Eigentlich schon alles gesagt

Eigentlich ist zu dem Thema auf diesem Blog schon alles gesagt. Und überhaupt dürfte das Thema gar kein Thema mehr sein, zumal im Jahr 2000 der Bundestag den § 1631 des Bürgerlichen Gesetzbuches im zweiten Satz wie folgt gefasst hat: „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ Doch die Lebenswirklichkeit in deutschen Familien sieht leider immer noch anders aus. Insofern beteilige ich mich gerne an der Blogparade, zu der mich Sven von D@ds finest eingeladen hat. Dabei will ich die Gelegenheit nutzen, um noch einmal auf das Buch des Berliner Rechtsmediziners Michael Tsokos und seiner Kollegin Saskia Guddat Deutschland misshandelt seine Kindern hinzuweisen, das in diesem Jahr als Neuauflage in Form einer Erweiterten Taschenbuchausgabe erschienen ist. Seit der Erstauflage in 2014 ist allerdings nicht viel passiert. Zwar weist die Kriminalstatistik einen Rückgang der Kindesmisshandlungen und wöchentlich nur noch zwei statt drei getöteter Kinder aus. Aber ich kann Tsokos gut verstehen, der darin „überhaupt kein gutes Zeichen“ sieht: „Die Tatsache, dass Kinder in Deutschland an Misshandlungen sterben müssen, ist fast schon eine Bankrotterklärung des Kinderschutzsystems in Deutschland. Jetzt zu jubilieren, dass es nicht mehr drei sondern zwei Kinder pro Woche sind, das wäre zynisch in meinen Augen.“ Ihn störe, dass die polizeiliche Kriminalstatistik absolute Zahlen vergleiche. Hier werde aus dem Blick verloren, dass Deutschland einem erheblichen demografischen Wandel unterliege. Jede neue Generation habe 30 Prozent weniger Kinder. Und dies finde überhaupt keinen Niederschlag in der Statistik. „Deshalb sind diese Zahlen realitätsfern“, so der Rechstmediziner. Was soll ich sagen? Das sollte doch wohl klar sein: Jedes misshandelte Kind ist eins zu viel und Gewalt gegen Kinder geht gar nicht. Wann endlich geht das in die Köpfe der Erwachsenen rein?

Taschenbuch Tsokos                                  Deutschland misshandelt seine Kinder                                                                      Michael Tsokos & Saskia Guddat                                                                                    320 Seiten, 9,99 Euro                                                                                                  ISBN: 978-3-426-78637-6                                                                                          Knaur TB 2015

Harald K., bitte melden!

Baumkobold

Endlich! Das Rätselraten im Südwesten Berlins hat ein Ende. Seit dem Wochenende gibt es sozusagen ein Bekennerschreiben, in dem Harald K. aus Steglitz die Verantwortung übernommen hat: „Ich habe mich der Sache mal angenommen und den erwähnten Baumstümpfen ein paar Gesichter verpasst. Es freut mich, dass die Aktion so viele positive Reaktionen hervorruft. Gerade das tägliche Schmunzeln meiner Mitmenschen ist einer der Antriebsgründe für mich, und darum geht’s auch weiter“, heißt es in einem Kommentar zu dem Online-Bericht der Berliner Woche „Lustige Baum-Kobolde geben Rätsel auf“. Wer allerdings dieser Harald K. in Wirklichkeit ist, ist nicht bekannt. Seit Wochen war darüber spekuliert worden, wer hinter der Baumstumpf-Aktion steckt. Weder im Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf noch beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wusste man, wer den Stümpfen abgesägter Straßenbäume die lustigen Gesichter mit Augen und Nase verpasst. Vorübergehend „in Verdacht geraten“ war auch der 59-jährige Yoga-Lehrer Josef Foos, der auf Berlins Straßenschildern bereits mit seinen Korken-Männchen, den sogenannten Street Yogis, für Schlagzeilen gesorgt hatte. Doch gegenüber Opas Blog wiegelte er ab: „Dieses Mal bin ich unschuldig.“ Was soll ich sagen? Hoffentlich handelt es sich bei Harald K. nicht bloß um einen Trittbrettfahrer. Deshalb würde Opas Blog gerne ein Interview mit ihm führen. Dass Opa dafür absolute Vertraulichkeit zusichert, versteht sich von selbst. Also, Harald K., bitte melden!

