5 Sterne für Opa

Es ist soweit: Seit gestern kann man darüber abstimmen, wer den Leserpreis der METRO Kochherausforderung | – 2015 gewinnen soll. Dabei haben es die Leser genau so schwer wie die Juroren der Genussblog-Redaktion. Denn das, was die Teilnehmer da so alles gezaubert haben, kann sich wahrlich sehen lassen. Gleichwohl würde Opa sich sehr freuen, wenn seine Leser ihm die Stimme geben würden. Immerhin hat er aus dem Warenkorb elf Rezepte erdacht, was selbst die Genussblog-Redaktion beeindruckt hat. Dass Oma und die Kinder für Opa stimmen, ist ja klar. Schön wäre es aber auch, wenn alle anderen Opa-Fans es der Familie nachmachen und auf den fünften Stern ganz rechts drücken würden. Was soll ich sagen? Über das Ergebnis, das nach dem 15. Juli vorliegen soll, werde ich natürlich berichten. Jetzt sage ich schon mal ganz herzlichen Dank für jede einzelne Stimme.

„Komm’, wir essen jetzt, Opa!“

Dass Rechtschreibung und Interpunktion von Bedeutung sind, wissen wir spätestens seit unserer Schulzeit. Denn die Noten hängen ja nicht ganz unwesentlich davon ab, inwieweit man in der Lage ist, die Wörter richtig zu schreiben und die Satzzeichen korrekt zu setzen. Später, im echten Leben dann, ist es ebenfalls von Vorteil, wenn man mit den Regeln der deutschen Sprache nicht auf Kriegsfuß steht. Auch wenn sich der Sinn der Groß- und Kleinschreibung nicht allen und nicht immer erschließt, kann sie manchmal doch ganz entscheidend sein. Immerhin macht es einen Unterschied, ob “der gefangene Floh” im Mittelpunkt steht oder “der Gefangene floh”. Auch ist es nicht dasselbe, wenn es heißt: “Er verweigerte Speise und Trank” bzw. “Er verweigerte Speise und trank”. Ähnlich sieht es aus, wenn da steht: “Der Junge sieht dir ungeheuer ähnlich” bzw. “Der Junge sieht dir Ungeheuer ähnlich”. Von völlig unterschiedlichen Sachverhalten kann man ausgehen bei Beschreibungen wie: “Vor dem Haus sah sie den geliebten Rasen” oder “Vor dem Haus sah sie den Geliebten rasen” bzw. “Er hat in Berlin liebe Genossen” oder “Er hat in Berlin Liebe genossen”. Doch es ist nicht nur die Rechtschreibung, die zuweilen den kleinen Unterscheid macht. Auch die Interpunktion hat durchaus ihren Sinn. “Schüler sagen, Lehrer haben es gut” ist das genaue Gegenteil von “Schüler, sagen Lehrer, haben es gut.” Auch “Er will, sie nicht” und “Er will sie nicht” ist kaum unter einen Hut zu bringen. Und von existenzieller Bedeutung ist es, ob es heißt: “Hans erbt den Hof, nicht aber Karl” oder “Hans erbt den Hof nicht, aber Karl”. Und um Leben oder Tod geht es gar bei dem kleinen, aber feinen Unterschied: “Hängen, nicht laufen lassen” bzw. “Hängen nicht, laufen lassen”. Was soll ich sagen? Ganz sicher hört der Spaß aber auf bei dem Satz: “Komm’, wir essen jetzt Opa!“ Vielmehr sollte es doch wohl heißen: „Komm’, wir essen jetzt, Opa!“ Dafür öffne ich dann sogar liebend gerne mein Kochbuch.

“So wie Opa!”

Da wäre ich ja zu gerne dabei gewesen: Unsere Tochter erzählte mir von einer Kleider-Probe mit ihrem Sohn für eine Hochzeit, zu der sie eingeladen sind. Als unser Enkel sich mit Hemd, Krawatte und Jackett vor dem Spiegel aufgebaut hatte, holte er noch einmal tief Luft, zog den Bauch ein, betrachtete sich leicht von der Seite und meinte ganz leise zu sich selbst: “So wie Opa!” Was soll ich sagen? Dass Kinder das Spiegelbild ihrer Eltern sind, ist ja weithin bekannt. Offensichtlich gilt das auch für die Großeltern, vor allem wenn die Enkelkinder öfters bei ihnen sind.

