Deutsch – Eine Liebeserklärung

Für Mark Twain war sie einfach nur schrecklich, für andere ist sie die schönste Sprache der Welt. Die Rede ist von der deutschen Sprache, der Roland Kaehlbrandt mit seinem aktuellen Buch „Deutsch“ eine Liebeserklärung geschrieben hat. Auf 256 Seiten beschreibt er in liebevollen Worten „die zehn großen Vorzüge unserer erstaunlichen Sprache“. Dabei spricht er vermutlich nicht nur dem Autor dieser Zeilen aus der Seele, wenn er das Phänomen beschreibt: „Auch ohne ein Seminar über die deutsche Romantik zu besuchen, können wir empfinden, was Waldeinsamkeit bedeutet.“ Und so richtig geht einem das Herz auf, wenn Kaehlbrandt den klassische deutschen Bildungswortschatz würdigt, indem er das Damoklesschwert, die Sisyphusarbeit oder die Tantalusqualen anführt. Und dann ist selbstverständlich die Rede vom Tanz ums goldene Kalb, von dem Land, wo Milch und Honig fließen, oder von David gegen Goliath. Auch fehlen nicht der Gang nach Canossa, das Ei des Kolumbus oder der Rütlischwur. Der Sprachwissenschaftler nennt sie zu Recht „in ihrer sprachlichen Verdichtung selbst kleine Kunstwerke“. Das lesenswerte Buch analysiert die deutsche Sprache, was Wortbildung, Anwendung, Grammatik oder Rechtschreibung betrifft, und macht selbst vor dem Komma nicht halt: Gott vergibt Django nie versus Gott vergibt, Django nie! Was soll ich sagen? Ich zitiere da mal den Autor, der sein Werk mit den Worten beschließt: „Die deutsche Sprache ist ein kostbares Gut und ein schönes Geschenk. Es ist uns anvertraut.“ Dem will ich nur hinzufügen: Gehen wir sorgsam damit um!

PS: Hier noch ein paar deutsche Worte, die von anderen Sprachen übernommen wurde: Polterabend (Dänisch), Kindergarten (Englisch), Gemütlichkeit (Französisch), Weltanschauung (Italienisch), überhaupt (Niederländisch), Fingerspitzengefühl (Norwegisch), Malzbier (Portugiesisch), gefundenes Fressen (Schwedisch), Poltergeist (Spanisch), Pflaster (alle Sprachen Togos).

 Piper
Roland Kaehlbrandt, Deutsch – Eine Liebeserklärung | Piper, 2022, 256 Seiten, 12,00 Euro, ISBN 978-3-492-31756-6

Die Weltköche zu Gast im Ikarus

Von Alex Atala aus dem D.O.M. in Sao Paulo bis zu Jin Jie Zhang aus dem Green T. House in Peking – über 200 Sterneköche aus der ganzen Welt haben sich mittlerweile im Ikarus im Hangar 7 in Salzburg die Kochlöffel in die Hand gegeben. Seit 2003 geht das schon so und seit 2014 wird diese einmalige Erfolgsgeschichte von einem Buch begleitet, das unter dem Titel “Die Weltköche zu Gast im Ikarus” einmal jährlich – wie es im Untertitel heißt, “außergewöhnliche Rezepte und wegweisende Chefs im Porträt” präsentiert. War es anfangs noch Roland Trettl, der unter der Schirmherrschaft von Eckart Witzigmann als Chefkoch die Verantwortung trug, ist es seit 2014 Martin Klein, der das Zepter schwingt. Und nun erscheint Band 8 dieser Dokumentation der weltweiten Haute Cuisine. So wie das Küchenkonzept im Ikarus über all die Jahre gleich geblieben ist, ist auch die Konzeption des Buches unverändert geblieben. Nur in Nuancen und der Gestaltung hat sich an der einen und der anderen Stelle immer wieder etwas geändert. Der Konstanten “Qualität” indes hat das keinen Abbruch getan. Das gilt sowohl für die hochwertige Aufmachung und das exzellente Material sowie die eindrucksvollen Bilder und die gelungenen Texte, vor allem aber die Beschreibung der Zutaten und Rezepte, die in ihrer Detailtiefe ihresgleichen suchen. Insofern ist es auch für Hobbyköche durchaus möglich, das eine oder andere Gericht oder zumindest Teile davon nachzukochen, auch wenn diese alle ausgesprochen anspruchsvoll sind. Was soll ich sagen? Dieser achte Band ist – wie all seine Vorgänger auch – wieder einmal eine im wahrsten Sinne des Wortes Sternstunde für alle begeisterten Köche.

