Anders als bei Yoko und John

Da sind wir wieder. Oma und Opa waren die letzten Tage sozusagen auf Tauchstation, besser gesagt in der Krankenstation. Irgendetwas hat uns regelrecht dahingerafft. Und so sind wir ein paar Tage im Bett geblieben. Aber anders als beim legendären “Bed-in” von Yoko Ono und John Lennon, die ab 24. März 1969 in einem Amsterdamer Hotelzimmer statt Flitterwochen ziemlich sittsam und dennoch publikumswirksam für den Weltfrieden gekuschelt haben, haben wir beiden kranken Mäuse uns einfach nur unter die Bettdecke verkrochen und tapfer vor uns geröchelt. Jetzt bekommen wir wieder Luft und können uns einigermaßen schmerzfrei bewegen. Was soll ich sagen? Gut, dass bei uns keine Presse dabei war. Denn bei uns hätte es wirklich nicht so entspannt ausgesehen wie bei Yoko und John.

“Grab them by the pony”

Das Video ist der absolute Hammer. Der niederländische Komiker Arjen Lubach hat mit seinem Videoclip, in dem sich die Niederlande dem neuen US-Präsidenten anbiedern, einen absoluten Webhit gelandet, der (Stand jetzt) 3,5 Millionen Mal angeschaut wurde. Und der Satz „Grab them by the pony“ ist zum geflügelten Wort geworden – wegen seiner Anspielung auf die im Wahlkampf bekannt gewordene verbale Entgleisung Donald Trumps Frauen gegenüber. Was soll ich sagen? Sehen Sie selbst:

Eisbahn geöffnet

In Omas und Opas Garten gibt es aktuell eine besondere Attraktion: Eine Eisbahn im Brunnen. Zumindest für die Vögel ist das Eis so dick, dass es trägt. Mal abwarten, wann der erste Piepmatz kommt und die Kufen schwingt. Was soll ich sagen? Ein schönes Wochenende noch und bleiben Sie gesund …

Ziemlich eisig ist der Brunnen in Omas und Opas Garten.

Jempo?!? Und Tempos drin …

Die Marke Tempo hat es geschafft. Wenn jemand in Deutschland nach einem Tempo fragt, weiß jedes Kind, dass es sich dabei um ein Papiertaschentuch handelt. Auch der weiße Schriftzug auf blauem Grund ist so bekannt, dass sich wohl niemand mehr die Mühe macht, sich die einzelnen Buchstaben einmal genauer anzuschauen. Man nimmt das Wort als ganzes wahr und auf. Das liegt nicht zuletzt daran, dass das Logo seit den 50er Jahren nicht verändert wurde. Umso erstaunter waren Oma und Opa, als unser jüngster Enkel, der erst im Sommer eingeschult wird, aber bereits mit dem Lesenlernen begonnen hat, das Wort auf der Packung las: Jempo. Jempo?!? „Ja“, meinte unser Kurzer und begründete seine Sichtweise, „die beiden gleichen Linien oben und unten haben doch mit dem Namen nichts zu tun. Der erste Buchstabe ist doch ein ‚J’ – oder?“ Was soll ich sagen? Da kommt offensichtlich eine Menge Arbeit auf die Marketing-Abteilung von Tempo zu. Denn irgendwie konnten und wollten wir unserem Enkel nicht widersprechen – der es irgendwie schon komisch fand, dass Jempo draufsteht, obwohl Tempos drin sind.

Jempo oder Tempo? – Das ist hier die Frage.

Wie ein Donnerschlag

Oma und Opa hat es wie ein Donnerschlag getroffen. Da ahnt man nichts Böses, geht an den Briefkasten, holt ein paar Briefe heraus, öffnet sie und dann das: “Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr, Sie sind eingeladen , an den Wahlen der Seniorenvertretung Ihres Bezirks teilzunehmen.” … W A H L E N   D E R   S E N I O R E N V E R T R E T U N G ! ! ! Ja geht’s noch. Wir in unserem jugendlichen Al… Upps! Unter “Anzahl der Wahlberechtigten” heißt es: Ca. 892.000 S E N I O R I N N E N und S E  N I O R E N, die im Land Berlin mit Hauptsitz gemeldet sind und am 31.03.2017 das 60. Lebensjahr vollendet haben. Upps! Was soll ich sagen? Vielleicht sollten wir doch unsere Ausweise wegwerfen und uns schätzen lassen.

Die Wahlbenachrichtigung traf Oma und Opa wie ein Donnerschlag.

