Fahrrad-Selbstmord-Attentäter

Ich hoffe ja nicht, dass das fortan zum Dauerzustand wird und ich jeden Tag erst spät am Abend kurz vor Mitternacht dazu komme, meinen  täglichen Post auf Opas Blog abzusetzen. Aber wie schon gestern schaffe ich es erst jetzt, mich an mein MacBook zu setzen und ein paar Zeilen zu Papier bzw. auf den Bildschirm zu bringen. Dabei geht mir nicht aus dem Kopf, was ich gerade erlebt habe. Auf dem Heimweg stand ich an einer roten Ampel, an der auch auch eine junge Fahrradfahrerin neben mir angehalten hatte – was in der Tat schon bemerkenswert war. Sie wie ich staunten dann jedoch nicht schlecht, als plötzlich, wie aus dem Nichts, ein Fahrradfahrer von hinten angeschossen kam und ohne rechts und links zu schauen über die Kreuzung raste. Dass sein Licht – vorne wie hinten – nicht funktionierte, versteht sich von selbst. Was soll ich sagen? Der Begriff Fahrrad-Terrorist ist jedem geläufig, der hier in Berlin lebt. Für den Zeitgenossen von heute Nacht muss allerdings noch ein neuer Begriff eingeführt werden: Selbstmord-Fahrrad-Attentäter. Denn dass das jedes Mal gut geht, kann man nicht erwarten. Und ganz ehrlich: Mir tut schon jetzt der Autofahrer leid, dem dieser Amokfahrer in die Quere kommt. Da kann man nur hoffen, dass die arme Seele dann auf einen Richter trifft, der das richtig einordnet und nicht Ursache und Wirkung verwechselt. Denn kein Autofahrer hätte an dieser nächtlichen Kreuzung auch nur den Hauch einer Chance gehabt. Von dem Fahrradfahrer will ich für diesen Fall gar nicht reden.

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