Flüggens faszinierende Strahlkraft

Gisbert Flüggen hätte seine wahre Freude gehabt: Am Wochenende kamen wieder Nachfahren von ihm zusammen, um in Berlin auf seinen Spuren zu wandeln. Viele Höhepunkte bot das zweieinhalbtägige Programm. Am “flüggensten” war es am Samstag, als die Gruppe im Deutschen Historischen Museum sich vor seinem Bild Die Geldmäkler versammelte. Dort führte die promovierte Kunsthistorikerin Anna Ahrens von der Villa Grisebach die Flüggen-Nachfahren in die Zeit ihres Vorfahren und konnte viele interessante Aspekte herausarbeiten – unter kunsthistorischen Gesichtspunkten. Auch Stadtführerin Anke Fromme, eine promovierte Politikwissenschaftlerin, konzentrierte sich in ihrem Programmpunkt auf Orte, die einen Zusammenhang mit dem 19. Jahrhundert Gisbert Flüggens zu bieten hatten, und betrachtete diese Zeit unter einem anderen Gesichtspunkt, einem politischen, versteht sich. Die Attraktion des Treffens aber waren ganz sicher die Teilnehmer, die wieder einmal generationsübergreifend gekommen waren. Von unseren Enkeln, die Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel Gisbert Flüggens sind, bis zu über 70jährigen Ur-Ur-Enkeln war eine ziemliche Bandbreite vertreten. Wie gesagt, unser Vorfahre hätte seine wahre Freude gehabt und sich einen Kullerkeks gefreut. Was soll ich sagen? Es ist faszinierend, wenn ein Mensch solch eine Strahlkraft auch noch so viele Jahre nach seiner Zeit entwickelt und Menschen so unterschiedlichen Alters und verschiedener Neigung zusammenbringt. Hoffentlich schaffen das viele seiner Nachkömmlinge, also viele von uns gleichermaßen.

Ganz viele Generationen versammelte sich vor dem Kunstwerk ihres Vorfahren.

Auf den Spuren Gisbert Flüggens

So, die letzten Vorbereitungen laufen. Denn an diesem Wochenende findet unser diesjähriges Familientreffen statt. Dabei wandeln wir wieder wie gehabt auf den Spuren unseres Vorfahren Gisbert Flüggen (1811-1859), der mein Ururgroßvater ist und ein bekannter Maler war. Einer der Höhepunkte wird ganz sicher der Besuch des Deutschen Historischen Museums (DHM) sein, in dessen Dauerausstellung eines seiner Gemälde (Die Geldmäkler) hängt. Dort wird es dann auch einen Vortrag zur Kunst des 19. Jahrhunderts geben, in die uns Anna Ahrens von der Villa Grisebach einführt. Dem Museum und der promovierten Kunsthistorikerin sei an dieser Stelle schon einmal ganz, ganz herzlich gedankt für die ausgesprochen entgegenkommende wie großzügige Hilfe und Unterstützung. Neben dem DHM stehen noch eine Stadtrundfahrt sowie das StäV® (Ständige Vertretung), das Balthazar 2 und das Habel am Reichstag auf dem Programm. Krönender Abschluss wird dann am Sonntag sein, wenn alle bei uns daheim sind und sich für die Heimreise stärken. Was soll ich sagen? Hoffentlich spielt Petrus mit und bietet uns ein paar warme und sonnige Tage. So traurig wie die letzten Tage muss es ja nicht sein.

Die Geldmäkler von Gisbert Flüggen, die in der Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums hängen und im Rahmen des Familientreffens besucht werden.

Neues Magazin: Nice, hamma!

