Im Supermarkt an der Kasse

Wer regelmäßig im Supermarkt einkauft, kennt das Bild: Man steht an der Kasse und vor oder hinter einem nimmt jemand einen kräftigen Schluck aus einer Flasche, die er kurz zuvor aus dem Regal oder einem Kühlschrank genommen hat. Wahlweise kann es auch ein Eis sein, das ausgepackt und vertilgt wird. Es mag ja sein, dass man es in diesen heißen Tagen kaum abwarten kann, etwas Kaltes zu sich zu nehmen. Aber dass man das schon vor dem Bezahlen tut, ist zumindest grenzwertig und gehört sich einfach nicht. Strafrechtlich, so meinen Anwälte, sei die Sache jedoch unbedenklich, da es am Vorsatz zur Sachbeschädigung oder zum Diebstahl fehlt. Aber wie dem auch sei: Wenn man dies als Erwachsener tut oder seinen Kindern durchgehen lässt, ist das kein gutes Vorbild. Was soll ich sagen? Ein gutes Beispiel ist es übrigens auch nicht, wenn vorzugsweise Senioren am Obststand völlig ungeniert ein paar Trauben, Pflaumen, Kirsche oder was auch immer „probieren“. Mehr noch: Hierbei handelt es sich tatsächlich um Diebstahl, da es erkennbar am Willen fehlt, das verzehrte Obst später an der Kasse auch zu bezahlen.

Berlin macht sich gerne nackig

Die sommerlichen Temperaturen fördern in Berlin ein Thema zu Tage, das die französische Journalistin Pascale Hugues im Tagesspiegel so beschreibt: „Eine ganze Stadt präsentiert Ihnen einen kollektiven Striptease. Die Berliner legen ihre Kleidung ab, sobald das Thermometer mehr als 25 Grad zeigt. Hosen, Hemden, Schlüpfer fliegen durch die Gegend wie die ausgerissenen Margeritenblätter des Liebesorakels.“ Und in der Tat: Berlin macht sich gerne nackig. Dabei hat sich auch Oma schon gefragt, warum manche Männer ausgerechnet an den frequentiertesten Plätzen nackt und mit gespreizten Beinen völlig ungeniert ihre Pracht zur Schau stellen. Die Französin meint dazu: „In diesem Land hat FKK eine lange Tradition. Und Schamgefühl, auf Französisch la pudeur, ein so zartes Wort, gehört nicht zu den typisch deutschen Eigenschaften“, und liegt damit in etwa auf der Linie von Oma, die ein derartiges Verhalten aus ihrer niederländischen Heimat ebenfalls nicht kennt. Doch auch in Deutschland ist das nicht überall so wie in Berlin. In meiner bayerischen Heimat im Allgäu beispielsweise wären Nackte in der beschriebenen Form undenkbar. Und selbst in München, das die Liberalitas Bavariae wie eine Monstranz vor sich herträgt, „gehen die Nackerten aus“, wie die Augsburger Allgemeine bereits 2002 berichtete. Was soll ich sagen? Da ich es nicht besser als Pascale Hugues ausdrücken kann, lasse ich sie noch einmal zu Wort kommen: „Alles ablegen, sich in der Öffentlichkeit nackt wie ein Wurm zeigen, das ist nicht unbedingt ein Beweis für die körperliche Befreiung. Im Gegenteil, dieses gewissermaßen hygienische und ungenierte Zeigen der Nacktheit verleugnet die Grundlage der Erotik: das Spiel von Zeigen und Verbergen, der subtile Wechsel von Verschleiern und Entschleiern. Ja, der für einen Sekundenbruchteil wahrgenommene Knöchel ist so viel erregender als der allen Blicken dargebotene Pimmel. Wenn es gestattet ist, alles zu zeigen, verliert die Frivolität ihre subversive und großartige Fähigkeit, Grenzen zu überschreiten.“

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um Küchengerüchte zum Thema Essen und Trinken bei großer Hitze.

Die gegenwärtigen Temperaturen können einen schon schaffen. Um so wichtiger ist es, sich richtig zu verhalten, vor allem was Essen und Trinken betrifft. Drei Liter Flüssigkeit sollten es schon sein, die man täglich zu sich nimmt, vorzugsweise nicht zu kalt, sondern mit Zimmertemperatur. Wer ohnehin schon Kreislaufprobleme hat, sollte auch auf Alkohol verzichten, da er die Gefäße erweitert und den Körper entwässert. Was das Essen angeht, ist leichte Kost angesagt. Obst wie Melone oder Ananas eignen sich besonders gut, zumal sie einen hohen Wasseranteil besitzen. Ansonsten schmecken Fisch und Salate nicht nur gut, sondern sind auch bei großer Hitze gut bekömmlich. Was soll ich sagen? Lassen Sie’s langsam angehen und keep cool …

IMG_1296Bei so einem Himmel: Einfach langsam angehen lassen …

Gar nicht so blöd

Heute soll es hier in Berlin 40 Grad und wärmer werden. Am kühlsten ist es ja noch in der Wohnung, wenn man, wie Opa, die Rollläden runter gelassen und die heiße Luft einfach nicht nach drinnen gelassen hat. Und die Natur macht es den Menschen vor, wie man sich verhalten sollte. Wespen zum Beispiel suchen unseren Brunnen auf und legen sich einfach aufs Wasser, um abzukühlen. Was soll ich sagen? Gar nicht so blöd, die Wespen. Und gut für die Taille scheint es auch noch zu sein …

WespeWespen sind gar nicht so blöd: Einfach aufs Wasser legen und abkühlen.

