Aprilscherz bald unter Strafe?

Der Aprilscherz, also der Brauch, seine Zeitgenossen am 1. April mit erfundenen oder verfälschten Geschichten hereinzulegen und „in den April zu schicken“, soll nach dem Willen der AfD (Alternative für Deutschland) bald als Ordnungswidrigkeit, in besonders schweren Fällen sogar als Straftat geahndet werden. Dies sieht ein Gesetzesentwurf vor, der nach einer für die Partei erfolgreichen Bundestagswahl sofort ins Parlament eingebracht werden soll und Opas Blog vorliegt. Als Begründung führt die AfD den „beachtlichen volkswirtschaftlichen Schaden“ an, der im Zusammenhang mit Aprilscherzen angerichtet werde. „Schon alleine die Zeit, die dafür aufgewendet wird, sich die Scherze auszudenken, hält die Bürger von der Arbeit ab und vermindert die Prodktivität“, heißt es in den Erläuterungen. Darüber hinaus widerspreche der Aprilscherz auch dem Zeitgeist, da es zutiefst „undeutsch“ sei, seine Familienangehörigen, Freunde oder Arbeistkollegen derart in die Irre zu führen. Im Falle einer Ordnungswidrigkeit sind Geldbußen in einer Höhe zwischen 9 und 999 Euro vorgesehen, im Falle einer Straftat sogar Haftstrafen von bis zu 99 Jahren. Ein namhafter AfD-Funktionär, der seinen Namen aber nicht lesen will, sagte: „Dieses Aprilunwesen ist zum Kotzen. Kein anständiger Deutscher darf sich auf dieses kulturlose Niveau herabbegeben. Das Deutschtum muss vor solchen Auswüchsen geschützt werden.“ Was soll ich sagen? Angesichts dieses brisanten Recherche-Fundes ist es sicher nachzuvollziehen, dass Opas Blog heute auf einen Aprilscherz verzichtet.

Früher war mehr Gewitter

Irgendwie ist das ein trauriges Wetter an diesem Karfreitag. Wenn man die Wetterkarte so betrachtet, dann regnet es mehr oder weniger in ganz Deutschland. Man könnte ja meinen: Das passt zu diesem Tag, dessen Name vom althochdeutschen Kara abgeleitet ist und Klage, Kummer, Trauer bedeutet. Aber irgendwie hat Opa diesen Tag anders in Erinnerung. Früher jedenfalls fing der Karfreitag oft – gefühlt immer – mit Sonnenschein und ein paar Wolken an und ging dann nach dem Mittag in ein Gewitter mit Blitz und Donner über – ganz so wie in der Kreuzigungsszene bei Ben Hur. Da mag sicher viel Verklärung mit im Spiel sein, aber in Opas Jugend hinterließ der Tag mehr Eindruck. Was soll ich sagen? Wer nun glaubt, Opa spinnt, ist falsch gewickelt. Denn Oma erinnert sich gleichermaßen an Gewitter, die sie als Kind beim nachmittäglichen Kirchenbesuch ziemlich beeindruckten.

Ein gebrauchter Tag

Irgendwie war das heute ein gebrauchter Tag – und das nicht nur für Opa, sondern auch für unseren jüngsten Enkel. Während ich mich stundenlang mit unserer Telefonanlage und dem miserablen Service des Herstellers herumschlagen musste, muss der kleine Mann irgendwie schon mit dem falschen Fuß aufgestanden sein. Jedenfalls war er mit nichts zufrieden zu stellen, nachdem seine Mutter ihn bei uns – in seinen Worten – “abgeladen” hatte. Zumindest wollte er gerade immer das machen, was eben nicht ging und insofern nicht zur Verbesserung seiner Laune beitrug. Selbst der Versuch, seinen Frust beim Fußballspielen im Garten abzubauen, endete beinahe mit einem zerbrochenen Blumentopf und damit ebenfalls kläglich. “Es macht mir hier überhaupt keinen Spaß”, tat er denn sein Missfallen kund und ließ sich auch hiernach nur schwerlich ablenken. Irgendwie ist es Oma dann doch aber noch gelungen, ihn ein wenig gnädig zu stimmen. Was soll ich sagen? Es gibt Tage, da wäre man besser gar nicht aufgestanden.

Nicht immer drin, was draufsteht

Manchmal traut man ja seinen Augen nicht. Als wir letztens in Omas Elternhaus in Holland waren, fiel mein Blick auf ein Döschen, auf dem gut lesbar das Wort “DROGEN” stand. Auch nicht schlecht, dachte ich, die schreiben hier auch gleich noch drauf, was drin ist. Allerdings konnte ich mir dann doch nicht vorstellen, dass die Mutter von Oma mit ihren 88 Jahren noch zu solchen Aufputschmitteln greift – auch wenn unser Nachbarland für seinen lockeren Umgang mit Drogen ja bekannt ist. Des Rätsels Lösung war dann ganz einfach. In der Dose hebt Opas Schwiegermutter ihr Hörgerät auf, das dann über Nacht trocknen kann. Denn “DROGEN” heißt auf Deutsch “TROCKNEN”. Was soll ich sagen? Es ist halt doch nicht immer drin, was draufsteht.