Uschi Korda und Martin Klein, Die Weltköche zu Gast im Ikarus
PANTAURO, Elisabethen, 2022, 344 Seiten, 69,95 Euro, ISBN 978-3710500602

Wut

Harald Martenstein ist ein großer Wurf gelungen. Wut ist nicht nur ein erschütternder Roman, sondern auch ein imposantes Sittengemälde der Nachkriegszeit, in der eine Mutter mit ihrem Sohn ihren Weg sucht. Die Geschichte aus Sicht des Sohnes zu erzählen, macht Sinn. Denn nur diese Generation kann sich in diesem Drama auch wiederfinden. Die Mutter-Generation dürfte bereits tot sein oder zumindest so alt, dass sie dem Ganzen nicht mehr folgen könnte bzw. gar nicht wollte. Die Frage, ob Martenstein wirklich eigene Erlebnisse kompensiert hat bzw. in welchem Ausmaß, ist müßig. Zu viel Schicksale dieser Art gab es, die ihr trauriges Lied aus dieser Zeit singen können. Das macht die Sache von Prügel und Nichtbeachtung natürlich nicht besser. Jeder, der auch nur annähernd ähnliche Erlebnisse gehabt hat, weiß, dass die einen nie los lassen werden, egal wie alt man wird. So richtig die Darstellung Martensteins von Eigen- und Fremdsicht auf Mutter und Sohn auch ist, die entscheidende Frage, warum dieser grenzenlosen Egoismus vieler Nachkriegsmütter sich so ungebremst entwickeln konnte, bleibt auch bei ihm letztlich unbeantwortet. Aber wie sollte es auch anders sein. Wie sollten die Söhne (und auch Töchter) wissen, warum ihre Mütter so tickten, wie sie tickten, wenn die sich dessen nicht einmal und vor allem keiner Schuld bewusst waren. Was soll ich sagen? Mit Sprache, Stil und Ende des Buches mögen manche nicht einverstanden sein und zurechtkommen. Das ist zwar bei mir nicht der Fall. Aber es ändert auch nichts an der Erkenntnis, dass jeder sein Schicksal auf seine Weise bewältigen muss. Der eine schreit es heraus, der andere frisst es in sich hinein. Entscheidend ist, eine Zukunftsperspektive für sich zu finden, die das Leben für sich und andere erträglich macht. Das an sich ist schon schwierig genug. Doch mit Martenstreins Wut haben alle Betroffenen nun die Gewissheit: Sie sind nicht allein. Und geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid.

Harald Martenstein, Wut
Ullstein, Berlin, 2021, 272 Seiten, 22,00 Euro, ISBN978-3-550-20210-2

Jesus. Eine Weltgeschichte (IV)

Es ist vollbracht! Dabei haben sich die 1.004 Seiten des Buches Jesus. Eine Weltgeschichte. wie von selbst gelesen und sind im Fluge vergangenen. Und das, obwohl der Bogen, den Markus Spieker gespannt hat, gewaltig ist: Von der Steinzeit bis in diese Tage. Der wichtigste Teil des Buches ist wohl der dritte, der mit der Auferstehung des Gekreuzigten beginnt und dort endet, was der Autor wie folgt beschreibt: “Die Glaubensgemeinschaft, die sich auf ihn gründet, ist die Größte der Welt und die einzige Weltreligion, die diesem Namen voll gerecht wird: Ihre Anhängerschaft verteilt sich auf alle geografischen und sozialen Milieus. Die Kirche des 21. Jahrhunderts ist wieder das, was sie schon in den ersten Jahrhunderten war: ein globales Phänomen.” Dabei sei das Christentum die Religion, “die es eigentlich gar nicht geben dürfte. Nach der Kreuzigung war nicht nur Jesus klinisch tot, sondern auch die von ihm ins Leben gerufene Bewegung. Doch der Totgesagte lebte wieder. Und die von ihm gestartete Bewegung wurde erst jetzt so richtig lanciert. Jesus kam wieder, um zu bleiben. Am Anfang der neuen Zeit steht die Auferstehung.” In den über 400 Seiten, die dazwischen liegen, hat Spieker die Entstehungsgeschichte des Christentum akribisch aufgearbeitet und bis in letzte Winkel ausgeleuchtet, mit allen Höhen und Tiefen. Hier näher darauf einzugehen, würde angesichts der Vielzahl an Details jeden Rahmen sprengen. Man muss es einfach selber lesen. Besonders bemerkenswert ist u.a., dass Spieker, der in einem evangelischen Pfarrhaus aufwuchs, sich – anders als manch Anderer – so lobend über die letzten drei Päpste äußert und mit Blick auf deren Berücksichtigung der Mahnungen von Bernhard von Clairvaux vor zu viel Ehrgeiz schrieb: “Dies gilt nicht zuletzt für die drei Männer, die in letzter Zeit der katholischen Kirche vorstanden: Johannes Paul II., Benedikt XVI., den Autor der bahnbrechenden ‘Jesus von Nazareth’-Biografie, und Franziskus.” Was soll ich sagen? Nachdem auf das Alpha und das Omega, den Anfang und das Ende bereits hingewiesen wurde, soll an dieser Stelle nicht Jesus das letzte Wort haben, sondern das letzte Wort sein: “Das Beste am Himmel sind nicht irgendwelche paradiesischen Genüsse. Am Ende der Geschichte …
… wartet eine Person.
Willkommen zuhause.
Bei Jesus.”