IMG_1766   IMG_1799IMG_1800   IMG_1801IMG_1802   IMG_1803IMG_1806   IMG_1805Einige Baum-Kobolde aus Steglitz-Zehlendorf. Aber auch in anderen Bezirken sind die lustigen Baum-Gesichter gesichtet worden. Urheber will ein gewisser Harald K. sein.

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es sogar um die Küchengerüchte zum Thema METRO Kochherausforderung | -2015.

Es ist kaum zu glauben, aber wahr: Der Leserpreis der METRO Kochherausforderung | – 2015 geht an Opas Blog! Opa hat mit seinem sommerlichen Genuss-Konzert mit dem Titel: adagio – andante – allegro nicht nur die meisten Stimmen, sondern auch die höchste Bewertung erhalten: Ganze 4,1 von 5 Sternen. Dafür danke ich den Lesern des METRO Genussblogs ganz herzlich. Ich hätte nie gedacht, dass ich sozusagen als Quereinsteiger und Nicht-Food-Blogger gleich bei meiner ersten Teilnahme an einem Kochwettbewerb einen Preis abräume und bin natürlich richtig happy. Mein aufrichtiger wie herzlicher Glückwunsch geht gleichzeitig an Doc Eva, die den Jurypreis erhält und auch die Favoritin von Oma und mir war. Ihr vegetarisches Dégustationsmenue sah nicht nur super aus, sondern war handwerklich eine Wucht und hat sicher ebenso wunderbar geschmeckt. Aber auch alle anderen Teilnehmer haben tolle Ideen gehabt und zum Teil einen immensen Aufwand betrieben, wofür sie Respekt und Anerkennung verdienen. Pars pro Toto will ich hier Petra von Obers trifft Sahne erwähnen, die Oma und mich mit ihrer Tomaten Granita mit süßem Basilikum Pesto und Gin Tonic Gelee als Nachtisch, den ich ganz sicher nachkochen werde, begeistert hat. Was soll ich sagen? Unabhängig davon, dass mir der Leserpreis zugesprochen wurde, hat diese Kochherausforderung riesigen Spaß gemacht, so dass mein abschließender Dank an das METRO Genussblog-Team mit Carmen Hillebrand und Anna Friedhoff geht. Wenn ich in Zukunft wieder einmal dabei sein dürfte, würde ich mich freuen.

IMG_1274Eine Gemüse-Kräuter-Sinfonie, die mit etlichen Aromen-Crescendi von beispielsweise Curry und Kardamom für ein Genusserlebnis der ganz besonderen Art sorgt, ist der Höhepunkt des sommerlichen Genuss-Konzertes adagio – andante – allegro, das bei der METRO Kochherausforderung | – 2015 mit dem Leserpreis ausgezeichnet wurde.

Stück für Stück

Über dieses Spielzeug würde sich nicht nur jedes Kind freuen, sondern wohl auch jeder Erwachsene: „Das prachtvolle Schiff ist mit Masten und Takelage ausgestattet, als wolle es gleich in See stechen. Hoch auf dem Achterdeck thront der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Vor ihm defilieren seine höchsten Würdenträger, einer nach dem anderen dreht sich um und bezeugt dem Herrscher seine Ehrerbietung. Aus dem Schiffsrumpf dringt Orgelmusik. Dann feuern, begleitet von plötzlichem Getöse und aufsteigendem Rauch, die Schiffskanonen los, und die kaiserliche Galeone setzt sich majestätisch in Bewegung. All das läuft im Miniaturformat ab. Unser Schiff ist ein kunstvoll gestaltetes Modell aus vergoldetem Kupfer und Eisen, seine Höhe beträgt rund einen Meter. Es ist nicht dazu bestimmt, die Meere zu befahren, sondern dazu, über einen sehr großen Tisch zu rollen. Es ist ein Dekorationsgegenstand, aber gleichzeitig auch eine Uhr und eine Spieldose – in Form einer dreimastigen Galeone, wie sie im 16. Jahrhundert als Handels- und Kriegsschiffe entwickelt wurden. Ein kompliziertes Räderwerk im Inneren trieb das Schiff früher an und erzeugte Geräusche, Rauch und Bewegung. Heute liegt das Schiff im Britischen Museum still vor Anker“, lautet die Beschreibung von Neil MacGregor, der sowohl Direktor dieses Museums als auch Autor des Buches ist, in dem er unter dem Titel „Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten“ diese Objekte nicht einfach nur beschreibt, sondern dem Leser Stück für Stück die Weltgeschichte nahe bringt.

