Jesus. Eine Weltgeschichte (IV)

Es ist vollbracht! Dabei haben sich die 1.004 Seiten des Buches Jesus. Eine Weltgeschichte. wie von selbst gelesen und sind im Fluge vergangenen. Und das, obwohl der Bogen, den Markus Spieker gespannt hat, gewaltig ist: Von der Steinzeit bis in diese Tage. Der wichtigste Teil des Buches ist wohl der dritte, der mit der Auferstehung des Gekreuzigten beginnt und dort endet, was der Autor wie folgt beschreibt: “Die Glaubensgemeinschaft, die sich auf ihn gründet, ist die Größte der Welt und die einzige Weltreligion, die diesem Namen voll gerecht wird: Ihre Anhängerschaft verteilt sich auf alle geografischen und sozialen Milieus. Die Kirche des 21. Jahrhunderts ist wieder das, was sie schon in den ersten Jahrhunderten war: ein globales Phänomen.” Dabei sei das Christentum die Religion, “die es eigentlich gar nicht geben dürfte. Nach der Kreuzigung war nicht nur Jesus klinisch tot, sondern auch die von ihm ins Leben gerufene Bewegung. Doch der Totgesagte lebte wieder. Und die von ihm gestartete Bewegung wurde erst jetzt so richtig lanciert. Jesus kam wieder, um zu bleiben. Am Anfang der neuen Zeit steht die Auferstehung.” In den über 400 Seiten, die dazwischen liegen, hat Spieker die Entstehungsgeschichte des Christentum akribisch aufgearbeitet und bis in letzte Winkel ausgeleuchtet, mit allen Höhen und Tiefen. Hier näher darauf einzugehen, würde angesichts der Vielzahl an Details jeden Rahmen sprengen. Man muss es einfach selber lesen. Besonders bemerkenswert ist u.a., dass Spieker, der in einem evangelischen Pfarrhaus aufwuchs, sich – anders als manch Anderer – so lobend über die letzten drei Päpste äußert und mit Blick auf deren Berücksichtigung der Mahnungen von Bernhard von Clairvaux vor zu viel Ehrgeiz schrieb: “Dies gilt nicht zuletzt für die drei Männer, die in letzter Zeit der katholischen Kirche vorstanden: Johannes Paul II., Benedikt XVI., den Autor der bahnbrechenden ‘Jesus von Nazareth’-Biografie, und Franziskus.” Was soll ich sagen? Nachdem auf das Alpha und das Omega, den Anfang und das Ende bereits hingewiesen wurde, soll an dieser Stelle nicht Jesus das letzte Wort haben, sondern das letzte Wort sein: “Das Beste am Himmel sind nicht irgendwelche paradiesischen Genüsse. Am Ende der Geschichte …
… wartet eine Person.
Willkommen zuhause.
Bei Jesus.”

PS: Ein Dank an dieser Stelle an Birgit Kelle, die mich bei Facebook auf dieses Buch aufmerksam gemacht hat.

Markus Spieker, Jesus. Eine Weltgeschichte.
Fontis-Verlag, Basel, 11. September 2020, 1.004 Seite, 30,00 Euro, ISBN 978-3-03848-1881