PS: Ein Dank an dieser Stelle an Birgit Kelle, die mich bei Facebook auf dieses Buch aufmerksam gemacht hat.

Markus Spieker, Jesus. Eine Weltgeschichte.
Fontis-Verlag, Basel, 11. September 2020, 1.004 Seite, 30,00 Euro, ISBN 978-3-03848-1881

Jesus. Eine Weltgeschichte (III)

Auch der zweite Teil von Jesus. Eine Weltgeschichte. hält, was Intro und erster Teil bereits versprochen haben: Dieses Buch ist nicht nur eine unterhaltsame wie lehrreiche Lektüre, die begeistert wie begeisternd das in der Tat nur kurze, drei Jahre dauernde Wirken von Jesus beschreibt. Es umgibt vielmehr „die faszinierendste Figur der Welt“ mit einem, zugegebenermaßen sehr dicken Rahmen und bettet sie ein in die Zeitumstände und schließlich in die Weltgeschichte. Dabei lässt sich der Autor Markus Spieker nicht davon irritieren, dass Jesus „immer wieder für Verwirrung“ sorgt. „Damals wie heute.“ Denn für ihn ist klar: „Ein Gott, der sich ausrechnen lässt, ist keiner.“ Dabei bleibt Spieker seiner literarischen Linie treu und bei einer Sprache, die jeder versteht: „Pünktlich zur Morgenstunde kräht der Hahn. Und Petrus, der stolze Gockel und selbstbewusste Hahnenkämpfer, schrumpft zum Hühnchen. Wie oft hat er sich in eine Gorilla-Pose geworfen, hat im Brustton der Überzeugung die kühnsten Versprechungen gemacht. Jetzt hat er seinen geliebten Meister dreimal verraten.“ Blumiger und lebhafter kann man diese Geschichte nicht erzählen, auch wenn nach Ansicht von Spieker Jesus „die Anerkennung als größter Erzähler aller Zeiten“ gebührt und „die Jesus-Kurzgeschichten ein Opus magnum für sich“ sind. Ein gutes Beispiel für die Leichtigkeit, mit der Spieker selbst komplexeste Sachverhalte erklärt, ist auch die Beschreibung der Agape-Ökonomie, wonach Geben lukrativer ist als Nehmen. Da beantwortet sich die Frage, nach welchen Gesetzmäßigkeiten das Reich Gottes funktioniert, fast von ganz alleine. Was soll ich sagen? Wenn ich es in einem Satz zusammenfassen müsste: Nicht nur diejenigen, die auf der Suche nach Jesus sind, werden in diesem Buche fündig.

PS: Das Buch ist heute erschienen.

Markus Spieker, Jesus. Eine Weltgeschichte.
Fontis-Verlag, Basel, 11. September 2020, 1.004 Seite, 30,00 Euro, ISBN 978-3-03848-1881

Jesus. Eine Weltgeschichte (II)

