Exklusives Dinner mit Tim Raue

“Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt”, hieß es bei METRO Cash & Carry, als bekanntgegeben wurde, dass der Sternekoch Tim Raue künftig als Markenbotschafter des Großhandelsunternehmens unterwegs sein würde. Jetzt war es einmal mehr soweit: Mitten in den METRO-Großmarkt Berlin-Friedrichshain hatte der Spitzengastronom zu einem exklusiven Dinner geladen, für das Feinschmecker vermutlich mindestens ihre Großmutter verkaufen, wenn nicht Schlimmeres tun würden. Oma jedenfalls war gänzlich aus dem Häuschen und kriegte sich überhaupt nicht mehr ein. Und auch Opa war hin und weg, zumal einem die kleinen “Schweinereien” des 42-jährigen Meisters auf der Zunge zergingen. Ich will das im Einzelnen jetzt gar nicht beschreiben, das käme einer ziemlich qualvollen Folter der Leser gleich, sondern belasse es einfach mal bei den Abbildungen. Aber nicht nur beim Essen wurde das Versprechen mit der Kreativität und den Grenzen eingelöst, auch die Platzierung sprengte alle Konventionen. Oder haben Sie schon mal zwischen Hochregalen ein Sterneessen zu sich genommen, von den Spitzenweine will ich erst gar nicht reden. Was soll ich sagen? Auf so eine Inszenierung muss man erstmal kommen. Aber wenn die Kreativität von Raue in dieser Intensität die METRO ansteckt, dann dürften die Großhandelsmärkte in absehbarer Zeit für die Spitzengastronomen zum Muss werden.

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Nichts für sanfte Gemüter

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Das Auge isst mit. Bei keinem Kochbuch wird diese banale Erkenntnis so wahr, wie bei Salvador Dalís exotischem Meisterwerk „Die Diners mit Gala“. Allerdings ist diese Farbenexplosion auf 320 Seiten nichts für sanfte, zartbesaitete Gemüter. Denn der spanische Surrealist hat sich in seiner ihm eigenen Art nicht nur künstlerisch, sondern auch kulinarisch ausgetobt.

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Bildgewaltig werden da Schweinsohrsuppe, durchbohrtes Herz, Blutwurstsoufflé mit Maronen oder gebackene Froschbällchen in Szene gesetzt. Da wirken Rinderhirn in Speck, Heringspüree oder Kutteln „anno dazumal“ schon fast wie Hausmannskost. Im Grunde ist das ganze Buch eine einzige Attacke auf Auge und Gaumen, die man aushält – oder auch nicht. Wenn man bedenkt, dass dieses verrückte(ste) Kochbuch aller Zeiten bereits 1973 erschien, muss man dankbar sein, dass der Taschen Verlag es jetzt nachgedruckt hat. Denn es wäre ausgesprochen schade gewesen, wenn die legendären Dinnerpartys von Dalí und seiner Frau Gala in Vergessenheit geraten wären. Auch wenn die 136 Rezepte für Kochanfänger zum Teil eine echte Herausforderung darstellen, handelt es sich hier doch um Kochkunst alter Schule, wie sie in Pariser Edelrestaurants wie Lasserre, La Tour d’Argent, Maxim’s und Le Train Bleu gepflegt wurde.

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Dennoch sei an dieser Stelle die Warnung des Maestros höchstselbst zitiert: „Die ‚Gala-Diners‘ sind in Bild und Wort einzig den Freuden des Gaumens gewidmet. Daher werden Sie hier auch keine Diätentabellen finden. Tafeln, an denen die Chemie statt der Gastronomie Platz genommen hat, möchten wir übergehen. Sollten Sie ein Jünger jener Kalorienwieger und -wäger sein, die die Freuden des Mahles in Strafen verwandeln, so schließen Sie dieses Buch sofort: Es ist viel zu lebendig, viel zu agressiv und viel zu herausfordernd für Sie.” Was soll ich sagen? Das nenne ich mal ein Kochbuch, das aus dem Rahmen fällt – ganz im Sinne Dalis: Wer interessieren will, muss provozieren!

va-dali_diners_de_gala-cover_04639                                                                              Dalí: Die Diners mit Gala                                                                                          Taschen, Köln, 2016, 320 Seiten, 49,90 Euro, ISBN 978-3-8365-0875-9

“Das Brot war sehr lecker”

Bei der Vereinsgründung von KINDER | KOCHEN war, das hatte ich noch nicht berichtet, auch unser ältester Enkel zugegen. Als seine Mutter ihm erklärte, was wir da tun, und ihn fragte, wie es ihm denn gefalle, zumal es nicht selbstverständlich sei, dass ein Sechsjähriger an einer Vereinsgründung teilnehme, überlegt er kurz und meinte: “Das Brot war sehr lecker.” Was soll ich sagen? Es ist ziemlich eindeutig, wo bei unserem Ältesten die Prioritäten liegen.

