Wohl dem, der eine Oma hat …

Omas sind wichtig für den Nachwuchs. Unsere Enkel wissen das schon längst. Was jedoch bei uns Menschen ganz normal scheint, ist in der Tierwelt eher die Ausnahme: Nur bei Elefanten und ganz wenigen anderen Tierarten spielen Großmütter eine Rolle – und allem Anschein nach eine ganz wichtige sogar. Phyllis Lee, Professorin der britischen University of Stirling, hat in einem Zeitraum von mehr als vier Jahrzehnten die Daten von mehr als 800 Elefanten im kenianischen Amboseli National Park analysiert und ist dabei zu einem überraschenden Ergebnis gekommen: Wenn ein Elefantenbaby eine Großmutter hatte, stiegen seine Überlebenschancen enorm. Denn die Elefantenomas helfen den Elefantenmüttern, das Elefantenbaby zu beschützen, es im Auge zu behalten und ihm weiterzuhelfen, wenn es mal hakt. Es ist also wie im menschlichen Leben und erklärt vielleicht auch, warum die Elefantendamen – ähnlich wie die menschlichen Damen – so lange noch leben, auch wenn sie sich nicht mehr reproduzieren können. Jedenfalls stützen die Ergebnisse die Großmutter-Hypothese, wonach Großmütter – evolutionsbiologisch gesehen – auch für die gesamte Familie von Vorteil und wichtig sind. Was soll ich sagen? Auch die Mütter von heute können da ein Lied von singen. Jedes dritte Kind im Alter bis zu drei Jahren verbringt mindestens einmal die Woche mehrerer Stunden bei seiner Großmutter. Man muss es wohl so sagen: Wohl dem, der eine Oma hat …

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Kleine Verschleißerscheinung

Es ist noch gar nicht lange her, da gehörten zerrissene Jeans für Frauen „absolut in die Kategorie ‚muss ich haben‘“, wie AJOURÉ online schrieb. Und es war völlig egal, ob die Beinkleider in der DIY-Variante (zerrissene Jeans mit Schmirgelpapier oder Drahtbürste selbst gemacht) oder einfach gekauft daherkamen. Im letzteren Fall ließen sich manche Damen auch gar nicht Lumpen. Selbst für zurückgesetzte Ware wurden zuweilen noch Preise aufgerufen, die locker über 1.000 Euro lagen. Vor diesem Hintergrund war es Opa gänzlich unverständlich, warum Oma neulich zum Einkaufen unbedingt eine andere Hose anziehen wollte – nur weil die eine kleine Verschleißerscheinung aufwies. Dabei galt und gilt: Stylisch kombinierbar sind zerrissene Jeans auf jeden Fall, egal wie teuer die Hose ist. Was soll ich sagen? Also, im Supermarkt ist die Jeans niemandem aufgefallen. Wie gut, dass das zerrissene Teil nur das Ergebnis jahrelangen Spielens mit den Enkeln auf dem Boden war und nicht das eines sündhaft teuren Einkaufs. Nochmal Glück gehabt.

IMG_2526Nur wegen der kleinen Verschleißerscheinung wollte Oma unbedingt die Hose wechseln.

Opa ist eine “Eule”

Opa hat jetzt bei einer Recherche für seinen Blog „Z wie Zeit“ etwas bemerkenswertes herausgefunden: Oma ist eine „Lerche“ und er selbst eine „Eule“. Denn, so wissen Schlafforscher und Zeitbiologen, es gibt verschiedene Zeittypen: Frühaufsteher, eben „Lerchen“, und Morgenmuffel, eben „Eulen“. Lerchen stehen morgens früh auf, sind ziemlich schnell fit, schlafen abends allerdings auch eher ein. Ihre Uhr geht etwas zu schnell, so dass ihr innerer Tag nur rund 24 Stunden dauert. Der der Eulen dagegen hat etwa 25 Stunden, was sich dadurch bemerkbar macht, dass sie Nachtmenschen sind und ziemlich spät ins Bett gehen. Was soll ich sagen? Lerchen können gut singen, die Eule aber gilt in der westlichen Welt immerhin als Vogel der Weisheit …