„Dieser Schiffsautomat ist ein wahrhaft beeindruckendes Luxusspielzeug der europäischen Renaissance, und es steht nicht nur sinnbildlich für den europäischen Schiffsbau zwischen 1450 und 1650, sondern für Europa selbst. In diesen zwei Jahrhunderten veränderte sich die Sicht Europas von der Welt und dem eigenen Platz in ihr grundlegend“, schreibt MacGregor. Und allein dieser gedankliche Bogen lässt schon erahnen, mit welcher Leichtigkeit der Kunsthistoriker die Welt erklären kann. Was soll ich sagen? Wer noch mehr über das Buch erfahren will, wird bei Opas Tests und Kritiken unter der Rubrik Bücher fündig. Und ich kann versprechen: Es lohnt sich!

MacGregorGeschichtederWelt_S. 566 KopieSchiffsautomat © The Trustees of the British Museum

Riesen-Bärenklau: Weg damit

Der Besuch des Steglitzer Stadtparks in Berlin könnte sich in absehbarer Zeit zu einem ziemlichen Gesundheitsrisiko entwickeln. Denn in Mitten des Parks wuchert auf einer kleinen Insel der Riesen-Bärenklau, eine ebenso attraktive wie gefährliche Pflanze. Immerhin werden ihr in der naturschutzfachlichen Invasivitätsbewertung des Bundesamtes für Naturschutz ein hohes Reproduktions- und Ausbreitungspotenzial sowie ein expansiver Ausbreitungsverlauf attestiert. „Kommt die Haut damit in Kontakt und trifft dazu noch Sonnenlicht darauf, bilden sich leichte bis teilweise schwere Verbrennungen bzw. Verätzungen. Sogar bis zu drei Tage später kann der Kontakt der Stelle mit Sonneneinstrahlung noch Rötungen, Entzündungen und Blasen verursachen. Die Heilung dauert Wochen“, heißt es auf Berlin.de, dem offiziellen Hauptstadtportal.

Während das Pflanzenschutzamt Berlin schon in einem seiner Gartenbriefe aus dem Jahre 2011 empfiehlt, „die Pflanzen sollen besonders in der Nähe von Spielplätzen oder Schulen schnellstmöglich beseitigt werden“, lässt das Straßen- und Grünflächenamt (Fachbereich Grünflächen) des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf die Pflanze heute „bewusst stehen“. Zum einen komme man an die Insel schlecht heran, zum anderen wolle man den Riesen-Bärenklau als Schaupflanze darstellen“, erklärt auf Anfrage von Opas Blog die für den Steglitzer Stadtpark zuständige Grünflächen-Mitarbeiterin Hannelore Donner, zumal die Botaniker der Ansicht seien, den Wuchs beherrschen zu können.

BärenklauAttraktiv, aber ungefährlich: Der Riesen-Bärenklan im Steglitzer Stadtpark in Berlin.

Da ist allerdings der Botanische Garten in Berlin ganz anderer Meinung. Die Diplom-Biologin und Pressesprecherin Gesche Hohlstein jedenfalls lässt gegenüber Opas Blog keinen Zweifel: „Diese Pflanze kann man nicht beherrschen“ und empfiehlt ebenfalls: „Sofort entfernen!“ Auch für Heiko Schmalstieg vom Pflanzenschutzamt ist der Riesen-Bärenklau eine Pflanze, die es aufgrund des humantoxischen Potenzials „zu bekämpfen gilt“. Zudem sei die Pflanze „aggressiv invasiv“. Und rechtlich? „Eigentlich ist jeder Eigentümer verpflichtet, die Pflanze von seinem Grundstück runter zu nehmen“, so Schmalstieg, der gleichzeitig aber auch einräumt: „Wo kein Kläger, da kein Richter.“

