Dankbar für so viele Jahre

Im vergangenen Jahr ist unser Hochzeitstag irgendwie unter die Räder des Corona-Virus gekommen. Oma und ich können uns jedenfalls nicht mehr daran erinnern, ob wir diesen Tag in irgendeiner Form gewürdigt haben. Dieses Jahr soll das nicht wieder passieren, zumal wir heute unseren  45. Hochzeitstag, also Messing-Hochzeit feiern. Was soll ich sagen? 45 Jahre sind eine Menge Holz bzw. Messing. Dafür sind wir beide sehr, sehr glücklich und vor allem unendlich dankbar, dass uns so viele gemeinsame Jahre bislang vergönnt waren. In diesem Sinne werden wir am Abend bei einem angemessenen Abendessen anstoßen und an alle denken, die unseren gemeinsamen Weg bislang begleitet haben. Dabei nehmen unsere Kinder und Enkelkinder, die unser Glück vollkommen machen, natürlich einen ganz besonderen Platz ein. Und so hoffen wir, dass uns noch viele Jahren bleiben und wir gesund und bei wachem Verstand unser gutes Leben gemeinsam genießen können.

Und sie wissen nicht, was sie tun

Das, was Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder aktuell in Sachen Corona veranstalten, ist mit Worten nicht mehr zu beschreiben. Was soll ich sagen? Das Einzige, was einem da noch einfällt, ist: Und sie wissen nicht, was sie tun!

Föderalismus neu denken

Am Sonntag, 21. März 2021, ist es soweit: Die 4. ohfamoose Unkonferenz findet statt, zwar nur online, aber immerhin. Ich bin auch wieder mit einem Thema vertreten, zudem ich mir vorab schon mal ein paar Gedanken gemacht habe. Die wurden vor ein paar Tagen bereits auf dem ohfamoosen Blog veröffentlicht und sind nun auch hier zu lesen:

Es fällt mir wahrlich nicht leicht, CDU-Chef und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet recht zu geben. Aber das, was er jetzt der WELT AM SONNTAG gesagt hat, kann ich voll und ganz unterschreiben: „Wir brauchen ein ganz großes Reformwerk, eine echte Föderalismusreform. Das heißt aber nicht, dass dann alles zentralstaatlicher werden muss. Die Vorstellung, dass alles besser ist, was Berlin entscheidet, hat sich in den vergangenen Monaten in keiner Weise bestätigt. In der Krise haben die Länder und vor allem die Landräte und Oberbürgermeister Maßstäbe gesetzt. Heute nehmen wir uns Tübingen und Rostock zum Vorbild. Wir müssen nach Corona analysieren, wo es Reformbedarf gibt. Das wollen wir nach der Pandemie in der nächsten Wahlperiode anpacken.“

Wohl war, kann ich da nur sagen. Allerdings kommt mir da unvermittelt Goethes Faust in den Sinn, der vermutlich gerade auch bei diesem Thema gesagt hätte: „Die Botschaft hör´ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“ Denn immerhin waren und sind es ja vor allem die Länder, die in der Vergangenheit jeden Reformansatz im Keim erstickt haben und es nach wie vor tun.

Dabei ist das Thema wahrlich nicht neu. Ich kann mich noch gut an eine große Redaktionskonferenz erinnern, als ich Ende der 1980er Jahre Leiter Innenpolitik im Hörfunk des Bayerischen Rundfunks war. Dort habe ich nur die Frage aufgeworfen, ob die von den Ländern verantwortete Bildungspolitik so noch zeitgemäß sei, wenn man bedenke, welche Anforderungen an berufstätige Eltern mit schulpflichtigen Kindern gestellt würden, was die Flexibilität hinsichtlich ihres Arbeitsplatzes angehe.

