Blick zurück und nach vorn

Ein Blick zurück ins Jahr 2015 fängt ziemlich traurig an. Das ablaufende Jahr begann mit blutigem Terror, der sich in Paris zunächst gegen das Satire-Magazin Charlie Hebdo und später im Jahr an zahlreichen Plätzen im Herzen der französischen Hauptstadt und andernorts mit seiner mörderischen Wirkung entlud. Ein ganz anderes, aber nicht minder Besorgnis erregendes Thema war das Wetter, das mit seinen Kapriolen immer wieder eindringlich darauf hinwies, dass der Mensch innehalten und sein Verhalten ändern sollte, um das Schlimmste vielleicht doch noch zu verhindern. Unterdessen wuchs der Strom der Flüchtlinge nach Europa in einem Maße an, das vielen Menschen Angst bereitete. Während sich einige Länder wie Ungarn oder Polen nicht gerade mit Ruhm bekleckerten, bewies unser Land einmal mehr Stärke und zeigte der Welt mit seiner Willkommenskultur ein freundliches Gesicht. Daran konnten grundsätzlich auch Pegida, AfD und Co. nichts ändern, die allerdings den geistigen Nährboden für Molotowcocktails werfende Irre boten. Auch die Spenden- und Hilfsbereitschaft der Deutschen im zurückliegenden Jahr beweist, dass sich die Menschen hierzulande ihrer Verantwortung bewusst sind. Dies gilt im Großen wie im Kleinen. Denn, wie sagt doch eine chinesische Lebensweisheit: Ein jeder kehre vor seiner eigenen Tür, dann wird die ganze Strasse sauber. Nach diesem Motto versuchen Oma und Opa mit ihrer Initiative KINDER | KOCHEN einen bescheidenen Beitrag dazu zu leisten, die Welt auch in 2016 ein kleines Stückchen besser zu machen. Was soll ich sagen? In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern von Opas Blog einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Wo ist dieses Bild aufgenommen?

Wenn einer Reise tut, so kann er was erzählen. Bei Matthias Claudius hat das Herr Urian getan. Doch der hatte noch keinen Fotoapparat. Auch ein Handy gab es noch nicht, mit dem er Schnappschüsse auf seinen Reisen hätte machen können. Das ist heute anders. Jeder, der irgendwo unterwegs ist, macht Fotos und versucht, die Eindrücke seiner Reise festzuhalten. Da entstehen Bilder, über die man in der Tat staunen kann. Allerdings geben sie auch nur einen Ausschnitt wieder, so dass dem Betrachter das Gesamtbild und damit der Gesamteindruck verborgen bleibt. Opa hat mal ein Foto ausgesucht und lässt die Leser raten, wo die Aufnahme wohl gemacht wurde. Wer zumindest das Land errät, wird mit einer Spezialität dieses Landes belohnt. Was soll ich sagen? Na denn mal los …

PS: Familienmitglieder dürfen an dem Wettbewerb nicht teilnehmen. Bei mehr als zehn richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wo steht der Baum?                          Wo ist dieses Bild aufgenommen?

Ein Himmelsspektakel

Ein Weihnachtsvollmond ist eine seltene Sache. Aber dieses Jahr war es – nach 1977 – wieder so weit. Und nach Angaben der NASA, der US-amerikanischen Weltraumbehörde, wird es erst in 19 Jahren erneut so eine Himmelskonstellation geben. Warum das so ist bzw. nicht ganz stimmt, ist ziemlich kompliziert. Wen es interessiert, kann es hier nachlesen. Fest steht aber, dass es rund um die Weihnachtstage tolle Bilder am Himmel zu sehen gab. Auch Oma und Opa hatten sich auf den Weg gemacht, um das Himmelsspektakel zu bewundern, und wurden belohnt. Was soll ich sagen? Es waren bemerkenswerte Bilder, die sich da auftaten. Und das ist in der Tat nicht alle Tage gegeben.

MondaufgangEin Mondaufgang, der sich sehen lassen kann, und ziemlich voll dazu.

