Manche Geschichten liegen ja im wahrsten Sinne des Wortes auf der Straße bzw. kommen an einem auf der Straße vorbeigelaufen. Als ich gestern eine Runde um den Block drehte, überholte ich auf der Höhe einer dort befindlichen Grundschule drei Mädchen und einen Jungen, der sich gerade ob der offensichtlich anstehenden Bundesjugendspiele echauffierte: “Wenn die Jugendspiele heißen, warum muss ich dann überhaupt teilnehmen? Ich bin doch noch gar kein Jugendlicher.” Was soll ich sagen? Juristisch gesehen hatte er sicherlich recht. Denn nach deutschem Recht ist Jugendlicher, wer 14, aber noch nicht 18 Jahre alt ist. Was allerdings die sportliche Fitness des Jungen und seine Figur angeht, könnte er ganz offensichtlich ruhig ein wenig mehr Sport treiben. Und da gibt es sicherlich viel unangenehmere Anlässe als Bundesjugendspiele. Opa jedenfalls hatte da früher immer viel Spaß.
Archiv für den Monat: Juni 2014
Von Frauen und Männern
Männern wird zuweilen vorgeworfen, ziemlich einfach gestrickt zu sein und in Klischees zu denken. Manchmal mag das ja auch zutreffen. Manchmal aber auch nicht. Zudem ist es so, dass man diesen Vorwurf durchaus auch Frauen machen kann. Einige von meinen Lesern, vermutlich die Frauen, werden das jetzt weit von sich weisen. Doch in der Zeitung „Die Welt“ kann man genau das jetzt schwarz auf weiß nachlesen. Ausgangspunkt ist ein Bericht der „Apotheken Umschau“, die unter Berufung auf eine Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung vermeldet hatte, dass berufstätige Frauen immer noch drei Viertel der Hausarbeit übernähmen. Frauen verbrächten am Tag durchschnittlich 140 Minuten mit spülen, putzen, kochen und aufräumen, Männer nur 48 Minuten. „Überraschend allerdings“, so „Die Welt“ weiter: „Verdient eine Frau mehr als ihr Ehepartner, ist ihr Anteil an der Hausarbeit vergleichsweise größer als in Familien, in denen sie weniger oder gleich viel verdient.“ Falls sich Frauen nun bestätigt sehen, in dem, was sie über Männer denken, sollten sie den Artikel zu Ende lesen. Denn dort ist in Frauen-Gesprächen beschrieben, warum das so ist. Was soll ich sagen? Sie sollten den Artikel wirklich lesen. Als Kostprobe biete ich Ihnen schon mal den Schluss an, der sich wie folgt liest: „(Telefon klingelt) Ja, Schatz? Nein, du musst nicht einkaufen gehen, ich komm eh am Supermarkt vorbei. Mh? Nein!!! Reinigung mach ich auch. Klar. Kein Problem. Ich mach das gern. Bis später. (Legt auf) Volltrottel. Alles muss ich selbst machen.”
Woher – wohin?
Menschen machen sich seit jeher Gedanken, woher sie kommen, wohin sie gehen. Manchmal will man das auch von anderen Menschen wissen. So muss es wohl bei unserem ältesten Enkel gewesen sein, als er plötzlich zu seiner Mutter sagte: “Ich weiß, von welchem Land aus du nach Berlin gekommen bist.” Zunächst dachte sie, er würde nun Holland sagen. Tat er aber nicht, sondern meinte, und das völlig zu Recht: “Aus Bayern.” “Das liegt aber auch in Deutschland”, erwiderte sie und provozierte damit gleich die nächste Frage: “Und warum muss dann solange dahin fahren?” Was soll ich sagen? Ich hätte jetzt auch nicht weiter gewusst.
Hurra: Über 500.000 Besuche
Hurra: In den nicht einmal eineinhalb Jahren, die Opas Blog nunmehr online ist, konnte er über eine halbe Million Besuche registrieren. Der Zähler übersprang heute die magische Zahl von 500.000. Die Zahl von 1.000.000 Seitenaufrufen war bereits im März kurz nach dem einjährigen Jubiläum erreicht. Was soll ich sagen? Meinen treuen Lesern ein ganz, ganz herzliches Dankeschön. Und bleiben Sie mir weiter gewogen.
„əˈtenʃn pliːz“
Unsere Enkelkinder sind grundsätzlich lieb und wirklich gut zu haben. Das gilt bei Oma und Opa ebenso wie bei Mama und Papa. Umso erstaunter sind wir alle, wenn die Kleinen einmal ihren eigen Kopf durchsetzen und nicht das tun wollen, was die Erwachsenen gerade im Sinn haben. Opa hat derartige Situationen analysiert und auch schon einen wissenschaftlichen Namen dafür gefunden: Das hessische Weihnachtsbaum-Syndrom. Sie wollen sicher wissen, was es damit auf sich hat. Ganz einfach: Wenn aus den Kindermündern Sätze zu hören sind wie „Ich habe keinen Hunger“, „Ich will nicht in den Kindergarten“ oder „Ich will nicht ins Bett“, dann heißt das eigentlich meist nichts anderes als „əˈtenʃn pliːz“. Wenn Sie jetzt denken, der spinnt doch, kann ich Ihnen nur empfehlen: Lesen Sie das mal laut vor. Was soll ich sagen? Voraussetzung ist nur, dass Sie auch Englisch können. Sie verstehen das jetzt nicht? Dann gehen Sie kurz vor Weihnachten in Hessen mal dorthin, wo es Weihnachtsbäume zu kaufen gibt. Dann hören Sie auch nur „əˈtenʃn pliːz“ bzw. “əˈtenʃn ˈbɪtə”.
BND Fan von Opas Blog?
Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR sind jetzt dem Bundesnachrichtendienst (BND) auf die Schliche gekommen: Der Dienst will nämlich die sozialen Netzwerke künftig in Echtzeit ausforschen und massiv in digitale Technik investieren. Und das schon in diesem Jahr. Die Kosten des Programms, das vorerst bis 2020 laufen soll, wird vom BND nach den Berichten insgesamt auf rund 300 Millionen Euro beziffert. Das Geld muss vom Bundestag noch bewilligt werden. Damit die Abgeordneten sich nicht so schwer tun, soll der BND sie haben wissen lassen, dass befreundete Nachrichtendienste aus dem Ausland methodisch schon viel weiter seien als der BND, insbesondere die NSA und der britische Geheimdienst GCHQ. Wenn nicht bald strategisch digital aufgerüstet werde, drohe der BND noch hinter den italienischen und den spanischen Geheimdienst zurückzufallen. Was soll ich sagen? Ich wusste gar nicht, dass die so schlecht sind. Um den Herrschaften im benachbarten Gardeschützenweg – der BND sitzt sozusagen bei Opa um die Ecke – ein wenig entgegen zu kommen, überlege ich, denen schon mal vorsorglich mitzuteilen, dass man Opas Blog auch als RSS-Feed abonnieren kann. Aber vielleicht wissen die das ja schon. Irgendwoher müssen die hohen Zugriffszahlen von Opas Blog ja kommen.