei …

IMG_1355 2Ein bizarres Foto aus der Natur: Aber, wer weiß, was hier eigentlich fotografiert wurde?

5 Sterne für Opa

Es ist soweit: Seit gestern kann man darüber abstimmen, wer den Leserpreis der METRO Kochherausforderung | – 2015 gewinnen soll. Dabei haben es die Leser genau so schwer wie die Juroren der Genussblog-Redaktion. Denn das, was die Teilnehmer da so alles gezaubert haben, kann sich wahrlich sehen lassen. Gleichwohl würde Opa sich sehr freuen, wenn seine Leser ihm die Stimme geben würden. Immerhin hat er aus dem Warenkorb elf Rezepte erdacht, was selbst die Genussblog-Redaktion beeindruckt hat. Dass Oma und die Kinder für Opa stimmen, ist ja klar. Schön wäre es aber auch, wenn alle anderen Opa-Fans es der Familie nachmachen und auf den fünften Stern ganz rechts drücken würden. Was soll ich sagen? Über das Ergebnis, das nach dem 15. Juli vorliegen soll, werde ich natürlich berichten. Jetzt sage ich schon mal ganz herzlichen Dank für jede einzelne Stimme.

„Komm’, wir essen jetzt, Opa!“

Dass Rechtschreibung und Interpunktion von Bedeutung sind, wissen wir spätestens seit unserer Schulzeit. Denn die Noten hängen ja nicht ganz unwesentlich davon ab, inwieweit man in der Lage ist, die Wörter richtig zu schreiben und die Satzzeichen korrekt zu setzen. Später, im echten Leben dann, ist es ebenfalls von Vorteil, wenn man mit den Regeln der deutschen Sprache nicht auf Kriegsfuß steht. Auch wenn sich der Sinn der Groß- und Kleinschreibung nicht allen und nicht immer erschließt, kann sie manchmal doch ganz entscheidend sein. Immerhin macht es einen Unterschied, ob “der gefangene Floh” im Mittelpunkt steht oder “der Gefangene floh”. Auch ist es nicht dasselbe, wenn es heißt: “Er verweigerte Speise und Trank” bzw. “Er verweigerte Speise und trank”. Ähnlich sieht es aus, wenn da steht: “Der Junge sieht dir ungeheuer ähnlich” bzw. “Der Junge sieht dir Ungeheuer ähnlich”. Von völlig unterschiedlichen Sachverhalten kann man ausgehen bei Beschreibungen wie: “Vor dem Haus sah sie den geliebten Rasen” oder “Vor dem Haus sah sie den Geliebten rasen” bzw. “Er hat in Berlin liebe Genossen” oder “Er hat in Berlin Liebe genossen”. Doch es ist nicht nur die Rechtschreibung, die zuweilen den kleinen Unterscheid macht. Auch die Interpunktion hat durchaus ihren Sinn. “Schüler sagen, Lehrer haben es gut” ist das genaue Gegenteil von “Schüler, sagen Lehrer, haben es gut.” Auch “Er will, sie nicht” und “Er will sie nicht” ist kaum unter einen Hut zu bringen. Und von existenzieller Bedeutung ist es, ob es heißt: “Hans erbt den Hof, nicht aber Karl” oder “Hans erbt den Hof nicht, aber Karl”. Und um Leben oder Tod geht es gar bei dem kleinen, aber feinen Unterschied: “Hängen, nicht laufen lassen” bzw. “Hängen nicht, laufen lassen”. Was soll ich sagen? Ganz sicher hört der Spaß aber auf bei dem Satz: “Komm’, wir essen jetzt Opa!“ Vielmehr sollte es doch wohl heißen: „Komm’, wir essen jetzt, Opa!“ Dafür öffne ich dann sogar liebend gerne mein Kochbuch.

“So wie Opa!”

Da wäre ich ja zu gerne dabei gewesen: Unsere Tochter erzählte mir von einer Kleider-Probe mit ihrem Sohn für eine Hochzeit, zu der sie eingeladen sind. Als unser Enkel sich mit Hemd, Krawatte und Jackett vor dem Spiegel aufgebaut hatte, holte er noch einmal tief Luft, zog den Bauch ein, betrachtete sich leicht von der Seite und meinte ganz leise zu sich selbst: “So wie Opa!” Was soll ich sagen? Dass Kinder das Spiegelbild ihrer Eltern sind, ist ja weithin bekannt. Offensichtlich gilt das auch für die Großeltern, vor allem wenn die Enkelkinder öfters bei ihnen sind.