Der erste Teil von Jesus. Eine Weltgeschichte beginnt behutsam, um dann gleich den ersten Kracher zu zünden: „Wir tasten uns langsam an Jesus heran. Und gehen dafür weit zurück“, schreibt Markus Spieker. „Ganz weit zurück.“ Und jetzt kommt es. Man fühlt sich plötzlich in die Welt von George Lucas hineinkatapultiert: „Vor langer, langer Zeit in einer weit entfernten Galaxie“, beginnt die Rückschau, die nicht zufällig die Assoziation zu Star Wars weckt. Vielmehr will Spieker, das wird auch in seiner lebendigen und jungen Sprache deutlich, nicht nur eine begrenzte Elite von Theologen ansprechen, sondern „die spannendste Persönlichkeit aller Zeit“, wie er Jesus schon in seinem Intro beschrieben hatte, einem breiten Publikum nahe bringen und ans Herz legen. Dabei ist die leicht veränderte Wortwahl sicherlich bewusst gewählt. So heißt es nicht wie im Vorspann der Lucas-Filme „vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis“, sondern eben „vor langer, langer Zeit in einer weit entfernten Galaxie“. Das kann man getrost als ersten kleinen Hinweis auf die göttliche Ewigkeit interpretieren, zumal bei dem Ereignis, um das es da geht, Leben spendender Sternenstaub entsteht, „der danach durchs Universum regnet.“ Ich will das jetzt mal so stehen lassen. Denn beim Lesen dieses monumentalen Werkes merkt man immer wieder, wie begeistert der Autor vom Glauben an Jesus ist. Und so begeistert er auch seine Leser, mit denen er nun im Schweinsgalopp durch die Jahrhunderte fegt. Kaum einer oder etwas wird ausgelassen: Gilgamesh, Agamemnon, Echnaton, Buddha, Konfuzius, Zarathustra, Thales, Diagoras,  Alexander, Gyges, Sokrates, Platon, Aristoteles, Cicero, Hesekiel, Mose, Josua, David, Jona und Rut, die Pax Romana, Brot und Spiele – es ließe sich noch vieles aufzählen, was einen an die eigene Schulzeit erinnert, in der der eine oder andere im Griechisch- oder Lateinunterricht mit eben diesen Protagonisten oder Erscheinungen konfrontiert wurde. Während es dabei in letzter Konsequenz eher um Schulnoten ging, geht es Spieker um die „Suche nach dem verborgenen Gott“, den „Meisterplan“, die „Welt am Nullpunkt“ und insbesondere darum: „Das Licht geht auf“. Wer nun glaubt, sich bei der Lektüre in einem trockenen Priesterseminar wiederzufinden, irrt. Nein, es findet sich vieles, bei dem man denkt: Wow. Das hat einer im 2. Jahrhundert vor Christus zu Papier gebracht, obwohl es doch so nach heute klingt wie z.B. das welthistorische Gesetz des Schriftstellers Polybios. Der „erkannte“, schreibt Spieker, „dass Demokratien mit der Zeit zur Pöbel-Herrschaft degenerieren und Aristokratien in Tyrannei ausarten, dass irgendwann Anarchie, Umsturz und Neuanfang folgen, bevor der unselige Kreislauf von vorne beginnt.“ Irgendwie kommt einem das bekannt vor, auch aus jüngerer Zeit. Allerdings findet sich auch, zumindest für mich, Unbekanntes: „Vieles spricht dafür, dass die Ankündigung der Geburt Jesu und seine Geburt in die Jahre sechs und fünf vor Christi Geburt fallen“, beschreibt Spieker ein Paradoxon, für das der römische Mönch Dionysius Exitus verantwortlich zeichnet. Was soll ich sagen? Das klingt zunächst wirklich so absurd, dass man es wirklich selber lesen muss, was ja ab dem 11. September möglich ist, wenn das Buch erscheint. Bis dahin lese ich schon einmal weiter, wobei ich jetzt schon gestehen muss: So viel Spaß hat mir schon lange kein Sachbuch mehr bereitet. Dazu tragen vor allem diese Sätze bei, bei denen man das Gefühl hat, sie gehören in Stein gemeißelt: “Alles kann nur der, der auch auf alles verzichten kann.”

PS: Wussten Sie, dass sich aus dem Namen der Frau des Arminius, Thusnelda, “ganz nebenbei der umgangssprachliche Begriff ‘Tussi’ ableitet”?

Markus Spieker, Jesus. Eine Weltgeschichte.
Fontis-Verlag, Basel, 11. September 2020, 1.004 Seite, 30,00 Euro, ISBN 978-3-03848-1881

Jesus. Eine Weltgeschichte.

Einmal ist immer das erste Mal. Und so will ich heute einen Versuch wagen und etwas tun, das ich so noch nicht getan habe und von dem ich noch nie gehört habe, dass es jemand so getan hat. Ich werde ein Buch besprechen und das nicht, nachdem ich es gelesen habe, sondern während ich es lese. Dabei ist die Rezension dieses Buches an sich schon Herausforderung genug: Jesus. Eine Weltgeschichte. heißt das Werk von Markus Spieker, der auf 1.004 Seiten versucht hat, “alle relevanten Informationen über Jesus, seine Vorgeschichte und sein Weiterleben, zu sammeln, sie durch die Brille des Glaubens zu betrachten, sie nach bestem Wissen zu gewichten und ihnen eine schlüssige Erzählstruktur zu geben.” Dabei macht der promovierte Historiker, Journalist und Autor aus seiner Befangenheit keinen Heel. Vielmehr betont er noch, dass es bei der Beschäftigung mit Jesus “nun mal keinen neutralen Boden” geben könne. “Bei anderen übrigens auch nicht”, fügt er hinzu: “Unser Standpunkt bestimmt die Perspektive.” Man weiß also, woran man ist. Auf die Idee gekommen, die Buchbesprechung parallel zum Lesen vorzunehmen, bin ich durch die von Spieker beschriebene Gliederung, die wie folgt aussieht: “Im ersten Teil geht es um die universelle Vorgeschichte bis zur Geburt Jesu. … Der zweite Teil hat das öffentliche Wirken von Jesus zum Inhalt. … Im dritten Teil berichte ich von der Auferstehung und vom Aufgehen der himmlischen Saat, von der zweitausendjährigen Geschichte der Jesus-Bewegung, den ‘Greatest Hits’ der Christenheit, aber auch vom äußeren Widerstand und den inneren Konflikten.” Was soll ich sagen? Der Beginn des Buches ist schon sehr verheißungsvoll. Das Intro ist mit Alpha überschrieben und liest sich locker flockig dahin, ohne banal und beliebig zu wirken – der Journalist Spieker lässt grüßen. Er selbst verrortet sich “in der Tradition geistlicher Erneuerungsbewegungen, wie es sie seit der Spätantike in den unterschiedlichsten konfessionellen Kontexten gab, die aber dasselbe Ziel verfolgten: zurück zur ersten Liebe, zurück zu Jesus.” Sieben Jahre hat der Sohn eines evangelischen Pfarrers an dieser Jesus-Biografie gearbeitet und war dabei erstaunt, wie er schreibt, “wie viele mir bis dato völlig unbekannte Informationen ich gefunden habe.” Wir dürfen also gespannt sein. Mit dieser Rezension geht es hier weiter, wenn ich den ersten Teil, der mit “Schöpfer” betitelt ist, gelesen habe. Ich will jetzt noch nicht zu viel verraten und preisgeben. Nur eines: Der Schluss wird göttlich, heißt das Outro doch Omega. Jedenfalls schließt sich der Kreis – ganz im Duktus der Offenbarung des Johannes: „Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“