Die Sache mit dem Ponyhof

Dass Oma und unsere Kinder mit Wortspielen und Redewendungen zuweilen auf Kriegsfuß stehen, ist den Lesern von Opas Blog ja schon bekannt. Dass nun aber auch unsere Enkelkinder anfangen, so ihre eigenen Redensarten zu kreieren, ist neu. Irgendwann hat unser ältester Enkel bei seiner Mutter wohl den Satz aufgeschnappt: “Das Leben ist kein Ponyhof.” Als er genau das einmal ausdrücken wollte, wurde bei ihm dann daraus: “Die Welt riecht nicht nach Ponyhof.” Was soll ich sagen? So ein Glück aber auch …

In Omas “klompen”

Wenn der Nachwuchs in die Fußstapfen von Mama oder Papa bzw. Oma oder Opa tritt, freuen sich die Altvorderen. Und auch die Kinder können zumeist zufrieden sein. Wie schwer es allerdings im wahrsten Sinne des Wortes sein kann, wenn man das mit den Fußstapfen allzu wörtlich nimmt, musste jetzt unser ältester Enkel erfahren, der ein Paar “klompen” seiner holländischen Großmutter entdeckte und sofort hineinschlüpfte. Was soll ich sagen? Bequem laufen fühlt sich sicher anders an. Insofern konnte sich unser Enkel bei dieser Gelegenheit vermutlich nicht mit dem Satz anfreunden: Früher war alles besser, da war auch alles noch aus Holz.

KlompenBequem laufen fühlt sich sicher anders an: Unser ältester Enkel in “klompen” von Oma.

„Oh, ist das lecker!“

Unsere Enkelkinder sind irgendwie anders, vor allem was Essen betrifft. Der jüngste beispielsweise mag keine Pommes frites. Kennen Sie einen Vierjährigen, der keine Pommes frites mag? Ich ganz sicher nicht, mit Ausnahme unseres Enkels eben. Oder kennen Sie ein fünfjähriges Kind, das Steinpilz-Risotto mag, das auch noch mit Trüffelsalz abgeschmeckt ist? Ich jedenfalls nicht, mit Ausnahme unseres ältesten Enkels. Der war am Wochenende nämlich bei uns und hatte sich ein Steinpilz-Risotto gewünscht. Das haben wir dann gemeinsam gekocht und gegessen. Und er hat seine Portion restlos aufgegessen, immer wider kommentiert mit den Worten: „Oh, ist das lecker!“ Was soll ich sagen? Von wegen Kinder mögen jeden Tag nur Pizza, Pommes oder Pasta. Bei unseren Enkeln heißt es eher Putencurry, Pilzragout oder Paprikabulette.

IMG_0120Zwar nicht das klassische Kindergericht, aber ausgesprochen beliebt bei unserem ältesten Enkel: Ein mageres Schweinesteak und mit Trüffelsalz abgeschmecktes Steinpilz-Risotto.

“… nur noch dienstags”

Besuche unserer Enkelkinder sind ebenso alltäglich wie besonders. Abgesehen davon, dass es immer eine wahre Freude ist, die Kleinen bei uns zu haben, hauen sie zuweilen Sprüche raus, die besser als bei jeder Comedy sind. Letzten Freitag jedenfalls war unser jüngster Enkel wieder bei uns und wurde von Oma aufgefordert, beim Saubermachen zu helfen: “Freitag ist immer Putztag”, meinte sie und reichte ihm einen Staubwedel. Daraufhin grinste der kleine Mann Oma an und meinte nur ganz trocken: “Dann komm’ ich demnächst nur noch dienstags!” Was soll ich sagen? Schade, dass ich das Gesicht von Oma nicht gesehen habe. Allerdings sei zu seiner Ehrenrettung noch gesagt: Er hat Oma natürlich doch ganz fleißig geholfen.

Der Tweet zum Sonntag

So, heute hab ich mich mal zusammengerissen. Wieso eigentlich zusammengerissen?

TeufelseichhörnchenAltersfreudenO!Raschedung_piecFieselschweifchenHarmonieFrida Mercury

Was soll ich sagen? Oma und ich gehen jetzt wieder ins Bett. Irgendwie war die Nacht schon um 5.11 Uhr zu Ende. Nein, wir haben nicht gefeiert, sondern nur auf unseren ältesten Enkel aufgepasst.