Eine Hommage an Oma

Just zu ihrem Geburtstag veröffentlichten zahlreiche Medien eine Hommage an Oma – natürlich eher so im Allgemeinem als im Besonderen. „Oma ist die Beste – sie stützt die Familie und steigert die Lebenserwartung“, titelte beispielsweise die Augsburger Allgemeine Zeitung, „Oma stärkt die Partnerschaft“, schrieb der Spiegel, „Ohne Omas gäbe es keine Ehe“, wusste Focus online oder „Monogam dank Oma“, waren sich Süddeutsche Zeitung und der Tagesspiegel einig. Alle Veröffentlichungen basieren auf der Präsentation der Ergebnisse von Computersimulationen im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)” durch amerikanische und australische Forscher. „Paarbindungen sind ein universelles Merkmal menschlicher Gesellschaften, wodurch wir uns von unseren nächsten Verwandten unterscheiden“, wird Kristen Hawkes von der University of Utah in Salt Lake City, die Leiterin des Forscherteams, von Wissenschaft aktuell zitiert. Grundvoraussetzung für die Entwicklung dieser Zweierbeziehung sei die Beteiligung der Großmütter bei der Versorgung der Kinder gewesen. Das widerspricht der bisher verbreiteten Annahme, dass sich die Paarbildung durch eine Art Tauschgeschäft entwickelt hat. Danach erkaufte sich der Mann die Treue der Frau, indem er für Nahrung und Schutz von Frau und Kindern sorgte. Und nun soll es also Oma gewesen sein. Denn die Simulationen zeigten: Über 30.000 bis 300.000 Jahre hinweg stieg der Männerüberschuss durch den „Großmutter-Effekt“ von 77 auf 156 Männer pro 100 Frauen an. „Dieser männliche Überhang im Geschlechterverhältnis machte eine Partnerbindung für Männer zu einer besseren Strategie als die Suche nach zusätzlichen Partnerinnen – es gab einfach zu viele andere Typen als Konkurrenten“, erklärt es Hawkes. Oder, wie der Tagesspeigel es formulierte, „weil Oma den Tisch deckt und Spaghetti mit roter Sauce kocht für die Kinder, während die Eltern noch am doppelten Einkommen feilen, sinkt deren Lust auf One-Night-Stands.“ Was soll ich sagen? Ein Opa-Effekt wurde bislang übrigens noch nicht ausgemacht.

Alles Liebe zum Geburtstag, Oma

„Die Frauen verlangen Unmögliches“, wusste schon der bereits verstorbene österreichische Schauspieler und Kabarettist Karl Farkas: „Man soll ihr Alter vergessen, aber sich immer an ihren Geburtstag erinnern.“ Was Oma betrifft, habe ich mit dem Alter normalerweise keine Probleme, da sie in den letzten Jahren vor ihrem Geburtstag immer darauf hingewiesen hat, dass sie 59 Jahre alt wird. Das war insofern praktisch, als ich damit ja auch ihren Geburtstag nicht vergessen konnte. Nur dieses Jahr hat sie da irgendwie nicht dran gedacht. Was soll ich sagen? Opa wäre aber nicht Opa, wenn er nicht an Omas Geburtstag dächte. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch, Oma, und alles Gute zu Deinem heutigen Geburtstag – ich liebe Dich!