PS: Das Buch erscheint am 11. September 2020, kann aber schon bestellt werden.

Markus Spieker, Jesus. Eine Weltgeschichte.
Fontis-Verlag, Basel, 11. September 2020, 1.004 Seite, 30,00 Euro, ISBN 978-3-03848-1881

Wer, wenn nicht ich

Henryk M. Broder hat wieder einmal zugeschlagen. Wer, wenn nicht ich heißt sein neuestes Buch, das es in sich hat. Jeder und alle bekommen ihr Fett weg, was bei dem Publizisten und Buchautor nichts Ungewöhnliches ist. Allerdings wechselt er bei den Werkzeugen, mit denen er seine Zielobjekte malträtiert, ohne Vorankündigung zwischen leichtem Florett und schwerem Säbel. Zuweilen holt er auch den Vorschlaghammer raus, dass es nur so kracht. Doch dazu später mehr.

Erst einmal will und muss ich mich entschuldigen, dass diese Rezension den üblichen Rahmen auf diesem Blog sprengen wird. Aber das, was Broder hier niedergeschrieben hat, ist so vielschichtig, dass es für zwei bis drei Buchbesprechungen reichen würde. Dennoch: Es auseinanderzureißen, würde dem Ganzen auch nicht gerecht.

Dann wollen wir mal: „Dieses Buch ist keine Anleitung zum Handeln, wie sie derzeit von Kreti und Pleti en masse geschrieben werden. Es ist eine Einladung zum Selberdenken, zum Misstrauen gegenüber allen Wegweisern, die sich selbst nicht von der Stelle bewegen, und allen Ablasshändlern, die davon leben, dass sie Ängste schüren. Ich widme es Lionel, unserem ersten Enkel“, heißt es gleich zu Beginn.

Ich als Großvater finde diese Widmung natürlich toll, bin mir aber nicht ganz sicher, ob der kleine Mann, wenn er denn mal lesen kann, mit der offensichtlichen Verbitterung seines Großvaters so gut wird umgehen können. Und die liest sich an einer Stelle so: „Inzwischen glaube ich zu wissen, was der Subtext meiner Texte ist, was ich sagen will: Ihr, meine lieben Mitbürger, ihr seid Versager. Und wenn nicht ihr, dann eure Eltern und Großeltern. Sie haben mit den Juden das gleiche Pech gehabt wie die Türken mit den Armeniern. Wenn man einen Job anfängt, muss man ihn zu Ende bringen, ein Völkermord ist kein Kindergeburtstag, den man abbrechen kann, wenn es zu regnen anfängt. Schafft man es nicht, müssen sich die Nachkommen immer wieder dafür rechtfertigen, was die Altvorderen angestellt haben.“

In seiner Radikalität wie der “Alm-Öhi” von Heidi

Das ist schon starker Tobak, wobei ich Broder überhaupt nicht absprechen will, dass er mit uns Deutschen hart ins Gericht geht. Aber in seiner Radikalität erinnert er denn doch stark an den „Alm-Öhi“, den Großvater von Heidi, der sich im Zorn von den Menschen zurückgezogen hat und als Einsiedler auf seiner Hütte lebt: „Mit 73 mache ich mir keine Illusionen mehr. Ich bin auf dem Boden der Realität angekommen. Ich habe mich lange angedient und angebiedert, bis mir irgendwann klar wurde, dass es nichts bringt, einer Gesellschaft in den Hintern zu kriechen, die einen künstlichen Darmausgang hat. Dabei hatte ich mich so gut integriert. Noch ein, zwei Jahre, und ich wäre ein vorbildlicher Deutscher geworden.“ Das klingt nicht besonders hoffnungsvoll. Aber vielleicht, oder soll man besser sagen, hoffentlich schafft es ja der kleine Lionel, seinen „Alm-Öhi“ milder zu stimmen und den Deutschen wieder näher zu bringen.

