Horror pur im ZDF

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, das ZDF hat ihn jetzt geliefert: Man sollte seine Kinder nicht alleine fernsehen lassen! Das werden sich sicher jetzt auch einige Eltern sagen, die ihr Fernsehgerät am Sonntagmorgen als Babysitter eingesetzt hatten. Denn um 6.00 Uhr stand eigentlich die Fernsehserie „Coco – Der neugierige Affe“ auf dem Programm, das als Kindersendung deklariert war und von einem Affen handelt, der sich durch süße Knopfaugen und einen großen Mund auszeichnet – Kindchenschema eben. Stattdessen gab es aber im wahrsten Sinne des Wortes Horror pur. Halloween – Die Nacht des Grauens lief nahezu eine geschlagene halbe Stunde und verbreitete in dem einen oder anderen Haushalt Angst und Schrecken. Denn die Hauptfigur trägt gerne Masken und liebt lange Messer, von denen er fleißig Gebrauch macht – und das nicht nur in der Küche. Kein Wunder also, dass für den Film eine Altersempfehlung von 16 Jahren abgegeben wird. Was soll ich sagen? Oma und ich wussten schon damals, als unsere Kinder noch klein waren, ganz genau, warum die nie alleine fernsehen durften. Denn auch ein Kinderfilm kann für Kinder durchaus beängstigende Szenen enthalten. Jedenfalls kann ich mich noch gut daran erinnern, dass bei wirklich harmlosen Filmen wie Dumbo oder Marco bei unseren Kindern viele Tränen geflossen sind und wir alle Hände voll zu tun hatten, sie zu trösten.

PS: Für Opa wäre das schon gleich gar nichts gewesen. Denn ich träume ja schon schlecht, nachdem ich Klassiker wie Harry Potter oder Herr der Ringe gesehen habe.

Wer sein Fahrrad liebt, …

Das hatte ich mir anders vorgestellt. Am Sonntag wollten Oma und ich mit dem Fahrrad zur Steglitzer Woche fahren, das ist ein Rummel hier in Berlin, und dort unseren ältesten Enkel treffen. Doch zu dem Treffen mit ihm und seinen Eltern haben wir es nicht geschafft. Denn irgendwann hatte ich das Gefühl, dass mein Hinterrad irgendwie nicht mehr rund läuft. Und siehe da, ich hatte recht und einen Platten. Da bin ich dann gleich Richtung Fahrradgeschäft gelaufen, in dem wir erst letzte Woche Omas Fahrrad haben reparieren lassen. Die hatte nämlich ebenfalls einen Platten, auch am Hinterreifen. Was soll ich sagen? Wie hieß es schon in meinen Jugendtagen: Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt.

Zitat der Woche

“Nach dem heutigen Stand kann ich nicht mehr ausschließen, dass wir mit der Eröffnung im Jahr 2018 landen.”

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), zu den Aussichten, dass der BER wie zuletzt geplant in 2017 eröffnet.

Was soll ich sagen? Schönen Sonntag noch …

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um Küchengerüchte zum Thema Kochen mit Opa.

So, heute ist Premiere. Erstmals findet ein Abend unter dem Motto „Kochen mit Opa – Essen mit Freunden“ statt. Auf die Idee kam eine Bekannte von uns, die vor einiger Zeit mit ein paar anderen Gästen bei uns eingeladen war. Seinerzeit fragte sie anfangs, als ich mich Richtung Küche bewegte, Oma noch ziemlich ungläubig: „Kocht er?“ Am Ende des Abends sah das dann gänzlich anders aus, als sie nämlich wissen wollte: „Kann man den auch mieten?“ „Kann man“, ließ Oma sie wissen. Und siehe da: Wenig später kam sie auf mich zu und erkundigte sich, wie wir denn ins Geschäft kommen könnten. Da ich verständlicherweise kein Honorar haben wollte – unter Freunden geht das meiner Meinung nach nicht -, kamen wir zu folgender Übereinkunft: Oma und ich kümmern uns um alles und sie zahlt die Rechnungen. Und so geht’s denn heute Abend los. Für die zehn Personen steht ein Vier-Gänge-Menü auf dem Programm, plus Gruß aus der Küche versteht sich. Los geht’s mit einem Hähnchen-Saltimbocca vom Innenbrustfilet. Nach dieser „Gaumenfreude“ – auch Amuse Gueule  bzw. Amuse Bouche genannt – gibt es mangels Pastinaken, die ich nicht bekommen habe, ein Selleriesüppchen mit Schwarzwälder Schinken-Croûtons und frischer Brunnenkresse, gefolgt von einem Dreierlei aus dem Meer: Jakobsmuschel-Ceviche, Lachs-Sashimi und gebratene Garnele, begleitet von einer Wasabi-Soja-Sauce und frischer Aioli. Beim Hauptgang dürfen sich die Gäste auf rückwärts gegrilltes Entrecôte freuen, das mit Dollases Kohlrabi-Creme mit Rosmarin-Infusion serviert wird. Und zum Abschluss wartet Opas Nachtisch-Hamburger auf die Runde, die damit hoffentlich zufrieden ist. Was soll ich sagen? Das Gute ist, dass ich, wenn’s den Gästen nicht schmeckt, sagen kann: Selber schuld, ihr habt ja schließlich gekocht. Allerdings halte ich das für ziemlich unwahrscheinlich und bin mir sicher: Das wird bestimmt ein riesiger Spaß.