Geklagt im juristischen Sinne hat in Steglitz zwar noch niemand. Doch vor allem Mütter mit Kindern sind in Sorge. Denn wenn der Riesen-Bärenklau seine Samen von der Insel auf die umliegenden Flächen ausstreut, dann kann sich die Pflanze auch dort ausbreiten. Und bis zum nächsten Spielplatz sind es keine 100 Meter mehr. Und so weit kann der Wind allemal die bis zu mehr als 50.000 Samen der Pflanze tragen, die zudem auch noch schwimmen und bis zu zehn Jahre in der Erde überleben können.

Im Straßen- und Grünflächenamt will man die Sache noch einmal überdenken. Hannelore Donner kündigt zumindest an, diesbezüglich an die Botaniker heranzutreten und mit ihnen zu reden. Vielleicht spielt bei dieser Unterhaltung ja dann auch eine Rolle, dass das Bundesamt für Naturschutz negative Auswirkungen sowohl in ökologischer als auch ökonomischer Hinsicht durch den Riesen-Bärenklau feststellt.

Was soll ich sagen? Weg damit! Wie so viele Übel sollte man auch dieses im wahrsten Sinne des Wortes an der Wurzel packen. Denn wie heißt es im bereits erwähnten Gartenbrief des Pflanzenschutzamtes abschließend: „Herbizideinsatz ist kaum wirksam und zudem selten möglich. Standortbesonderheiten (Pflanzenschutz-Anwendungsverbot in Gewässernähe und auf Nichtkulturland) schließen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln aus. Alternative Bekämpfungsmöglichkeiten sind gefragt. Nach dem vorsichtigen Entfernen oberirdischer Pflanzenteile sind sowohl wurzeltiefes Ausgraben im Herbst als auch ggf. ein ‚Ausbrennen’ des Wurzelstockes mit einem Abflammgerät gangbare Varianten. Da nicht alle Wurzelteile hierbei erreicht werden, ist eine Nachkontrolle im nächsten Frühjahr ratsam.“

Zu klein für mein Körpergewicht

Opa hat es schon immer gewusst: Oma ist schuld – natürlich nur statistisch gesehen. Eine Untersuchung der Universität Basel, des Max-Planck-Institutes für Bildungsforschung in Berlin und der Gesellschaft für Konsumforschung in Nürnberg, für die 4.555 Bürger in neun europäischen Ländern befragt wurden, hat ohne Wenn und Aber ergeben: Wer in einer festen Partnerschaft mit einem anderen Menschen zusammenlebt, hat einen etwas höheren Body Mass Index (BMI) als ein – in anderer Hinsicht vergleichbarer – Single. Da stellt sich doch sofort die Frage: Ist die Ehe schlecht für die Gesundheit? Gottlob kann man an dieser Stelle gleich Entwarnung geben. Zahlreiche Studien der letzten Jahre belegen ebenso, dass länger lebt, wer zusammenlebt. Was soll ich sagen? Vermutlich ist es doch so, wovon ich schon immer überzeugt war: Ich bin gar nicht zu schwer, sondern nur etwas zu klein für mein Körpergewicht.

PS: Heute ist der letzte Tag, um für Opa bei der METRO Kochherausforderung zu voten!