Denn Broder gehört zu Deutschland. Mehr noch, das Land braucht den 73-Jährigen, der uns den Spiegel vorhält wie kein anderer. Und er fragt sich nach eigener Aussage täglich, „warum ich mich über das, was in Deutschland passiert, aufrege, und warum ich mich darüber aufrege, dass ich mich aufrege.“

Dabei muss man Broder zugestehen, dass es Anlässe genug gibt, sich richtig aufzuregen.  „Jeder Werbespot für eine Arznei, und seien es nur Kopfschmerztabletten“, erinnert er zu recht, „endet mit dem Hinweis, dass man sich über mögliche Risiken und Nebenwirkungen kundig machen und vor der Einnahme die Angaben auf dem Beipackzettel beachten sollte.“ Insofern ist es nur folgerichtig, wenn er vorschlägt: „Zu Beginn einer jeden Tagesschau, jeder Ausgabe des heute journals, jedes Berichts aus Berlin erscheint der Hinweis, dass der Konsum dieses Programms mit Risiken verbunden ist und Nebenwirkungen haben könnte – Gleichgewichtsstörungen, Übelkeit und kurze, aber heftige Anfälle von Verzweiflung. Der gleiche Hinweis, nur in größerer Schrift, wird vor jeder Talkshow eingeblendet, jedem Brennpunkt und jedem Wort zum Sonntag.“

Und was ist mit diesem Buch? Angesichts dessen, über was der Autor so alles berichtet, könnte man ja vielleicht den Warnhinweis noch in Versalien auf den Buchdeckel kleben.  Nur so ein Vorschlag …

Schauen wir einfach rein: Von irgendeinem ARD-Intendanten wurde „ein europäisches Gütesiegel für Qualitätsjournalismus“ gefordert, das, nur nebenbei bemerkt, mich als sogenannten Influencer im Visier hat,  weil die steigende Zahl dieser Menschen es nicht einfacher mache, den Wahrheitsgehalt bestimmter Sachverhalte im Netz zu identifizieren. Vor diesem Hintergrund bin ich ganz der Meinung Broders: „Bei der Einführung eines ‚Gütesiegels für Qualitätsjournalismus’ müsste nur eine zentrale Frage geklärt werden: Wie stellt man ‚den Wahrheitsgehalt bestimmter Sachverhalte im Netz’ fest? Viele Sachverhalte sind ja bis heute umstritten. Zum Beispiel: Hatte der Führer wirklich nur ein Ei? Sind die Israeliten tatsächlich 40 Jahre durch die Wüste gewandert? War Maria bei der Geburt ihres Sohnes eine Jungfrau? Ist die Marktwirtschaft der Planwirtschaft überlegen? Gehört der Islam zu Deutschland wie Jägermeister, das Wort zum Sonntag und die Happy Hour? Hat die Mondlandung in der Wüste von Nevada oder Arizona stattgefunden? Steht die Abkürzung NATO für ‚No Action Talk Only’? Haben Frauen deswegen kleinere Füße als Männer, damit sie beim Kochen näher am Herd stehen können? Fragen über Fragen, die unser Sosein erschüttern.“

“Vulven malen” auf dem Evangelischen Kirchtag

Erschüttert waren vermutlich auch einige Teilnehmer des Kirchentages 2019 in Dortmund, organisiert von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Broder wie folgt beschreibt: „Natürlich ist die EKD ‚weder eine Reederei noch eine Rettungs-NGO’, sie ist auch keine Event-Agentur. Dennoch veranstaltet sie alle zwei Jahre einen Kirchentag, eine Megaparty, die alles in den Schatten stellt, was sonst so an Massenveranstaltungen angeboten wird, von den Oberammergauer Passionsspielen bis zum Open Air Heavy Metal Festival in Wacken.“ Und dann kommt es: „Der thematische Regenbogen war … weit gespannt. Von der ‚Vielfalt der Religionen in Deutschland’ bis zu der Vielfalt der weiblichen Genitalien, die in einem Workshop ‚Vulven malen’ abgehandelt wurde. Wozu der Kirchentag über Twitter ein GiF-Bild verbreitete, ‚das verschiedene Darstellungen des weiblichen Geschlechtsteils’ in zuckenden Bewegungen zeigte.“ Kann man machen, muss man aber nicht.

