Geteiltes Leid ist halbes Leid

Auch wenn ich gestern mit Rücksicht auf meinen Rücken auf einen weiteren Besuch der re:publica 14 verzichtet und mir eine eintägige Bettruhe verschrieben habe, hat es mir zuweilen die Tränen in die Augen getrieben. Insofern freue ich mich heute richtig, wieder einmal meinen Orthopäden aufzusuchen, den ich zwar als Freund sehr gerne mag, als Arzt aber eigentlich lieber nicht sehe. Einen Lichtblick hatte mein heimischer Ruhetag dann allerdings doch noch. Unser jüngster Enkel wollte unbedingt zu uns, obwohl (oder gerade weil) auch er nicht ganz auf dem Damm ist. “Aua Bauch”, lautet seine Beschreibung, die Diagnose des Kinderarztes steht noch aus. Jedenfalls gesellte er sich zu mir ins Bett, und wir nutzten die Gelegenheit, um das eine oder andere Buch zu lesen bzw. das eine oder andere Spiel auf dem iPad zu spielen. Was soll ich sagen? Es bewahrheitet sich doch immer wieder: Geteiltes Leid ist halbes Leid.

PS: Birgit Grigoriou und meinen neuen re:publica-Bekanntschaften (Liebling nicht jetzt …, Silvernerd und Mohrenpost) ein ganz herzlicher Dank für die lieben Genesungswünsche.

Gerettet: Danke, Oma!

Da wäre es um Opa beinahe geschehen gewesen und er den sogenannten Bockwurstbudentod gestorben. Aber Gott sei Dank war Oma da und hat mit einem Heimlich-Manöver Schlimmeres verhindert. So spaßig sich der Begriff Bockwurstbudentod auch anhören mag, wirklich lustig ist die ganze Sache nicht. Alleine für 2012 hat das statistische Bundesamt 1166 Todesfälle registriert, die durch Fremdkörper in den Atemwege verursacht wurden. Der Bolustod (im Volksmund neben Bockwurstbudentod auch Schlucktod oder Minutentod genannt) tritt laut Wikipedia „nach einem plötzlichen reflektorischen Herz-Kreislauf-Stillstand (Kreislaufversagen) durch vagale Reizung der empfindlichen Kehlkopf-Nervengeflechte des Rachens oder des Kehlkopfes durch einen Fremdkörper ein, wenn sich beim Schlucken ein großer Bissen Nahrung im Kehlkopf so verklemmt, dass er auch durch starkes Husten nicht mehr herausbefördert werden kann (Verschlucken), die sogenannte Bolusobstruktion.“ Dem kann man mit dem eingangs erwähnten Heimlich-Manöver, das nach seinem Erfinder, dem US-amerikanischen Arzt Henry J. Heimlich, benannt ist, begegnen und versuchen, den Fremdkörper durch den durch eine Kompression des Bauchraums entstandenen Überdruck aus den Atemwegen zu befördern. Was soll ich sagen? Wie gut, dass Oma dieses Manöver so gut drauf hat. Jedenfalls war es jetzt schon das zweite Mal, dass sie mich auf diese Art und Weise gerettet hat. Danke, Oma!

“Der Zeh ist verrostet.”

Der große Zeh unseres ältesten Enkels hatte ja, wie treue Leser wissen, Bekanntschaft mit einem nicht ganz kleinen Stein gemacht. Mittlerweile ist alles ganz gut verheilt. Nur eine Stelle ist nach einem Schwimmbadbesuch etwas dunkler, ja fast bräunlich geworden. Das stört ihn aber offensichtlich nicht besonders. Jedenfalls beantwortete er jüngst die Frage nach dem Genesungsprozess mit der völlig selbstverständlichen Feststellung: “Der Zeh ist verrostet.” Was soll ich sagen? Eigentlich dachte ich immer, dass nur rostet, wer rastet.