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um Küchengerüchte noch einmal zum Thema Spargel.

Jetzt ist sie also vorbei, die Spargelsaison. In dieser Woche wurde am 24. Juni an Johanni das letzte Mal in diesem Jahr Spargel gestochen. Warum das traditionell an diesem Termin geschieht, hat einen ganz einfachen, sprich natürlichen Grund. Denn die Spargelpflanze, deren Stamm so gerne gegessen wird, muss vor dem ersten Frost noch Kraft sammeln, um im nächsten Jahr wieder kräftig zu treiben. Dafür braucht sie 100 Tage. In dieser Zeit kann sie durchwachsen und einen grünen Busch bilden, der seinerseits durch die Photosynthese Energie sammelt. Die wird in der Wurzel gespeichert und sorgt im nächsten Frühjahr dafür, dass der Spargel wieder wächst. Aber, wie gesagt, jetzt ist erst einmal Schluss. Insofern können wir uns noch einem zweiten Spargelthema zuwenden, dass etwas weniger appetitlich ist: Dem Urin, der nach dem Verzehr von Spargel einfach stinkt. Warum das so ist, weiß man nicht ganz genau, vermutet aber, dass es etwas mit der Asparaginsäure zu tun hat, die vor allem in den Spargelspitzen vorkommt und ziemlich harntreibend ist. Einige Wissenschaftler glauben nun, dass der kohlartige Geruch durch die Umwandlung der Asparaginsäure, einer Aminosäure, in eine schwefelhaltige Verbindung entsteht. Da aber der Urin nun nicht bei jedem Menschen riecht, könnte es sein, dass das mit einem Gen zu tun hat, das in der Lage ist, die oben beschrieben Umwandlung zu bewirken. Und dieses Gen besitzen nicht alle Menschen. Doch damit nicht genug. Es gibt auch Zeitgenossen, die können den unangenehmen Geruch gar nicht wahrnehmen. Was soll ich sagen? Ganz schön kompliziert. Aber wie dem auch sei: Lecker ist das Gemüse ja. Insofern freuen sich Oma und Opa schon auf 2016.

frischer SpargelDie Saison ist zu Ende: Der letzte frische Spargel des Jahres 2015.

E-Mail an Angela Merkel

Die Zahlen sind unfassbar: Täglich sterben nach Angaben der Deutschen Welthungerhilfe 7.000 Jungen und Mädchen an den Folgen von Mangelernährung. Fast 70 Millionen Kinder werden laut einem Bericht der Kinderschutzorganisation Unicef in den kommenden 15 Jahren noch vor ihrem fünften Geburtstag an vermeidbaren Ursachen sterben, wenn die internationale Gemeinschaft ihnen nicht hilft. Und weitere 119 Millionen Kinder weltweit werden danach ohne Unterstützung an chronischer Mangelernährung leiden. Um diese Dimension auch nur ansatzweise zu begreifen, ein kleiner Vergleich: Die Zahl der vom Tod bedrohten Kinder entspricht fast derjenigen an Menschen, die in Deutschland leben und die deutsche Nationalität besitzen. Das heißt, wenn die Kinder tatsächlich sterben, wäre das von der Größenordnung her in etwa so, als wenn die Deutschen aussterben würden. Was soll ich sagen? Die G7-Staaten wollen, so haben sie in Elmau bei ihrem letzten Treffen beschlossen, in den nächsten 15 Jahren 500 Millionen Menschen aus Hunger und Mangelernährung befreien, allerdings „mit Partnern“. Der Ankündigung müssen nun Taten folgen. “Wollen die G7 tatsächlich ihren fairen Beitrag zu einer Welt ohne Hunger bis 2030 leisten, müssen sie ihre Ausgaben in diesem Bereich mehr als verdreifachen. Private Investitionen allein reichen nicht aus und dürfen nicht als Ersatz für öffentliche Gelder dienen”, sagt die Welthungerhilfe. Und Recht hat sie. Damit die Staats- und Regierungschefs nicht vergessen, was sie da beschlossen haben, beteiligt sich Opas Blog an der Aktion der Welthungerhilfe und bietet seinen Lesern nachstehend an, eine entsprechende E-Mail an Bundeskanzlerin Angela Merkel zu senden und sie aufzufordern, sich für globale Gerechtigkeit einzusetzen.

