In Omas “klompen”

Wenn der Nachwuchs in die Fußstapfen von Mama oder Papa bzw. Oma oder Opa tritt, freuen sich die Altvorderen. Und auch die Kinder können zumeist zufrieden sein. Wie schwer es allerdings im wahrsten Sinne des Wortes sein kann, wenn man das mit den Fußstapfen allzu wörtlich nimmt, musste jetzt unser ältester Enkel erfahren, der ein Paar “klompen” seiner holländischen Großmutter entdeckte und sofort hineinschlüpfte. Was soll ich sagen? Bequem laufen fühlt sich sicher anders an. Insofern konnte sich unser Enkel bei dieser Gelegenheit vermutlich nicht mit dem Satz anfreunden: Früher war alles besser, da war auch alles noch aus Holz.

KlompenBequem laufen fühlt sich sicher anders an: Unser ältester Enkel in “klompen” von Oma.

Not amused

Die Holländer sind “not amused”. Hatte sich Opa doch gestern über die Ähnlichkeit von iPad und einer alten Kreidetafel aus Omas Schultagen ausgelassen. “Auf so Tafeln haben ja selbst unsere Eltern nicht mehr schreiben gelernt. Die waren doch nur zum Spielen da”, erregten sich die Gemüter, die befürchten, dass Holland da als hinterwäldlerisch und zurückgeblieben überkommen könnte. Was soll ich sagen? Die Sache mit den “klompen” sollte ich mir dann besser noch einmal gut überlegen …

KlompenkleinEines der holländisches Wahrzeichen: “klompen”, wie die Holzschuhe genannt werden.

PS: Schon für Opas sommerliches Genuss-Konzert abgestimmt?

Vater sein dagegen sehr

„Bierselige Horden singender Männer, ein ganzes Volk Männer, nur Männer fahren ins Grüne. Männer aus allen sozialen Schichten, Männer, nur Männer wollen unter sich sein! Ledig der Röcke und Lockenwickler, wollen nur weg von der Brust, frei vom Strickstrumpf, dem Abwasch, dem Haar in der Suppe, wollen außer sich sein und ins Grüne, mit Flaschen und Stullen, Kuhglocken und Trompeten wollen sie die ganze große Sau rauslassen, herrlich, selbstherrlich und abgenabelt von Muttern sein.“ So beschreibt der im vergangenen Monat verstorbene Günter Grass in seinem Roman “Der Butt” den Vatertag und lässt keinen Zweifel daran, dass er davon nicht viel hält. Und in der Tat lässt es tief blicken, wenn am Vatertag erheblich mehr Schlägereien als an anderen gewöhnlichen Tagen verbucht werden – Schnaps, Bier und anderen alkoholischen Getränke lassen grüßen. Auch die Zahl der durch Alkohol bedingten Verkehrsunfälle erreicht einen traurigen Jahreshöhepunkt und steigt auf das Dreifache des Durchschnitts der sonstigen Tage an. Was soll ich sagen? Bei soviel Tristesse muss erst einmal Wilhelm Busch herhalten:

“Vater werden ist nicht schwer,
Vater sein dagegen sehr.

Ersteres wird gern geübt,
Weil es allgemein beliebt.
Selbst der Lasterhafte zeigt,
Daß er gar nicht abgeneigt;
Nur will er mit seinen Sünden
Keinen guten Zweck verbinden,
Sondern, wenn die Kosten kommen,
Fühlet er sich angstbeklommen.
Dieserhalb besonders scheut
Er die fromme Geistlichkeit,
Denn ihm sagt ein stilles Grauen:
Das sind Leute, welche trauen.”

Dass derartige Befürchtungen nicht ganz unbegründet sind, darauf hat schon Loriot in ausgesprochen anschaulicher Weise in einem Zeichentrickfilm hingewiesen:

In diesem Sinne wünscht Opa allen Vätern und Großvätern einen schönen Vatertag.