Nikolaus wird kein Osterhase

“Niemand muss befürchten, dass sich hinter dem süßen Osterhasen ein alter Nikolaus verbirgt.” Mit diesem Satz beruhigte jetzt Heidrun Schubert von der Verbraucherzentrale Bayern landauf landab total verunsicherte Mitmenschen, die seit Jahrzehnten aufgrund wildester Gerüchte befürchten, dass Nikoläuse zu Osterhasen umgeschmolzen werden. Laut Industrie-Herstellern wäre es nämlich, ließ die Ernährungsexpertin wissen, viel zu aufwändig und zu teuer, die Schokoladenfiguren einzusammeln, auszuwickeln, einzuschmelzen und neu zu formen. Außerdem würde die Qualität darunter leiden. Was soll ich sagen? Na Gott sei Dank, ein dreifaches Hoch der Marktwirtschaft, die also die von so vielen befürchtete Wiederverwertung der Schokoladennikoläuse verhindert. Aber was ist mit den Schokoladenosterhasen? Dazu gibt es noch keine verbindlichen Aussagen. Wäre doch ein prima Presse-Thema für die Zeit nach den Osterfeiertagen. Da findet sich doch sicher jemand … Ansonsten springt Opas Blog ein.

easter-bunny-7950_1280   easter-bunny-7949_1280Keine alten Nikoläuse, sondern ganz frische Osterhasen: Also reinbeißen und …

PS: Laut Verbraucherzentrale verkauft der Handel  die speziellen Schokoladenartikel nach den Feiertagen zum Sonderpreis oder spendet sie z.B. an Wohlfahrtsorganisationen.

Tapferer kleiner Mann

Wenn Kinder spielen, passiert schon mal was. Das war so, das ist so und das wird, trotz aller Versuche, die Kinder bestmöglich (vor allem vor sich selbst) zu schützen, auch künftig so sein. Und dabei gibt es auch noch Kinder, die mehr Pech haben als andere. Die Tochter unserer besten Freunde beispielsweise traf es immer: Wenn alle mit ihren Rädern um eine Kurve fuhren, flog sie hinaus, wenn alle heil durch ein Kiesbett kamen, legte sie sich hin, wenn ein Schrank umfiel, traf er – natürlich – sie. Auch Opa kann ein Lied davon singen. Zahlreiche Narben an Knien, Augen, Nase und anderen Körperteilen lassen Schlimmes ahnen. Jetzt hat es unseren ältesten Enkel ziemlich übel getroffen. Ein nicht ganz kleiner Stein fand über unglückliche Umstände den großen Zehen seines rechten Fußes. Das war nicht nur ausgesprochen schmerzhaft, sondern hat auch noch dafür gesorgt, dass sich der Nagel abgelöst hat. Die Schmerzen werden ja bald vergangenen sein, aber bis der Nagel wieder ganz nachgewachsen ist, dauert es fast ein Jahr. Was soll ich sagen? Es war ausgesprochen beeindruckend, wie tapfer der kleine Mann das alles hingenommen und ertragen hat – tapferer als manch großer.

ZehDas sieht ziemlich übel aus – und ist es auch. Der kleine Mann hat es aber tapfer ertragen.

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Apfel.

“An apple a day keeps the doctor away” ist ein englisches Sprichwort, dass so bekannt ist, dass es in allen Sprachen im Original verwendet wird. Erstmals taucht es 1866 in einer walisischen Zeitschrift auf und hieß damals noch: “Eat an apple on going to bed, and you’ll keep the doctor from earning his bread.” In seiner jetzigen Form wurde es dann von Mary Wright 1913 in dem Buch “Rustic Speech and Folklore” verwendet. Und das nicht ohne Grund. Mittlerweile gilt als gesichert, dass Äpfel nicht nur lecker, sondern auch gesund sind und das Risiko für Schlaganfälle senken, die Cholesterinwerte verbessern, das Immunsystem stärken, Entzündungen vorbeugen, den Menschen mit B-, C- und E-Vitaminen plus Kalium, Natrium, Magnesium, Calcium und Eisen versorgen sowie beim Abnehmen helfen. Was soll ich sagen? Also, jeden Tag einen Apfel essen, aber bitte mit Schale, denn darin stecken die meisten Nährstoffe.

