Auch der zweite Teil von Jesus. Eine Weltgeschichte. hält, was Intro und erster Teil bereits versprochen haben: Dieses Buch ist nicht nur eine unterhaltsame wie lehrreiche Lektüre, die begeistert wie begeisternd das in der Tat nur kurze, drei Jahre dauernde Wirken von Jesus beschreibt. Es umgibt vielmehr „die faszinierendste Figur der Welt“ mit einem, zugegebenermaßen sehr dicken Rahmen und bettet sie ein in die Zeitumstände und schließlich in die Weltgeschichte. Dabei lässt sich der Autor Markus Spieker nicht davon irritieren, dass Jesus „immer wieder für Verwirrung“ sorgt. „Damals wie heute.“ Denn für ihn ist klar: „Ein Gott, der sich ausrechnen lässt, ist keiner.“ Dabei bleibt Spieker seiner literarischen Linie treu und bei einer Sprache, die jeder versteht: „Pünktlich zur Morgenstunde kräht der Hahn. Und Petrus, der stolze Gockel und selbstbewusste Hahnenkämpfer, schrumpft zum Hühnchen. Wie oft hat er sich in eine Gorilla-Pose geworfen, hat im Brustton der Überzeugung die kühnsten Versprechungen gemacht. Jetzt hat er seinen geliebten Meister dreimal verraten.“ Blumiger und lebhafter kann man diese Geschichte nicht erzählen, auch wenn nach Ansicht von Spieker Jesus „die Anerkennung als größter Erzähler aller Zeiten“ gebührt und „die Jesus-Kurzgeschichten ein Opus magnum für sich“ sind. Ein gutes Beispiel für die Leichtigkeit, mit der Spieker selbst komplexeste Sachverhalte erklärt, ist auch die Beschreibung der Agape-Ökonomie, wonach Geben lukrativer ist als Nehmen. Da beantwortet sich die Frage, nach welchen Gesetzmäßigkeiten das Reich Gottes funktioniert, fast von ganz alleine. Was soll ich sagen? Wenn ich es in einem Satz zusammenfassen müsste: Nicht nur diejenigen, die auf der Suche nach Jesus sind, werden in diesem Buche fündig.
PS: Das Buch ist heute erschienen.