Wo ist das Täubchen?

Ich muss jetzt noch einmal auf La Boqueria zurückkommen, den Markt in Barcelona. Wenn man sich dort satt gesehen und gegessen und den Markt wieder verlassen hat, wirft einen gleich die nächste Attraktion um und man stößt auf – man mag es kaum glauben – Marilyn Monroe. Gleich gegenüber auf einem Balkon wird permanent ihr weißer Rock aufgewirbelt, wie auf dem unten stehenden Bild deutlich zu sehen ist. Was soll ich sagen? Das ist die perfekte Ablenkung, habe ich mir gedacht. Denn bei dem Bild geht es gar nicht um das Blondinen-Double, sondern um die Taube, die das ganze Spektakel interessiert verfolgt. Also, wo ist das Täubchen? Wer es gefunden hat, kann das Tier ja mit flüssigen Tipp-Ex einkreisen. Nun, viel Spaß beim Suchen …

IMG_0560Aber, aber, nicht untern Rock schauen, sondern das Täubchen suchen! Wo ist es denn?

Wir haben wieder Vögel

Während unsere Töchter und sogar unsere Enkelkinder den Kopf über unsere Findlinge schütteln, so nach dem Motto: “Und wofür sind die jetzt gut?”, konnten sich andere Zeitgenossen mit unserer neuen Gartendekoration ziemlich schnell anfreunden: Wir haben jetzt wieder Vögel. Die Steine waren kaum eine Stunde bei uns im Garten, da hatte es sich auf ihnen bereits ein Amselpärchen gemütlich gemacht. Da habe ich nur zu Oma gesagt: “Wenn die jetzt den anderen Vögel erzählen, dass wir hier auch noch Vogelhäuschen mit leckerem Futter stehen haben, ist hier morgen die Hölle los.” Was soll ich sagen? Am nächsten Tag war zwar nicht die Hölle los, aber geschätzte 20 bis 25 Amseln und Meisen haben einen Flugbetrieb veranstaltet, von dem hier in Berlin unser nach wie vor im Bau befindlicher Flughafen BER nur träumen kann.

IMG_0050Mit den Findlingen haben plötzlich auch unsere Vogelhäuschen an Attraktivität gewonnen,

Beruhigt und besorgt zugleich

Opa ist beruhigt und besorgt zugleich: Nachdem Oma und Opa kaum noch Vögel in ihrem Garten in Lichterfelde zu Gesicht bekommen und eine Bekannte von Oma etwas von einer witterungsbedingt ausgebliebenen zweiten Brut erzählt, wollte Opa das genauer wissen und hat beim Wildtiertelefon in Berlin nachgefragt, das vom Berliner NABU betrieben wird. Und Katrin Koch, die sich dort meldet, hat erst einmal vorsichtig Entwarnung gegeben: “In dieser Jahreszeit ziehen sich die Vögel gerne still und leise in deckungsreichere Gebiete zurück, vor allem dorthin, wo es immergrüne Pflanzen gibt.” Doch dann zählt die Naturschützerin einige Faktoren auf, die dann doch Anlass zur Sorge geben. Zunächst einmal spricht sie von einem “dramatischen Bestandsrückgang” und “hohen Verlustraten” bei einigen Vogelarten. Als einen Grund nennt sie neben Waschbären vor allem freilaufende Katzen, die ein “enormer Störfaktor” und für “verheerende Auswirkungen” verantwortlich seien. Aber auch die Menschen, nicht zuletzt die Bezirke, setzten den Vögeln schwer zu. “Wie sollen Vögel Nahrung finden, wenn überall das Laub weggeblasen wird und ein breit angelegter Kahlschlag in den Park- und Grünanlagen der Stadt stattfindet?”, kritisiert sie die Parkpflege in den Bezirken. Aber auch die Bürger bekommen ihr Fett weg: “Erst räumen sie den Garten auf und greifen dann zur Futtertüte.” Grundsätzlich sei ja nichts gegen eine Winterfütterung einzuwenden, wenn aber, dann mit Sinn und Verstand. Noch wichtiger als die Zufütterung sei allerdings, ganzjährig den natürlichen Lebensraum sowie die Nahrungs- und Brutgebiete der Vögel zu erhalten und zu schützen. Das gelte für Anlagen gleichermaßen wie für private Gärten. Was man alles beachten sollte, kann man hier nachlesen. Was soll ich sagen? Wieder einmal zeigt sich, dass das Gegenteil von gut gemeint schlecht gemacht ist. Wer also seinen Garten noch nicht winterfest gemacht hat, sollte Fünfe gerade sein lassen und in der einen oder anderen Ecke ruhig noch etwas Natur-Kruscht rumliegen lassen. Und die Bezirke könnten sich so sicherlich noch den einen oder anderen Euro sparen, in dem nicht alles mit diesen unsäglich Laubbläsern “bereinigen” lassen. Im österreichischen Graz übrigens sind diese Geräte seit 1. Oktober verboten.

