Oma kann Geschichten erzählen, die sind spannender als jeder Tatort. Besonders unsere beiden Enkel sind immer wieder hin und weg, wenn sie von den Erlebnissen des „Piepsekleine-Männchens“ berichtet. Dieser kleine Kerl, nicht größer als der kleine Finger einer Hand, lebt bei einem Mädchen, das einfach Mädchen heißt. Nur ihre Eltern wissen von seiner Existenz, denn vor ihnen will sie keine Geheimnisse haben. Überall, wo das Mädchen hinkommt, kommt auch der kleine Mann hin, der sich immer gut in ihrer Hosentasche versteckt. Dort lernt er die ganze Welt kennen und erlebt aufregende Abenteuer. Natürlich vertraut das Mädchen ihm alle ihre Geheimnisse an und erklärt ihm, was und warum so alles passiert. Was soll ich sagen? Ganz schön raffiniert von Oma, auf diese Art und Weise so mal nebenbei auch die täglichen Erlebnisse der beiden Buben aufzuarbeiten. Das hat sie auch schon mit unseren Kindern getan. Eigentlich schade, dass sie die Geschichten nicht aufgenommen bzw. aufgeschrieben hat. Das wäre ganz sicher ein tolles Kinderbuch – vielleicht sogar noch mit Illustrationen von ihr selbst.
welch glückliche Kinder, die ihre Phantasie noch durch abendliches Erzählen gepowert kriegen. Leider machen sich immer mehr Eltern, auch Großeltern, aus dem Staube, wenn es um abendliche “Runterkomm”-Rituale geht und emotionale Nähe Groß und Klein miteinander verbindet. Behaltet dieses Ritual solange wie möglich bei.
Ich stimme völlig mit Dir überein, die selbsterfundenen selbsterzählten Geschichten, die das wahre Leben wunderbar einknüpfen, sind einfach die besten. Und wir wissen es in dem Moment, in dem grosse Kinderaugen einem aufmerksam folgen und Abend für Abend mehr hören wollen. Wunderbarer Artikel, danke vielmals. Hat mich an mich und meinen Neffen erinnert. Für ihn ist tatsächlich ein Buch daraus entstanden – auf seinen Wunsch hin.