IMG_2169Und zum Abschluss wartet Opas Nachtisch-Hamburger auf die Runde.

Der Schmetterlingseffekt

Sitzen zwei Schmetterlinge an einer Bar irgendwo in Braslien. Sagt der eine zum anderen: „Erinnerst Du Dich an den Tornado letzten Monat in Texas? Das war ich!“ Dieser Witz ist eine Anspielung auf den sogenannten Schmetterlingseffekt (butterfly effect), wonach laut Edward N. Lorenz, einem US-amerikanischen Mathematiker und Meteorologen, der Schlag eines Schmetterlingsflügels in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen kann. Dieser Schmetterlingseffekt ist Bestandteil der Chaostheorie, wonach kleinste Änderungen der Anfangsbedingungen große Auswirkungen auf das gesamte System haben können. Oder mit anderen Worten: Alles hängt mit allem zusammen. Eine solche Verkettung von Ereignissen werden „nicht-lineare Phänomen“ genannt. Was soll ich sagen? Auf dieses Thema bin ich wieder gestoßen, als ich diese Woche abends bei einer Veranstaltung war. Dort gab ich meinem Tischnachbarn meine Visitenkarte und stellte mich als Inhaber meiner Kommunikationsagentur butterfly communications | vor, bei der der Schmetterlingseffekt als Namenspate fungiert hatte. Er wiederum erinnerte sich an eine Karrikatur im New Yorker, die genau oben beschriebenen Witz wiedergibt. Und einen Film mit dem Titel „Butterfly Effect“ gibt es auch noch. Der ist allerdings ganz schön gruselig. Aber wenn Sie unbedingt wollen, können Sie sich ja schon mal den Trailer anschauen. Viel Vergnügen!

Omas “Piepsekleine-Männchen”

Oma kann Geschichten erzählen, die sind spannender als jeder Tatort. Besonders unsere beiden Enkel sind immer wieder hin und weg, wenn sie von den Erlebnissen des „Piepsekleine-Männchens“ berichtet. Dieser kleine Kerl, nicht größer als der kleine Finger einer Hand, lebt bei einem Mädchen, das einfach Mädchen heißt. Nur ihre Eltern wissen von seiner Existenz, denn vor ihnen will sie keine Geheimnisse haben. Überall, wo das Mädchen hinkommt, kommt auch der kleine Mann hin, der sich immer gut in ihrer Hosentasche versteckt. Dort lernt er die ganze Welt kennen und erlebt aufregende Abenteuer. Natürlich vertraut das Mädchen ihm alle ihre Geheimnisse an und erklärt ihm, was und warum so alles passiert. Was soll ich sagen? Ganz schön raffiniert von Oma, auf diese Art und Weise so mal nebenbei auch die täglichen Erlebnisse der beiden Buben aufzuarbeiten. Das hat sie auch schon mit unseren Kindern getan. Eigentlich schade, dass sie die Geschichten nicht aufgenommen bzw. aufgeschrieben hat. Das wäre ganz sicher ein tolles Kinderbuch – vielleicht sogar noch mit Illustrationen von ihr selbst.