Drogen Es ist nicht immer drin, was draufsteht.

Die Sache mit dem 29. Februar

Heute ist ein ganz besonderer Tag, den wir auch noch – quasi – geschenkt bekommen haben. Jedenfalls kommt der Tag nur alle vier Jahre vor. Warum das so ist, ist ganz schön kompliziert. Versuchen Sie es erst gar nicht, Ihren kleinen Kindern oder den Enkeln zu erzählen. Sollte Sie es dennoch interessieren, können Sie ja weiterlesen. Also: Unser Jahr, das wir in unseren Breitengraden zählen, definiert sich als die Zeit, die die Erde braucht, die Sonne zu umrunden. Und wir gehen davon aus, dass das 365 Tage dauert. Das ist allerdings nicht ganz richtig. Genau dauert es nämlich 365 Tage, 5 Stunden und 48 Minuten. Das hätte aber zur Folge, dass unser Kalender irgendwann überhaupt nicht mehr stimmt und wir den Jahreswechsel plötzlich im Sommer begehen. Hier kommt nun der 29. Februar ins Spiel, den es – wie schon gesagt – nur alle vier Jahre gibt. Aber auch das würde nicht reichen, denn ein Vierteltag besteht eben nicht aus 5 Stunden und 48 Minuten, sondern aus glatten 6 Stunden. Das hätte aber zur Folge, dass alle 120 Jahre trotz Schaltjahr und 29. Februar ein Tag fehlt. Deshalb hat man festgelegt: Kein glattes Hunderterjahr kann ein Schaltjahr sein, was die Sache mit dem Fehltag schon mal auf alle 457 Jahre verlängert. Zusätzlich sind alle Jahre ausgenommen, die man durch 400 teilen kann, so dass nur noch alle 3225 Jahre ein Tag fehlt. Das sollte erst mal reichen, haben da vermutlich die Kalendermacher gedacht und es dabei belassen. Was soll ich sagen? Gott sei Dank, dass das Thema nur alle vier Jahre ansteht. Und einen ganz herzlichen Glückwunsch denjenigen, die am 29. Februar geboren sind und damit nur alle vier Jahre Geburtstag feiern können.

Drogenorgien im Tierreich

Da verzweifelt man ja schon oft genug an Gott und den Menschen. Und jetzt auch noch die Tiere! Die kiffen und saufen nämlich, dass es nur so kracht. Herausgefunden hat das der Karlsruher Biologe Mario Ludwig, der feststellt: “Es gibt Tiere, die kiffen, und Tiere, die zechen.” Rentiere beispielsweise suchen ganz gezielt nach Fliegenpilzen, nach deren Verzehr sie ziemlich “stoned” sind. Oder: Kängurus ziehen sich im australischen Bundesland Tasmanien in den legalen Schlafmohnfeldern Mohnkapseln rein und sind durch die enthaltenden Opiate und Morphine ausgesprochen “high”. Auch Delphine, genauer gesagt der Große Tümmler, bedienen sich in der Natur, treiben es dabei aber besonders bunt. Sie greifen sich den Kugelfisch, den sie ein bisschen ärgern, so dass dieser sein berauschendes Nervengift Tetrododoxin ausscheidet. “Die Tümmler kauen leicht auf ihm herum und reichen ihn dann – wie bei einem Joint – an den nächsten Artgenossen weiter”, beschreibt Ludwig die Unterwasser-Drogenorgie. Aber nicht nur natürliche Drogen spielen im Tierreich eine Rolle, sondern auch, wenn man so will, synthetische, also künstlich hergestellte. Auf der Halbinsel Kamtschatka haben beispielsweise Braunbären Kerosin als Designerdroge zum Schnüffeln für sich entdeckt und sind so scharf auf das Zeug, dass sie sogar Hubschraubern hinterherlaufen, um an das Kerosin von tropfenden Motoren zu kommen. “Ein massives Alkoholproblem” haben nach Erkenntnissen des Biologen Igel in Großbritannien. Die machen sich dort über die weit verbreiteten Bierfallen für Nacktschnecken her, da diese Viecher ihre Leib- und Magenspeise sind. Das Bier verfehlt dabei seine Wirkung nicht: “Hinterher sind die Igel stinkbesoffen und schlafen ihren Rausch in der Gartenecke aus”, so Ludwig. Was soll ich sagen? Die Welt ist wirklich aus den Fugen.

Erstmals gefilmt: Eine handfeste Unterwasser-Drogenorgie von Delphinen.

