Bayern München – Real Madrid 0:4! Was soll ich sagen? Nichts. Was zu viel ist, ist zu viel.
Archiv für den Monat: April 2014
… aber schön wär’s schon
Das war in der Tat ein historisches Ereignis: Nachdem unsere niederländischen Nachbarn in ihrer Geschichte bislang nur Königinnen als Regentinnen gehabt haben, war es jetzt das erste Mal, dass sie zu Ehren ihres Monarchen einen Koningsdag feiern konnten: Schon in der Nacht zum Samstag begannen die Feierlichkeiten für König Wilhelm Alexander, obwohl der erst am Sonntag seinen Geburtstag hatte. Und was man so alles gelesen und gehört bzw. gesehen hat, waren seine Untertanen ja derart aus dem Häuschen, wie man das ansonsten nur zu Zeiten von Fußball-Welt- oder Europameisterschaften kennt: Ein ganzes Land in einem Meer von Oranje! Gestern endlich konnte dann auch Oma ihrem König huldigen: “Oranjefeest 2014” in der niederländischen Botschaft in Berlin – ein Fest für und durch Niederländer. Was soll ich sagen? Opa war richtig froh, wieder dabei sein zu dürfen. Denn ein wenig beneiden wir Bayern die Niederländer schon. Wie sagte der geistige Vater des Königlich Bayerischen Amtsgerichtes, Georg Lohmeier, doch so treffen: “Wir brauchen keinen Kini, aber schön wär’s schon.”
Oma – im Oranje-Jackett versteht sich – vor dem Bild ihres Königs und weitere Impressionen vom “Oranjefeest” und von stolzen Niederländern …
Man gönnt sich ja sonst nichts
Unsere jüngste Tochter und ihr Sohn waren am Wochenende in Hamburg. Mit dem Zug. Opa hat die beiden zum Bahnhof gebracht. Und es war schon herzergreifend zu sehen, wie der kleine Mann mit dem Koffer, den Mama für sich und ihn gepackt hatte, von dannen zog. Ihr blieb nur noch, den Buggy vor sich her zu schieben: Ein Bild für die Götter. In Hamburg selbst ging es dann nicht nur ums Vergnügen. Unsere Tochter musste arbeiten. Da auch ihr Mann dienstlich zu tun hatte, war ihr nichts anderes übrig geblieben, als ihren Sohn mitzunehmen. Als Entschädigung hatte sie ihm für den Abend noch einen Besuch beim Italiener versprochen, mit Pizza und allem, was sonst noch dazu gehört. Im Hotel fragte sie dann nach besagtem “Italiener um die Ecke” und landete zufällig in dem Lokal, das vom Gault&Millau 2014 so gepriesen wird: “Kein anderes neues Lokal in Eppendorf etabliert sich so rasch wie die Winebar von Remigio Poletto, dem Ex der beliebten blonden Fernsehköchin Cornelia Poletto.” Und tatsächlich scheint das ein echter Geheimtipp zu sein. Denn alle waren nach den Erzählungen meiner Tochter so nett und begeistert von unserem kleinen Charmebolzen, dass er und seine Mutter auch noch viel länger geblieben sind als eigentlich vorgesehen. Was soll ich sagen? Das ist jetzt ein echtes Problem für mich. Dummerweise habe ich dem Kleinen nämlich bei dem Transport zum Bahnhof versprochen, mit ihm auch einmal nach Hamburg zu fahren. Und wo soll ich jetzt denn, nach diesem Erlebnis, mit ihm bitte noch hingehen? Bleibt wahrscheinlich nur das Louis Jacob mit dem Zwei-Sterne-Koch Thomas Martin. Am besten – fürs Portemonnaie – fahre ich montags oder dienstags mit dem Kleinen dorthin, denn dann haben der Martin und seine Mannschaft Ruhetag. Und dann schauen wir bei Dittsches Stammkneipe, der Eppendorfer Grill-Station, vorbei. Sozusagen eine Chef-Visite der ganz eigenen Art …
Leider nichts mit Ai Weiwei
Schade! Jetzt hatte ich mich so gefreut, heute mit Oma die Ausstellung Evidence von Ai Weiwei im Berliner Martin-Gropius-Bau zu besuchen. Doch leider wird daraus nichts und Oma muss alleine dorthin. Denn Opa hat – wieder einmal – Rücken. Irgendwie drückt irgendwas derart auf meinem Ischiasnerv herum, dass es wirklich nervt. Zwar scheint das Ganze auf dem Weg der Besserung und die vom Arzt verordnete Therapie anzuschlagen, doch 3.000 Quadratmeter Ausstellung in 18 Räumen und im Lichthof sind des Guten wohl noch zuviel. Selbst das ziemlich großzügig bemessene Sitzplatzangebot im Lichthof ändert daran nichts. Dort hat der Künstler nämlich 6.000 einfache hölzerne Stühle, wie sie auf dem Land seit der Ming-Zeit (1368-1644), seit hunderten von Jahren also, Verwendung finden, montiert. Was soll ich sagen? Für eine kleine Verschnaufpause sind die sicher nicht gedacht. Irgend so ein Museumswächter würde vermutlich ziemlich schnell mit großem Au Wauwau daher kommen und mich verscheuchen. Spätestens dann wäre es das gewesen mit Ai Weiwei. Aber ich habe ja noch Zeit: Die Ausstellung endet erst am 7. Juli 2014. Bis dahin ist mein Rücken sicher wieder fit.