Appel480 KopieGesunde Äpfel, von Oma gemalt.

Zur Darmkrebsvorsorge gehen

Eigentlich ist ja erst der Monat März der Darmkrebsmonat, in dem wieder viele Prominente für die Darmkrebsvorsorge werben. Opa ist aus gegebenem Anlass etwas früher dran und tut das schon heute, nachdem gestern bei ihm eine Koloskopie vorgenommen wurde. Und die ist, anders als einige Kritiker behaupten, auch sehr sicher. In einer im letzten Jahr veröffentlichten Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums kam es nach nur etwa fünf von 10.000 Untersuchungen zu einer Darmblutung, die eine Krankenhauseinweisung erforderte. Verletzungen der Darmwand waren ebenfalls sehr selten und traten mit einer Häufigkeit von weniger als einmal pro tausend Untersuchungen auf. Todesfälle und nicht-lokale Komplikationen wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte kamen in der Koloskopiegruppe nicht häufiger vor als in der Kontrollgruppe, die die Früherkennung nicht wahrgenommen hatte. Vor diesem Hintergrund ist es eigentlich unverständlich, dass nur gerade mal ein Fünftel der über 55-Jährigen, für die eine Darmspiegelung Bestandteil des deutschen gesetzlichen Programms zur Krebsfrüherkennung ist, dieses Angebot nutzen. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Angst vor einer erschreckenden Diagnose gehört nach Ansicht des Krebsforschungszentrums ebenso dazu wie Angst vor der möglicherweise unangenehmen Untersuchung, bei der es auch zu Komplikationen kommen kann. Was soll ich sagen? Angst war noch nie ein guter Berater, Fakten sind es aber schon: In Deutschland erkranken jährlich etwa 65.000 Menschen an Darmkrebs, im Jahr 2010 erlagen 26.000 Menschen der Erkrankung. Darmkrebs ist bei beiden Geschlechtern die zweithäufigste Krebsart und die zweithäufigste Krebstodesursache. Im Krebsforschungszentrum ist man sich sicher: „Würden mehr Menschen die Darmkrebsvorsorge wahrnehmen, ließ sich in Deutschland jedes Jahr die Hälfte dieser Neuerkrankungen und Sterbefälle vermeiden.“

Paul-und-Hildegard-Breitner-die-Hildegard und Paul Breitner sind die Werbegesichter 2014, mit denen die Felix Burda Stiftung im Aktionsmonat März für die Darmkrebsvorsorge wirbt. Foto: Felix Burda Stiftung

Frage sozialer Verantwortung

Kind, Karriere und kein Krankenschein: Obwohl viele Männer und Frauen in der „Rushhour des Lebens” wegen Mehrfachbelastung unter Druck stehen, wirkt sich das nicht bei den Krankschreibungen aus. Laut aktuellem DAK-Gesundheitsreport sind 25- bis 39-jährige Berufstätige auf den ersten Blick sogar besonders gesund. Der DAK-Report fragte auch nach Belastungsfaktoren wie Überforderung, zu große Verantwortung oder mangelnde Anerkennung. Dabei zeigten sich nahezu keine Unterschiede zwischen Berufstätigen mit und ohne Kinder. Selbst in Vollzeit arbeitende Mütter hatten keine höheren Stresswerte als Mütter in Teilzeit oder nicht erwerbstätige Mütter. Aus Sicht der Beschäftigten bieten  Arbeitgeber in der Rushhour allerdings nur begrenzte Entlastungsmöglichkeiten an. Der DAK-Gesundheitsreport gibt Hinweise, wie Arbeitgeber die betroffene Altersgruppe entlasten können. 62 Prozent der erwerbstätigen Eltern können bereits Teilzeit nutzen, 36 Prozent Gleitzeit. Die ganze Breite familienfreundlicher Angebote kommt aber nur wenigen Beschäftigten zugute. Obwohl den Eltern Betriebskindergarten oder Krippen besonders wichtig sind, profitieren davon bisher erst sechs beziehungsweise drei Prozent aller Eltern. Auffällig ist zudem, dass die bestehenden Angebote nicht allen Beschäftigten in gleicher Weise zugute kommen. Nicht-Akademiker profitieren sehr viel weniger als Akademiker. Das mag daran liegen, dass sich ihre Aufgaben problemloser beispielsweise in ein Home-Office verlagern lassen. Die Herausforderung der Arbeitgeber besteht darin, auch für Mitarbeiter in der Produktion oder im schichtgebundenen Dienstleistungsbetrieb Lösungen zu erarbeiten. Was soll ich sagen? Früher galt es ja vielleicht noch als „nice to have“, aber heute ist es ein absolutes Muss, dass sich Arbeitgeber um die Gesundheit ihre Mitarbeiter sorgen und das Ihre dazu beitragen, dass erwerbstätige Eltern Beruf und Familie unter einen Hut bringen können. Das ist eine Frage der sozialen Verantwortung und am Ende des Tages auch der Wettbewerbsfähigkeit.

