Krippe an gewohnter Stelle

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt … jetzt auch wieder in Opas Krippe. Drei sind es sogar in der alpenländischen Krippe, die Opa schon vor Jahren für seine Enkel gebaut und nunmehr pünktlich zum ersten Advent aus dem Keller ins Wohnzimmer verfrachtet hat. Unsere Enkel werden sich freuen, wenn sie in dieser Woche vorbeikommen und ihre so lieb gewonnene Spielkrippe wieder an gewohnte Stelle vorfinden. Der Kleine allerdings wird vermutlich (noch) vermissen, dass in der kleinen Seitenscheune nach wie vor kein Licht brennt. Das hatte er nämlich im letzten Jahr moniert. Also muss Opa noch eine Lampe kaufen und anschließen. Was soll ich sagen? Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier … Dann sind unsere Enkel hoffentlich wieder wunschlos glücklich.

IMG_1482Jetzt steht sie wieder an gewohnter Stelle: Die Krippe, die Opa für seine Enkel gebaut hat.

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um Küchengerüchte zum Thema Spitzenköche.

Man möchte ja meinen, dass Spitzenköche verwöhnte Gaumen haben und insofern auch privat nur das Allerfeinste auf den Tisch bringen. Doch weit gefehlt. Auch Spitzen- und Sterneköche essen zu Hause ganz normal. Aber was heißt normal? Spaghetti bolognese, Grünkohl mit Pinkel und Fleischpflanzerl gehören zum selbstverständlichen Repertoire. Einen guten Überblick, was bei Witzigmann&Co. daheim so alles gekocht und gegessen wird, gibt es jetzt in Buchform. Das erste Ma(h)l heißt das gerade erschienene Werk von Stephanie Bräuer, die selbst mit einem Sternekoch, nämlich Bobby Bräuer, verheirat ist, und für das Buch 25 Spitzenköchen und ihren Partnern insbesondere zwei Fragen gestellt hat: „Was kocht Ihr Mann eigentlich zu Hause? Und: „Hatten Sie nicht schreckliche Angst, als Sie das erste Ma(h)l für ihn kochen mussten?“ Herausgekommen ist eine ebenso erkenntnisreiche wie unterhaltsame Mischung aus Liebesrezepten und privaten Herdgeschichten, mehr als nur ein Kochbuch – wobei (nur) zwei Mal die Rollen vertauscht waren und es sich um Köchinnen gehandelt hat. Was soll ich sagen? Die Idee, ein solches Buch zu schreiben, ist eigentlich naheliegend. Wie gut, dass es endlich auch jemand gemacht hat.

PS: Eine ausführliche Buchbesprechung gibt es hier.

Das erste Mahl                                                          Stephanie Bräuer: Das erste Ma(h)l                                                                            Becker Joest Volk Verlag, Hilden, 336 Seiten, 37,00 Euro, ISBN 978-3-95453-084-7

Uris Plätzchenrezepte

Plätzchen gehören zur Adventszeit wie die Luft zum Atmen. Das war immer so und wird vermutlich auch immer so bleiben. Oma war ja diese Woche schon zugange und hat kräftig gebacken. Dabei kamen Rezepte zu Ehren, die noch von Opas verstorbener Mutter stammen: Vanillekipferl, sozusagen der Klassiker unter den Adventsplätzchen, und Schokoladenbutterzeug. Uri, so der Rufname bei unseren Enkeln, hätte sich einen Kullerkeks gefreut, wenn sie Oma zugeschaut hätte. Was soll ich sagen? So gehen die Traditionen eben weiter. Und es versteht sich von selbst, dass sich die Rezepte für die Kipferl und das “Zeug” in Opas Kochbuch finden.

Kipferl SchokoladenbutterzeugKommen in der Adventszeit zu Ehren: Uris Plätzchenrezepte.UrisKochbuch

Der Advent kann kommen

Jetzt ist es bald wieder soweit. Am Sonntag beginnt die Adventszeit. Oma wird bis dahin unsere Wohnung mit Tannenzweigen, Kerzen und sonstigem Adventsschmuck vorweihnachtlich dekorieren, Opa die Krippe aus dem Keller holen und aufbauen. Auch der Adventskranz wartet bereits auf seinen Einsatz. Die Adventskalender, die Oma jedes Jahr nach wie vor für unsere Kinder zusammenstellt, sind schon fertig. Und die ersten Plätzchen sind es übrigens auch, wobei unsere Älteste mit ihrem Sohn – zumindest beim Glasieren – dieser Tage kräftig mitgeholfen hat. Draußen müssen noch die Lichterketten angebracht werden. Dann fehlt eigentlich nur noch ein wenig Schnee, der dann hoffentlich liegen bleibt, um die Vorweihnachtszeit optisch entsprechend abzurunden. Was soll ich sagen? Oma und Opa sind bestens gerüstet. Der erste Adventssonntag kann also kommen.

