Hinter der Bühne – Teil 2

Jetzt ist – wie angekündigt – der zweite Teil der Geschichte „Wilhelmstraße unter Denkmalschutz“ erschienen und auch auf der Webseite von Berlin vis-à-vis nachzulesen. Und darin verdichten sich die Hinweise, dass in diesem Fall doch mehr Politik im Spiel war, als einem lieb sein kann und die Verantwortlichen uns weismachen wollen. Ich hatte es ja schon in meiner ersten Veröffentlichung vermutet. Doch nunmehr wird immer deutlicher, dass es sich hier nicht nur um eine denkmalschutzrechtliche Angelegenheit handelt. Die Gründe für die Unterdenkmalschutzstellung erscheinen zumindest immer fragwürdiger. Und Fachleute sehen es als „selbstverständlich“ an, dass die Entscheidung so kurz vor den Berliner Wahlen „auch eine politische Angelegenheit“ war. Was soll ich sagen? Die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende und verspricht noch so manchen politischen Zündstoff. Eines ist aber jetzt schon offensichtlich: Die Verantwortlichen werden immer nervöser. Grund genug dafür haben sie. Denn wenn am Ende alles offen auf dem Tisch liegt, was sich da hinter der Bühne abgespielt hat, dürfte es für einige Protagonisten ziemlich peinlich, um nicht zu sagen, eng werden – das eine oder andere politische Opfer inbegriffen.

Schockanruf auch bei uns

Es ist ja nicht zu glauben. Da haben doch Ganoven tatsächlich versucht, mich aufs Kreuz zu legen. Am Vormittag klingelte plötzlich das Telefon, im Display wurde „Anonym“ angezeigt und – total aufgelöst – erklärte mir zumindest der Stimme nach meine jüngste Tochter, sie habe gerade ein kleines Kind überfahren und sitze stark blutend bei der Polizei. Und sie werde den Hörer jetzt an einen Polizisten weiterreichen. Oma, die im Zimmer war, als ich den Anruf annahm, und das mitbekommen hatte, war ebenfalls überzeugt, dass es sich bei der Anruferin um unsere Jüngste handelt, stutzte aber insofern, als dass sie es komisch fand, dass unsere Tochter zu dieser Tageszeit unterwegs gewesen sein sollte. Wie auch immer, der Polizist befragte mich hochoffiziell nach meinem Namen und meinem Geburtsdatum und wies mich darauf hin, dass das Gespräch aufgezeichnet würde. Als er merkte, dass mir die Formalien vor dem Hintergrund des vermeintlichen Verkehrsunfalls doch weniger wichtig erschienen und ich eher ruhiger statt kopfloser ankündigte, wir würden sofort aufs Polizeirevier kommen, wurde das Gespräch plötzlich abrupt beendet. Also rief ich sofort unsere Jüngste an, die vollkommen ruhig und gelassen das Gespräch begann: „Hallo Papa!“, und, nachdem ich Ihr die Geschichte erzählt hatte, ausrief: „Das ist ja spannend.“ Die Polizei, die ich dann kontaktierte, erläuterte mir, dass es sich nur um eine straflose Tatvorbereitung handele und eine Strafanzeige insofern nichts bringe. Was soll ich sagen? Vor gut einem Jahr hatte ich auf Bitten der Polizei an dieser Stelle bereits ein Plakat veröffentlicht, dass vor solchen Schockanrufen warnt. Dass mir das selbst einmal passieren würde, hätte ich damals nicht gedacht. Heute weiß ich, dass es sich nicht nur um eine theoretische Gefahr handelt, sondern jeder jeden Tag davon betroffen sein kann. Besonders nachdenklich macht mich, auch wenn es vielleicht Zufall war, wie täuschend echt die Stimme klang. Dennoch lautet mein Rat: Immer ruhig und besonnen bleiben! Denn wie hat es der ehemalige US-Präsident Thomas Jefferson einmal formuliert: „Nichts verleiht mehr Überlegenheit, als ruhig und unbekümmert zu bleiben.“

Fast wie ein Déjà-vu

Es ist fast wie ein Déjà-vu: Anfang Oktober 2018 war es alles andere als herbstlich. Vielmehr herrschten fast sommerliche Temperaturen und unser Quittenbaum übertraf alle Erwartungen. So ist es denn auch dieses Jahr.

Zwar sind die Temperaturen nicht ganz so hoch wie 2018, dafür aber hat sich die Zahl der Quitten mehr als verdoppelt und kommt heuer auf über sage und schreibe 40.

Was soll ich sagen? Da wartet noch ein hartes Stück Arbeit auf uns, bis Marmeladen, Gelees und Chutneys fertig sind. Aber wie wusste schon der griechische Dichter Hesiod (715 – 650 v. Chr.): Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Oder um es mit Winston Churchill zu sagen: Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.