Update: Oma hat bei ihrem Ausstellungsbesuch die hölzernen Stühle von Ai Weiwei fotografiert. Mit Hinsetzen wäre da für Opa sowieso nichts gewesen.
Gerüchteküche-Küchengerüchte
Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Essblumen bzw. -blüten.
Plötzlich wollen alle mit Essblumen bzw. -blüten einen neuen Trend beim Kochen ausgemacht haben. Dabei gibt es das schon länger. Selbst Opa hat schon vor Jahren Essblumen verwendet. Auch kann ich mich noch gut daran erinnern, wie ich in ganz jungen Jahren im Frühjahr auf Terrassen Stiefmütterchen verputzt habe, als sei das das Normalste von der Welt, natürlich zur Verblüffung der anderen Gäste. Das Problematischste bei Essblumen ist, dass man auch die richtigen erwischt. Denn nicht alles, was gut aussieht, kann auch bedenkenlos verzehrt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft einfach Essblumenmischungen im Geschäft oder Internet. Da kann nicht viel schiefgehen. Ansonsten sollte man schon genau hinschauen. Genießbar sind in jedem Fall Stiefmütterchen (schön bunt), Gänseblümchen (nussige Geschmacksnote), Rosen (besonders lecker als Marmelade oder Sirup), Ringelblumen (Safran der armen Leute), Platterbse (geschmacklich wie Erbsenschoten), Kapuzinerkresse (für herzhafte Speisen) und Veilchen (kandiert für Süßspeisen). Was soll ich sagen? Am besten nur die Blüten verwenden und auf die Stengel verzichten. Also los: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht, sie liebt mich …
Stiefmütterchen (links) und Gänseblümchen (rechts) eignen sich grundsätzlich zum Verzehr. Allerdings sollte man bei diesem Stiefmütterchen angesichts der Fundstelle an einer Straßenecke eher vorsichtig sein, während die Gänseblümchen auf der freien Wiese nicht so belastet sein dürften. Wie gesagt: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht …
Mein Ururgroßvater Gisbert
Dass Opa die Familie am Herzen liegt, dürfte sich mittlerweile ja herumgesprochen haben. Dabei sind es aber nicht nur die Lebenden, denen meine ganze Aufmerksamkeit gilt. Auch die Beschäftigung mit unseren Vorfahren lässt mich nicht mehr los. Zusammen mit anderen Nachfahren und deren Angehörigen haben wir, Oma und ich, jetzt ein Projekt zumindest soweit vorangetrieben, dass wir die (ersten) Ergebnisse unserer Arbeit öffentlich machen konnten, und zwar mit einer Webseite. Dabei geht es um meinen Ururgroßvater Gisbert Flüggen, der zu seinen Lebzeiten (1811 – 1859) einer der bekanntesten deutschen Genremaler war und der “deutsche Wilkie” genannt wurde. Wen sein Leben und seine Malerei interessieren, der kann ja mal bei www.gisbertflueggen.de vorbeischauen. Was soll ich sagen? Nichts ist so gut, als dass es nicht verbessert werden könnte. Wer also sachdienliche Hinweise hat, ist jederzeit willkommen. Wenn alle noch bestehenden Lücken geschlossen werden können, freuen sich nicht nur die Nachfahren von Gisbert Flüggen, sondern auch alle anderen Liebhaber der Genremalerei.
PS: David Wilkie war ein schottischer Maler, der ebenfalls schon zu Lebzeiten (1785 – 1841) als großer Meister der Genremalerei galt.
Flüggens letztes, unvollendetes Bild Das Vorzimmer in der Neuen Pinakothek in München.
Gerettet: Danke, Oma!