LaubbläserStoßen nicht nur auf Begeisterung: Laubbläser, die mit hoher Luftgeschwindigkeit und großem Getöse Laub, aber auch Insekten, Larven und andere Kleintiere wegblasen und somit den Vögeln ihre Nahrung nehmen.                                                      Foto: Bosch

Alle Vögel sind … weg

Der Sommer ist definitiv vorbei und in Omas und Opas Garten die Vogelhaus-Saison eröffnet worden. Ein schickes neues Vogelhäuschen haben wir aufgestellt, das nunmehr unsere Terrasse ziert. Was jetzt noch fehlt, sind nur noch die Vögel. Die allerdings machen sich zur Zeit eher rar. Ganz selten sieht man Amsel, Drossel, Fink oder Star, von der ganzen Vogelschar gar nicht zu reden. Eine Bekannte von Oma, die als Garten-Guru gilt, meinte dazu, dass hier in Berlin witterungsbedingt die zweite Brut gefehlt habe. Dem wird Opa jetzt einmal nachgehen und bei den zuständigen Behörden nachfragen. Was soll ich sagen? Manche wären froh, wenn sie keinen Vogel hätten. Aber bei Opa war das schon immer anders.

VogelhausEs ist angerichtet für die Vögel in Omas und Opas Garten: Ein schickes neues Vogelhaus.

Ganz sicher: Der Fuchs war’s

Unser Fuchs, von dem ja hier schon des Öfteren die Rede war, scheint in der Pubertät zu sein. Jedenfalls randaliert er ganz schön, wenn ihm etwas nicht passt. So hatte Oma dieser Tage das Wasser aus unserem Brunnen geschöpft, um ihn einmal wieder gründlich sauber zu machen. Da sie aber nun nicht gleich dazu kam, blieb der Brunnen erst einmal leer, abgesehen von den paar Tropfen, die der letzte Regen so mit sich gebracht hatte. In der Nacht muss dann wohl unser Meister Reinecke – wie vermutlich jede Nacht – zu seinem exklusiven Pool gekommen und ziemlich sauer gewesen sein, dass – mangels Wasser – es nichts war mit Baden, Trinken oder was auch immer. Allerdings hat er es nicht dabei bewenden lassen, sondern offensichtlich versucht, doch noch irgendwie irgendwo an das ersehnte H2O zu kommen. Dabei war ihm vermutlich der Aufsatz im Wege, aus dem normalerweise eine kleine Wasser-Fontäne kommt. Was soll ich sagen? Es war ganz sicher der Fuchs. Denn kein anderes Tier hätte es geschafft, den Aufsatz zu verschieben. Wildschweine jedenfalls passen nicht durch unseren Zaun.

IMG_1885   IMG_1886Ganz sicher, der Fuchs war’s: Wer sonst hätte den Aufsatz sonst verschieben können?IMG_1861

Auf der Flucht …

Unser Prinz in Froschgestalt aus dem letzten Jahr hat sich auch in diesem Sommer wieder bei uns auf der Terrasse häuslich eingerichtet. Anfangs war er ja nur sporadisch zu sehen und hat sich mehr oder weniger die ganze Zeit ziemlich gut versteckt. Jetzt am Wochenende allerdings mussten wir unseren Cotoneaster zurückschneiden und dafür die Pflanzenkübel verschieben. Für den Frosch war es damit endgültig vorbei mit der Ruhe und er war die ganze Zeit sozusagen auf der Flucht. Irgendwie hatte man den Eindruck, dass der arme Kerl nicht so richtig wusste, wie ihm geschah. Um es aber kurz zu machen: Er hat die Aktion schadlos überstanden und es sich inzwischen auch schon wieder bequem in einem der Blumenkübel gemacht. Und als unser ältester Enkel vorbeikam, um sich unser Wochenendwerk anzuschauen, zeigte sich ihm der Frosch ebenfalls von seiner besten Seite. Was soll ich sagen? In früheren Zeiten nahmen Frösche und Kröten einen wichtigen Platz in Kunst und Literatur, Religion und Wissenschaft ein. Auf Omas und Opas Terrasse tun sie das auch heute noch – und gehören fast schon zur Familie.

IMG_9660  IMG_9661 IMG_9662  IMG_9663 IMG_9668  IMG_9675 IMG_9678  IMG_9679Fühlt sich bei Oma und Opa auf der Terrasse ziemlich wohl: Unser Prinz in Froschgestalt.

Kühe sind nicht lila

Oma stammt aus einem kleinen Dorf in den Niederlanden. Viele der dort lebenden Menschen verdienen ihren Lebensunterhalt mit der Landwirtschaft. So auch einige von Omas rund 50 Cousins und Cousinen. Eine davon hat jetzt unsere jüngste Tochter mit ihrem Sohn besucht. Als Stadtkind staunte unser Enkel da nicht schlecht. Ganz schön groß so ein Stall, und all die Kühe. Das hat schon andere Dimensionen als der Bauernhof, mit dem er im heimischen Kinderzimmer spielt. Was soll ich sagen? Auf jeden Fall weiß er jetzt schon mal, dass Kühe nicht lila sind.

