Schon ziemlich alt – oder?

Oma und Opa haben gerade Nachrichten gesehen. Dabei ging es u.a. um das Weltwirtschaftsforum in Davos, bei dem an diesem Tag neben Angela Merkel einer der prominentesten Redner der französische Staatspräsident Emmanuel Macron war. Als wir also die Bilder aus dem Schweizer Kur- und Skiort sahen, wurden bei uns doch Erinnerungen wach. Denn unsere Hochzeitsreise vor 42 Jahren ging seinerzeit auch dorthin. Das waren, wie man sich vorstellen kann, nette Erinnerungen, die allerdings noch dadurch einen besonderen Kick bekamen, als wir realisierten, dass eben dieser Macron zu dem Zeitpunkt, als wir dort unsere ersten Gehversuche in unserer Eher unternahmen, noch nicht einmal geboren war. Was soll ich sagen? Es ist wohl besser, dass wir nicht noch weiter darüber nachdenken. Denn dann müssten wir zwangsläufig zu dem Ergebnis kommen, dass wir doch schon ziemlich alt sind. Jedenfalls fühlen wir uns so, als meine jüngste Tochter einmal gesagt hat: Jetzt bin ich wirklich alt! Das war, als sie feststelle, dass sie die heutigen Fußballtrainer noch als Spieler kannte.

Unverzagt und munter

Das war eine Woche. Erst Opas Geburtstag – und dann ging’s rund. Aber wie wusste bereits Wilhelm Busch: “Und ging’s auch drüber oder drunter, wir bleiben unverzagt und munter …” Das haben Oma und ich auch gesagt und munter weiter vor uns hin gewerkelt. So langsam ist auch wieder Land in Sicht und ich komme endlich wieder einmal dazu, meinen Blog zu bedienen. Dabei darf natürlich nicht zu kurz kommen, was mir meine Enkel geschenkt haben. Während der eine mir Topflappen für die Küche verziert hat, hat der andere eine Kaffeetasse bemalt. Oma war schon vor einiger Zeit in den Genuss eines solchen Becher-Kunstwerkes gekommen. Jetzt können wir morgens sozusagen auf (gleicher) Becherhöhe miteinander anstoßen – so nach dem Motto: Guten Morgen liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da … Was soll ich sagen? Morgen gibt es auch wieder einen Beitrag. Versprochen!

Die Geschenke meiner Enkel.

Quitten-Produktion verdoppelt

Irgendwie scheint der grüne Daumen bei uns wieder zu funktionieren, nachdem er sich in Sachen Peperoni ja fast gänzlich verabschiedet hatte. Jedenfalls sind in diesem Jahr unsere Quitten derart gewachsen, dass wir ganz stolz vermelden können: Produktion verdoppelt. Waren es 2016 noch 15 Früchte, die unser damals gerade einmal drei Jahre alter Baum trug, glänzte er heuer mit über 30 Quitten – und einige davon über ein Pfund schwer. Apropos glänzen: Omas älteste Schwester hat uns einen Zeitungsartikel aus Holland zukommen lassen, in dem sich eine wunderbare Beschreibung eines Quittenbaumes findet: Er erinnert an einen geschmückten Weihnachtsbaum, in dem die Früchte sorgsam aufgehangen wurden. Und noch eine interessante Information gab’s gleich noch dazu: Das Holz der Quitte ist so elastisch, dass es selbst unter der schwersten Last kaum bricht. Was soll ich sagen? Omas Quittenverwertung läuft auf vollen Touren: Quitten-Chuttney, Quitten-Gelée, Quittenbrot – Oma ist so richtig in ihrem Element.

Wahre Prachtexemplare hat in diesem Jahr unser Quittenbaum hervorgebracht.

Happy birthday, granny!