Da wäre es um Opa beinahe geschehen gewesen und er den sogenannten Bockwurstbudentod gestorben. Aber Gott sei Dank war Oma da und hat mit einem Heimlich-Manöver Schlimmeres verhindert. So spaßig sich der Begriff Bockwurstbudentod auch anhören mag, wirklich lustig ist die ganze Sache nicht. Alleine für 2012 hat das statistische Bundesamt 1166 Todesfälle registriert, die durch Fremdkörper in den Atemwege verursacht wurden. Der Bolustod (im Volksmund neben Bockwurstbudentod auch Schlucktod oder Minutentod genannt) tritt laut Wikipedia „nach einem plötzlichen reflektorischen Herz-Kreislauf-Stillstand (Kreislaufversagen) durch vagale Reizung der empfindlichen Kehlkopf-Nervengeflechte des Rachens oder des Kehlkopfes durch einen Fremdkörper ein, wenn sich beim Schlucken ein großer Bissen Nahrung im Kehlkopf so verklemmt, dass er auch durch starkes Husten nicht mehr herausbefördert werden kann (Verschlucken), die sogenannte Bolusobstruktion.“ Dem kann man mit dem eingangs erwähnten Heimlich-Manöver, das nach seinem Erfinder, dem US-amerikanischen Arzt Henry J. Heimlich, benannt ist, begegnen und versuchen, den Fremdkörper durch den durch eine Kompression des Bauchraums entstandenen Überdruck aus den Atemwegen zu befördern. Was soll ich sagen? Wie gut, dass Oma dieses Manöver so gut drauf hat. Jedenfalls war es jetzt schon das zweite Mal, dass sie mich auf diese Art und Weise gerettet hat. Danke, Oma!
Immer noch besser als [kuseng]
Unser ältester Enkel wollte jetzt von seiner Mutter wissen, in welchem Verwandtschaftsverhältnis er zu unserem jüngsten Enkel steht und wie das heißt. „Cousin [kuˈzɛ̃ː]“, antwortete sie, woraufhin er sie etwas ungläubig anschaute und noch einmal nachfragte: „Croissant [kro̯aˈsãː]?!? Das ist doch so was wie ein Brötchen.“ Was soll ich sagen? Stimmt. Klingt aber zumindest immer noch besser als [kusẹng], wie viele hier in Berlin zu Cousin sagen.
PS: Über „drinne“ lasse ich mich bei nächster Gelegenheit einmal aus.
Der härteste Job der Welt
Wenn Sie eine neue Arbeit suchen, hätte ich da einen Tipp für Sie. Denn die Stelle ist vermutlich noch nicht besetzt. Jedenfalls sind die Arbeitsbedingungen ziemlich hart. Die Position ist als „Director of Operations“ ausgeschrieben. Die Arbeitszeit beläuft sich auf 24 Stunden, am Tag. Pausen sind keine vorgesehen. Die Arbeit erfolgt grundsätzlich im Stehen. Gefragt ist zudem Verhandlungsgeschick. Von Vorteil wären Abschlüsse in Medizin, Finanzen und Kunst. An Schlaf ist nur zu denken, wenn der oder die zugeordneten Mitarbeiter auch schlafen. An Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien steigen die Anforderungen. Dafür ist die Bezahlung einzigartig: Es gibt nämlich keine. Sie glauben, so einen Job würde keiner machen. Weit gefehlt. Aktuell sind es weltweit mehrere Milliarden Menschen. Was soll ich sagen? Schauen Sie sich das Video an, in dem einige Bewerbungsgespräche dokumentiert sind, und urteilen selbst, ob es sich da vielleicht um den härtesten Job der Welt handelt …
PS: … und ob Sie sich nicht bei jemandem bedanken wollen. Demnächst böte sich dazu eine ausgezeichnete Gelegenheit.
Eine gruselige Vorstellung
Das war ein Ostersonntag wie aus dem Bilderbuch. Unsere jüngste Tochter und ihr Mann hatten die Familie und ein paar Freunde zum Osterbrunch eingeladen, der bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen den ganzen lieben Tag lang auch noch im Garten stattfinden konnte. Und als wir den Kindern beim Ostereier suchen zuschauten, musste ich unwillkürlich daran denken, wie schade es doch wäre, wenn es den Osterhasen nicht geben würde. Gleiches gilt natürlich auch für den Nikolaus, Weihnachtsmann und das Christkind. Ostern ohne Osterhase, Nikolaus ohne Nikolaus und Weihnachten ohne Weihnachtsmann bzw. Christkind – was soll ich sagen? Eine gruselige Vorstellung: Die strahlenden Kinderaugen würden fehlen und die Welt wäre um ein Vielfaches ärmer.
Wie gut, dass es den Osterhasen gibt, denn ansonsten gäbe es auch keine Ostereier.