… könnte es der Winter sein

Mit einer weißen Weihnacht hat es ja heuer leider nicht geklappt. Und auch für den Rest des Jahres sieht es jedenfalls nicht weiß, sondern eher schwarz aus. Zwar soll es am Mittwoch hier in Berlin etwas kälter werden, aber von Schnee erst einmal keine Spur. Wenn überhaupt soll es am kommenden Wochenende etwas werden. Aber angesichts der erkennbaren Unlust von Frau Holle sollte man da auch noch lieber ein paar Zweifel hegen. Was soll ich sagen? Opa hält es mit einem Graffito, das das Zeug zur Bauernregel à la Regen im Mai, April vorbei hat: Friert im Januar Stein und Bein, könnte es der Winter sein.

IMG_7339Muss noch etwas auf Schnee warten: Unsere Pandora.

Weihnachtsbäume: Tradition pur

Wenn Familien eine Tradition haben, dann kommt sie Weihnachten zum Tragen. Vor allem beim Weihnachtsbaum werden keine Kompromisse gemacht. Als unsere jüngste Tochter in diesem Jahr zum ersten Mal unseren geschmückten Baum sah, witzelte sie: “Der ist ja so anders geschmückt, dass ich gedacht habe, ich bin in der falschen Wohnung.” Und in der Tat ist es so, dass wir alljährlich überlegen, wie wir den Weihnachtsbaum schmücken sollen und verfallen dann meistens in die alten Strickmuster. Ein paar kleine Ausnahmen gibt es, wenn man die letzten zehn Bäume nimmt, die bei uns gestanden haben. 2011 zum Beispiel hatte Opa die falschen Kerzen bestellt: Statt nur roter gab’s auch ein paar cremefarbene, die später von Oma rot überklebt wurden – wie man an den Bildern der Folgejahre sehen kann. 2010 hatten wir überhaupt keinen Baum, da wir am 21. Dezember umgezogen sind. Die Jahre 2009 bis 2005 waren dadurch gekennzeichnet, dass wir an unseren Bäumen neben Kerzen und Kugeln ausschließlich Herzen aufgegangen haben. Damit hatte Oma 2003 angefangen, als Opa mit seinem Herzfehler im Krankenhaus lag und nur über die Feiertage entlassen wurde. Was soll ich sagen? Für Weihnachtsbäume bei Oma und Opa gilt: Tradition pur, ja keine Experimente.

2005  2006 2007  2008 2009  2011 2012  2013 2014  2015Die letzten zehn Weihnachtsbäume, die bei Oma und Opa gestanden haben: Anfangen 2005 (oben links) bis 2015 (unten rechts) – nur 2010 hatten wir umzugsbedingt keinen.

Und es gibt ihn doch …

Die Fragen “Gibt es das Christkind? oder “Gibt es einen Weihnachtsmann?” sind vermutlich so alt wie das Christkind bzw. der Weihnachtsmann selber. Eine der wohl bewegendsten und anrührendsten Antworten hat im Jahre 1897 Francis P. Church in der New York Sun gegeben, der im Auftrag seines Chefredakteurs folgende Leserzuschrift beantwortete: “Lieber Redakteur: Ich bin 8 Jahre alt. Einige meiner kleinen Freunde sagen, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. Papa sagt: ‚Was in der Sun steht, stimmt.‘ Bitte sagen Sie mir die Wahrheit: Gibt es einen Weihnachtsmann? Virginia O’Hanlon. 115 West Ninety-fifth Street.”

“Virginia”, beginnt der Text von Church, der bis zur Einstellung der “Sun” 1950 alle Jahre zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung abgedruckt wurde und nunmehr jedes Jahr an Heilig Abend auf Opas Blog erscheint, “deine kleinen Freunde haben unrecht. Sie sind beeinflusst von der Skepsis eines skeptischen Alters. Sie glauben an nichts, das sie nicht sehen. Sie glauben, dass nichts sein kann, was ihr kleiner Verstand nicht fassen kann. Der Verstand, Virginia, sei er nun von Erwachsenen oder Kindern, ist immer klein. In unserem großen Universum ist der Mensch vom Intellekt her ein bloßes Insekt, eine Ameise, verglichen mit der grenzenlosen Welt über ihm, gemessen an der Intelligenz, die zum Begreifen der Gesamtheit von Wahrheit und Wissen fähig ist.

Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Er existiert so zweifellos wie Liebe und Großzügigkeit und Zuneigung bestehen, und du weißt, dass sie reichlich vorhanden sind und deinem Leben seine höchste Schönheit und Freude geben. O weh! Wie öde wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe. Sie wäre so öde, als wenn es dort keine Virginias gäbe. Es gäbe dann keinen kindlichen Glauben, keine Poesie, keine Romantik, die diese Existenz erträglich machen. Wir hätten keine Freude außer durch die Sinne und den Anblick. Das ewige Licht, mit dem die Kindheit die Welt erfüllt, wäre ausgelöscht. Nicht an den Weihnachtsmann glauben! Du könntest ebenso gut nicht an Elfen glauben! Du könntest deinen Papa veranlassen, Menschen anzustellen, die am Weihnachtsabend auf alle Kamine aufpassen, um den Weihnachtsmann zu fangen; aber selbst wenn sie den Weihnachtsmann nicht herunterkommen sähen, was würde das beweisen? Niemand sieht den Weihnachtsmann, aber das ist kein Zeichen dafür, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Die wirklichsten Dinge in der Welt sind jene, die weder Kinder noch Erwachsene sehen können. Sahst du jemals Elfen auf dem Rasen tanzen? Selbstverständlich nicht, aber das ist kein Beweis dafür, dass sie nicht dort sind. Niemand kann die ungesehenen und unsichtbaren Wunder der Welt begreifen oder sie sich vorstellen.

Du kannst die Babyrassel auseinander reißen und nachsehen, was darin die Geräusche erzeugt; aber die unsichtbare Welt ist von einem Schleier bedeckt, den nicht der stärkste Mann, noch nicht einmal die gemeinsame Stärke aller stärksten Männer aller Zeiten, auseinander reißen könnte. Nur Glaube, Phantasie, Poesie, Liebe, Romantik können diesen Vorhang beiseite schieben und die übernatürliche Schönheit und den Glanz dahinter betrachten und beschreiben. Ist das alles wahr? Ach, Virginia, in der ganzen Welt ist nichts sonst wahrer und beständiger.

Kein Weihnachtsmann! Gott sei Dank lebt er, und er lebt auf ewig. Noch in tausend Jahren, Virginia, nein, noch in zehn mal zehntausend Jahren wird er fortfahren, das Herz der Kindheit glücklich zu machen.”

Was soll ich sagen?

Recht hat Church, und schöner kann man es auch nicht sagen. In diesem Sinne wünschen Oma und Opa allen Lesern frohe und gesegnete Weihnachten.

Ganz schön kreativ

In der Advents- und Vorweihnachtszeit wird Kreativität bei uns ganz groß geschrieben. Da wird gebacken und gebastelt, was das Zeug hält. Unsere beiden Enkel halten da Oma ganz schön auf Trapp. Interessant ist, was sie sich so alles ausdenken und warum sie etwas machen. So begründete beispielsweise der Kurze, warum er seine Weihnachtsdekoration bei uns lassen wollte, damit, dass er ja auch bei uns Weihnachten feiere. Was soll ich sagen? Da kann man nicht widersprechen.

IMG_2277 Ganz schön kreativ, unser Nachwuchs.IMG_2767 Kopie

Lametta: Das war’s

In diesem Jahr ist es also passiert: Der letzte deutsche Hersteller von Lametta gibt auf und stellt seine Produktion ein. Der lange Weg bis zum endgültigen Aus begann, das kann man genau festmachen, 1978. Da legte Loriot Opa Hoppenstedt den verhängnisvollen Satz in den Mund: “Früher war mehr Lametta.” Das zog sich so lange hin, bis es auf Opas Blog schließlich hieß: “Überhaupt kein Lametta.” Das war am 22. Dezember letzten Jahres. Was soll ich sagen? Wer sich die silbernen oder goldenen Fäden doch noch in den Weihnachtsbaum hängen will, muss auf chinesisches Lametta zurückgreifen. Was soll ich sagen? 圣诞节快乐. Wer nicht weiß, was das heißt, kann hier nachschauen.

IMG_2396Dieses Lametta ist uralt und stammt noch von Opas Mutter, der Preis ist noch in D-Mark.