IMG_2339Fleißig: Drei Generationen beim Fertigstellen der Plätzchen. Der Advent kann kommen …

PS: Advent kommt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet Ankunft. Advent, Advent, ein Lichtlein brennt ist wohl einer der bekanntesten Kinderreime. Nach Ansicht der Volkskundlerin Ingeborg Weber-Kellermann sind es die Verse, „die jedes Kindergartenkind als erstes lernt“. Insgesamt geht der Reim so:

Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt.
Erst eins, dann zwei,
dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.

Und größere Kinder ergänzen:

Und wenn das fünfte Lichtlein brennt,
dann hast du Weihnachten verpennt!

Wohin der Weg führt

Die Umgebung von Berlin hat eine Menge zu bieten, vor allem für Großeltern mit ihren Enkelkindern. Der andere Opa von unserem ältesten Enkel ist da sehr aktiv und unternimmt, so oft er kann, Exkursionen mit unserem Nachwuchsmann. Letztens waren sie in Klaistow, das ist etwas mehr als 40 Kilometer von Berlin entfernt. Und dort gibt es ein Labyrinth. Bei ihrem Besuch war es noch ein Maislabyrinth, das jetzt natürlich abgeerntet ist. Aber die Betreiber sind ganz schön ausgeschlafen und haben dort jetzt ein Strohballenlabyrinth aufgebaut, das bis Weihnachten besucht werden kann. Das soll zwar nicht ganz so groß sein soll, aber trotzdem Spaß machen. Was soll ich sagen? Der französische Kaiser Napoleon Bonaparte hat’s auf den Punkt gebracht: “Wer von Anfang an genau weiß, wohin sein Weg führt, wird es nie weit bringen.”

MaislabyrinthAm besten immer der Nase nach …

Warten aufs Zauberwort

Geduld ist nicht immer die Stärke unserer Enkelkinder. Vor allem der Kleine kann ganz schön ungemütlich werden, wenn’s nicht so läuft, wie er sich das vorstellt. Und dann kommen auch schon klare Ansage. Als jüngst unsere beiden Töchter mit ihren Buben bei uns waren, fühlte sich der kleine Mann offensichtlich nicht ausreichend beachtet, baute sich mitten im Wohnzimmer auf und polterte los: “Oma, wann spielst du endlich mit mir? Du quatscht ja nur die ganze Zeit rum!” Was soll ich sagen? Der Kurze lernt es schon noch, dass man mit dieser Tonlage nicht sehr weit kommt. Das Zauberwort hilft da wesentlich weiter. Und darauf hat Oma einfach stur gewartet.

Ungemütlicher “Jürgen”

Frage: Wie lange dauert der Übergang vom Herbst in den Winter? Antwort: In diesem Jahr in Berlin keine halbe Stunde! Wie das? Also, Oma und Opa haben sich am Sonntag – ermuntert durch einen fast strahlend blauen Himmel – zu einem Herbstspaziergang aufgemacht. Während da bei uns im Garten noch die Hölle los war und sich die Vögel in unserem Vogelhäuschen sozusagen die Klinke in die Hand gaben, zogen wir los und genossen eine klare wie kalte Luft, die allerdings irgendwie verdächtig erschien. Und in der Tat, als wir gerade eine halbe Stunde unterwegs waren, fielen die ersten Flocken vom Himmel. Und es dauerte auch nicht lange, da blies uns der Wind beachtliche Mengen der weißen Pracht ins Gesicht und verwandelte uns in kleine Schneemänner. Als wir wieder zu Hause ankamen, waren die Vögel weg und der Rasen mit Schnee bedeckt. Was soll ich sagen? Ich gebe nur den Wetterbericht wieder: Tief “Jürgen” sorgt in den kommenden Tagen für richtig ungemütliches Wetter in Deutschland.

IMG_2307   IMG_2326So schnell kann’s gehen: Eben noch grün präsentiert sich der Rasen im Handumdrehen weiß. Jedenfalls wurde der Herbstspaziergang von Oma und Opa ziemlich winterlich.Winterspaziergang

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um Küchengerüchte zum Thema Kochen in der Schule.