Fahrrad-Selbstmord-Attentäter

Ich hoffe ja nicht, dass das fortan zum Dauerzustand wird und ich jeden Tag erst spät am Abend kurz vor Mitternacht dazu komme, meinen  täglichen Post auf Opas Blog abzusetzen. Aber wie schon gestern schaffe ich es erst jetzt, mich an mein MacBook zu setzen und ein paar Zeilen zu Papier bzw. auf den Bildschirm zu bringen. Dabei geht mir nicht aus dem Kopf, was ich gerade erlebt habe. Auf dem Heimweg stand ich an einer roten Ampel, an der auch auch eine junge Fahrradfahrerin neben mir angehalten hatte – was in der Tat schon bemerkenswert war. Sie wie ich staunten dann jedoch nicht schlecht, als plötzlich, wie aus dem Nichts, ein Fahrradfahrer von hinten angeschossen kam und ohne rechts und links zu schauen über die Kreuzung raste. Dass sein Licht – vorne wie hinten – nicht funktionierte, versteht sich von selbst. Was soll ich sagen? Der Begriff Fahrrad-Terrorist ist jedem geläufig, der hier in Berlin lebt. Für den Zeitgenossen von heute Nacht muss allerdings noch ein neuer Begriff eingeführt werden: Selbstmord-Fahrrad-Attentäter. Denn dass das jedes Mal gut geht, kann man nicht erwarten. Und ganz ehrlich: Mir tut schon jetzt der Autofahrer leid, dem dieser Amokfahrer in die Quere kommt. Da kann man nur hoffen, dass die arme Seele dann auf einen Richter trifft, der das richtig einordnet und nicht Ursache und Wirkung verwechselt. Denn kein Autofahrer hätte an dieser nächtlichen Kreuzung auch nur den Hauch einer Chance gehabt. Von dem Fahrradfahrer will ich für diesen Fall gar nicht reden.

Zurück und ab in die Zukunft

Jetzt habe ich es gerade noch geschafft. Nachdem ich heute den ganzen Tag über von morgens in der Früh bis spät in die Nacht in Berlin unterwegs war, komme ich jetzt erst dazu, meinen täglichen Post zu schreiben. Und damit das nicht noch ausufert, will ich nur ein Bild wiedergeben, dass sich mir im Verlauf dieser Stadtrundfahrt förmlich aufgedrängt hat: Eine Elektroauto mit einem Trabbi im Schlepptau. Was soll ich sagen? Zurück und ab in die Zukunft: Dit is Berlin!

E-Force-OneE-Force One: Elektroauto mit Trabbi im Schlepptau.

Ein Fall zum Fremdschämen

Es ist schon traurig, dass es immer wieder Zeirtgenossen gibt, die unter den Deckmantel der Anonymität schlüpfen und ihr Unwesen treiben. Das passiert in der realen analogen Welt und ist noch viel einfacher in der realen digitalen Welt. Ein besonders krasses Beispiel hat jetzt die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali erlebt und einen unfassbaren Brief erhalten. Der ist mit „Lawrence von Arabien“ unterzeichnet und strotzt nur so von übelsten Beleidigungen und unflätigsten Aussagen. Und nicht nur das, er ist auch noch gespickt mit einer Fülle von Rechtsschreib- und Grammatikfehlern. Da die Journalistin dem Briefeschreiber mangels einer zustellbaren Adresse nicht antworten konnte, hat sie sich entschlossen, dies öffentlich zu tun und den Brief, den sie auch noch fein säuberlich mit rotem Stift korrigiert hat, auf Facebook ins Netz gestellt. Dabei schrieb sie abschließend: „Dass Sie ‚gesetzestreu‘ und ‚hochqualifiziert‘ sind, würde ich jetzt mal ganz vorsichtig anzweifeln. Mit allem anderen haben Sie natürlich recht. Grüße aus dem Großstadtdschungel, Nofretete“. Was soll ich sagen? Eigentlich fehlen einem die Worte. Insofern ist es bewundernswert, wie souverän Hayali reagiert hat. Das Einzige, was einen bei diesem Fall besänftigt, ist, dass die Reaktionen auf die Veröffentlichung vorwiegend positiv ausgefallen sind. Ansonsten ist das mal wieder so ein klassischer Fall zum Fremdschämen.

Hayali            Ein klassischer Fall zum Fremdschämen.

Zitat der Woche

“Wenn die Polizei am Kotti oder auf dem RAW-Gelände plötzlich damit anfängt,die Kotbeutel der Gassigeher zu kontrollieren, dann würde jeder sagen: Jetzt sind sie in Berlin endgültig bello-bello.”

Harald Martenstein in seiner heutigen Kolumne im Tagesspiegel zum geplanten Hundegesetz in der deutschen Hauptstadt.

Was soll ich sagen? Schönen Sonntag noch …