Diagramm_Spagat_zwischen_Job_und_Familie-1-1374944Diagramm_Hilfe_vom_Arbeitgeber_2014-1-1376950

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Kurkuma.

Wer die asiatische Küche mag, kennt ganz sicher die Kurkuma oder Kurkume, auch Gelber Ingwer, Safranwurz(el), Gelbwurz(el) oder Gilbwurz(el) genannt. Abgesehen von dem exotischen Geschmack gibt das Pulver des Ingwergewächses auch eine schöne gelbe Farbe. Doch heute soll es weniger um Kurkuma als Gewürz gehen, sondern vielmehr um ihre heilende Wirkung. In der indischen Medizin wird Kurkuma schon seit Tausenden von Jahren verwendet und wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkung bei der Behandlung von Wunden und Ausschlägen eingesetzt. Und das ist noch nicht alles. So weiß man mittlerweile auch, dass das Gewürzpulver das Wachstum von Krebszellen hemmen kann. An der Universität von Guangdong in China wiesen Forscher dies in Zellversuchen bei Tumorzellen aus der Prostata, dem Darm, der Bauspeicheldrüse und der Lunge nach. Was soll ich sagen? Besser geht’s doch nicht: Lecker essen und dabei noch etwas für die Gesundheit tun.

KurkumaKurkuma – nicht nur lecker, sondern auch gesund.

Bewegung ist gesund

Bewegung ist gesund. Das ist nichts Neues. Dennoch bewegen sich die meisten Menschen viel zu wenig. Dabei wäre es ein Leichtes, mal auf das Auto, den Bus, die U-Bahn, die Straßenbahn oder den Aufzug zu verzichten und sich per Fahrrad oder zu Fuß fortzubewegen. Abgesehen davon, dass das auch Spaß machen kann, hilft es zudem noch gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs, Rückenschmerz und Osteoporose, Depressionen und einiges mehr. Jetzt werden einige sagen: So ein Schmarrn. Aber man kann das bei der Zeit nachlesen, die darüber schon vor geraumer Zeit berichtet und dabei auf diverse diesbezügliche Studien verwiesen hat. Oma und Opa haben dem am Wochenende Rechnung getragen und sind mit unserer Ältesten und ihrem Sohn um die Krumme Lanke gegangen. Das ist ein See in Berlin, der zur Grunewaldseenkette gehört. Der Uferweg hat immerhin eine Länge von zweieinhalb Kilometern, die der kleine Mann mit seinen kurzen Beinchen und schweren Stiefeln ohne Probleme und Murren mitgelaufen ist. Was soll ich sagen? Was so ein herrlich blauer Himmel und so frühlingshafte Temperaturen alles bewirken können.

Foto 1Wasser und Männergespräche gehören offenbar zusammen.