An Grenzen gestoßen

Es ist wieder passiert: Gestern fiel einmal mehr mein täglicher Post den vielen To-dos und Terminen zum Opfer. Aber so ist das nun mal, wenn man als einziger bloggender Großv@ter dieses Landes auch noch voll berufstätig ist. Irgendwann stößt man an seine Grenzen – zumal der Tag auch nur 24 Stunden und die Nacht hat. Aber egal. Der abendliche Termin war übrigens das Sommerfest der Universität der Künste Berlin, mit dem der traditionelle Rundgang, bei dem die Universität für drei Tage ihre Pforten öffnet, alljährlich beginnt. Für Oma und mich als Mitglieder des Freundeskreises der Universität natürlich ein Pflichttermin. Der Andrang der Besucher war wieder gigantisch. Dabei haben wir festgestellt, dass diese immer jünger werden. Vielleicht war es aber auch nur eine verzerrte Wahrnehmung, und wir werden immer älter. Apropo älter: Ein 55-Jähriger, den wir dort kennenlernten, erzählte, dass das jüngste seiner fünf Kinder ein sechsjähriger Junge ist. So alt ist übrigens auch unser ältester Enkel, der im September ebenfalls mit der Schule beginnt. Seine Anmerkung dazu: Wenn ich schon keine Enkel kriege, dann mach’ ich sie halt selber. Was soll ich sagen? So kann man das natürlich auch sehen.

Opa wäre gerne dabei gewesen

Heute war ein ziemlich stressiger Tag für Opa: Termine über Termine, erst Potsdam, dann Berlin, bei Kunden, im Büro, und zwischendurch Telefonate über Telefonate. Da blieb kaum Zeit zum Luftholen. Das Einzige, was mich ein wenig ablenken konnte, waren meine Enkel, die Oma vom Kindergarten abgeholt hatte. Dienstag ist eben Tag der Enkel. Und die hatten ein richtiges Erfolgserlebnis: Sie konnten nämlich ihre erste Ernte einfahren, von dem, was sie im April gesät hatten: Möhren. Unser Jüngster konnte es denn auch nicht abwarten und hat gleich hineingebissen und festgestellt: „Boah, sind die lecker!!!“ Was soll ich sagen? Ganz ehrlich: Ich wäre gerne dabei gewesen.

IMG_3485 KopiePur Natur und total bio: Die von unseren Enkeln selbst gezogenen Möhren.

UEFA lässt dem Ball die Luft raus

Während die Fußball-Europameisterschaft heute mit dem ersten Halbfinale, in dem sich Portugal und Wales gegenüberstehen, in die Endphase geht, versucht sich die UEFA in der Disziplin „Spielverderber“. So hat der europäische Fußball-Dachverband erst einmal eine kleine, zehn Sekunden dauernde Video-Collage des deutschen Webkünstlers Kurt Prödel im Netz löschen lassen, in dem dieser alle deutschen Elfmeterschüsse auf das Tor von Gianluigi Buffon beim EM-Viertelfinale gegen Italien übereinander gelegt hat – auf so gut wie allen Plattformen. So ganz haben es die Herren an ihrem grünen Tisch dann aber doch nicht geschafft, das Filmchen zu verbannen. Abgesehen davon, dass die Bilder nach wie vor an der einen oder anderen Stelle (noch) zu sehen sind, hat Prödel auf seiner Facebook-Seite den Bericht des ZDF-Morgenmagazins von Montag über sein Video eingestellt. Darin wird der Clip ebenfalls gezeigt, denn ARD und ZDF dürfen diese Bilder übertragen. Und inwieweit die UEFA-Verantwortlichen mit ihrem anderen Anliegen, das überwiegend auf Kritik gestoßen ist, erfolgreich sein werden, werden wir bereits heute Abend sehen können. Denn auch Gareth Bales Tochter Alba gehört zu eben den Kindern, die der UEFA ein Dorn im Auge sind und der Verband nach den Spielen nicht mehr auf dem Feld sehen will. Doch dass sich der walisische Stürmer von den Funktionären beeindrucken lässt, erscheint eher unwahrscheinlich – und ist auch zu hoffen. Denn gerade die Fernsehbilder von den Vätern mit ihren Kindern symbolisieren, dass Fußball Sport, Spaß und Spiel sowie ein großes Familienereignis ist. Dass sich die Fußballverantwortlichen hinter Sicherheitsbedenken, Stadien seien nicht der sicherste Platz für Kinder, verstecken, schlägt dem Fass den Boden aus, oder um es in der Fußballersprache zu sagen, lässt dem Ball die Luft raus. Denn wenn dem tatsächlich so wäre, wieso gilt dann nicht in allen Stadien Europas eine Altersbeschränkung von 16 oder 18 Jahren und wieso laufen dann vor jedem Spiel Kinder mit dem Schiedsrichtergespann und den Spielern aufs Feld? Was soll ich sagen? Es ist schon traurig, wie weit sich die Fußballverbände – die FIFA ist ja auch nicht besser – von ihrem Sport und den Menschen entfernt haben. Genauso traurig ist aber auch, dass daran wohl nichts mehr zu ändern ist. Denn zu hoffen, dass sich alle einig sind und weder ins Stadion gehen noch vor dem Bildschirm sitzen, wenn die Kugel rollt, ist ebenso unrealistisch wie die Hoffnung, dass Journalisten und sonstige Medienschaffenden so viel Druck aufbauen können. Insofern werden wir alle weiter damit leben müssen.