IMG_0045Ganz schön groß, so ein Stall. Und dann sind die Kühe auch noch schwarz und nicht lila.IMG_0065Etwas andere Dimensionen als im heimischen Kinderzimmer.

Was dem einen sein Fuchs …

„Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall“, wusste schon Kurt Tucholsky. Bei uns in der Familie kann man den Satz jetzt abwandeln in: Was dem einen sein Fuchs, ist dem anderen sein Kaninchen. Denn während sich Opa in Berlin mit Meister Reineke herumschlagen muss, kämpft Omas Elternhaus in den Niederlanden mit den Schlappohren. Dabei haben meine Schwiegermutter und mein Schwager jetzt zu Mitteln gegriffen, die aufhorchen lassen. Zwei Paar Schuhe stehen da unvermittelt im Garten herum und markieren an der Hecke: Bis hierhin und nicht weiter. Angeblich soll es sogar helfen, wenngleich ich dort doch noch das eine oder andere Kaninchen zwischen den Schuhen gesehen habe. Was soll ich sagen? Na ja, ich werd’ das mit den Schuhen auf unserer Terrasse auch mal versuchen. Ich kann nur hoffen, dass unsere Gäste beim nächsten Grillabend nicht ohnmächtig vom Stuhl fallen …

IMG_1535Sollen angeblich gegen Kaninchen helfen: Alte Schuhe. Versuchen kann man’s ja …

Da wird doch der Hund …

Seit einigen Jahren kommt es in Berlin mit seinem umfangreichen Waldbestand vermehrt zum Auftreten von Wildtieren in unserer unmittelbaren häuslichen Umgebung”, heißt es auf der Webseite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Auch Oma und Opa können ein Lied davon singen. Dass unser Garten mittlerweile zu einem beliebten Ausflugsziel der Berliner Tierwelt geworden ist, wissen die Leser von Opas Blog spätestens seit letztem Sommer. Und dass da ein junger Fuchs besonders anhänglich ist, habe ich ebenfalls schon berichtet. Gestern Abend allerdings, als ich in der Halbzeitpause des Spiels Griechenland gegen Costa Rica in der Küche zugange war, traute ich meinen Augen nicht. Da spazierte doch dieser Bursche ganz gemächlich durch unser Wohnzimmer, keine zwei Meter von mir entfernt. Selbst meine Versuche, ihn zu verscheuchen, quittierte er nur mit einem müden Blick (vermutlich war es sogar ein Lächeln) und machte sich in aller Ruhe von dannen. Was soll ich sagen? Da wird doch der Hund (bzw. der Fuchs) in der Pfanne verrückt …

PS: Woher dieser Spruch kommt, kann man hier nachlesen.

Fleißige Mamas und Papas

Irgendwie muss unser Einbein unter die Räder bzw. die Pfoten einer Katze gekommen sein. Jedenfalls haben wir vor ein paar Tagen zwei Federn im Garten gefunden, die – und das ist wirklich nicht getürkt – so gekreuzt dort lagen, wie das auf dem Foto zu sehen ist. Auch kommen jetzt wieder, nachdem sie zuvor Einbein offensichtlich das Feld überlassen hatten, viele andere Vögel, um Nahrung für ihren Nachwuchs einzusammeln. Da einige Nester bei uns in Sichtweite sind, können wir mit ansehen, wie die Mamas und Papas ihre Kleinen füttern und aufziehen. Da wir damit rechnen, dass bei den bald anstehenden ersten Flugversuchen die eine oder andere Amsel oder Drossel bei uns im Garten landen bzw. abstürzen wird, sind wir jetzt schon darum bemüht, den Katzen, die immer wieder über unseren Rasen streunen, den Aufenthalt bei uns zu vermiesen. So oft es geht, erschrecken und verscheuchen wir sie in der Hoffnung, dass wir demnächst nicht wieder ein paar gekreuzte Federn finden. Was soll ich sagen? Auch wenn das von vielen, vor allem Katzenbesitzern, als der natürliche Gang der Dinge angesehen wird, finden Oma und ich nicht, dass verhätschelte und verwöhnte Hauskatzen sich mit Vögeln amüsieren und die Zeit vertreiben müssen. Denn zu Fressen kriegen sie ganz offensichtlich andernorts genug.

IMG_3507IMG_9486IMG_9498Während Oma und Opa vermutlich die sterblichen Überreste von Einbein gefunden haben (links), schreit der Nachwuchs anderer Vögel lautstark nach Futter (Mitte), so dass die Mamas und die Papas bei uns im Garten fleißig auf Nahrungssuche sind (rechts).