Kleine Verschleißerscheinung

Es ist noch gar nicht lange her, da gehörten zerrissene Jeans für Frauen „absolut in die Kategorie ‚muss ich haben‘“, wie AJOURÉ online schrieb. Und es war völlig egal, ob die Beinkleider in der DIY-Variante (zerrissene Jeans mit Schmirgelpapier oder Drahtbürste selbst gemacht) oder einfach gekauft daherkamen. Im letzteren Fall ließen sich manche Damen auch gar nicht Lumpen. Selbst für zurückgesetzte Ware wurden zuweilen noch Preise aufgerufen, die locker über 1.000 Euro lagen. Vor diesem Hintergrund war es Opa gänzlich unverständlich, warum Oma neulich zum Einkaufen unbedingt eine andere Hose anziehen wollte – nur weil die eine kleine Verschleißerscheinung aufwies. Dabei galt und gilt: Stylisch kombinierbar sind zerrissene Jeans auf jeden Fall, egal wie teuer die Hose ist. Was soll ich sagen? Also, im Supermarkt ist die Jeans niemandem aufgefallen. Wie gut, dass das zerrissene Teil nur das Ergebnis jahrelangen Spielens mit den Enkeln auf dem Boden war und nicht das eines sündhaft teuren Einkaufs. Nochmal Glück gehabt.

IMG_2526Nur wegen der kleinen Verschleißerscheinung wollte Oma unbedingt die Hose wechseln.

Vorsicht Bildschnitt

Man darf nicht immer glauben, was man sieht. Und dabei muss man vor allem wissen, dass nicht immer alles danach aussieht, was es ist. Insbesondere mit Bildschnitten kann man verblüffende Ergebnisse erzielen. Denn wenn das Gesamtbild und damit der Gesamteindruck verborgen bleiben, ist es schwer, das wahre Bild zu erkennen. So auch bei dem Foto, das ich hier Ende letzten Jahres eingestellt habe. Aufgenommen ist es in den Niederlanden, genauer gesagt in Uden, einer kleinen Stadt, die in der Nähe von Omas Geburtsort liegt. Was soll ich sagen? Es muss nicht immer Photoshop sein, um Bilder – im wahrsten Sinne des Wortes – zu verfremden. Auch mit einem guten Bildschnitt kann man erreichen, dass es in der Tat ein bisschen nach Mexiko aussieht …

IMG_2441   Wo steht der Baum? Vorher – nachher.

PS: Damit hat Sigrun das Bilderrätsel gewonnen, für die jetzt echte holländische Rademakers Hopjes – Kaffee-Bonbons – auf dem Weg sind.

Gedankliche Schmerzen

Also, Opa ist vermutlich kein Berührungs-Synästhetiker. Und ob er Spiegelneurone hat – das sind spezialisierte Nervenzellen, die es möglich machen, dass Menschen sich in andere hineinversetzen und mit ihnen fühlen können -, ist ebenfalls nicht belegt. Dennoch: Als Oma und Opa am Wochenede kurz bei unserer ältesten Tochter auf einen Kaffee vorbei geschaut haben, wollte uns unser Enkel zeigen, wie er sein Kinderzimmer neu geordnet hat und sein Hochbett künftig nutzt. Dabei mussten wir feststellen, dass er mittlerweile so groß geworden ist, dass er unter dem Hochbett nicht mehr durchlaufen kann, ohne sich den Kopf zu stoßen, wenn er sich nicht ausreichend bückt. „Da wird es ja sicher noch ein paar Beulen geben“, kommentierte ich so vor mich hin. Und die Worte waren noch nicht ganz ausgesprochen, da donnerte der Kleine auch schon mit seinem Kopf gegen einen der Bettbalken, dass es nur so krachte. Also, mir hat das mindestens so weh getan wie unserem Enkel, der sich ganz tapfer hielt und mit einem Kälegel tröstete. Was soll ich sagen? Nur wenn ich daran denke, tut es mir schon wieder weh.

Hals- und Beinbruch

Jetzt ist er endlich da, der Winter, und präsentiert sich hier in Berlin von seiner besten Seite in feinster weißer Pracht. Und eisig kalt ist es auch noch, das Thermometer zeigt minus sieben Grad an. Was für die Autofahrer schlecht, ist vor allem für die Kinder gut, die nun Schneeballschlachten veranstalten, sich Rodelhänge hinunterstürzen oder Schneemänner bauen können. Mit von der Partie werden dabei sicher unsere beiden Enkel sein, von denen der eine hoffentlich nicht so ein Pech hat wie im vergangenen Winter. Da hat er sich nämlich, als die erste Schneeflocken fielen, gleich den Arm gebrochen, so dass die Schneefreuden für ihn ziemlich schnell vorbei waren bzw, gar nicht angefangen haben. Was soll ich sagen? Oma und Opa fanden es schon immer ziemlich merkwürdig, wenn einem die Leute für den bevorstehenden Skiurlaub Hals- und Beinbruch wünschten.

Winter2016Winter in Berlin: Was des einen (Kinder) Freud, ist des anderen (Autofahrer) Leid.