Die Niederlande haben einen neuen König. Selbst für eingefleischte Demokraten und überzeugte Republikaner hatte die Amtseinführung von Willem-Alexander etwas Bewegendes. Da ging im Hause Oranje würdevoll ein Generationswechsel vonstatten, der vielen Familien als Vorbild dienen könnte. Die in alle Welt übertragenen Fernsehbilder haben eine sichtbar erleichterte Oma, eine auf ihren Mann merklich stolze Ehefrau sowie einen auf das Wohl seiner Kinder bedachten Vater und an seine Mutter respektvoll denkenden Sohn gezeigt. Um es noch präziser zu sagen: Beatrix, die nach 33 Jahren Regentschaft die Bürde ihres Amtes abgelegt hatte, kümmerte sich liebevoll um ihre Enkeltöchter. Máxima, immerhin jetzt Königin im Oranje-Reich, strahlte den Stolz einer liebenden Ehefrau aus. Und Willem-Alexander, der nunmehr die Nummer 1 seines Landes ist, hatte schon vorher kundgetan, seine Kinder, insbesondere seine älteste Tochter Kronprinzessin Amalia, soweit überhaupt machbar, vor der neugierigen (Medien-)Öffent-lichkeit zu schützen und ihnen eine normale Jugend zu ermöglichen. Dass er zudem noch in diesem wohl wichtigsten Moment seines Lebens auch die Verdienste von Beatrix sowohl als Königin als auch als Mutter in seiner Antrittsrede anerkennend ansprach, war bemerkenswert und bescherte ihr noch einmal eine große Bühne. Auch bei uns in der Familie war dieses Ereignis Thema. “Warum geht die alte (Königin)”, wollte unser Ältester im Vorfeld wissen. Was soll ich sagen? Weil sie offenbar ein besseres Gespür für den richtigen Moment hat(te) als ihre Kollegin in London. So heißt es eben zunächst einmal nur bei unseren Nachbarn: Lang lebe d(ies)er König.
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