Das ganze Jahr Muttertag

Den Tagesspiegel in Berlin plagen ja düstere Visionen hinsichtlich des heutigen Muttertages: “Generell scheint der Brunch als Allzweckwaffe zu gelten, gern angepriesen mit dem Nachsatz ‘Damit Mutti sich hinterher um den Abwasch keine Gedanken machen muss.’ Die häkeldeckchenhafte Betulichkeit solcher Sätze legt den Verdacht nahe, dass der Muttertag in Berlin längst heimlich zum Omatag umgeschaltet wurde, dessen Zugangsberechtigung die Mutter erst im Rentenalter erreicht. Endlich Zeit für Dampferfahrt, Kännchennurdraußen und einen finalen Eierlikör”, steht da unter der Überschrift “Alles in Mutter” im Lokalteil. In der Beilage CAUSA heißt es in der derselben Ausgabe: “Viele Frauen können sich am Muttertag aber selbst über eine Flasche ‘Veuve Clicquot’ nicht richtig freuen. Die rituelle Mutti-Ehrung widerspricht dem Selbstbild vieler Frauen. Die meisten haben heute ein eigenes Einkommen. Sie sind nicht angewiesen auf das gönnerhafte Überreichen kleiner Präsente.” Was soll ich sagen? Ich weiß ja nicht, wo die beiden Autoren – übrigens ein Mann und eine Frau – ihre Erkenntnisse her haben. Aber bei uns in der Familie freuen sich mit Oma und meinen zwei Töchtern gleich drei gestandene und selbstbewusste Frauen über diese “kleineren Präsente” – denn sie sind mit Liebe und Wertschätzung geschenkt. Und im übrigen ist bei uns nicht nur am zweiten Sonntag im Mai Muttertag, sondern mehr oder weniger das ganze Jahr über.

Blumen MuttertagMit Liebe und Wertschätzung geschenkt: Blumen für Oma zum Muttertag.

Auch Könige haben’s schwer

Der 6. Januar ist der Tag der Heiligen Drei Könige. In der katholischen Kirche werden sie als Heilige verehrt und mit dem Fest der Erscheinung des Herrn, auch Epiphanie oder Epiphanias genannt, gefeiert. Während üblicherweise die Krippen im Lande an diesem Tag um die drei Figuren ergänzt werden, dürfen sie bei Opas Krippe ja schon vom ersten Tag an mit dabei sein. Dieses Privileg ist für die Könige allerdings mit einigen Unannehmlichkeiten verbunden. Denn wenn sich unsere beiden Enkel über ihre Spielkrippe hermachen, dann landen die Drei schon mal kopfüber in einem Bottich, mit Schafen zusammengepfercht auf dem Dachboden oder einsam verstreut irgendwo in der Scheune. Nur selten finden sie sich dort wieder, wo sie hingehören: Vor das Jesuskind. Was soll ich sagen? Auch das Leben als Heilige Drei Könige ist nicht immer einfach.

PS: Übrigens hat es auch das Jesuskind zuweilen schwer. Neulich quittierte unser jüngster Enkel seine vergeblichen Versuche, die Figur in eine senkrechte Position zu bringen, mit der ziemlich vorwurfsvollen Bemerkung: “Das Jesuskind kann ja gar nicht stehen.”

IMG_0264Bei Opas Krippe dürfen die Heiligen Drei Könige vom ersten Tag an mit dabei sein.

Wie die alten Germanen

Der Jahreswechsel ist also vollbracht. Und die Deutschen haben es wieder kräftig krachen lassen, wie wir auch bei unserem Neujahrsspaziergang feststellen konnten. 10.000 Tonnen Böller und Raketen sollen es gewesen sein, die zwischen Flensburg und Oberstdorf verpulvert wurden, im Wert von immerhin 120 Millionen Euro. Da fragt man sich, ob das Geld nicht besser anzulegen gewesen wäre. Unter dem Motto Brot statt Böller rufen beispielsweise christliche Jugendorganisationen dazu auf, einen Teil des Geldes für Straßenkinder in Afrika zu spenden, statt es fürs Feuerwerk auszugeben. Die Unterzeile “Freude teilen” verdeutlicht dabei, dass nicht der Verzicht auf das Feuerwerk im Vordergrund steht, sondern die Idee des Teilens aus Anlass der Silvester-Feierlichkeiten. Was soll ich sagen? Wie so oft im Leben kann man das eine tun, muss aber das andere nicht lassen. Immerhin handelt es sich bei der Silvester-Kracherei um eine ganz alte Tradition. Schon die alten Germanen haben in der Silvesternacht ziemlichen Krach gemacht, um zu verhindern, dass der Kriegsgott Wotan sein Unwesen treibt und besonders viel Unheil anrichtet.