Heute war mal wieder ein ereignisreicher Familien-Tag: Geburtstag und Einschulung. Geburtstag hatte Oma, Einschulung unser Jüngster – doch dazu am Montag mehr, wenn die Schule so richtig anfängt. Bleiben wir also bei Oma, die ihren Ehrentag hatte. Das Alter verrate ich natürlich nicht, zumal Oma ohnehin bei 49 Jahren zu zählen aufgehört hat. Dafür habe ich sie einmal mehr richtig verwöhnt. Um 7.00 Uhr ging’s für mich raus aus den Feder, Frühstückstisch gedeckt, Eier gekocht, Brötchen und Blumen geholt und zu guter Letzt liebevoll geweckt. Was soll ich sagen? Happy birthday, granny. Ich liebe Dich!

 Statt eines schönen Sommers: Ein bunter Blumenstrauß zum Geburtstag.

Was sich liebt, das neckt sich

Opa ist jetzt fix und fertig. Als ich nach dem Mittagessen so in der Sonne saß und mir die warmen Sonnenstrahlen genüsslich auf den Pelz scheinen ließ, schlug Oma zu: “Jetzt wirst Du aber richtig grau”, tönte es aus dem Schatten, wenig später gefolgt von: “Und weniger Haare hast Du mittlerweile auch.” Das hatte gesessen. Da ist man noch nicht einmal 65 Jahre alt und schon fallen sie aus dem Familienrudel über einen her. Wenn meine Töchter auch noch da gewesen wären, wäre es vermutlich auch nicht viel glimpflicher. Was soll ich sagen? Altwerden ist wirklich nichts für Feiglinge bzw. Weicheier. Wenigstens kam Oma später doch tröstend zu mir und meinte mit leicht säuselnder Stimme: “Was sich liebt, das neckt sich.”

Rent-a-Startup-Granny

Oma und Opa haben jetzt eine ganz neue berufliche Perspektive, ja sogar Herausforderung für sich entdeckt. Gestoßen sind wir darauf, als sich Opa mal in der Startup-Szene umgetan hat. Dabei ist ihm der Deutsche Startup Monitor 2016 in die Hände gefallen. Und darin wird auf Seite 41 darüber berichtet, dass jedes zehnte Startup (10,8 %) eine Feel-Good- bzw. Startup-Oma hat, die den Mitarbeitern den Büroalltag versüßt. Opa traute seine Augen nicht und googelte erst einmal: Startup-Oma. Und siehe da: Tatsächlich wird über die guten Seelen im Startup-Betrieb bereits intensiv berichtet. Und eine Firma in München war sogar auf der Suche nach einer Oma oder einem Opa. Was soll ich sagen? Vielleicht ist das ja die Startup-Idee des Jahres: Rent-a-Startup-Granny oder darf es auch der Opa sein.

PS: First come, first serve!

Herzlichen Glückwunsch, Oma!

Also, normalerweise bin ich ja immer der erste, der Oma zum Geburtstag gratuliert. Aber dieses Jahr war ein anderer Zeitgenosse schneller. Als Oma und ich gestern Abend auf unserer Terrasse gesessen und auf den magischen Moment des Tageswechsels gewartet haben, tauchte plötzlich – und nach langer Zeit – ein Fuchs auf, prostete Oma von unserem kleinen Brunnen aus zu und machte sich ganz gemächlich wieder von dannen. Wir haben dann auch noch angestoßen und auf Omas Wohl getrunken. Was soll ich sagen? Damit das aber alles seine Ordnung hat, hier und jetzt noch einmal: Herzlichen Glückwunsch und alles Gute. Ich liebe Dich!

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Die Familie lebt

Die Ergebnisse einer Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung über “Großelternschaft im Wandel – neue Beziehungsmuster in der modernen Gesellschaft” sind, wenn auch nicht ganz neu, so doch eindeutig: Großeltern sind wichtiger denn je! Der Autor der Studie, François Höpflinger, fasst das so zusammen:

  • Die Großelternrolle genießt heute eine hohe Akzeptanz. Ihre gesellschaftliche Bedeutung bezieht sie aus ihrer Rolle als zusätzliche Bezugsperson und als Betreuung von Kleinkindern, ohne sich in die Erziehung der Enkel einzumischen.
  • Die Beziehung zwischen den Enkeln und den Großeltern ist heute enger als in früheren Generationen und dies obwohl die junge Familie und die Großeltern ihr Alltagsleben weitgehend selbstständig organisieren.
  • Die verschiedenen Generationen leben zumeist in getrennten Haushalten. Drei Generationen-Haushalte sind relativ selten.
  • Die Qualität der Beziehung zwischen Großeltern und Enkeln hängt auch stark von der Qualität der Beziehung ab, die Großeltern zu ihren eigenen Kindern haben.
  • Großeltern gestalten vor allem die Freizeit der Enkel und bieten ihnen, was in jungen Familien häufig Mangelware ist: Zeit, Gelassenheit und soziale Bindung. Hauptträgerin der Familienbeziehungen ist die Großmutter mütterlicherseits.
  • Im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Ländern haben in Deutschland Enkel eine positive Wirkung auf die Lebensqualität älterer Menschen. Dies hängt mit dem wirtschaftlichen Wohlstand und der sozialpolitischen Absicherung zusammen, die jeder Generation ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit erlaubt.

Was soll ich sagen? Das, was hier eher wissenschaftlich formuliert und etwas unterkühlt daherkommt, heißt doch nicht anderes: Großeltern lieben ihre Enkel und umgekehrt. Da sage noch einer, dass die Familie tot ist. Nein, das Gegenteil ist der Fall: Die Familie lebt!

PS: Übrigens ist es auch bei uns so, dass Oma, wie es in der Studie heißt, “Hauptträgerin der Familienbeziehungen” ist – Oma ist eben doch die Allerbeste.

Omas “Piepsekleine-Männchen”

Oma kann Geschichten erzählen, die sind spannender als jeder Tatort. Besonders unsere beiden Enkel sind immer wieder hin und weg, wenn sie von den Erlebnissen des „Piepsekleine-Männchens“ berichtet. Dieser kleine Kerl, nicht größer als der kleine Finger einer Hand, lebt bei einem Mädchen, das einfach Mädchen heißt. Nur ihre Eltern wissen von seiner Existenz, denn vor ihnen will sie keine Geheimnisse haben. Überall, wo das Mädchen hinkommt, kommt auch der kleine Mann hin, der sich immer gut in ihrer Hosentasche versteckt. Dort lernt er die ganze Welt kennen und erlebt aufregende Abenteuer. Natürlich vertraut das Mädchen ihm alle ihre Geheimnisse an und erklärt ihm, was und warum so alles passiert. Was soll ich sagen? Ganz schön raffiniert von Oma, auf diese Art und Weise so mal nebenbei auch die täglichen Erlebnisse der beiden Buben aufzuarbeiten. Das hat sie auch schon mit unseren Kindern getan. Eigentlich schade, dass sie die Geschichten nicht aufgenommen bzw. aufgeschrieben hat. Das wäre ganz sicher ein tolles Kinderbuch – vielleicht sogar noch mit Illustrationen von ihr selbst.

Wirklich alt …

Dieser Tage war unser früherer Babysitter mit ihrem Mann im Rahmen eines Berlin-Besuchs bei uns zu Gast. Opa hat sich natürlich mächtig ins Zeug gelegt und was Leckeres gekocht. Das kam auch ausgesprochen gut an, und wir haben den ganzen Abend richtig viel Spaß gehabt. Zwischenzeitlich allerdings, dafür konnte die beiden jedoch nichts, blieb mir mein Lachen sozusagen im Halse stecken. Da wies unser Babysitter nämlich energisch darauf hin, dass sie und ihr Mann die Silberhochzeit längst hinter sich hätten und ebenfalls bereits Großeltern seien. Babysitter, Silberhochzeit, Großeltern – irgendwie konnte mein Gehirn da keinen sinnvollen Zusammenhang herstellen, bis auf den: Oma und Opa müssen mittlerweile steinalt sein. Was soll ich sagen? Manchmal steht man ja wirklich auf der Leitung. Wenn Oma und Opa demnächst 40-jährigen Hochzeitstag feiern, dann kann unser Babysitter von einst ja nicht mehr in den Flitterwochen sein. Ja, ja, wir werden wirklich alt …