 

Technik, die (nicht) begeistert

Die Retro- bzw. Vintage-Welle rollt scheinbar unaufhaltsam. Autos, Mode, Möbel, kaum eine Bereich bleibt derzeit verschont. Selbst bei Telefonen erfreut sich die gute alte Wählscheibe ungeahnter Beliebtheit. Doch so alte Sachen können auch ihre Tücken haben, wie unser ältester Enkel erfahren musste. Als er ungefähr drei Jahre alt war, entdeckte er bei einem Besuch in Holland bei der ältesten Schwester von Oma ein wirklich altes Telefon. Ganz fasziniert von der Wählscheibentechnik nahm er den Telefonhörer von der Gabel, betrachtete ihn von allen Seiten, schaute Oma hilfesuchend an und fragte schließlich ziemlich ratlos: “Und wie macht man damit jetzt Fotos?” Was soll ich sagen? Technik, die begeistert, muss offensichtlich doch anders aussehen.

IMG_1977Eine berechtigte Frage: Wie, bitte schön, soll man mit so etwas fotografieren?

Auto-Mafia hat zugeschlagen

In keiner Stadt in Deutschland werden so viele Autos geklaut wie in Berlin. “Für die professionellen und in Banden organisierten Täter bietet der Tatortbereich Berlin durch die hohe Konzentration auch hochwertiger Fahrzeuge ein bevorzugtes Tätigkeitsfeld. Darüber hinaus ist die geografische Lage Berlins mit einer schnellen Anbindung an die in den osteuropäischen Raum führenden Autobahnen tatbegünstigend”, heißt es in der aktuellen Kriminalstatistik. Insofern kann es nicht sonderlich verwundern, wenn die Zahlen seit Jahren auf hohem Niveau stagnieren. Aber nicht nur auf Fahrzeuge haben es die Täter abgesehen. Auch Autoteile stehen mittlerweile auf den Bestellscheinen der Auto-Mafia. Und die hat jetzt auch bei uns im beschaulichen Lichterfelde-West in unserer Straße zugeschlagen. Getroffen hat es zwei Besitzer eines Volvo CX90, bei dem sich die Täter für die Scheinwerfer interessiert haben. Jedenfalls sehen die beide Fahrzeuge, die in unserer Straße stehen, vorne herum etwas kahl aus. Was soll ich sagen? Gott sei Dank sind wir dieses Mal verschont geblieben. Denn auch wir waren schon mal Opfer. Zunächst waren die Nebelscheinwerfer weg, später dann das ganze Auto. Von den diversen Fahrrädern, die uns in Berlin schon abhanden gekommen sind, will ich gar nicht reden. Das ist dann eine andere Geschichte.

Volvo   IMG_1337Vorne herum etwas kahl: Die Volvos CX90, bei denen die Scheinwerfer ausgebaut wurden.

Gefühlt eine Streikrepublik

Es ist mehr als ärgerlich: Morgen ist es geschlagene 14 Tage her, dass Oma und Opa zum letzten mal Post bekommen haben, von vereinzelten Päckchen und den wenigen Briefen, die über PIN ausgeliefert wurden, einmal abgesehen. Und davor war die Zustellung auch eher unregelmäßig. Dabei gilt das nicht nur für Oma und Opa privat, auch unser kleines Unternehmen bekommt keine Post mehr, nachdem in Berlin und Brandenburg derzeit rund 2.300 Postangestellte streiken. Bundesweit sind es nach Angaben der Gewerkschaft mittlerweile 25.000 Beschäftigte. Alleine in den Verteilzentren der Region stapeln sich hunderttausende von Paketen und etwa eine Million Briefsendungen. Die Medien berichten von chaotischen Zuständen, die Lagerkapazitäten sind ausgeschöpft, gelagert wird in Containern auf den Höfen. Da kann man nur hoffen, dass die Pakete und Briefe irgendwann überhaupt noch ausgetragen werden. Die aktuellen Meldungen stimmen allerdings nicht gerade hoffnungsvoll. Ein Streikende bei der Post ist jedenfalls nicht in Sicht. Und auch bei anderen Unternehmen wie Bahn und Lufthansa sind die Tarifauseinandersetzungen noch lange nicht ausgestanden. Auch bei den Kitas, in denen Erzieher und Sozialarbeiter wieder arbeiten, ist die Kuh noch nicht vom Eis. Ganz sicher leer bleiben derweil insgesamt 800 Betten in der Berliner Charité, in der gerade 400 Mitarbeiter in einen unbefristeten Streik getreten sind. Was soll ich sagen? Irgendwie ist man es langsam leid. Fast täglich wird irgendwo in Deutschland ein Betrieb lahmgelegt. Auch wenn wir noch lange keine Verhältnisse wie in anderen europäischen Ländern haben. Gefühlt sind wir auf dem besten Weg, eine Streikrepublik zu werden.