KINDER | KOCHEN jetzt Verein

Es ist vollbracht: Aus der Initiative KINDER | KOCHEN ist am Dienstagabend der Verein KINDER | KOCHEN geworden. Neben Oma und Opa waren bei der Gründung Elke Hammann, Angela Massenberg, Eva Schaefers, Hans-Joachim Vollprecht und Helen Vollprecht mit von der Partie. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle schon einmal ganz herzlich gedankt. Damit die Gründung auch perfekt ist und der Verein ins Vereinsregister eingetragen werden kann, müssen Oma und ich noch zum Notar, um unsere Unterschriften unter dem Antrag beglaubigen lassen. Dann geht’s zum Amtsgericht, bei dem die durchschnittliche Bearbeitungszeit zwei bis vier Wochen beträgt – so wir alles richtig gemacht haben. Auch das Finanzamt muss noch benachrichtigt werden. Dann sollte alles überstanden sein und der Verein kann seine Arbeit aufnehmen. Nach der Vorstellung im Lehrerfachbrief für Grundschulen steigt die Nachfrage nach Kochkursen sozusagen täglich. Was soll ich sagen? Das Baby wird langsam aber sicher immer größer. Und wer Interesse an einer Mitgliedschaft oder Kochkursen als Schule bzw. Kochpate hat, kann uns ganz einfach ansprechen – per Telefon (030.84312129) oder per E-Mail (kontakt@kinder-kochen.org). Irgendwie kommen wir schon zusammen.

img_3908Die Gründungsmitglieder von KINDER | KOCHEN: (sitzend v.l.n.r.) Elke Hammann, Elly Untermann, Angela Massenberg, (stehend v.l.n.r.) Detlef Untermann, Helen Vollprecht, Hans-Joachim Vollprecht und Eva Schaefers – sozusagen die glorreichen Sieben.

Workshop Würzen

Das Buch hält, was der Titel verspricht: „Workshop Würzen“ ist eine leicht verdauliche Mischung aus theoretischer Wissensvermittlung und praktischer Handlungsanleitung. So werden die 50 wichtigtsen Gewürze bzw. Gewürzfamilien in übersichtlichen Steckbriefen vorgestellt, in denen zunächst Aroma, Angebotsform, Anbaugebiet und andere Namen beschrieben und benannt werden. Danach folgen die Rubriken „Anwendung in der Küche“, „Geruch und Geschmack“, „Klassische Verwendung“, Beachtenswertes“, „Harmonische Kombinationen“ und „In raffinierter Verwendung mit“.  Last but not least gibt es zu jedem Gewürz ein eigenes Gericht, dem noch kleine Ideen folgen. Abgerundet wird das Ganze mit einer kleinen Gewürz-Pflichtlektüre, die man sich genausowenig entgehen lassen sollte wie die Übersicht, welches Gewürz zu welchem Lebensmittel passt. Ebenso viel Appetit wie die Texte und Rezepte von Bettina Matthaei machen die Fotos von Hubertus Schüler, der die Gewürze eindrucksvoll in Szene setzt. Was soll ich sagen? Das Buch „Workshop Würzen“ hat das Zeug zum Klassiker, zumal es Kochanfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen anspricht. Es sollte in einer guten Küche nicht fehlen.

workshop_wuerzen_cover                                                                 Bettina Matthaei: Workshop Würzen                                                                          Becker Jost Volk Verlag, Hilden, 2016, 240 Seiten, 49,90 Euro, ISBN 978-3-95453-107-3

Monsterquitten statt Peperoni

Nachdem das ja mit Peperoni bei uns nichts mehr wird, haben wir auf Quittenanbau umgesattelt und sind ganz schon erfolgreich. Zumindest was das Gewicht betrifft, sind wir in eine völlig andere Klasse aufgestiegen. Waren wir zuvor im einstelligen Grammbereich unterwegs, überschreiten wir jetzt schon locker die Pfundgrenze. Jedenfalls wog die bislang schwerste Quitte fast 600 Gramm – eine Monsterquitte, mehr oder weniger. Was soll ich sagen? Oma hat jetzt alle Hände voll zu tun, mit Einkochen und so weiter. Denn immerhin haben wir über 15 Quitten “produziert” – mit einem gerade einmal drei Jahre alten Baum. Ihnen noch ein schönes Wochenende und bleiben Sie gesund …

quitten2016Monsterquitten aus dem Garten von Oma und Opa. Die vordere wiegt fast 600 Gramm.