Dass unser Autor einige Protagonisten des deutschen Politikbetriebes gefressen hat, ist nichts Neues. Die Deutlichkeit, mit der er seine Abneigung beschreibt, schon eher. Nehmen wir zum Bespiel Ralf Stegner, Fraktionschef der SPD in Schleswig-Holstein: „Aber Stegner ist nicht nur ein Kotzbrocken – autoritär, grobschlächtig, humorfrei – er ist ein Sozialdemokrat aus dem Labor von Dr. Frankenstein. Um es mit den Worten von Carsten Baumann, dem Leiter der Frankfurter Bahnhofsmission, zu sagen: Eine ‚sinnlose Katastrophe’.“

Oder der CDU-Politiker Peter Tauber, „Peter wer?“, wie Broder fragt und auf rund vier Seiten den Mann verarbeitet, der „immun gegen Anflüge von Peinlichkeit ist. Bei passender Gelegenheit würde er auch über seine Hämorrhoiden Auskunft geben.“

Zwei Personen haben es dem Bestsellerautor besonders angetan

Man kann hier gar nicht alle aufzählen, die der Bestsellerautor durch die Mangel dreht. Aber zwei Personen haben es ihm besonders angetan. Der eine ist Heiko Maas, Bundesaußenminister seines Zeichens, über den zu schreiben, etwa so erfreulich sei, „wie an einem Autounfall vorbeizufahren. Irgendetwas zwingt einen dazu, hinzuschauen, obwohl man sich eigentlich abwenden möchte.“ Tut Broder aber nicht: „Wenn es ein Zeichen von Stärke ist, sich der eigenen Schwächen nicht bewusst zu sein, dann ist Maas ein ausgesprochen starker Politiker. Allerdings auch einer, über den Karl Kraus gesagt hätte, es genüge nicht, keine Gedanken zu haben, man müsse auch unfähig sein, sie auszudrücken.“ Damit ist alles gesagt, obwohl der SPD-Politiker viele, viele Seiten füllt.

Bleibt noch Luisa Neubauer, das deutsche Gesicht der Fridays for Future-Bewegung, die leider keine Ahnung habe, „wovon sie redet. Sie ist, wie viele ihrer Alterskohorte, ein Produkt der deutschen Bildungskatastrophe. Niemand hat es für nötig gehalten, ihr zu erklären, wie der Geldkreislauf funktioniert und woher der Staat das Geld nimmt, das er ausgibt. Wozu auch? Der Strom fließt aus der Steckdose und das Geld aus dem Bankautomaten“, legt Broder los, um noch einen draufzusetzen: „Luisa Neubauer ist mehr als nur das deutsche Gesicht der Fridays for Future-Bewegung. Sie ist das Gesicht einer verblödeten Generation, die fest davon überzeugt ist, dass vor ihr alle versagt haben und dass nach ihnen die Sintflut kommt, wenn es ihr nicht gelingt, das klimapolitische Ruder in letzter Minute herumzureißen.“ Und er mahnt: „Aber diese Generation ist nicht harmlos, wie es die Flower-Power-Kinder waren, die sich bei Sex, Drugs & Rock’n’Roll selbstverwirklichen wollten. Sie will vor allem eines: Rache nehmen an ihren Eltern, sie weiß nur nicht recht, wofür. Das ‚Klima’ ist eine Chiffre für die eigene Ohnmacht angesichts eines Lebens, das ihnen mehr abverlangen könnte, als sie zu leisten bereit sind.“

Und Broder geht noch weiter und ins Detail. Er pickt sich einen Satz seiner Lieblingsaktivistin heraus: „Wenn ich fliege, dann mache ich das aus einer absoluten Notwendigkeit heraus – und dann hilft es mir gar nichts, mich dann schlecht zu fühlen dafür.“ Das ist für ihn „ein Satz, den wir uns merken sollten, zeigt er uns doch ‚das deutsche Gemüt’ einer Bewegung, die sich nichts weniger vorgenommen hat, als die Welt vor dem Untergang zu retten. Das Deutschland nur für etwa zwei Prozent der globalen CO2-Emmissionen verantwortlich ist, spielt dabei keine Rolle. Würden alle Deutschen – also die Personen, die in Deutschland leben – aufhören, sich zu bewegen, zu atmen, zu konsumieren und zu produzieren oder würde sich Deutschland durch ein Wunder in Nichts auflösen, wäre die deutsche Frage vielleicht endgültig gelöst, das Weltklima bliebe jedoch davon völlig unbeeindruckt.“

Henryk M. Broder und die Grünen Khmer

Spätestens jetzt schrillen bei Broder alle Alarmglocken: „Die ‚absolute Notwendigkeit’, mit der Luisa Neubauer begründet, warum sie etwas tun muss, was sie anderen verbieten will, ist ein Freifahrtschein in die Öko-Diktatur. Deren Konturen zeichnen sich bereits am Horizont ab. Der Diesel ist unser Unglück, das Auto die Pest des 21. Jahrhunderts. Um uns von diesen Übeln zu befreien, muss ein übergesetzlicher Notstand konstruiert werden. Die Ambulanz, die Feuerwehr und die Polizei dürfen ja auch bei Rot über die Kreuzung fahren.“

Dabei wüsste der Autor sich zu wehren: „Wenn mir einer dieser Grünen Khmer begegnen und sagen würde, ich müsste nicht in Indien Urlaub machen, kein Rockkonzert und kein Fußballspiel besuchen, dann würde ich ihm die Ohren dermaßen langziehen, dass ich sie hinter seinem Kopf zusammenknoten könnte. Was bildet sich so ein Klima-Nazi ein? Wer oder was hat ihn legitimiert, mir vorzuschreiben, was ich machen oder unterlassen soll? Der Klimaschutz ist das Einfallstor für den kommenden Totalitarismus.“

