Hauptstadt TV: Opa bei Honza

Honza Klein von Hauptstadt TV interviewt für seine Sendung “Honza klatscht” Prominente wie Jette Joop, Hans-Peter Wodarz, Claudia Pechstein, Klaus Wowereit, Barbara Thalheim, Robert Harting, Kai Diekmann oder Heinz Buschkowsky. Jetzt war auch bei Honza Klein und habe mit ihm unter anderem über Opas Blog und KINDER | KOCHEN gesprochen. Das Interview wurde erstmals am 20. August ausgestrahlt und ist – wie alle anderen Interviews auch – über die Mediathek des Senders abrufbar. Was soll ich sagen? Einfach mal reinschauen …

Multitasking: Oma besser als Opa

Ich hab’s schon immer gewusst und jetzt ist es auch noch wissenschaftlich bestätigt:
Entgegen der weit verbreiteten Annahme sind Frauen nicht generell besser beim Multitasking als Männer. Wer jetzt gleich aufschreit, die Studie sei sicher von Männern erstellt worden, kann sich wieder abregen. Ein Frau hatte nämlich die Leitung. Was soll ich sagen? Es mag ja so sein, aber die Mär wird sicher weiter bestehen bleiben. Wie wusste schon Albert Einstein: Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil. Wie dem auch sei, zwischen Oma und mir ist die Frage in Sachen Multitasking ohnehin eindeutig geklärt: Oma ist viel, viel besser als ich …

„Üb immer Treu und Redlichkeit“

Meine Enkel, würde ich sagen, sind brave Jungs. Und sie kennen den Unterschied zwischen gut und böse, zwischen Recht und Unrecht. Wenn jemand bei Rot über die Ampel läuft, monieren sie dies ebenso wie die notorische Missachtung von Verkehrsregeln durch Radfahrer. So weit, so gut. Worüber ich mir Sorgen mache, ist die aktuelle, staatlich geförderte Erosion von Recht und Gesetz. Das gilt für Berlin wie für den Bund. An der Spree können Clans tun und lassen, was sie wollen, den Dealern im Görlitzer Park werden vom Amt Verkaufsflächen zugewiesen, die Rigaer Straße ist mehr oder weniger ein rechtsfreier Raum, ausreisepflichtige Personen werden nicht abgeschoben und Bausenatorin Katrin Lompscher, der vor allem private Eigentumsrechte ein Dorn im Auge sind, schert sich offenbar auch nicht viel um Bau- und Naturschutzrecht. Die Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf fordert sie jedenfalls auf: „Halten Sie sich an Recht und Gesetz!“ Der Beispiele ließen sich sicherlich noch viele mehr finden. Auch im Bund sieht es nicht viel besser aus. Wenn ich alleine daran denke, wie viele Gesetze in der Vergangenheit in Karlsruhe überprüft wurden und bei den Verfassungsrichtern durchgefallen sind, wird mir ganz anders. „Niemand darf sich ohne Sanktionen aus der Geltung des Rechts herausschleichen. Sonst sind Gebote und Verbote nur noch etwas für die Dummen, Braven und Schwachen“, hat der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, gewarnt. Als Beispiel nannte er den Diesel-Skandal. „Die Politik setzt verbindliche Abgas-Grenzwerte fest, ist aber gar nicht willens oder in der Lage, für ihre Einhaltung zu sorgen“, kritisierte er. „Und dann wundert sie sich, wenn Gerichte auf die Befolgung geltenden europäischen oder nationalen Rechts bestehen und Fahrverbote verfügen.“ Was soll ich sagen? Die zunehmende Aggressivität und Rücksichtslosigkeit im öffentlichen Raum weist in eine Besorgnis erregende Richtung. Wie soll ich vor diesem Hintergrund meine Enkel in den nächsten Jahren davon überzeugen, dass man mit „Üb immer Treu und Redlichkeit“ immer noch am weitesten kommt? Ich glaube, ich werde ihnen Matthias Claudius und dessen Vermächtnis an seinen Sohn empfehlen. Darin rät er ihm: „Halte Dich zu gut, um Böses zu tun. Hänge Dein Herz an kein vergänglich Ding“, um dann festzustellen: „Die Wahrheit richtet sich nicht nach uns, lieber Sohn, sondern wir müssen uns nach ihr richten.“

It schimpft isch globat gnua!

„Der gelbe Allgäu-Reiseführer aus der ADAC-Plus-Reihe ist also ideal für alle, die sich etwas intensiver mit dem Allgäu, mit Geschichte, Kultur, Land und Leuten befassen möchten“, sagt Barbara Kettl-Römer über ihr jüngstes, im Juni 2019 herausgekommenes Baby. Und in der Tat: Der Reiseführer bietet selbst mir als gebürtigem Kemptener reichlichen wie guten Lesestoff gespickt mit durchaus interessanten Details, die selbst ich so nicht kannte. So zum Beispiel, dass es 30.000 Kühe sind, die im Sommer auf Alpen weiden. Oder dass der Juni mit 19 Regentagen der regenreichste Monat ist. Überhaupt ist das ganze Buch mit viel (Heimat-)Liebe geschrieben, besonders dem Magazin-Teil merkt man an, dass die Autorin in der Gegend verwurzelt ist. Während der Reiseführer das ganze Allgäu abdeckt, sei mir verziehen, dass ich mich mehr auf das südliche Oberallgäu konzentriere, das neben Kempten meine zweite Heimat ist. „“Berge und Natur pur“ heißt es da in der Überschrift zu Recht, wobei sich mein Augenmerk vor allem auf Fischen und die Hörnerdörfer sowie Oberstdorf richtet. Die Beschreibungen „Allgäu-Idylle inmitten stolzer Berge, die den Dörfern den Namen gaben“ und „Quirliger Urlaubsort mit großem Freizeitangebot in reizvoller Umgebung“ sprechen für sich und sind keinesfalls übertrieben. Und alles, was man wissen muss, findet man auch noch. Was soll ich sagen? 14,99 Euro sind da wirklich nicht zu viel, wenngleich ich eine kleine kritische Anmerkung machen muss. Als leidenschaftlichem (Allgäuer) Hobbykoch ist mir fast die Schöpfkelle aus der Hand gefallen, als ich gelesen habe, dass man, um Kässpatzen selbst zu machen, neben den Zutaten und einem Kochlöffel nur einen Spatzenhobel benötigt – einen Spatzenhobel??? Das geht gar nicht. Bei mir kommen die Spatzen vom Brett und sind auch richtige Spatzen. Aber gut, wir reden hier ja auch von einem Reiseführer und nicht von einem Kochbuch. Insofern sei dem ADAC und der Autorin noch einmal verziehen, will sagen: It schimpft isch globat gnua! (Für Nicht-Allgäuer: Nicht geschimpft ist gelobt genug.)