Rosen15Von Opa die allerbesten Glückwünsche für Oma zu ihrem 59. (?) Geburtstag …

 

Entenfüße und ein Gänserich

Man lernt ja nie aus. Auch Opa nicht. Jedenfalls traute ich meinen Ohren nicht, als Oma, die es mit unserem jüngsten Enkel eilig hatte, aus dem Haus zu kommen, sagte: “Jetzt hat der auch noch Entenfüße!” “Entenfüße?”, dachte ich, “wie kann unser Enkel Entenfüße haben?” Ganz einfach: Wie – nach Auskunft von Oma – alle Kinder in einem gewissen Alter ziehen auch unsere Enkel ihre Schuhe zuweilen falsch herum an bzw. haben dies getan. Da sitzt dann der linke Schuhe am rechten Fuß und der rechte Schuh am linken Fuß. Auch unsere Kinder sollen, so Oma, das in jungen Jahren getan haben, ohne dass ihr Vater je davon etwas mitbekommen hat. Nicht einmal bei unserem ältesten Enkel, der in dieser Sache keine Ausnahme bildet, ist mir das aufgefallen. Was soll ich sagen? Na ja, während unser Enkel da mit Entenfüßen gestanden ist, habe ich wie da wie eine dumme Gans bzw. ein dummer Gänserich ziemlich blöd aus der Wäsche geschaut.

IMG_1977Nicht bequem: Opa im Selbstversuch mit “Entenfüßen” – dass man das nicht merkt …

“kannetnie” – “kannetwel”

Sie wissen nicht, was ein „kannetnie“ ist?!? Also, bei Oma ist das ein Behälter oder Gefäß oder Loch oder was auch immer, das nur minimal zu klein ist, um das vorgesehene Objekt (oder Subjekt) aufzunehmen. Insofern rangiert „kannetnie“ bei uns schon fast unter Running Gag. Auch unser jüngster Enkel ist jetzt in dieses Familiengeheimnis eingeweiht, nachdem er mit Oma am Potsdamer Platz im Sony Center war und versucht hat, sich in eines der dort vorhandenen Spielgeräte zu setzen. Es wurde zwar etwas eng, aber er passte noch so gerade hinein, was im nächsten Jahr ganz gewiss nicht mehr der Fall ist. Was soll ich sagen? So etwas nennt man dann wohl „kannetwel“.

KannetnieNoch ein “kannetwel”, im nächsten Jahr sicher ein “kannetnie”. Jedenfalls laut Oma …

Von Großmüttern im Allgemeinen

Heute soll es einmal um Großmütter gehen – nicht um Oma im Besonderen, sondern um Großmütter im Allgemeinen. Denn: Sie haben schon immer eine große Rolle gespielt. Und, allen Unkenrufen und Redewendungen wie „Das kannst du deiner Großmutter erzählen“ zum Trotz, sollte man sie nicht unterschätzen. Im alten Rom haben das selbst mächtige Regenten schmerzhaft erfahren müssen. So war Großmutter Julia Maesa nicht ganz unbeteiligt, um es einmal vorsichtig auszudrücken, als ihr Enkel Elagabal gestürzt und ermordet und durch ihren anderen Enkel Severus Alexander ersetzt wurde. Nach ihrem Tod wurde sie sogar zur Gottheit erhoben und ihr Antlitz auf Münzen geprägt. Obwohl sie zweifellos skrupellos war, passt die Redewendung „seine eigene Großmutter verkaufen“ in ihrem Fall nicht so ganz, vielmehr müsste es heißen „seinen eigenen Enkel verkaufen“. Aber solche Zeiten sind zum Glück vorbei. Eher gelten Großmütter heute als lieb, gutmütig und weise, Hausmittel aus Großmutters Zeiten sind höher im Kurs als eh und je. Kein Wunder, dass sich vornehmlich nur Zitate finden lassen, die die Vorzüge und Qualitäten der Großmütter preisen. So wird der 1979 verstorbene deutsche Schriftsteller und Bühnenautor Sigmund Graf mit den Worten zitiert: „Wenn gelegentlich etwas Altmodisches wieder Mode wird, merken wir, wie bezaubernd unsere Großmütter gewesen sein müssen.“ Und der österreichische Liedermacher Rainhard Fendrich gesteht: „Meine Großmutter hat mir so lange eingeredet, das Christkind sei ein Engel mit langem weißen Haar, bis ich mir ganz sicher war, dass es einmal an meinem Fenster vorbeigeflogen ist.“ Was soll ich sagen? Vor dem Hintergrund jüngster Entwicklungen und dem Fall der 65-jährigen Annegret Raunigk, die in der Berliner Charité per Kaiserschnitt Vierlinge zur Welt brachte, kann ich Harald Martenstein nur zustimmen, der jüngst gesagt hat: „Die heutige Oma-Generation scheint ihre Enkelkinder selber bekommen zu wollen.“ Wo soll das noch hinführen?