Broder ist jetzt offenbar so in seinem Element, dass der nachfolgende Tipp- und Setzfehler wohl unter Freudsche Fehlleistungen ablegt werden kann: „Die Klimakatastrophe ist ein Betrieb, der rund um die Ohr Schreckensnachrichten produziert, immer verbunden mit einer Mini-Dosis Aussicht auf Rettung. Es ist genau die Mischung, die eine Kollekte braucht, um ein schlechtes Gewissen in klingende Münze zu verwandeln. Ein moderner Ablasshandel, der Hunderte von Instituten für Klima- und Klimafolgenforschung am Leben erhält, Tausende von Experten ernährt und Millionen von Gläubigen bei der Stange hält, animiert von Klimapriestern wie Al Gore und Mojib Latif und -priesterinnen wie Greta und Luisa. Der grüne Totalitarismus verspricht auch die Rückkehr zu einer Idylle, die es nie gegeben hat, ein Öko-Paradies auf Erden.“

Bleibt noch der abschließende Blick in die Zukunft: „Wenn dieser ganze Zirkus eines nicht allzu fernen Tages vorbei sein wird, weil er sich nur bei freiem Eintritt unter den Bedingungen einer maroden Überflussgesellschaft entfalten kann, werden wir uns mit Schaudern an ein paar Szenen und Zitate erinnern.“ Und dazu gehören: „Was gestern noch Haus- und Landfriedensbruch, Nötigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt war, ist heute ‚legitimer Widerstand’, der Sand ins Getriebe der Umweltkiller streut. Deutschland dreht durch. Nicht imstande, relativ einfache Probleme wie Lehrermangel und Internet für alle zu lösen, tritt es an, dem Klima Vorschriften zu machen. Morgen wird es Flüsse bergauf strömen lassen und übermorgen eine Wendeltreppe zum Mond bauen.“

Was soll ich sagen? Das Buch kommt daher wie eine Naturgewalt, mit voller Wucht und ohne Rücksicht auf Verluste. Aber nomen est omen. Broders Buchtitel sagt es schon: Wer, wenn nicht er, könnte solche Zeilen schreiben.

Henryk M. Broder, Wer, wenn nicht ich
Achgut Edition, Berlin, 2019, 200 Seiten, 24,00 Euro, ISBN 978-3-9819755-5-0

Authentic PHỞ

Drei Dinge braucht der Mann. Ältere werden sich erinnern, so hieß es einmal in der Werbung. Heute kann man sagen: Drei Buchstaben braucht die Suppe – Phở, so heißt der Kultklassiker aus Vietnam. Dem haben jetzt Simi und Stefan Leistner ein Buch gewidmet. Authentic PHỞ lautet der Titel des gerade erschienenen Werkes, das Geschichten und Rezepte rund um diese Reisnudelsuppe zu bieten hat. Normalerweise mag ich diese Kochbücher ja überhaupt nicht, bei denen man sich erst einmal durch unzählige Seiten quälen muss, ehe man das erste Rezept überhaupt zu Gesicht bekommt. In diesem Fall ist es aber anders. Denn wer diese Suppe wirklich verstehen will, sollte alles über sie wissen: Wie sie beispielsweise zum Kult wurde oder wie sie nach Hanoi kam. Noch wichtiger allerdings ist, wie sie gemacht wird und welche Zutaten es braucht. Das alles findet man im PHỞ-ABC und in den PHỞ-REZEPTEN, die von der Mutter aller Suppen, der Phở Bò Hanoi (Kräftige Suppe mit Reisnudeln, Rindfleich und Krätern), bis zur Phở Gà Trộn (Salat mit Reisnudeln, Hähnchen und Brühe) reicht. Dazwischen tut sich ein ganzes Phở-Universum auf, das von der Phở Vi-Ðê-ô – einer fantastischen Geschichte aus Paris – über die Phở Gà, der kleinen Hähnchen-Schwester der Phở Bò, und Phở Chay (Vegetarische Variante) bis zu Phở Vịt (Ente) und Phở Hải Sản (Meeresfrüchte) reicht – diverse andere Kreation und tolle Bilder inklusive. Was soll ich sagen? Wer da keine Lust bekommt, sich an den Herd zu stellen und eine Phở zu kochen, dem ist nicht mehr zu helfen. Einen kleinen Wermutstropfen allerdings gibt es: Im vom Verlag eigens beworbenen Mengenrechner ist das Buch dann leider doch nicht zu finden. Technisches Problem heißt es. Mal sehen, wann es behoben ist.

Simi und Stefan Leistner, Authentic PHỞ
Becker Joest Volk Verlag, Hilden, 2019, 176 Seiten, 16,00 Euro, ISBN 978-3-95453-166-0