PS: Dass vermutlich drei Menschen ihr Leben bei der Knallerei lassen mussten, trübt die Freude über einen ansonsten ziemlich harmonischen Jahreswechsel in Deutschland.

FeuerwerkDie Spuren des Silvester-Feuerwerks waren beim Neujahrsspaziergang deutlich zu sehen.

Ein frohes neues Jahr

Prost Neujahr. Was soll ich sagen? Oma und Opa wünschen allen Lesern und Freunden von Opas Blog ein frohes, glückliches, erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr – und das in vielen Sprachen:

Frohes neues Jahr

Silvester ohne geht nicht!

Wenn es etwas an Silvester gibt, das – abgesehen einmal vom Feuerwerk – Kultstatus hat, dann ist das der Sketch Dinner for one. Dabei handelt es sich um eine Fernsehproduktion des NDR aus dem Jahre 1963. Seitdem ist er 231 Mal ausgestrahlt worden. Und dieses Jahr Silvester kommen wieder etliche Ausstrahlungen hinzu. Der Sketch des englischen Komikers Freddie Frinton mit seiner Partnerin May Warden ist mittlerweile fester Bestandteil des Silvester-Fernsehprogramms aller dritten Programme der ARD. Wer sich einen Überblick verschaffen will, wann wo welche Variante läuft, findet das hier. Was soll ich sagen? Silvester ohne geht nicht!

Überhaupt kein Lametta

Für Oma und Opa hat Weihnachten schon begonnen. Nachdem wir uns wieder erinnert und auch noch den Baum richtig geschmückt haben, ist jetzt nur noch Ruhe und Besinnlichkeit angesagt. Kaminfeuer und Weihnachtsmusik tun ein Übriges, um die richtige Antwort auf das stürmische Wetter zu geben, das draußen überhaupt nicht an Weihnachten erinnert. So freuen wir uns denn auf Heiligabend, an dem sich wieder die ganze Familie – inklusive Schwiegereltern unserer Kinder – bei uns versammelt. Der Lachs, den es vor dem Fondue als Vorspeise gibt, ist auch schon in der entsprechenden Beize eingelegt – das Rezept dafür findet sich hier. Und da wir in der großen Runde auf die Bescherung verzichten, wird der Abend auch viel entspannter als bei den Hoppenstedts. Was soll ich sagen? Bei uns gibt es überhaupt kein Lametta.

IMG_0226 KopieDer Baum ist geschmückt, so steht einem entspannten Heiligabend nichts mehr im Wege. Wie es auch sein kann, zeigt immer wieder anschaulich “Weihnachten bei Hoppenstedts”.

Richtig weit gediehen

Obwohl es noch drei Tage hin sind bis Heiligabend, sind Oma und Opa mit ihren Weihnachtsvorbereitungen schon richtig weit gediehen: Fürs Essen haben wir die meisten Sachen eingekauft, die Geschenke für Kinder und Enkel sind eingepackt und sogar der Weihnachtsbaum ist aufgestellt. Geschmückt wird heute Abend, so dass wir es mittlerweile sogar zu einem Heiligabend vor Heiligabend vor Heiligabend vor Heiligabend geschafft haben. Dabei wissen wir nicht einmal, warum wir in diesem Jahr so fix sind. Vermutlich ist es die Gelassenheit des Alters – oder wir haben einfach nur die Hälfte vergessen. Was soll ich sagen? Belassen wir’s mal beim Alter.

IMG_0177Fertig – oder haben wir noch was vergessen?