Kochen in der Schule als Unterrichtsfach ist heute, wenn überhaupt, noch die Ausnahme. Auch KINDER | KOCHEN, das Sozialprojekt von Oma und Opa, das Kochkurse für die sechsten Klassen beinhaltet, reiht sich da ein. Aber vielleicht ändert sich das ja. Der bekannte Gastronomiekritiker Jürgen Dollase wirft in seinem neuen Buch Kopf und Küche, das auf diesem Blog hier und da bereits ausführlich besprochen worden ist, einen Blick in die kulinarische Zukunft und entwickelt dafür die fiktive Stadt Taste City. Und dort ist vieles anders.

„Die Kochkunst ist in Taste City mittlerweile auch in den Schulen ein fester Bestandteil des Fächerkanons und steht im Range eines Hauptfachs“, schreibt Dollase. „Dabei hat sich gezeigt, dass die Kenntnisse und Leistungen von Schülern, die seit dem ersten Schuljahr ganz selbstverständlich auch etwas mit der Akkumulation von kulinarischem Wissen, Verständnis und praktischem Können zu tun haben, im Laufe ihres Schullebens ein sehr hohes Niveau erreichen, mit dem niemand gerechnet hätte. Ganz allgemein kann man feststellen, dass sich durch die große Selbstverständlichkeit, die kulinarisches Wissen im privaten wie im öffentlichen Bereich bekommen hat, ein völlig neues qualitatives Denken ergibt. Natürlich war es früher nie ein Ziel, dass ein Schüler mit dem Abitur quasi das Wissen und Können eines professionellen Kochs besitzt. Tatsächlich hat es sich aber so ergeben. Hier zur Illustration die Abituraufgabe im Fach ‚Praktische Kochkunst‘ des aktuellen Jahrgangs einer der Gesamtschulen von Taste City:

Sie haben folgende Produkte zur Verfügung:

3 Kalbskoteletts mit Knochen am Stück, Morcheln, jungen Knoblauch, Kartoffeln der Sorte ‘La Ratte’, Gewürze, Fette, Fonds und kleine aromatische Zutaten (z.B. Oliven) nach Belieben. Entwickeln und realisieren Sie mit diesen Produkten eine klassische, eine mediterrane und eine asiatische Variante eines Gerichtes.

IMG_0180KINDER | KOCHEN würde mit den Kochkursen für 6. Klassen gut nach Taste City passen.

Wie unschwer zu erkennen ist, setzt diese Aufgabe eine ganze Reihe von Kenntnissen voraus, und das nicht nur kochtechnisch, sondern auch konzeptionell. Wie kann man zum Beispiel eine mediterrane Variante entwickeln, ohne über so plakativ-mediterranen Produkte wie die typischen Gemüsesorten zu verfügen? Welche Funktion kann in einem mediterranen oder asiatischen Zusammenhang die Kartoffel haben? Oder: Was kann man mit dem Fleisch anfangen, um es in eine mediterrane oder asiatische Schiene zu bringen? Ganz offensichtlich haben die Schüler im Laufe ihres langen Küchenlebens ein kulinarisches Denken erlernt, das sich von der bloßen Fähigkeit, Rezepte zu realisieren weit entfernt hat und ihnen einen wirklichen Umgang mit den Produkten ermöglicht. Ziel der kulinarischen Ausbildung ist es übrigens nicht primär, auf den Beruf des Kochs vorzubereiten. Im Laufe der Jahre haben sich die Standards so weitgehend verändert, dass es ganz normal geworden ist, dass jeder einigermaßen gebildete Mensch über für heutige Verhältnisse beträchtliche Kochkünste verfügt. Man hat einfach erkannt, dass es nach jahrzehntelangem kulinarischen Stillstand, bei dem das Bild vom hilflos in der Küche herumstochernden, irgendwie albern wirkenden Berufstätigen dominierte, der ab und zu in einer Art ‘Show-Küche’ zu Messer und Pfannen greift, einen grundsätzlichen Wandel der Einstellung geben musste. Die Folge war eine Art Neudefinition dessen, was an kulinarischem Wissen und Können zum völlig normalen Bildungsstand gehören sollte.“

Was soll ich sagen? Wenn man das so liest, muss man feststellen: KINDER | KOCHEN ist fast schon die Zukunft und würde ziemlich gut nach Taste City passen.