Omas sind wichtig für den Nachwuchs. Unsere Enkel wissen das schon längst. Was jedoch bei uns Menschen ganz normal scheint, ist in der Tierwelt eher die Ausnahme: Nur bei Elefanten und ganz wenigen anderen Tierarten spielen Großmütter eine Rolle – und allem Anschein nach eine ganz wichtige sogar. Phyllis Lee, Professorin der britischen University of Stirling, hat in einem Zeitraum von mehr als vier Jahrzehnten die Daten von mehr als 800 Elefanten im kenianischen Amboseli National Park analysiert und ist dabei zu einem überraschenden Ergebnis gekommen: Wenn ein Elefantenbaby eine Großmutter hatte, stiegen seine Überlebenschancen enorm. Denn die Elefantenomas helfen den Elefantenmüttern, das Elefantenbaby zu beschützen, es im Auge zu behalten und ihm weiterzuhelfen, wenn es mal hakt. Es ist also wie im menschlichen Leben und erklärt vielleicht auch, warum die Elefantendamen – ähnlich wie die menschlichen Damen – so lange noch leben, auch wenn sie sich nicht mehr reproduzieren können. Jedenfalls stützen die Ergebnisse die Großmutter-Hypothese, wonach Großmütter – evolutionsbiologisch gesehen – auch für die gesamte Familie von Vorteil und wichtig sind. Was soll ich sagen? Auch die Mütter von heute können da ein Lied von singen. Jedes dritte Kind im Alter bis zu drei Jahren verbringt mindestens einmal die Woche mehrerer Stunden bei seiner Großmutter. Man muss es wohl so sagen: Wohl dem, der eine Oma hat …