PS: Wie gut, dass ich Oma habe.

Großmütter Nach Omas Interpretation sitzen Großmütter abends nicht mehr alleine daheim in ihrem Schaukelstuhl, sondern ziehen mit Freundin um die Häuser. So ändern sich die Zeiten 😉

Das ganze Jahr Muttertag

Den Tagesspiegel in Berlin plagen ja düstere Visionen hinsichtlich des heutigen Muttertages: “Generell scheint der Brunch als Allzweckwaffe zu gelten, gern angepriesen mit dem Nachsatz ‘Damit Mutti sich hinterher um den Abwasch keine Gedanken machen muss.’ Die häkeldeckchenhafte Betulichkeit solcher Sätze legt den Verdacht nahe, dass der Muttertag in Berlin längst heimlich zum Omatag umgeschaltet wurde, dessen Zugangsberechtigung die Mutter erst im Rentenalter erreicht. Endlich Zeit für Dampferfahrt, Kännchennurdraußen und einen finalen Eierlikör”, steht da unter der Überschrift “Alles in Mutter” im Lokalteil. In der Beilage CAUSA heißt es in der derselben Ausgabe: “Viele Frauen können sich am Muttertag aber selbst über eine Flasche ‘Veuve Clicquot’ nicht richtig freuen. Die rituelle Mutti-Ehrung widerspricht dem Selbstbild vieler Frauen. Die meisten haben heute ein eigenes Einkommen. Sie sind nicht angewiesen auf das gönnerhafte Überreichen kleiner Präsente.” Was soll ich sagen? Ich weiß ja nicht, wo die beiden Autoren – übrigens ein Mann und eine Frau – ihre Erkenntnisse her haben. Aber bei uns in der Familie freuen sich mit Oma und meinen zwei Töchtern gleich drei gestandene und selbstbewusste Frauen über diese “kleineren Präsente” – denn sie sind mit Liebe und Wertschätzung geschenkt. Und im übrigen ist bei uns nicht nur am zweiten Sonntag im Mai Muttertag, sondern mehr oder weniger das ganze Jahr über.

Blumen MuttertagMit Liebe und Wertschätzung geschenkt: Blumen für Oma zum Muttertag.

323 bunte Bügelperlen

Man muss nicht immer Geburtstag haben, um etwas geschenkt zu bekommen. Letztens, als wir bei unserer jüngsten Tochter auf einen Kaffee vorbei geschaut haben, bekam ich von unserem Enkel einen Untersetzer, den er selbst gebastelt hat. Der setzt sich aus 323 bunten Bügelperlen zusammen und enthält den Schriftzug OPA. Die eine fehlende Bügelperle oben links in der Ecke hat er nicht etwa vergessen, sondern absichtlich weggelassen, damit man den Untersetzer auch aufhängen kann. Was soll ich sagen? Erst einmal hat er einen festen Platz auf meinem Schreibtisch gefunden und erfreut mich jeden Tag. Also, vielen Dank kleiner Mann.

PS: Oma hat natürlich auch so einen Untersetzer bekommen.

Untersetzer                                                            Dieser Untersetzer besteht aus 323 Bügelperlen.