“Hartes” Trinkwasser kein Risiko

„In Punkto Qualität und Geschmack erreicht das Berliner Trinkwasser Spitzenwerte“, sagen die Berliner Wasserbetriebe. Es enthalte viele wertvolle Mineralien und werde deshalb als „hart” oder „kalkhaltig“ bezeichnet. Das ärgere zwar Kaffeemaschinen, Geschirrspüler und Co., aber einem puren und gesunden Trinkgenuss stehe deshalb nichts im Wege. Dies habe auch die Stiftung Warentest bestätigt. Gleichwohl tauchen immer wieder Horrormeldungen auf, in denen vor dem Trinken von Leitungswasser gewarnt wird. Dabei geht es insbesondere um kalkhaltiges Trinkwasser, das schädlich sein und vor allem für Herzpatienten ein Risiko darstellen soll – was Opa als Herzklappenpatient ja nun auch betrifft. „Die Frage, ob ein hoher Gehalt an Kalk im Trinkwasser mit der Verkalkung der Herzkranzgefäße in Verbindung steht, lässt sich mit einem klaren Nein beantworten“, schreibt auf der Webseite der Deutschen Herzstiftung Harald Klepzig, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Chefarzt im Klinikum Offenbach. Und weiter: “Um Herzerkrankungen wie eine koronare Herzkrankheit zu verhindern, muss nicht auf kalkarmes Trinkwasser geachtet werden. Sinnvoll ist dagegen die Vermeidung der wissenschaftlich nachgewiesenen Risikofaktoren (Rauchen, hoher Blutdruck, Diabetes mellitus, Bewegungsmangel, Übergewicht etc.).” Was soll ich sagen? Die von der Deutschen Herzstiftung sollten es ja wissen. Insofern werden Oma und ich weiter völlig unbesorgt unser Berliner Wasser trinken – die eine ohne, der andere mit Kohlensäure.

Sich kritisch hinterfragen

Zahlreichen Medien (darunter “Das Erste”, “Phoenix”, “Spiegel Online”, “Zeit Online”, “MDR”, “Stern.de”, “NZZ”) ist heute ein, wie die Redaktion von Spiegel Online selber eingesteht, „ärgerlicher Fehler“ passiert. Die Nachrichten-Plattform berichtete wie die anderen Medien fälschlicherweise von der Verkündung des Urteils im NPD-Verbotsverfahren aus Karlsruhe, das Bundesverfassungsgericht verbiete die NPD. Genau das Gegenteil aber war der Fall. Wie es zu diesem Fehler kam, erklärte die Spiegel Online-Redaktion so: „Als der Vorsitzende des Zweiten Senats, Andreas Voßkuhle, zu reden begann, zitierte er zunächst den Antrag auf das NPD-Verbot. Der Antrag wurde von uns versehentlich mit dem – tatsächlich anderslautenden – Urteil verwechselt.“ So kam es zu den Veröffentlichungen. Der Fehler wurde jedoch schnell erkannt und sofort korrigiert. „Fehler dieser Tragweite entsprechen nicht dem Anspruch, den die Redaktion von SPIEGEL ONLINE an die eigene Arbeit stellt“, erklärte die Redaktion und entschuldigte sich für den Vorfall. Gleichzeitig kündigte sie an, dass sie ihn zum Anlass nehme, „unsere Abläufe und Arbeitsweisen zu hinterfragen, damit sich ein solcher Fehler nicht wiederholt.“ Was soll ich sagen? Fehler können überall passieren – und tun es auch. Als alter Journalist und Zeitungsmann weiß ich nur zu gut, welche Böcke medial schon geschossen wurden. Im konkreten Fall allerdings geht es auch noch um etwas Grundsätzliches. Denn mit dem Internet haben sich im Medienbereich die Maßstäbe verschoben und es wird im Zweifel nach der Maxime verfahren: Schnelligkeit vor Sorgfalt. Vielleicht nehmen alle Medienhäuser und auch Blogger den Fehler ja zum Anlass, genau diese Entwicklung kritisch zu hinterfragen. Denn nicht nur gezielt eingesetze Fake-News sind ein großes Problem, sondern auch solche Fehler, die durch mangelnde Sorgfalt entstehen. “Be first, but first be right“, lautet eine journalistische Grundregel. Dabei sollte es bleiben.

Dumm gelaufen. Der Fehler von Spiegel Online und anderen sollte jedoch kein Anlass für Häme sein, sondern dazu dienen, dass alle Medien ihre Arbeit(sweise) kritisch hinterfragen.

Wer hoch hoch hinaus will …

Aus Kindern werden Leute. Das ist auch bei unseren Enkelsöhnen so. Unser ältester beispielsweise macht mittlerweile Dinge, für die er meinen ganzen Respekt genießt. So war er letztens mit seinen Eltern in einer Kletterhalle und ist – jetzt halten Sie sich fest – bis unter die Decke geklettert. Abgesehen einmal davon, dass ich vermutlich nicht einmal den ersten (Kletter-)Stein geschafft hätte, weil der vermutlich abgebrochen wäre, erscheint mir die Wand doch ein bisschen hoch – zumal ich jetzt im Alter ohnehin ein wenig Höhenangst habe. Was soll ich sagen? Wer hoch hinaus will, das wusste schon Zen-Meister Seo Yoon-Nam, muss unten anfangen. Wohl wahr …

Ganz schön mutig und hoch hinaus ist da unser ältester Enkel geklettert.

In Berlin ist alles möglich

Wer erinnert sich noch? “Wann wird’s ‘mal wieder richtig Sommer? Der Winter war der Reinfall des Jahrhunderts, nur über tausend Meter gab es Schnee. Mein Milchmann sagt: ‘Dies Klima hier, wen wundert’s? Denn schuld daran ist nur die SPD – he he he.'” Was soll ich sagen? In Berlin ist alles möglich. Schönes Wochenende noch und bleiben Sie gesund …

Wann wird’s ‘mal wieder richtig Sommer? – Und, vom stammt der Songtext? Na klar, von …