Abgesehen einmal von dem Spießrutenlauf, den ich hiernach zwischen Hörfunkdirektor, Chefredakteur und Intendanz absolvieren musste, können meine Frau und unsere Kinder ein Lied davon singen. Als wir von Bayern nach Berlin gezogen sind, traf es unsere Jüngste besonders hart. Sie kam von der ersten Klasse Gymnasium in die sechste Klasse Grundschule. Ihre Begeisterungsstürme hielten sich verständlicherweise in Grenzen. Von den anderen Unterschieden will ich gar nicht reden. Erst recht nicht vorstellen mag ich mir die Probleme, wenn jemand mit seinen Kindern berufsbedingt in die andere Richtung, also von Berlin nach Bayern ziehen muss. Zwischen den übrigen Bundesländern sieht es auch nicht viel besser aus.

Und bislang ging es nur um das Thema Bildung. Betrachtet man drei weitere Politikfelder wie Gesundheit, Finanzen und Digitalisierung wird einmal mehr deutlich, wie groß der Reformbedarf tatsächlich ist.

Um es an dieser Stelle aber auch ganz deutlich zu sagen: Es geht bei dieser Diskussion nicht um die Abschaffung des Föderalismus. Die Väter unseres Grundgesetzes haben sich nach den traumatischen wie traumatisierenden Erfahrungen im Dritten Reich etwas dabei gedacht, warum sie die Macht im Lande in dieser Form aufgeteilt haben. Nie wieder sollte es eine alle anderen Kräfte beherrschende Partei und in der Folge einen allmächtigen Zentralstaat geben dürfen. Gerade das Gehabe der AfD beweist, wie weise diese Entscheidung seinerzeit war.

Noch einmal: Der Föderalismus soll auf keinen Fall in Frage gestellt werden. Wenn er aber dauerhaft überleben soll, sind Reformen zwingend notwendig.

Wie diese aussehen können oder sollen, wollen wir bei der 4. ohfamoosen Unkonferenz am Sontag, 21. März 2021, online diskutieren. Mit von der Partie in der Session Föderalismus am Nachmittag ist auch Martin Blach, Vorsitzender des Vorstandes von Kloster Eberbach. Für eine kompetente Moderation wird Tanja Samrotzki sorgen, die als erfahrene Parlamentskorrespondentin gilt. Wer mitdiskutieren will, ist herzlich eingeladen. Hier geht’s zur kostenlosen Anmeldung.

Was soll ich sagen? Es ist also angerichtet. Wer bei den letzten Unkonferenzen dabei war, weiß, dass sich eine Teilnahme in jedem Falle lohnt. Dabei sein ist alles.

Manic Monday

Es sind schon verrückte Zeiten. Da ist an einem Tag wie heute sozusagen die Top-Nachricht der Woche, dass die Friseure wieder geöffnet haben. Für die Friseure freue ich mich natürlich – und für mich auch, hatte ich doch gleich um 13.00 Uhr am Wiedereröffnungstag einen Termin. Wobei anzumerken bliebe, dass es auch Zeitgenossen gab, die es nicht abwarten konnten und um 9.00 Uhr oder bereits um 8.30 Uhr oder sogar noch früher auf dem Stuhl der Friseurin oder des Friseurs ihres Vertrauens Platz genommen hatten. Wie dem auch sei, dieser haarige Tag wird vielen in nachhaltiger Erinnerung bleiben und sie werden noch ihren Kindern und Enkeln davon erzählen. Was soll ich sagen? Wie auch immer: Der Friseurzunft gilt unser aller Dank, dass sie so lange während des Corona-Lockdowns ausgehalten hat und nun wieder wie gehabt für uns Normalsterbliche da ist. Zu ihrer Ehre will ich auf eine Seite verlinken, die vielleicht nicht mehr ganz so aktuell, aber es dennoch wert ist: Manic Monday – Der ganz normale Friseur-Salon-Wahnsinn. Da sind Klasse-Sprüche zu finden, von denen mir zwei am besten gefallen haben: Friseure machen die Welt stetig ein bisschen schöner: einen Haarschnitt nach dem anderen! oder Friseur-Mantra: “Selbst wenn das Leben nicht perfekt ist, können es Deine Haare aber sein!”

Endlich wieder Haare geschnitten: Opas Friseurin nach getaner Arbeit.