IMG_1338Und täglich grüßt das Murmeltier: Seit 14 Tagen der immer gleiche Anblick …

Gemeinsam etwas Gutes tun

Charity, Welfare oder wie auch immer man es heutzutage nennen mag: In Zeiten, in denen der Staat seinen originären Versorgungsaufgaben nicht mehr vollumfänglich nachkommen kann und die Armut auch in unserer Gesellschaft angekommen ist, ist bürgerschaftliches Engagement für Arme, Schwache und Kranke wichtiger denn je. Doch viele scheuen vor solcher Arbeit zurück, aus welchen Gründen auch immer, und flüchten sich in Ausreden wie: Das lohnt sich doch nicht! oder Was kann ich alleine schon ausrichten? Doch es ist mehr, als die meisten denken. Darum will ich heute einmal auf ein Engagement hinweisen, mit dem Oma und sieben ihrer Freundinnen in 14 Stunden an zwei Sonntagen insgesamt 1.451,50 Euro für ein Sozialprojekt eingenommen haben, und zwar durch den Verkauf von Kleidung auf Flohmärkten. Dabei waren die acht Damen nicht einmal allesamt die ganzen 14 Stunden im Einsatz, sondern haben in Teams gearbeitet und sich abgewechselt. Insofern ist das ein stolzer Betrag, der nun für eine Kinderwohngruppe eingesetzt werden kann, für die sich die Damen seit einiger Zeit engagieren. Sicher war da auch im Vorfeld noch eine Menge zu tun. Aber das Ergebnis sowie das gemeinschaftliche Erlebnis, zusammen etwas Gutes zu tun, entschädigt um ein Vielfaches. Was soll ich sagen? Jeder kann etwas tun. Man muss nur damit anfangen. Wie wusste schon der chinesische Philosoph Laotse (im 64. Kapitel des Tao Te King): Eine Reise, tausend Meilen lang, mit einem ersten Schritt fing sie an! Also, laufen Sie einfach los!

Es ist Fußballzeit

Es ist (schon wieder) Fußballzeit: Derzeit finden die Weltmeisterschaft der Frauen in Kanada und die Europameisterschaft der U 21 in Tschechien statt. Dabei präsentieren sich die Deutschen welt- bzw. europameisterlich. Die Frauen sind relativ souverän ins Turnier gestartet und haben zuletzt Schweden mit 4:1 abgefertigt. Auch die Männer sind nach einem etwas holprigen Start durch den 3:0-Sieg gegen Dänemark wieder im Soll und haben den Einzug ins Halbfinale sowie die damit verbundene Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro selbst in der Hand. Für Oma, deren Elftaal auch noch im Rennen ist und sich am Dienstag gegen Japan beweisen muss, ist das ein hartes Brot: Gefühlt jeden Abend Fußball und das zum Teil bis spät in die Nacht, wobei ihr Interesse durchaus noch Potential nach oben hat. Vielleicht stellt sich das ja ein, wenn die Niederlande auf Deutschland treffen, was Gott sei Dank erst im Endspiel möglich ist. Was soll ich sagen? Eine solche Konstellation gab es bei der Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr in Brasilien bei den Männern auch schon. Da kam es dann zwar nicht zu dieser Begegnung, aber Deutschland wurde Weltmeister (und die Niederlande Dritter). Aus meiner Sicht ein durchaus wünschenswerter Ausgang, auch für dieses Jahr.