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um Küchengerüchte noch einmal zum Thema Spargel.

Jetzt ist sie also vorbei, die Spargelsaison. In dieser Woche wurde am 24. Juni an Johanni das letzte Mal in diesem Jahr Spargel gestochen. Warum das traditionell an diesem Termin geschieht, hat einen ganz einfachen, sprich natürlichen Grund. Denn die Spargelpflanze, deren Stamm so gerne gegessen wird, muss vor dem ersten Frost noch Kraft sammeln, um im nächsten Jahr wieder kräftig zu treiben. Dafür braucht sie 100 Tage. In dieser Zeit kann sie durchwachsen und einen grünen Busch bilden, der seinerseits durch die Photosynthese Energie sammelt. Die wird in der Wurzel gespeichert und sorgt im nächsten Frühjahr dafür, dass der Spargel wieder wächst. Aber, wie gesagt, jetzt ist erst einmal Schluss. Insofern können wir uns noch einem zweiten Spargelthema zuwenden, dass etwas weniger appetitlich ist: Dem Urin, der nach dem Verzehr von Spargel einfach stinkt. Warum das so ist, weiß man nicht ganz genau, vermutet aber, dass es etwas mit der Asparaginsäure zu tun hat, die vor allem in den Spargelspitzen vorkommt und ziemlich harntreibend ist. Einige Wissenschaftler glauben nun, dass der kohlartige Geruch durch die Umwandlung der Asparaginsäure, einer Aminosäure, in eine schwefelhaltige Verbindung entsteht. Da aber der Urin nun nicht bei jedem Menschen riecht, könnte es sein, dass das mit einem Gen zu tun hat, das in der Lage ist, die oben beschrieben Umwandlung zu bewirken. Und dieses Gen besitzen nicht alle Menschen. Doch damit nicht genug. Es gibt auch Zeitgenossen, die können den unangenehmen Geruch gar nicht wahrnehmen. Was soll ich sagen? Ganz schön kompliziert. Aber wie dem auch sei: Lecker ist das Gemüse ja. Insofern freuen sich Oma und Opa schon auf 2016.

frischer SpargelDie Saison ist zu Ende: Der letzte frische Spargel des Jahres 2015.

E-Mail an Angela Merkel

Die Zahlen sind unfassbar: Täglich sterben nach Angaben der Deutschen Welthungerhilfe 7.000 Jungen und Mädchen an den Folgen von Mangelernährung. Fast 70 Millionen Kinder werden laut einem Bericht der Kinderschutzorganisation Unicef in den kommenden 15 Jahren noch vor ihrem fünften Geburtstag an vermeidbaren Ursachen sterben, wenn die internationale Gemeinschaft ihnen nicht hilft. Und weitere 119 Millionen Kinder weltweit werden danach ohne Unterstützung an chronischer Mangelernährung leiden. Um diese Dimension auch nur ansatzweise zu begreifen, ein kleiner Vergleich: Die Zahl der vom Tod bedrohten Kinder entspricht fast derjenigen an Menschen, die in Deutschland leben und die deutsche Nationalität besitzen. Das heißt, wenn die Kinder tatsächlich sterben, wäre das von der Größenordnung her in etwa so, als wenn die Deutschen aussterben würden. Was soll ich sagen? Die G7-Staaten wollen, so haben sie in Elmau bei ihrem letzten Treffen beschlossen, in den nächsten 15 Jahren 500 Millionen Menschen aus Hunger und Mangelernährung befreien, allerdings „mit Partnern“. Der Ankündigung müssen nun Taten folgen. “Wollen die G7 tatsächlich ihren fairen Beitrag zu einer Welt ohne Hunger bis 2030 leisten, müssen sie ihre Ausgaben in diesem Bereich mehr als verdreifachen. Private Investitionen allein reichen nicht aus und dürfen nicht als Ersatz für öffentliche Gelder dienen”, sagt die Welthungerhilfe. Und Recht hat sie. Damit die Staats- und Regierungschefs nicht vergessen, was sie da beschlossen haben, beteiligt sich Opas Blog an der Aktion der Welthungerhilfe und bietet seinen Lesern nachstehend an, eine entsprechende E-Mail an Bundeskanzlerin Angela Merkel zu senden und sie aufzufordern, sich für globale Gerechtigkeit einzusetzen.