Menzeline in Berlin

Oma und ich haben aufgegeben. Nachdem die Ausbeute von Omas Aussaat in den Vorjahren ausgesprochen mickrig war, haben wir die Peperoni-Zucht in diesem Jahr gänzlich eingestellt. Und damit wir gewürztechnisch gesehen wieder gut über den Winter kommen, ist uns Menzeline erneut zur Hilfe geeilt. Und dieses Mal sogar höchstselbst. Vor dem Wochenende noch haben wir uns in Berlin getroffen, wo sie uns die Peperoni übergab. Dass wir uns dabei nun endlich auch einmal persönlich kennengelernt haben, wär längst überfällig. Was soll ich sagen? Das Vergnügen war, das kann man wohl so feststellen, auf beiden Seiten gleichermaßen. Was Peperoni so alles bewirken können.

img_3819img_3758  Menzeline brachte die Peperoni selbst nach Berlin.

Das war ein Spaß, mit Tim Raue

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Na, das war ein Spaß: Vier Stunden Restaurant-Hopping mit Tim Raue, wobei neben Opa – wie angekündigt – noch Melina von melinamandarini und Melina von melinaesmeralda sowie zeitweise Franziska von Dynamite Cakes und Doc Eva von Dental Food als Begleiter dabei waren. Eingeladen dazu hatte die Metro, die mit dieser Aktion auf den Own Business Day am 11. Oktober aufmerksam machen will. Die erste Station war das House of Small Wonder, dessen Empfehlung lautet: Enjoy breakfast, brunch, lunch, treats an unique drinks. Zu unserer Überraschung ging’s dann noch von der ersten Etage in den Keller, in dem das Zenkichi, eine moderne japanische Brasserie, beheimatet ist. Dann wurde es französisch: Station Nummer zwei war das Poulette, dessen Küche uns ein paar Köstlichkeiten offerierte. Dritte und letzte Restaurant-Station war dann das Cocolo Ramen, in dem wir uns ebenfalls von den Kochkünsten der asiatischen Küche überzeugen durften. Wenn ich jetzt eine dieser Lokalitäten empfehlen müsste, würde ich mir schwer tun. Insofern sage ich nur: Sie alle lohnen, besucht zu werden. Das gilt im übrigen auch für unsere allerletzte Station, die Gorki Apartments, wobei das wohl eher für Berlin-Besucher als für Einheimische gilt. Was soll ich sagen? Ein toller Tag, an dem Opa viele neue Locations und eine ganze Reihe ausgesprochen sympathischer Leute kennengelernt hat. Bleibt nur zu hoffen, dass jetzt auch noch der Own Business Day ein Erfolg wird. Immerhin soll an diesem Tag den vielen Selbständigen gedankt werden für ihren Mut und ihr Herzblut, das sie täglich investieren. Für Opa war der Tag mit Tim Raue und den anderen bereits Own Business Day. Am 11. Oktober selbst werde ich ein Special anbieten, das heißt ein Angebot, das nur an diesem Tag gilt und kostenlos sein wird. Lasst Euch überraschen.

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Opa unterwegs mit Tim Raue

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Für Opa ist heute sozusagen Weihnachten, das mit Ostern auf einen Tag fällt. Auf Einladung der Metro darf ich nämlich einen Tag lang mit Tim Raue, einem der besten Köche Deutschlands, durch Berlin ziehen und Lokalitäten besuchen. Das Ganze findet statt im Rahmen des Own Business Day, der auf den 11. Oktober datiert ist und von dem Großhandelsunternehmen initiiert und beworben wird. Was soll ich sagen? Mehr gibt’s dann morgen. Denn ich muss jetzt los. Einen Tim Raue sollte man nicht warten lassen.

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Opa wird Gemüse-Fan

Opa ist ja eine bekennende Fleisch fressende Pflanze, wie bei den 20 facts about me unter Nummer 6 nachzulesen ist. Wenn ich also vor diesem Hintergrund die Gemüsefahne hochhalte, dann muss im Staate Dänemark schon irgendwas ziemlich faul sein. Und in der Tat: Zwar nicht in Dänemark, sondern in Deutschland und das auch noch bei Slow Food, der weltweiten Bewegung, „die sich für eine „lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens“ einsetzt. Gemüse scheint da keine große Rolle zu spielen. Jedenfalls verzichten die Autoren des neuen Genussführers Deutschland 2017/2018 in ihrer kleinen Warenkunde darauf, neben Bier, Brot, Fisch, Fleisch und Wein auch auf Gemüse einzugehen. Was soll ich sagen? Kann man machen, muss man aber nicht. Da wird selbst Opa noch zum Gemüse-Fan.

PS: Zur Buchbesprechung geht es hier.