Jugendwahn bei Omas und Opas

Der Jugendwahn hat sich jetzt bis zur Großelterngeneration vorgearbeitet. Nachdem er bereits die Arbeitswelt durchzogen und umgekrempelt hat, sind nun die Omas und Opas dran. 52 Jahre ist das Durchschnittsalter, wenn hierzulande die Mutter zur Großmutter und der Vater zum Großvater wird. In der benachbarten Schweiz sind die Zahlen fast identisch, da sind die Männer mit 54 Jahren etwas älter. Vorbei sind also die Zeiten, in denen sich Großmütter von der Mühsal der Jahre gebeugt und den vielfältigsten Opfern gezeichnet weiter demütig und selbstlos für ihre Brut aufopfern und ihr Schicksal widerspruchslos ertragen. Und auch Großväter sind nicht mehr, wie ich es immer wieder gerne formuliere, Männer mit vom Leben gezeichneten und von Falten zerfurchten Gesichtern, die gebrechlich und unbeweglich allenfalls noch im Schaukel- oder Rollstuhl dem Treiben ihrer Enkel ziemlich teilnahmslos beiwohnen. Da wird geliftet und gesportelt, hier und da abgesaugt und gestrafft, Haare und Zähne implantiert und um die ganze Welt gejettet – ganz nach dem Motto des 70erJahre-Idols Desmond Dekker: You Can Get It If You Really Want! Was soll ich sagen? Ich halte es da lieber mit Oscar Wilde: Am Ende wird alles gut – und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

PS: Nur noch zwei Tage, dann ist die METRO Kochherausforderung vorbei. Und dann kann man auch nicht mehr für Opa stimmen. Also, Opa noch schnell fünf Sterne geben.

Was für Bildungspolitiker

Nach den Ferien, die in dieser Woche in Berlin beginnen, wird ein Lehrer nicht mehr dabei sein: Harald Mier, der bereits am letzten Freitag als Direktor des Zehlendorfer Schadow-Gymnasiums verabschiedet wurde. Zum Abschied hat er dem Tagesspiegel ein Interview gegebenen, das sich die Bildungspolkitiker unseres Landes getrost hinter den Spiegel stecken können. Denn wenn er auf seine 40-jährige Lehrertätigkeit zurückblickt, hört sich das so an: „Im Kern hat sich nichts gewandelt, die Schüler von damals wie von heute wollen fair und gerecht behandelt und ernst genommen werden, die pädagogischen Leitlinien sind und waren Zuwendung und Konsequenz. Schüler suchen auch heute Grenzerfahrungen und fordern sie auf ihre Art ein. Gewandelt hat sich eher die Haltung der Erwachsenen: Lehrkräfte und Eltern sind nicht mehr in dem Maße zur Grenzziehung, man kann auch sagen zur Erziehung, bereit oder fähig.“ Zu den Schülern von heute weiß er zu berichten: „Sie können auch heute wie eh und je Schüler mit gutem Unterricht beeindrucken. In letzter Zeit hat die Binsenweisheit wieder Konjunktur, dass es primär auf die Lehrkraft ankommt. Manchmal geraten Selbstverständlichkeiten durch überbordende Reformitis aus dem Blick.“ Und was er zum Abitur zu sagen hat, ist alles andere als schmeichelhaft: „Beim Abitur sind viele Stellschrauben betätigt worden, die die Notendurchschnitte angehoben haben. Dazu gehören die zentralen Prüfungen, aber auch das Absenken des Bewertungsschlüssels: Heute ist es leichter als früher, eine Eins oder gerade noch eine Vier zu bekommen. Das ist politischer Wille. … Nicht die Leistungsfähigkeit unserer Abiturienten ist um fünf Zehntel besser geworden, das System hat sie ihnen in die Wiege gelegt. Vielleicht haben diejenigen recht, die von der Ausstellung ungedeckter Bildungsschecks sprechen.“ Last but not least hält er ein flammendes Plädoyer für das Gymnasium: „Vor der Einheitsschule möge Gott oder wer auch immer uns bewahren. Der Gedanke der Einheitsschule dient der Egalisierung des Niveaus und damit seiner Absenkung.“ Was soll ich sagen? Man kann nur hoffen, dass ihm ein Direktor folgt, der das alles ebenso sieht. Dabei sind das nur Auszüge. Und es lohnt sich, das ganze Interview zu lesen. Ich glaube, zur Beruhigung werde ich mir heute Abend zum wiederholte Male die Feuerzangenbowle anschauen. Das waren noch Zeiten mit „Zeus“ und „Schnauz“ und Professor Bömmel und Oberlehrer Dr. Brett und …

Erster Schultag OpaDas waren noch Zeiten, als Opa eingeschult wurde …

PS: Bei der METRO Kochherausforderung läuft der Countdown unaufhaltsam. Es bleiben noch drei Tage Zeit, für Opa abzustimmen. Also, auf geht’s!