„Nice, hamma!“ ist, heißt es in „Süddeutsche Zeitung Familie“, 2016 der jugendliche Ausdruck der Bewunderung schlechthin gewesen. Und „nice, hamma!“ kann man heute bewundernd ganz sicher auch zu diesem neuen Magazin für Eltern und Kinder sagen. Denn die Marketingleute haben nicht zu viel versprochen, als sie schrieben: „Es besteht aus zwei Teilen –  einem für Eltern und einem für Kinder – und besticht durch große Leser- und Lebensnähe, hohe emotionale Aktualität und journalistische Qualität.“ Zielgruppe sind moderne Mütter und Väter, die – gut ausgebildet, beruflich erfolgreich – mindestens ein Kind im Alter zwischen vier und elf Jahren haben – sowie eben diese Kinder, die sich im Kindergarten- und Grundschulalter befinden. Aber auch Großeltern, so viel kann ich als Großvater sagen, werden angesprochen. Der Lesestoff ist kurzweilig, die Themenauswahl vielfältig und die Aufmachung ansprechend. Und so, wie das Heft für die Eltern daher kommt, scheint auch das Heft für die Kinder zu sein. Jedenfalls brachte unser jüngster Enkel sein Urteil kurz und bündig auf den Punkt: „Das ist gut“, sprach’s und verschwand – natürlich mit seinem Heft unterm Arm. Was soll ich sagen? Die Idee, ein Magazin zu entwickeln, das sich in zwei eigenständige Hefte trennen lässt, hat etwas und es so auch noch nicht gegeben. In Zeiten, in denen Kinder viel zu viel alleine vor dem Computer oder Fernseher sitzen und Lesen aus der Mode gekommen ist, mag ein solches Print-Magazin für einige Zeitgenossen ein wenig archaisch wirken. Aber vielleicht weist ja gerade solch gedrucktes Papier wieder den Weg zurück in die Zukunft.

EVT: 25. April 2017
Einzelverkaufspreis: 7,90 EUR
Abopreis: 46,80 EUR (6 Ausgaben im Jahr)
Format: 21,5 x 27,4 cm
Erscheinungsweise: zweimonatlich

Das neue Magazin “Süddeutsche Zeitung Familie” – das Motto: Mein Heft ist Dein Heft.

Stars in der Manege

Das war ein aufregendes Wochenende – für Oma und Opa, vor allem aber für unseren ältesten Enkel! Denn der hatte am Samstag gemeinsam mit weiteren Schülern seiner Grundschule einen wahrhaft großen Auftritt in einer Berliner Zirkus-Manege. Circus Mondeo heißt der Zirkus, der gemeinsam mit dem ErlebnisCircus e.V. ein Projekt ins Leben gerufen hat, das einfach genial ist und bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Seinen Anfang nahm der “MitMachZirkus”, wie der Projektname lautet, in Neukölln und bietet heute  Schulen in der ganzen Stadt Projektwochen an, in denen die Schüler zu Stars in der Manege werden. Tausende von Kindern sind bereits dort aufgetreten und haben eine Erfahrung gemacht, die für ihr weiteres Leben besonders wichtig ist, nämlich dass jedes Kind Fähigkeiten hat, die in dem Projekt zum Tragen kommen, sprich, dass jeder gebraucht wird. Spiritus Rector ist sicher Gerhard Richter, der mit seiner Familie das Prinzip “MitMachZirkus” über 20 Jahre lang aufgebaut und weiterentwickelt hat. Was soll ich sagen? Wenn es den “MitMachZirkus” noch nicht gäbe, müsste er schnellstens erfunden werden. Unser Enkel jedenfalls war begeistert. Und nach den anderen Kinderaugen zu urteilen, die ebenfalls. Von den vielen stolzen Geschwistern, Eltern und Großeltern will ich erst gar nicht reden.

 Gerhard Richter, der Spiritus Rector des MitMachZirkus. Leuchtende Tuch-Jonglage – und mit dabei: Unser ältester Enkel.       Fotos: Stephan Mock Jonglieren mit Keulen: Beeindruckende Leistung.

PS: Dass sich die frühere niederländische Königin Beatrix, also die Monarchin von Oma, unseren Kindern und Enkelkindern, mit ihrem Sohn Willem Alexander und seiner Frau Maxima, dem heutigen Königspaar, in dem Zirkus auch schon die Ehre gegeben hat, sei nur am Rande erwähnt.