Wer sein Fahrrad liebt, …

Das hatte ich mir anders vorgestellt. Am Sonntag wollten Oma und ich mit dem Fahrrad zur Steglitzer Woche fahren, das ist ein Rummel hier in Berlin, und dort unseren ältesten Enkel treffen. Doch zu dem Treffen mit ihm und seinen Eltern haben wir es nicht geschafft. Denn irgendwann hatte ich das Gefühl, dass mein Hinterrad irgendwie nicht mehr rund läuft. Und siehe da, ich hatte recht und einen Platten. Da bin ich dann gleich Richtung Fahrradgeschäft gelaufen, in dem wir erst letzte Woche Omas Fahrrad haben reparieren lassen. Die hatte nämlich ebenfalls einen Platten, auch am Hinterreifen. Was soll ich sagen? Wie hieß es schon in meinen Jugendtagen: Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt.

Zitat der Woche

“Wenn die Polizei am Kotti oder auf dem RAW-Gelände plötzlich damit anfängt,die Kotbeutel der Gassigeher zu kontrollieren, dann würde jeder sagen: Jetzt sind sie in Berlin endgültig bello-bello.”

Harald Martenstein in seiner heutigen Kolumne im Tagesspiegel zum geplanten Hundegesetz in der deutschen Hauptstadt.

Was soll ich sagen? Schönen Sonntag noch …

Um den es an Pfingsten geht

Dass die Katholische Kirche in der Vergangenheit ziemlich verstaubt war, ist wohl unbestritten. Ebenso unbestritten ist aber auch, dass unser jetziger Papst die Kirchengemeinde ganz schön rockt und durcheinanderwirbelt. Wenn man verfolgt, welche Ideen Franziskus so entwickelt und diese dann als Pontifex auf den Klaviaturen von Facebook und Twitter spielt, nötigt das einem schon Respekt ab. Aber in Sachen Kommunikation war die Katholische Kirche ohnehin schon immer eine Klasse für sich. Opa fand es jedes Mal bemerkenswert, dass, wenn es um katholische Großereignisse ging, im Fernsehen immer ein katholischer Geistlicher als Kommentator tätig war. Im Grunde ist das so, als ließe man jedes Spiel des FC Bayern München von Franz Beckenbauer kommentieren – mit dem Unterschied, dass der ziemlich oft ziemlichen Unsinn erzählt. Aber zurück zur Kommunikation der Katholischen Kirche. Auf der Suche nach einer verständlichen Erklärung für den Heiligen Geist – das ist der, um den es an Pfingsten geht – bin ich auf ein Video gestoßen, dass in bester Sendung-mit-der-Maus-Manier dieses nicht ganz einfache Thema “erleuchtet”. Was soll ich sagen? Oma und Opa wünschen noch ein vom Heiligen Geist beseeltes Pfingstfest.

… das erste Mal

“Bloggende Mamas und auch Papas gibt es viele und gefühlt auch immer mehr. Was wir nicht oft finden sind bloggende Omas und Opas. Daher freut es uns um so mehr, dass ein Urgestein der schreibenden Großeltern, Detlef Untermann, uns ein Interview gegeben hat. Er betreibt Opas Blog und hat eine Menge zu erzählen”, wird das Interview auf dem Mehrgenerationenblog Waren wir auch so? angekündigt. Was soll ich sagen? Als “Urgestein der schreibenden Großeltern” ist Opa noch nie beschrieben worden. Aber einmal ist immer das erste Mal!

Unterhalten gleich Spielen?!?

„Warum müsst ihr euch immer unterhalten“, wollte unser ältester Enkel bei seinem letzten Besuch bei uns wissen, als Oma und seine Mutter sich unterhielten – wie Erwachsene das eben so tun. Irgendwie versteht er nicht, dass die beiden Damen nicht denselben Wunsch wie er hegen, den ganzen Tag zu spielen. Was soll ich sagen? Irgendwie müsste man dem kleinen Mann nahe bringen, dass das „Unterhalten“ bei den Erwachsenen dem „Spielen“ bei den Kindern in etwa gleichkommt. In beiden Fällen wird die kommunikative und soziale Kompetenz gefördert – bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.